Ein anhaltendes Empfinden von Stress, endlose To-do-Listen, das Gefühl allem hinterherzuhinken, Übermüdung bis zu Versagensgefühlen und Angstzuständen, weil einem einfach alles über den Kopf wächst… Das ist ein Zustand, in dem sich immer mehr Eltern befinden.

Viele heutige Familien sind überlastet. Das bestätigen Fachstellen für Eltern und Familien, die in den vergangenen Jahren einen signifikanten Anstieg von hilfesuchenden Eltern verzeichneten. So gab etwa das Deutsche Müttergenesungswerk 2019 an, dass laut der Ifes-Studie 2007, in Deutschland 2,1 Mio. Mütter und 230.000 Väter sich in eine Kur begeben mussten1. Und der schweizerische Elternnotruf verzeichnete in den vergangenen 40 Jahren eine Verzehnfachung der Beratungen2.

Vielleicht befindest auch du dich in einem abgehetzten Familien-Alltag, fühlst eine Zerrissenheit beim Versuch, alles zu schaffen. Überforderung, weil es so vieles zu beachten gibt und man so vieles müsste. Versagensgefühle, weil euer Familien-Alltag chaotisch und unruhig ist….

Auch als christliche Eltern sind wir von dieser Ermüdung und Überforderung im Alltag nicht ausgenommen. Im Gegenteil, wir sind teilweise noch erschöpfter und abgehetzter. Denn es kommt noch der Anspruch dazu, eine christlich geprägte Familie zu sein. Und vielleicht geht es dir auch wie dieser jungen Mutter, die kürzlich mit der Not zu mir kam, dass sie eigentlich nicht mehr wisse, was für eine Familie wirklich wichtig ist! Überall bekomme sie so viele, auch “christliche”, Inputs und immer wird gesagt, das eine sei sehr entscheidend.

Warum heutige Eltern am Limit sind

Doch warum leben heutzutage, im Vergleich zu vor ein paar Jahren, immer mehr Eltern einen Alltag über ihrem eigentlich Machbaren?

Natürlich gibt es besondere Umstände oder Phasen, die Familien an ihr Limit bringen können, wie z.B. ein chronisch krankes Kind oder Krankheit eines Elternteils. Doch wir sprechen dabei von Ausnahmen oder zeitlich begrenzten Zuständen. Bei der grossen Mehrheit liegt die Ursache ihrer Erschöpfung im Familienalltag woanders: In den endlosen Möglichkeiten unserer Zeit, sowie dem heutigen Familien- und Rollenbild, das sich in den vergangenen Jahren stark wandelte und die Ansprüche an Eltern enorm steigerte.

Denn zum Idealbild einer heutigen Familie gehört, dass sie alles schaffen und bieten soll. Das fängt bei “harmlosen” Dingen an, wie dass es materiell an nichts fehlen darf und auf einzelne Wünsche immer eingegangen werden soll. Geht aber weiter bis zu einschneidenden Vorstellungen, wie die gleichberechtigte Rollenaufteilung der Eltern, in der sich jeder in seinem (beruflichen) Potenzial entfalten, und jeder für alles gleichviel zuständig sein soll. Zudem sollen Kinder ihre Eltern nicht mehr als Autoritätspersonen sehen, sondern nach dem Konzept der Bindungs- und bedürfnisorientierten Erziehung auf Augenhöhe “erzogen” werden. Mit der heutigen Erkenntnis und Technik, guter Organisation und der neuen Ideologie der Gleichberechtigung, sei dies alles möglich …

Möglicherweise ist auf den ersten Blick nicht offensichtlich, warum diese neuen Vorstellungen einer Familie zur Überforderung führen. Denn in der Theorie scheint es aufzugehen. Doch auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen und es entgegen dem Rat von den entsprechenden “Experten” geht, haben Fachstellen erfasst, dass bei über 70 % der Eltern eine chronische Überlastung aus den Schwierigkeiten entstehen, den Beruf und die Familie zu vereinbaren2! Vor allem bei Müttern ist, mit zunehmender Erwerbstätigkeit, die Arbeit im Haushalt und mit den Kindern, nicht gesunken1. Und auch für Väter, die im Haushalt und mit den Kindern immer mehr eingespannt werden, stieg die Belastung in den vergangenen Jahren stark an.

