Kinderzimmer, die fast täglich aussehen, als hätte eine Bombe eingeschlagen, sind ein weitverbreiteter Frust und „Haarrauf-Faktor“ von uns Müttern. Eine chronische Unordnung, die einem fast erschlägt und den eigenen Stresslevel nur schon vom Anblick in die Höhe treibt. Viele Mamas kennen solche Kinderzimmer, die auf mysteriöse Weise nicht ordentlich zu bekommen sind, zusammen mit dem Wunsch, dass die Kinderzimmer ordentlicher sind, nur zu gut.

Dass beim Spielen ziemlich schnell eine Unordnung entsteht, gehört zum Spiel eines Kindes und ist völlig normal. Auch meine Kinder veranstalten in ihren Zimmern täglich (!) eine Unordnung. Ich glaube wir Mamas wollen ja realistisch sein und keine Kinderzimmer wie aus dem Katalog. Doch wir wünschten uns ganz einfach etwas mehr Ordnung und weniger Mühe und Kampf (mit den Kindern) beim Aufräumen.

Der tägliche Blick ins chaotische Kinderzimmer kann wirklich schwierig sein. Denn auch wenn die Spielsachen unseren Kindern gehören, müssen wir diese als Mamas häufig managen und in Ordnung halten. Das braucht Zeit, Energie und sogar Hirnkapazität. Dinge, die bei uns Mamas häufig Mangelware sind.

Eine anhaltende Unordnung (damit meine ich über Tage) stresst jedoch nicht nur uns Mamas, sondern hält auch unsere Kinder vom Spielen ab, bremst die Fantasie und die Spiellust, weil das alles ein Kind überfordert. Chronische Unordnung kann ein Kind gar nicht mehr bewältigen, geschweige denn, sie selbst beseitigen.

Das Spiel eines Kindes ist jedoch nicht nur einfach Zeitvertrieb, sondern auch notwendig für die Entwicklung und das Wohlbefinden. Ein Kind, das die Möglichkeit hat ungestört zu spielen, erholt sich und lernt zugleich. Und darum ist ein funktionierendes Kinderzimmer eigentlich ziemlich wichtig.

Was wäre ein optimales Kinderzimmer? Das optimale Kinderzimmer sollte, aus meiner Sicht, ein Ort sein, an dem unsere Kinder gerne spielen und dies auch uneingeschränkt tun dürfen. Ein Ort, der ihr Spiel fördert und nicht hindert. Ein Ort, an dem eine Unordnung entstehen darf, welcher aber auch wieder schnell aufgeräumt und leicht gepflegt werden kann. So, dass es abends auch wieder als ruhiger Schlafort dienen kann und wir Mamas unsere Ruhe behalten können.

Ich bin überzeugt, auch wenn Kinderzimmer täglich aufgeräumt werden müssen, gibt es doch ein paar Tipps, wie das Kinderzimmer nicht zum Objekt des Schreckens wird und chronisch unordentlich sein muss, sondern leicht ordentlich und sauber gehalten werden kann. Über die Jahre haben sich bei uns folgende drei Punkte bewährt, um mehr und schnellere Ordnung in ein Kinderzimmer zu bringen:

  • Die Wahl/Menge der Spielsachen
  • Ein gutes Ordnungssystem
  • die Gewohnheit vom Aufräumen

1. Wähle die Spielsachen deiner Kinder bewusst

Kinder haben heutzutage generell zu viele Spielsachen in ihrem Kinderzimmer oder sogar in der ganzen Wohnung und eine viel zu grosse Auswahl, von denen sie die Qual der Wahl haben. Ein überladenes Kinderzimmer, mit viel zu vielen (verschiedenen) Spielsachen, ist jedoch nur schwer ordentlich zu halten. Und ich glaube auch, dass dies einer der Hauptgründe ist, warum viele Kinderzimmer chronisch unordentlich sind. Kommt dazu, dass viele Kinder deswegen gar nicht gerne in ihren Kinderzimmern spielen. Es ist einfach zu voll, zu überstimulierend und zu unordentlich.

