Halloween und wie man als christliche Familie damit umgehen kann

Am 31. Oktober ist es wieder einmal so weit. Es ist Halloween. Seit ein paar Jahren wird dieses Brauchtum auch in unseren Breitengraden immer üblicher, sodass wir uns als christliche Familien fragen müssen, was wir an Halloween tun und wie wir mit diesem Brauch umgehen?

Wenn man über den Ursprung von Halloween forscht, findet man dazu verschiedene Theorien. Diese hier aufzuführen, würden den Rahmen sprengen. Fakt ist jedoch, dass Halloween, auch wenn es heutzutage “verniedlicht” wird, nicht einfach nur ein harmloses Verkleiden und gruseliges Erschrecken ist, sondern seinen Ursprung in okkulten Praktiken hat. Welche Herkunft man Halloween auch immer zuordnet, in jedem Fall entspringt dieser Brauch aus Geisterbeschwörung, Wahrsagerei, Kontakt mit Verstorbenen und anderen okkulten Praktiken.

Die Bibel sagt jedoch ganz klar, dass wir als Kinder Gottes mit solchen Dingen nichts zu tun haben sollen. Wir sollen es den Menschen ohne Gott (Nationen) nicht gleichtun, sondern uns ungeteilt an Gott, unseren Herrn, halten:

5. Mose 18,9-13: Wenn du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, dann sollst du nicht lernen, es den Gräueln dieser Nationen gleichzutun. Es soll unter dir niemand gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, keiner, der Wahrsagerei treibt, kein Zauberer oder Beschwörer oder Magier oder Bannsprecher oder Totenbeschwörer oder Wahrsager oder der die Toten befragt. Denn ein Gräuel für den HERRN ist jeder, der diese Dinge tut. Und um dieser Gräuel willen treibt der HERR, dein Gott, sie vor dir aus. Du sollst dich ungeteilt an den HERRN, deinen Gott, halten.

Doch wie gehen wir nun damit um, wenn unsere Kinder sich auch verkleiden wollen? Auch Süsses einsammeln und mit ihren Freunden eine gute Zeit haben möchten? Wenn sie zu einer Halloween-Party eingeladen werden oder ganz klassisch, wenn am Abend vom 31. unsere Türklingel unaufhörlich klingelt und uns beim Öffnen der Tür alle möglichen Fratzen anstarren?

Unsere Kinder über Halloween aufklären

Als unsere Kinder noch kleiner waren, gelang es uns gut, Halloween so ziemlich zu ignorieren. Da unsere Kinder auch noch nicht in der Schule waren, war Halloween in ihrem Umfeld und somit bei ihnen kaum ein Thema. Und vielleicht ist dies bei dir gerade auch so. Ich denke, es gibt Phasen, da können wir es gut ignorieren und müssen darum unsere Kinder nicht zusätzlich darauf aufmerksam machen.

Doch irgendwann werden die meisten Kinder mit Halloween in Berührung kommen. Sei dies in einem Einkaufsladen, der Spielzeugabteilung, in der Schule (immer mehr Schulen feiern Halloween) oder von Freunden, Nachbarn und Mitschülern, die vielleicht sogar verkleidet vor unserer Haustür stehen und nach “Süsses oder Saures” fragen. Die eigenen Kinder stellen vielleicht Fragen dazu, haben Angst oder möchten auch mitmachen, da “alle” in der Schule Halloween feiern und sie keine Aussenseiter sein möchten.

Halloween dann zu ignorieren oder nur kurz mit „Damit wollen wir nichts zu tun haben“ abzutun, kann ich nicht empfehlen. Viel eher sollen wir als Eltern auf die Fragen unserer Kinder eingehen und ihnen genau erklären, warum wir bei Halloween nicht mitmachen. Gespräche als Familie helfen unseren Kindern sehr, um mit Halloween richtig umzugehen und können ihnen auch die Angst davor nehmen.

Die Gelegenheit nutzen

Ob man am 31. Oktober zu Hause sein möchte und in Kauf nimmt, dass der Abend immer wieder durch Kinder an der Tür unterbrochen wird, muss jede Familie individuell abschätzen. Aus Erfahrung weiss ich, dass es am besten ist, dass man entweder wegfährt und nicht zu Hause ist, oder dass man auf den 31. gut vorbereitet ist.