Das Leben einer heutigen Familie ist aus diesen Gründen um ein Vielfaches komplizierter geworden. Die Planung vom Familienalltag ist zu einem Monster herangewachsen. Bis zum Rand gefüllt mit Terminen, Aktivitäten und Dingen, von denen gesagt wird, dass wir sie haben, tun und problemlos miteinander vereinbaren können. Was jedoch im krassen Kontrast zum wirklichen Alltag vieler Eltern steht: überfordernd, unruhig, chaotisch und sehr anstrengend.

Biblische Prinzipien entlasten Familien

Beim vergeblichen Versuch, das heutige Ideal zu leben, kommen viele christliche Eltern zum Schluss, dass heutzutage ein biblischer Familienalltag kaum mehr möglich und deswegen veraltet ist. Eine Auswirkung, die bereits in vielen Gemeinden zu beobachten ist. Immer mehr fehlt es dort an Familien, die noch Kapazitäten haben, um verlässlich in der Gemeinde mithelfen zu können, wenn sie es überhaupt wöchentlich dort hin schaffen. Denn so vieles in ihrem Familien-Alltag fordert ihre Zeit, Energie und Aufmerksamkeit.

Verlangt Gott demnach zu viel von uns Familien?

1. Johannes 5,3: Denn dies ist die Liebe zu Gott: dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.

Gott selbst gibt uns auf diese Frage eine einfache Antwort: Seine Anweisungen zu leben, sind nicht schwer. Doch heutzutage ist es unumgänglich, sorgfältig zu prüfen, was unsere Idealvorstellung prägt! Und demnach sorgfältig abzuwägen, was unseren Terminkalender füllt, unsere Aufmerksamkeit einfordert und wo wir unsere Energie und Ressourcen hineinstecken.

Wir dürfen das christliche Leben nicht einfach als eine Ergänzung zu den weltlichen Bestrebungen und Lebensvorstellungen hinzufügen.

Als christliche Eltern sollen wir nicht dem heutigen Idealbild einer Familie nachjagen. Und wir dürfen das christliche Leben nicht einfach als eine Ergänzung zu den weltlichen Bestrebungen und Lebensvorstellungen hinzufügen. Als Christen sind wir aufgefordert, anders zu leben! Dies bedeutet, dass wir den Idealvorstellungen der Welt nicht folgen, sondern beim biblischen Bild einer Familie bleiben. Denn auch wenn Menschen und vor allem die Welt zu viel von uns verlangen, macht Gott das nicht. Jesus nachzufolgen, sprich als Familien einen Alltag zu leben, der Gott gefällt, ist kein Ding der Unmöglichkeit. Im Gegenteil. Es vereinfacht vieles, gibt uns Ruhe, klare Orientierung und Ordnung.

Jesus nachzufolgen, sprich als Familien einen Alltag zu leben, der Gott gefällt, ist kein Ding der Unmöglichkeit. Im Gegenteil. Es vereinfacht vieles, gibt uns Ruhe, klare Orientierung und Ordnung.

Die folgenden biblischen Prinzipien helfen unseren Familien, uns in der heutigen Zeit zu orientieren und unseren Familien-Alltag zu sortieren und zu vereinfachen. Sie zeigen auf, was Gott von einer Familie möchte und was er auch segnet. Über diese Prinzipien habe ich bereits viel geschrieben und ich werde mich in diesem Artikel darum nur darauf beschränken, wie diese biblische Prinzipien unseren Alltag vereinfachen, oder ihn verkomplizieren, wenn wir sie nicht leben. Möchtest du vertiefter und genauere biblische Erklärungen zu diesen Prinzipien, dann lies bei den jeweils angefügten Artikeln weiteres dazu.

6 weltliche Ideologien vs. biblische Prinzipien für Familien

1. Viele Experten vs. Gottes Wort

Gerade zum Thema Familie und Erziehung gibt es Hunderte von Ratgebern, Experten und Kanäle mit Tipps und Tricks. Viele Stimmen, die uns regelrecht verwirren und in die Irre führen können. Vieles davon, auch “christliches”, ist zum Beispiel vermischt mit einem Menschenbild, das dem der Bibel widerspricht (die Welt sagt, der Mensch ist im Grunde gut, die Bibel sagt, dass der Mensch ein Sünder ist). Wir sollen darum sehr wählerisch sein und genau prüfen, auf wen und was wir hören.

Nur wenn du dich mit der Bibel befasst, wird sie für dich auch wegweisend sein.