Die Spielsachen und auch die Vielfalt der Spielsachen zu reduzieren, macht einen grossen Unterschied, wenn es um die Spielqualität, aber auch um die Ordnung im Kinderzimmer geht. Weniger, dafür spezifisch ausgewählte Spielsachen im Kinderzimmer zu haben, hilft dem Kind sich viel besser auf ein Spiel zu konzentrieren und fördert unter anderem auch seine Kreativität.

Wir haben uns darum ganz bewusst für oder gegen gewissen Spielsachen entschieden. Ich finde, unsere Kinder haben immer noch mehr als genug Spielsachen. Aber in ihrem Kinderzimmer sind nur Spielsachen mit einem hohen Spielwert.

Ein hoher Spielwert hat ein Spielzeug, wenn es die Kreativität vom Kind fördert, seine Geschicklichkeit verbessert, vielseitig eingesetzt werden kann und lange nicht verleidet.

Kriterien für die Spielsachen bei uns sind:

  • Wie gross ist der Spielwert? Fördert es die Kreativität und Rollenspiele?
  • Wie langfristig ist der Spielwert? Kann es immer wieder bespielt werden oder verleidet es schnell?
  • Wie vielseitig kann es eingesetzt werden? Kann es durch die Fantasie eines Kindes auch anders eingesetzt werden?
  • Passt es schon zu einer Spielzeuggruppe, die wir bereits besitzen oder ergänzt es eine andere gut
  • Fördert es die altersentsprechenden Fähigkeiten?
  • Haben wir Platz dafür und wie kann es verstaut werden?

Bevor wir also etwas anschaffen, meistens vor Geburtstagen und Weihnachten, überlegen wir uns immer ganz genau für jedes Kind welches Spielzeug es erhalten soll. Dies machen wir nicht nur für die Geschenke so, die wir ihnen schenken, sondern auch für Geschenke von Grosseltern und anderen Schenkenden, von denen wir es wissen.

Auch wenn wir Wünsche unserer Kinder in vielen Fällen berücksichtigen, besprechen wir dies zuerst mit unseren Kindern und entscheiden am Schluss als Eltern, ob sie das Gewünschte bekommen oder nicht. Ihre Wünsche leiten wir dann weiter, falls dies z.B. ein Geschenk von Oma oder Opa sein soll. Dies wurde von unserer Familie bis jetzt immer gut aufgenommen, denn die meisten Schenkenden sind froh, wenn sie wissen, dass ihr Geschenk auch gerne in unserem Zuhause gesehen und bespielt wird.

Damit verhindern wir, dass uneingeschränkt und wahllos Spielsachen in den Zimmern von unseren Kindern sich anhäuft und türmt und sowieso schnell in Vergessenheit gerät.

Gerne liste ich mal auf, was unsere Kinder im Moment in ihren Kinderzimmern haben. Die soll einfach als Beispiel und Inspiration dienen, denn jede Familie hat ihre eigenen Vorlieben und somit vielleicht eine etwas andere Wahl an Spielsachen, welche für sie funktionieren und gewinnbringend sind.

In unseren Kinderzimmern findet man im Moment folgende Spielsachen:

Jungszimmer (Alter 6 +8)

  • Lego und Legoplatten
  • Legoeisenbahn
  • Ein paar Schleichtiere
  • Kappla
  • MegaMags (Spielmagnete, die ich sehr empfehlen kann)
  • kleine Spielautos
  • 2-3 grössere Fahrzeuge
  • Plüschtiere

Mädchenzimmer (Alter 2+4 Jahre)

  • 4 Puppen
  • Puppenkleider und ein paar Zubehörsachen
  • 2 Puppenwagen
  • kleine Küche (dient auch als Stauraum)
  • Spielessen und Spielgeschirr (nicht zu viel)
  • Puppenhaus und Einrichtung
  • Schleichtiere (Pferde)
  • Duplo

Zudem hat es in jedem Kinderzimmer noch Bücher und CDs (sie hören sehr viel CD während dem spielen) zu denen die Kinder jederzeit Zugriff haben. Die 3 grossen haben auch einen Schreibtisch, an dem sie sich mit Papier, Farbstifte und Kleber kreativ austoben dürfen (was sie auch wirklich viel tun). Im Kleiderschrank der Jungs bewahren wir noch Spiele, Puzzles, Playdough und 2–3 Experimentierkästen auf. Doch da haben sie nicht einfach Zugriff.