So zu tun, als wäre man nicht zu Hause oder einfach nicht an die Tür zu gehen, finde ich keine gute Lösung. Denn deswegen wurden Familien schon ganze Hausfassaden, Gärten oder Briefkästen zerstört (das allein sagt ja bereits viel über dieses Fest aus). Wenn Halloween da, wo ihr wohnt, am 31. Oktober unerträglich wird, oder die eigenen Kinder sich zu sehr fürchten, kann es sinnvoll sein, an diesem Abend wegzufahren. So ist z. B. meine Schwägerin letztes Jahr mit ihren Kindern in den Wald gegangen und hat dort an einem Lagerfeuer mit Stockbrot einen schönen und ruhigen Abend verbracht.

Doch in vielen Fällen kann Halloween für uns Christen auch eine echte Möglichkeit sein, auf Jesus aufmerksam zu machen. Denn wann stehen sonst Dutzende Kinder an einem Abend freiwillig vor unserer Haustür und sind bereit, etwas von uns entgegenzunehmen?

Wann stehen sonst Dutzende Kinder an einem Abend freiwillig vor unserer Tür und sind bereit, etwas entgegenzunehmen?

Verschiedene christliche Verlage haben sich in den vergangenen Jahren sehr bemüht, ansprechende Broschüren, Büchlein und Traktate zu Halloween herauszugeben. Diese Broschüren klären über die Gebräuche von Halloween auf und können so für unsere eigenen Kinder sehr hilfreich sein. Doch sie weisen auch auf den Kontrast zwischen dem angsteinflössenden und gruseligen Halloween und der frohen und lichtbringenden Botschaft Jesu hin. Mir gefallen die Broschüren vom Bibellesebund mit Lotta und Luis sehr gut. Es gibt sie als kleine Faltbroschüre, oder aber auch als CD.

Wenn ihr also Nachbarskinder vor der Haustür stehen habt, oder auch im Voraus mit einer Mutter oder einem Kind bezüglich Halloween ins Gespräch kommt, kann man diese Broschüre/CD dem Kind übergeben. Etwas Süsse darf dabei auch nicht fehlen und man könnte z. B. kleine Tüten vorbereiten, in denen beides drin ist. Damit wir es machen wie es in 1. Petrus steht: das Böse (also die Drohung von Saurem) mit Gutem erwidern.

In Deutschland hier erhältlich: https://www.scm-shop.de/lotta-und-luis-ach-du-schreck-10er-pack.html In der Schweiz direkt bei BLB:
https://shop.bibellesebund.ch/search?search=Halloween
Diese CD von Schlunz, ebenfalls zu finden beim Bibellesebund, lehnt sich an die Reformation an.

1. Petrus 3,11: (…) er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach!

Diese Traktate kann man hier kostenlos bestellen

Manchmal hat man auch Eltern vor der Haustür stehen, die ihre Kinder begleiten. Für die Erwachsenen hat Heukelbach ebenfalls ein gut aufklärendes und auf Jesus hinweisendes Traktat herausgegeben, das ich sehr empfehlen kann.

Wir als Familie haben bis jetzt immer gute Erfahrungen damit gemacht, unseren Nachbarskindern und Freunden unserer Kinder die Tür zu öffnen. Da wir auch sonst immer eine offene Tür für ungläubige Nachbarskinder haben, fanden wir, dass wir ihnen auch an Halloween die Tür öffnen möchten, um ihnen von Jesus zu erzählen.

Den Kontrast zwischen meinen Kindern, die im Schutz und der Wärme von unserem Zuhause und uns Eltern sein dürfen, und diesen Kindern, die allein in der Dunkelheit in unheimlichen Kostümen umherwanderten, fand ich dabei immer ziemlich krass. Diese Kinder tun mir immer leid. Für unsere Kinder fand ich es jedoch genau gut, genau das zu sehen und es mir kommt jedes Mal vor, als ob sie diesen Kindern einen Einblick in ihre Welt gewähren, wie ein Leben mit Jesus sein kann (ohne Angst, geborgen und friedlich). Zudem hilft es unseren Kindern vor ihren Freunden Stellung zu beziehen und ganz klar zu zeigen, dass sie bei Halloween nicht mitmachen, da dies nicht zu unserem Glauben passt. Denn wir leben nicht in Angst und Schrecken, sondern in Frieden und Geborgenheit und in der Gewissheit, dass Jesus die Dunkelheit überwunden hat.