Es gibt einige sehr gute christliche Bücher, YouTube-Videos oder Instagram-Kanäle, die uns sehr hilfreich sein können. Und ich möchte durchaus ermutigen, diese auch zu nutzen. Aber es reicht, wenn wir es auf ein paar wenige beschränken, die ihre Aussagen auch klar auf dem Wort Gottes gründen.

Josua 1.8: Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, nach alle dem zu handeln, was darin geschrieben ist; denn dann wirst du auf deinen Wegen zum Ziel gelangen, und dann wirst du Erfolg haben.

Bei unserem Überangebot an Informationsquellen können wir die wichtigste Quelle und absolute Wahrheit – das Wort Gottes – gerne überhören und in einem verwirrenden Meer von Stimmen untergehen lassen. Doch auch in diesem Punkt dürfen wir vereinfachen, indem wir die allermeisten Stimmen verstummen lassen und uns auf Gottes Wort konzentrieren. Gottes Wort soll unsere wichtigste, und schlussendlich einzige autoritäre Informationsquelle sein, weil es die vollkommene und wirksame Wahrheit ist.

Hebräer 4,12: Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.

Nur Gottes Wort hat die Fähigkeit, unsere Gedanken und Gesinnung des Herzens zu überprüfen und zu korrigieren (siehe Hebräer 4,12) und unverfälscht Gottes Willen zu offenbaren. Nur wenn du dich mit der Bibel befasst, wird sie für dich auch wegweisend sein. Darin zu lesen, soll in unserem Alltag immer einen Platz finden, selbst dann, wenn es viel zu tun gibt.

Du wirst sehen, wie es deinen Alltag vereinfacht, wenn du all die verwirrenden Stimmen abstellst und einfach Gottes Wort liest und ihm dein ganzes Gehör schenkst.

Wie dir eine “Stille Zeit” als Mama gelingt, kannst du hier lesen: Zeit mit Gott im Mami-Alltag.

2. Viele Freizeitaktivitäten vs. geh in die Gemeinde

Es gibt viele verlockende Angebote und Ablenkungen, die uns diese Welt bietet, besonders im Bereich von Hobbys und Freizeitaktivitäten, die unsere Kinder ausüben können. Bei vielen Familien ist der Alltag mit bereits jungen Kindern durchgetaktet: von einem Training in die nächste Probe, zur nächsten Aufführung, mit stressigen Taxidiensten. Die Gemeinde rückt dabei oft in den Hintergrund oder wird zum mühsamen Anhängsel, zu einem weiteren Programmpunkt.

Doch die Gemeinde soll für jeden Gläubigen und daher auch für eine christliche Familie ein zentraler und fester Bestandteil vom Alltag sein und der Sonntag der Höhepunkt der Woche. Denn Jesus hat sein eigenes Leben für die Gemeinde hingegeben!

Epheser 5, 25: (…) wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat

Jesus war die Gemeinde so wichtig, dass er sein Leben dafür hergab. Sollte dann die Gemeinde für uns nicht auch eine sehr grosse Wichtigkeit haben? So, dass wir unsere Freizeitaktivitäten ihr unterordnen und nicht umgekehrt? Wenn wir als christliche Familie versuchen, mit der Welt bezüglich Freizeit und Hobbys mitzuhalten, wird unser Alltag kompliziert und ein aktives Gemeindeleben zu leben sehr anstrengend, wenn nicht sogar unmöglich.

Freizeit und Hobbys sind wichtig für unsere Kinder, geben ihnen eine sinnvolle Beschäftigung und sorgen, im richtigen Masse, für einen guten Ausgleich unter anderem zur Schule. Doch wir können unser Freizeitprogramm um vieles vereinfachen, wenn unsere Kinder nicht überall mit dabei sein müssen und ein grosser Teil der Freizeit in der Gemeinde abgedeckt werden kann, z.B. mit Jungschar, Gastfreundschaft, Freizeiten usw. Auch ist es für Kinder wichtig, Tage ohne Termine zu haben, in denen sie in der Obhut der Eltern einfach zu Hause spielen können.

Achte darum bei deiner Familie vorsichtig darauf, zu welchen Hobbys, Vereinen und Aktivitäten ihr euch neben der Gemeinde verpflichtet. Denn so wird die Gemeinde zur Hauptsache eurer Woche und nicht zur mühsamen Nebensache und so hat die Gemeinde dieselbe Stellung in eurem Leben, die sie für Christus auch hat.