Wer lieber eine grössere Vielfalt an Spielsachen für seine Kinder hat, hat auch die Möglichkeit von einem Rotiersystem, bei welchem man die Spielsachen alle paar Wochen auswechselt oder für eine Weile reduziert. Kinder spielen nämlich auch sehr gerne mit Dingen, die keine Spielsachen sind. Mit Decken und Kissen können sie eine Hütte bauen oder mit Karton und Kleber ein Flugzeug basteln. Auf diese Art und Weise kreativ zu sein, gefällt den Kindern besonders gut. Zu viel Spielzeug steht dem jedoch im Weg.

Habe den Mut für weniger Spielzeug

Weniger, dafür gut ausgewählte Spielsachen im Kinderzimmer zu haben, hat sich bei uns wirklich bewährt. Wir haben so immer den Überblick und unsere Kinder spielen mit all diesen Spielsachen viel und sehr gerne. Auch wenn sie mal vieles „herausreissen“, fühlt sich das Aufräumen nicht wie ein Umzug an und man braucht nicht einen ganzen Tag, um das Zimmer wieder einzuräumen. Es hilft uns wirklich in dem Kinderzimmer schnell wieder Ordnung herzustellen und es lässt trotzdem noch Raum für die Fantasie der Kinder.

Das Kinderzimmer ist der Ort, den ich am allermeisten ausmisten muss. Immer wieder muss ich darauf achten, dass sich die Kinderzimmer nicht überfüllen. Meistens merke ich dies an meinem erhöhten Stresslevel, den die Kinderzimmer bei mir auslösen und dass sie schwerer aufzuräumen sind. In der Regel muss immer nach einem Geburtstag oder nach Weihnachten ein Spielzeug uns verlassen.

Ich möchte auch dich ermutigen, den Mut zu haben, das Kinderzimmer auszumisten, die Menge der Spielsachen zu reduzieren und wegzugeben, die für dein Kind keinen grossen Spielwert haben. Ich weiss, es liegt nicht im Trend seine Kinder einzuschränken, aber mit zu viel Spielzeug und generell Dingen im Kinderzimmer, machst du deinem Kind wirklich keinen Gefallen. Du wirst schnell erkennen, dass das Kinderzimmer auszumisten sofortige Erleichterung auslöst, und dies ziemlich sicher auch an deinen Kindern beobachtet werden kann. Zudem ist es auch eine ganz generelle und gute Lebenslektion, dass man nicht immer alles haben und kaufen kann, was man sich wünscht und auch Gott nicht möchte, dass unser Herz an materiellen Dingen hängt.

Wenn du mehr Tipps zum Ausmisten haben möchtest, kannst du diesen Artikel dazu lesen: Ausmisten-So gelingt es dir!

Du wirst schnell erkennen, dass das Kinderzimmer auszumisten sofortige Erleichterung auslöst, und dies ziemlich sicher auch an deinen Kindern beobachtet werden kann.

2. Kreiere Ordnungssysteme

Eine zweite wichtige Grundvoraussetzung eines ordentlichen Kinderzimmers ist natürlich ein gutes Ordnungssystem. Wie jeder ordentliche Raum, benötigt auch ein Kinderzimmer Stauraum, in dem Spielsachen ordentlich versorgt werden können. Befinden sich Spielsachen in einem Kinderzimmer, die keinen fixen Platz haben, an denen sie „wohnen“, ist es kein Wunder, wenn sie herumliegen und Kinder ihr Zimmer gar nicht aufräumen können. Darum benötigt jedes Spielzeug seinen Platz.