Johannes 8,12: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Übrigens, falls du für deine Familie entscheidest am Abend vom 31. nicht zuhause zu sein, gibt es ebenfalls die Möglichkeit, diese Broschüren anderen Kindern weiterzugeben. Meine Schwägerin hat letztes Halloween für die Nachbarskinder an ihrem Gartentor einen kleine Korb mit ein paar Süssigkeiten und den Broschüren von Lotta und Luis aufgestellt, während sie mit ihren eigenen Kindern im Wald war.

Reformationstag feiern

Auch wenn wir am 31. Oktober die Gelegenheit nutzen können, um an Halloween auf Jesus aufmerksam zu machen, müssen wir die Tage um diesen Abend nicht nur Halloween widmen, sondern können den Fokus auf bessere Dinge lenken. Genau wie an Weihnachten und Ostern haben wir auch hier die Möglichkeit, diesen Tag mit dem zu füllen, was tatsächlich dann geschehen ist. Denn so wie es der “Zufall” will, ist am 31. Oktober Reformationstag!

Der Reformationstag ist ein offizieller Feiertag, an dem daran erinnert wird, dass Martin Luther vor einigen Jahrhunderten seine 95 Thesen an die Kirchentür von Wittenberg geschlagen hat. Martin Luther ist eine sehr spannende Persönlichkeit, die unsere Kinder unbedingt kennen müssen und aus dessen Biografie das Evangelium deutlich hervorkommt. Mit seinen 95 Thesen wollte Luther dazu aufrufen, sich wieder auf die alleinige errettende Gnade Gottes und sein Wort zu besinnen. Damit hat er die Reformation ausgelöst und wir haben Luther sowohl die Bibel auf Deutsch als auch die Wiederbelebung unseres Glaubens an Jesus Christus zu verdanken.

Verschiedene Bücher, CDs und auch Filme können dabei helfen, unseren Kindern Luther näherzubringen. Gerade lese ich meinen Jungs diese Biografie vor.

Die Biografie von Luther für Schulkinder und Jugendliche

Wer noch kleinere Kinder hat, dem kann ich diese Version von Luthers Biografie sehr empfehlen. Auch diese ist von Catherine MacKenzie verfasst und beinhaltet neben einem einfachen verständlichen Text schöne und ansprechende Bilder. Der kurze und gut leserliche Text eignet sich auch hervorragend für Erstleser.

Es gibt noch weiter Biografien in dieser Art, die ich ebenfalls sehr empfehlen kann.

Als Unterstützung oder als eine andere Art, wie Luther mit den Kindern thematisiert werden kann, helfen Filme. aseba hat einen Kurzfilm von Luther auf YouTube herausgebracht, der das Leben von Luther und die Reformation sehr einfach erklärt. Schön finde ich, dass darin das Evangelium kurz, aber ganz deutlich gesagt wird.

Wer lieber noch etwas in die Tiefe gehen möchte, dem kann ich diesen Film Der mutige Mönch sehr empfehlen. Man könnte ihn vielleicht als ganze Familie an einem geplanten Filmabend schauen und danach darüber sprechen.

Der Film kann gegen wenig Geld auch online gekauft werden, damit man nicht den DVD kaufen muss.

Um das Thema um Martin Luther auch sonst noch etwas zu vertiefen, vielleicht auch im Rahmen von Homeschooling oder einer Sonntagsschule, gäbe es noch viele andere lustige Möglichkeiten, um das Thema der Reformation und die Person Luther zu beleuchten.

Man könnte etwa Essen wie Martin Luther und seine Lieblingsspeise kochen und mit den Kindern bei einem besonderen Abendessen nur bei Kerzenschein wie damals essen. Man sagt übrigens, dass Luthers Leibspeise Erbsenpüree mit gebackenem Hering war (ein anderer Fisch geht bestimmt auch 😉 ).