Du wirst sehen, die anstrengenden Freizeitaktivitäten zu reduzieren und eure Freizeit grösstenteils in der Gemeinde abzudecken, wird euren Alltag bereichern und um vieles vereinfachen!

3. Feminismus vs. Gottes vorgesehene Rollen als Mann und Frau

Der Feminismus prägt inzwischen nicht nur die Vorstellungen vieler Frauen, er hat folglich auch Einzug in den Familienalltag gefunden. Traditionelle Rollenaufteilung, in der die Frau für Haus und Kinder sorgt und der Mann die Familie finanziell versorgt, sind out. Zwischen Mann und Frau soll es keine Unterschiede mehr geben, alles andere wird als ungerecht betrachtet.

Das Bestreben nach “gerechter” Aufteilung von all den Aufgaben, die in einer Familie anfallen, bringt in der Praxis jedoch viel Unruhe und Dysfunktion. Die ständige Planerei und Kommunikation ist ermüdend und birgt Konfliktpotenzial. Auch wenn es so verkauft wird, in Wirklichkeit funktioniert es doch oftmals nicht und vieles bleibt ganz liegen, weil niemand mehr richtig Zeit dazu hat.

1.Mose 1, 27: Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.

Gott hat Mann und Frau jedoch mit Unterschieden geschaffen und ihnen klare Rollen und Aufgaben zugeteilt. Auch wenn Mann und Frau den gleichen Wert haben, haben sie andere Aufgabenbereiche erhalten. Der Frau hat Gott die Aufgabe gegeben, für die Kinder und den Haushalt zu sorgen und so ihrem Mann eine Hilfe zu sein. Der Mann soll seiner Familie als Haupt vorstehen und sie mit allem Nötigen versorgen. Wenn wir in diesem Entwurf bleiben, den Gott für Familien von Anfang an so vorgesehen hat, ist die Aufgabenaufteilung in unserem Zuhause klar und gesegnet.

Der wunderbare göttliche Plan für Mann und Frau, mit klarer Rollenaufteilung, vereinfacht vieles, weil es wirklich funktioniert. Es lässt ein Ehepaar miteinander und nicht gegeneinander arbeiten und führt zu einem harmonischen, funktionierenden Alltag.

Weitere Stellen dazu: Sprüche 31, 1. Timotheus 5, 10, 1. Timotheus 5,14
In diesen Artikeln wird das Thema detailliert betrachtet: Der vergessene Segen der Unterordnung und Eine zuverlässige Ehefrau, die ihren Mann liebt

4. Karriere und Kinder vs. sich auf das Zuhause zu fokussieren

Die oben erwähnte Statistik widerspricht deutlich, wozu die heutigen Frauen ermutigt werden: “Ihr schafft beides, Karriere und Hausfrau/Mutter zu sein”. Viele Frauen leben heutzutage in einem täglichen Stress, weil sie neben Kindern und Haushalt noch ihrem Beruf nachgehen wollen. Ihr Alltag ist vielen Unruhen ausgesetzt und erträgt keine einzige kleine Störung (was mit Kindern aber oft vorkommt), sonst fällt alles auseinander.

Bei vielen Frauen hat der Haushalt keine Priorität mehr und dem Zuhause wird keine grosse Bedeutung mehr zugerechnet. Der Haushalt ist bei manchen Frauen in der Prioritätenliste weit nach unten gerutscht und wird nur, wenn dringend nötig und nebenher gemacht. Den Haushalt zu führen, zählt heute als unwichtige Aufgabe.

Dem widerspricht die Bibel jedoch zu 100%. Nicht nur betont die Bibel die Wichtigkeit eines Zuhauses, damit die eigenen Kinder gottesfürchtig erzogen werden, man gastfreundlich ist und so ein Zeugnis in der Gemeinde und der Welt sein kann. Gott macht auch deutlich, dass die Aufgaben im Zuhause eindeutig in die Verantwortung der Frau gegeben wurden.

Lukas 16,10: Nur wer im Kleinen treu ist, wird es auch im Grossen sein. Wenn ihr bei kleinen Dingen unzuverlässig seid, werdet ihr es auch bei grossen sein.

Gott fordert uns in diesen Versen auf, im Kleinen treu zu sein. Einerseits macht uns dies verlässlich für grössere Dinge, aber diese Bibelstelle sagt uns auch, dass wir die kleinen, unwichtig erscheinenden Dinge nicht vernachlässigen sollen.