Das Ziel bei einem guten Ordnungssystem im Kinderzimmer ist, dass schnell und kinderleicht aufgeräumt werden kann. Kinderleicht ist hier sprichwörtlich gemeint, denn das Ordnungssystem sollte auch für ein Kind logisch, ersichtlich und einfach umzusetzen sein.

Dazu gehört, dass die Kinder guten Zugang zu ihren Spielsachen haben. Nur so können sie damit spielen und sie auch wieder wegräumen. Doch ich möchte an dieser Stelle auch erwähnen, dass nicht alle Spielsachen immer auf Kinderhöhe sein müssen. Gerade Dinge mit kleinen Teilen, wie Puzzle, Spiele und Bastelmaterial sind bei uns nicht einfach frei verfügbar. Für diese Dinge müssen sie fragen und werden häufig an einem beaufsichtigten Ort gespielt und dann auch gleich wieder weggeräumt.

Makro-Organisation

Die Erwartung an eine kinderleichte und einfache Organisation erfüllt eine sogenannte Makro-Organisation. Dabei werden Dinge eben nicht im Detail wie z. B. der Farbe, sondern nach Themen geordnet. Alle Autos kommen in eine Kiste, alle Puppenkleider in eine andere, Spielessen wird nicht jedes Einzelne aufgestellt, sondern landet ganz einfach in einem Korb.

Hier bietet es sich an sich Gedanken zu machen, was man für Spielsachen hat. Passen sie zusammen oder hat man eine so grosse Vielfalt an Spielsachen, die alle einzeln für sich stehen und man nur schlecht einen Platz dafür findet? Meine Empfehlung ist, dass man, bis auf ein paar Ausnahmen, solche Spielsachen, die nur für sich stehen (vor allem, wenn sie klein sind) aussortiert und weiterverschenkt oder entsorgt.

Geeignete Organisationsideen

Am besten zur Makro-Organisation eignen sich Kisten, Boxen, Truhen, Haken, Regale und Körbe. IKEA hat ein paar perfekte und preisgünstige Möbel und Aufbewahrungsmöglichkeiten, die helfen in einem Kinderzimmer Ordnung zu halten. Die Möbel und Boxen von TROFAST z. B., sind wohl die Bekanntesten. Aber auch das KALLAX Gestell oder die Linie von SMASTAD/PLATSA bietet, ergänzt mit Körben und Boxen, guter Stauraum für ein Kinderzimmer.

Ein Beispiel aus unserem Mädchenzimmer mit dem TROFAST System

Körbe und Boxen sind bei einem Ordnungssystem besonders wichtig. Denn sie helfen innerhalb eines Schrankes oder einer Kommode Ordnung zu halten. Dank ihnen liegt das Spielzeug nicht einfach durcheinander in einem Schrank (und fällt dann raus oder ist nicht zu finden), sondern sie helfen Spielzeug (und auch Kleider) zu sortieren und innerhalb von einem Schrank oder Bücherregal einfach Ordnung zu halten. Sehr geeignet finde ich dazu wieder die Boxen von TROFAST (auch ohne das Möbel), die Stoffkisten von NÖSJAM, die preiswerten SAMLA Boxen, für Kleider die Kastenfächer von STUK oder die Wandleisten von FLISAT.

Beispiel aus unserem Jungszimmer mit PLATSA Kommode und TROFAST Boxen

Beschriftung

Damit auch die Kinder wissen, was wohin gehört, habe ich solche Kinderzimmer Etiketten gestaltet. So bleibt in den Kisten länger Ordnung und es hilft den Kindern selbstständiger aufzuräumen. Was für uns Mamas ja eine grosse Entlastung ist, oder? (Wir kommen gleich dazu).

Etiketten fürs Kinderzimmer (4525 downloads )

Du kannst sie hier gratis herunterladen und auch für euer Kinderzimmer auf A4 ausdrucken. Ich habe unsere laminiert und dann auf die Boxen geklebt. Vermutlich wirst du nicht alle Etiketten benutzten und auch wir haben nicht jedes Spielzeug, das dort darauf ist. Doch ich wollte eine Auswahl schaffen. (Wenn dir eine Spielzeuggruppe fehlt, von denen du weisst, dass andere Familien dieses Spielzeug auch häufig im Kinderzimmer haben, dann lass es mich wissen, ich ergänze die Liste gerne.)