Eine weitere Idee wäre, mit den Kindern die 5 Solas von Luther bei der Familienandacht zu thematisieren. Die Kinder könnten es mit Feder und Tinte nachschreiben. Oder noch besser mit Zitronensaft als eine geheime Nachricht aufschreiben, welche dann über der Hitze einer Kerze zum Vorschein kommt. Meine Kinder lieben so etwas.

Die 5 Solas sind:

  • Sola Fide (allein der Glaube, Römer 3,28)
  • Sola Scriptura (allein die Schrift, 2.Tim. 3,16-17)
  • Solus Christus (allein Christus, 1.Timotheus 2,5-6)
  • Sola Gratia (allein die Gnade, Epheser 2,8-10)
  • Soli Deo Gloria (allein Gott gehört die Ehre, Römer 11,36)

Übrigens passt das hervorragend zu unserem einleitenden Vers, in dem steht: Du sollst dich ungeteilt an den HERRN, deinen Gott, halten.

Zum 500. Jubiläum von Martin Luther gab es diese Playmobilfigur, die man immer noch kaufen kann. Auch die könnte man gut in die Geschichte einbinden oder als Erinnerungsstück aufbewahren, damit die Kinder sehen, welche Themen man schon als Familie genauer betrachtet hat.

Weitere Ideen wären:

  • Selbst zu “drucken” und die Druckerpresse nachzubauen, z. B. mit Karton und Schaumgummi eine Druckplatte herstellen.
  • Eins der Luther Museen besuchen oder das Thema der Übersetzung der Bibel auf Deutsch weiter zu vertiefen.
  • Luthers berühmtestes Lied singen/hören: Ein feste Burg ist unser Gott
  • Mit der Gemeinde oder anderen christlichen Familien anstelle einer Halloweenparty eine Reformationsparty veranstalten, mit lustigen Spielen und Aktivitäten, die sich auf Luther und die Reformation beziehen.

Den Herbst geniessen

Der Herbst ist eine wunderschöne Jahreszeit und darum viel zu schade, um nur auf Halloween reduziert zu werden. Mit seiner wunderschönen Natur, dem immer noch milden Wetter und schönem Licht bietet der Herbst so viele Möglichkeiten, wie wir in dieser Jahreszeit wunderschöne Erinnerungen und Traditionen für unsere Kinder schaffen können. Unvergessliche Aktivitäten könnten sein:

  • Blätter sammeln, diese pressen und später damit basteln, es gibt ganz tolle Tierbilder, die man damit machen kann (schau mal auf Pinterest nach).
  • Pilze sammeln und diese erforschen (mit der Lupe betrachten, aufschneiden usw.)
  • Bei einem Bauern bei der Apfelernte oder dem Pressen und Herstellen von Apfelsaft helfen.
  • Ein Maislabyrinth oder eine Kürbisfarm besuchen.
  • Herbstliche Gerichte kochen und backen, wie z. B. Apfelkuchen, Kürbissuppe usw.
  • Ein anderer wunderschöner Fokus im Herbst ist, Erntedank oder Thanksgiving zu feiern (Das Erntedankfest findet in Deutschland/Schweiz immer am ersten Sonntag im Oktober statt. Immer am vierten Donnerstag im November findet der Thanksgiving Day in Amerika statt und am zweiten Montag im Oktober feiert Kanada Thanksgiving). Wir feiern jedes Jahr das amerikanische Thanksgiving und legen mit den Kindern den Fokus darauf, dankbar zu sein für das, was uns Gott gegeben hat.

Wie du siehst gibt es unzählige Dinge, die wir anstelle von Halloween tun können, und auch gute Wege, wie wir mit diesem unschönen Brauch umgehen können und sogar die Möglichkeit haben, von Jesus Christus und seiner Gnade weiter zu erzählen.

Ich hoffe, dass dir einige Punkte eine Hilfe waren, aber auch Anregung und Inspiration für weitere Ideen gaben. Es würde mich interessieren wie du mit deiner Familie Halloween verbringst und ich freue mich über weitere Ideen!

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