Spannend ist, dass wir uns oft dann überfordert fühlen, wenn wir unsere Hausarbeit nicht erledigen.

Spannend ist, dass wir uns oft dann überfordert fühlen, wenn wir unsere Hausarbeit nicht erledigen. Doch ist die Arbeit zu Hause getan und ist es sauber und ordentlich, fühlen wir uns auch fähig, andere Dinge anzupacken. Auffallend in einem Zuhause ist auch, dass es gerade die kleinen Dinge sind, die für ein funktionales Zuhause entscheidend sind. Fehlt es an den kleinen Dingen, wie z.B. sauberen Socken, schnell auffindbaren Schuhen und einer gesunden Mahlzeit, kommt vieles ins Stocken, wird anstrengend und lässt uns, unsere Kinder und unseren Ehemann schlecht funktionieren. Ganz zu schweigen von den “grossen” Dingen, wie z.B. die Erziehung, die dann erst recht darunter leidet.

Titus 2, 3-5: damit sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, besonnen, keusch, mit häuslichen Arbeiten beschäftigt, gütig zu sein, den eigenen Männern sich unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird!

Konzentriert sich eine Frau auf die Arbeiten in ihrem Zuhause und sorgt für einen (meistens) reibungslosen Alltag, nimmt dies bei allen viel Überforderung. Es verhilft deutlich zu einem einfacheren Familienleben, welches Zeit und die Funktion hat, Gott zu dienen.

Mehr zum Thema Hausfrau aus biblischer Sicht findest du hier: Eine freudige Hausfrau in einem zweckerfüllten Zuhause, Die bedeutungsvolle Rolle einer tüchtigen Hausfrau und Moderne Mütter unter Druck- Teil 2: Küche

5. Bedürfnisorientierte Erziehung vs. Kinder zum Gehorsam erziehen

Als dritthäufigsten Grund von Überforderung gaben Eltern in der obigen Statistik Schwierigkeiten in der Erziehung an. Bestimmt kommen die allermeisten Eltern in der Erziehung ihrer Kinder an ihre Grenzen (ich auch), doch dass Erziehung zu einer Dauerbelastung wird, ist auch ein Phänomen unserer neuen Zeit.

Als Ursache sehe ich vor allem auch moderne Erziehungsformen und Theorien wie die bedürfnisorientierte Erziehung, die von Eltern verlangt, das Kind und seine Bedürfnisse immer ins Zentrum des Alltags zu stellen. Dieser kindzentrierte Alltag (der mit den individuellen Bedürfnissen der Eltern kollidiert) ist kräfteraubend und sehr aufwendig. Immer wieder zu beobachten ist aber auch, wie ungehorsame Kinder den Alltag massiv erschweren. Mir fallen z.B. immer wieder Mütter auf, die es kaum schaffen, irgendetwas in ihrem Haushalt zu erledigen, weil die Kinder machen, was sie wollen. Die ganze Familie wird dadurch beeinträchtigt und alle sind deswegen am Anschlag und unzufrieden.

Der simple Auftrag der Bibel, fordert uns Eltern auf, unsere Kinder zum Gehorsam zu erziehen. Gott verspricht bei dieser Anweisung, dass es den Kindern so gut geht!

Epheser 6, 1–3: Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn! Denn das ist recht.Ehre deinen Vater und deine Mutter« – das ist das erste Gebot mit Verheissung –,
»damit es dir wohlgeht und du lange lebst auf der Erde.«

Kolosser 3,20: Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in allem! Denn dies ist wohlgefällig im Herrn.

Sprüche 3,12: Denn wen der HERR liebt, den züchtigt er wie ein Vater den Sohn, den er gern hat.

Sprüche 22,6: Erziehe den Knaben seinem Weg gemäss; er wird nicht davon weichen, auch wenn er älter wird.

Als Eltern benötigen wir keine komplizierten Listen von anderen Formen, wie wir unseren Kindern “nein” sagen können (diese Listen sind dir bestimmt auch schon begegnet) oder Diskussionen, wieso man will, dass das Kind nun ins Bett geht. Ob ein Kind gehorcht oder nicht, ist einfach festzustellen und eine klare und darum simple Anweisung an Eltern. Ein gehorsames Kind ist zudem auch ein zufriedenes Kind, das sich gut im Alltag zurechtfindet. Auch wenn Erziehung viel Arbeit und Zeit benötigt, ist ein gehorsames Kind viel weniger aufwändig als ein Kind, das sprichwörtlich denkt, das Universum drehe sich nur um es selbst.

Sein Kind zum Gehorsam zu erziehen, vereinfacht den Alltag um ein Vielfaches, spart einem viele Nerven, bringt viel Segen und Freude und führt zu einem ruhigen und funktionierenden Ablauf.

Lies noch mehr zum Thema Erziehung: Eine liebende Mutter die ihre Kinder erzieht (Teil 1) / Teil 2 / Teil 3

6. Materialismus vs. Schätze im Himmel

Das ständige Überangebot und die beinahe endlosen Möglichkeiten unserer westlichen Welt bewirken ein unaufhörliches Haschen nach mehr und den Drang nach ständiger Verbesserung. Werbung, Influencer und unendliches Online-Angebot verklickern uns, dass wir nie genug haben und ohne dieses eine Ding, niemals glücklich sein können. Nie kann man zufrieden sein, denn nie ist man angekommen.

Bei den allermeisten erschweren die (zu) vielen Sachen in ihrem Zuhause die Funktionalität ihres Alltags, weil es sehr zeitaufwendig ist all den Besitz zu managen. Schnell aufräumen ist kaum möglich, es herrscht eine chronische Unordnung (was Stress auslöst) und immer muss etwas gesucht werden (was verkompliziert).

Doch das grösste Problem, wenn wir Materiellem nachjagen, ist unser Herz. Die Bibel sagt, dass wir uns keine Schätze auf Erden sammeln sollen, weil wir unser Herz daran hängen, anstelle an Gott. Wir sollen es der Welt nicht gleichtun, sondern uns im Himmel Schätze sammeln. Und dies tun wir, indem wir ein Leben leben, das Gott ehrt und ihm dient.

Matthäus 6,19-21: Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen!
Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.

Wenn wir diese biblische Anweisung aus Matthäus befolgen und uns nicht dem heutigen Materialismus hingeben, dann geben wir unser Herz Gott. Unsere Bedürfnisse bei Gott zu stillen und nicht nach mehr, grösser, schneller und besser zu streben, gibt uns Zufriedenheit. Weniger zu besitzen hilft uns auch organisierter zu sein, schneller Ordnung zu haben und somit unseren Alltag einfacher meistern zu können.

Zur Vertiefung zum Thema Materialismus lies diesen Artikel: Ausmisten: So gelingt es dir

Familien dürfen zur biblischen Einfachheit zurückkehren

Als Familien dürfen wir also wieder vereinfachen, und zu biblischen Prinzipien zurückkehren. Doch wichtig ist, das Ziel dieser Vereinfachung zu kennen. Denn wir sollen nicht vereinfachen, um ein möglichst ruhiges und angenehmes Leben zu führen, indem wir uns nur um uns selbst drehen und alles von uns fernhalten, was uns in einer Weise zu viel werden könnte. Es geht auch nicht darum, dass es nie anstrengend ist und wir immer ein stressfreies und ruhiges Leben führen. Gottes Willen zu tun, kann anstrengend und zeitaufwendig sein.

Doch im Gegensatz zu der Welt sagt uns die Bibel, dass wir Limits haben und nicht alles machen müssen, was uns das Leben bieten könnte. Jesus gab uns, als Mensch auf dieser Welt lebend, ein perfektes Vorbild dafür, unsere Grenzen zu kennen und auch einzuhalten. Als ganzer Mensch musste auch er seine körperlichen Bedürfnisse für Ruhe und Schlaf einfordern und seine Kräfte einteilen, Pausen machen und seinen Wirkungskreis abstecken (z.B. Johannes 4,6 und Lukas 5, 16). Auch Jesus hat eine Wahl getroffen, womit er seinen Alltag füllt und was er nicht tut. Ist das nicht ermutigend und beruhigend zugleich? Gerade dann wenn man nicht mehr weiss, wo einem vor lauter Ansprüchen und To-dos der Kopf steht.

Wie auch Jesus oft sehr müde war, fallen wir Eltern einer christlichen Familie abends häufig müde ins Bett. Doch nicht, weil wir den Zielen und Idealen dieser Welt nachjagten, sondern weil wir unsere Zeit und Energie für das Richtige einsetzen: Für Gottes Vorstellung eines Christen, einer Ehe und Gemeinde, für einen Familien-Alltag, der Gott ehrt!

Als christliche Familie können wir im Stress dieser Welt Ruhe finden, weil Gottes Gnade uns befreit, uns mit Werken selbst rechtfertigen zu müssen. Aber auch, weil Gottes Anweisungen unser Leben nicht komplizierter und schwieriger machen. Sie vereinfachen unseren Alltag, weil sie uns davon befreien, pausenlos dem nächsten Ideal und Trend nachzujagen. Sie reduzieren unseren Alltag auf die Dinge, die für Gott bedeutsam und vor allem auch ausreichend sind! Denn wenn wir in Gottes Anweisungen bleiben, sind diese auch umsetzbar und rüsten uns für eine Nachfolge aus, wie es in 2. Timotheus 3 zu finden ist:

2. Timotheus 3, 14a, 16+ 17: Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du überzeugt bist (….) Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.

Ob du nun versuchst dem weltlichen Familienbild und dem biblischen Familienbild gleichzeitig gerecht zu werden. Oder ob du aus Angst, du könntest Gott nicht gefallen, versuchst ein möglichst perfektes Familienleben zu leben…. Nimm die Verse aus Matthäus 11, 28–30 für dich in Anspruch, die Gott allen erschöpften und müden Menschen zuruft. Komm zu Jesus, bete die Verse aus Psalm 119 und unterordne dein Leben seinem Willen und lebe in seinen Anweisungen. Den ganze n Rest darfst du getrost aus eurem Familienalltag weglassen.

Matthäus 11, 28–30; Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Psalm 119, 32-39: Den Weg deiner Gebote werde ich laufen, denn du machst mir das Herz weit.
Lehre mich, HERR, den Weg deiner Ordnungen, und ich will ihn bewahren bis ans Ende. Gib mir Einsicht, und ich will dein Gesetz bewahren und es halten von ganzem Herzen.
Leite mich auf dem Pfad deiner Gebote! Denn ich habe Gefallen daran.
Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Gewinn!
Wende meine Augen ⟨davon⟩ ab, das Eitle zu betrachten. Belebe mich auf deinen Wegen!
Halte deinem Knecht deine Zusage aufrecht, die deiner Furcht entspricht!
Wende ab meine Schande, die ich fürchte! Denn deine Bestimmungen sind gut.

Quellen:

  1. Müttergenesungswerk Deutschland: https://www.muettergenesungswerk.de/fileadmin/user_upload/MGW_Datenreport_2020.pdf ↩︎
  2. Artikel: Tabu Eltern-Burnout-Eltern am Anschlag: Erschöpfung statt Familienglück (auf www.srf.ch) ↩︎

2 Kommentare

  1. Mir wurde wichtig, dass die Gemeinde oberste Priorität vor anderen Aktivitäten hat. Traurig gemacht hat mich, was mir mein Mann neulich erzählte. Er hatte einen neuen Kollegen und als er erfuhr, dass dieser auch gläubig ist, freute er sich sehr. Eines Tages kamen sie auf den Gottesdienst zu sprechen. Da meinte sein Kollege: “Wir nehmen nur noch über den Lifestream am Gottesdienst teil. Uns ist nämlich sehr wichtig, dass unsere Tochter sonntags reiten geht und da haben wir keine Zeit mehr für die Gemeinde.”
    Das war für mich auch eine große Warnung, zu überlegen, was wirklich wichtig für uns ist und was ich meinen Kindern für ein Bild abgebe, wenn ich so handle.

    Vielen Dank wieder für den guten Artikel. Ich werde ihn definitiv mehr als einmal durchlesen.

  2. So wertvoll. Vielen Dank. Man steht oft SEHR ALLEIN da (auch in “christlichen Kreisen”) wenn man nach diesen biblischen Prinzipien lebt aber es lohnt sich. Denn nicht was die Welt vorgibt zählt sondern allein Gottes Wort.

    Das Buch “Abenteuer Familienjahre” ist klasse. Sehr empfehlenswert und es liest sich supergut.

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Über die Autorin

Susanna Arn

Susanna ist mit Daniel verheiratet und Mutter von vier Kindern. Sie ist die Gründerin von Mütter aus Gnade, Autorin der allermeisten Artikel, unterhaltet die Webseite und ist Kontaktperson für alle Anliegen.

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