Da ich gerade schon dabei war, habe ich auch für den Kleiderschrank solche Etiketten erstellt. Auch diese kannst du hier ausdrucken. Diese Beschriftung verhelfen dem Kind zu mehr Selbstständigkeit, weil es so seine Kleider besser findet und sich allein anziehen kann oder seine Wäsche auch versorgen kann. Es hilft aber auch uns Mamas als Gedankenstütze, wo was hingehört und ich finde, es schafft eine länger anhaltende Ordnung im Kleiderschrank.

Etiketten für den Kleiderschrank (2585 downloads )

Hilfe Kleinkram!

Und was ist mit all dem Kleinkram, fragst du dich jetzt vielleicht. Das sind nämlich die Spielsachen, die uns Mamas am meisten in den Wahnsinn treiben, weil sie so mühsam zum Aufräumen und Sortieren sind und überall herumliegen.

Auch Kleinkram sollte man als Grosses organisieren und nicht versuchen, z. B. kleinste Lego- oder Playmobilteile zu sortieren. Das dauert nicht nur ewig, sondern kann von unseren Kindern kaum allein umgesetzt und so beibehalten werden. Darum landen bei uns auch die Kleinsten Legosteine in der grossen Kiste mit den Legos.

Apropos LEGO, diese lagert man am besten in einem weiten, flachen Behälter wie einer Bettschublade oder einer grossen flachen Plastikbox. So vermeidet man täglich ausgeleerte Legokisten (das allerschlimmste finde ich), weil die Kinder nach dem einen bestimmten Teil suchen. Wir haben übrigens auch keine Legoset, da wir gebrauchte Legos gekauft haben. So bauen unsere Jungs vieles aus ihrer Fantasie und verzweifeln nicht, weil sie dieses eine bestimmte Teil auf dem Plan nicht wieder finden können.

Noch etwas zu Playmobil. Playmobil ist so ein Beispiel von Spielzeug, das bei uns nie funktioniert hat und wir uns bewusst dagegen entschieden haben. Vor allem unsere Jungs haben mit Playmobil, wie mit Lego, gespielt und innerhalb von kurzer Zeit alles in Einzelteile zerlegt. So, dass nicht mehr damit gespielt werden konnte. Auch all die vielen kleinen Teile konnte ich nicht ordentlich halten und sie haben sich immer mit den Legos vermischt. So haben wir uns entschieden, dass sie “nur” Lego haben, die zwar auch viele kleine Einzelteile haben, aber die auch zerlegt immer wieder neu und auf ganz verschiedene Weise funktionieren. Der Fantasie ist dabei keine Grenzen gesetzt.

Auch wenn ich Kleinkram bei uns zu vermeiden versuche oder ihn mit in die grossen Kisten schmeisse, gibt es, vorwiegend bei grösseren Kindern, ein paar Dinge in einem Kinderzimmer, die eine etwas detailliertere Organisation verdienen. Wie z. B. ein Gummiball, Jo-Jo, gesammelte Steine (davon haben wir einige) usw. Dazu eignet sich ein Setzkasten relativ gut, ein Wandregal oder z. B. die Mini-Kommode MOPPE von IKEA. Doch auch bei diesen Dingen mache ich nicht den Doktor, sondern versorge sie einfach immer am gleichen Ort.

Generell versuche ich zu viel Kleinkram zu vermeiden, um eben nicht in die sehr zeitaufwendige Mikroorganisation zu fallen. Figuren von Überraschungseiern landen bei uns nach ca. einer Woche in den Abfall, das Gleiche gilt für billige und/oder winzige Spielsachen. Ausnahmen sind, wenn sie zu einem grossen Set wie z. B. Lego passen.

Was ist mit Zeichnungen und Co.?

Eine andere schwierige Sache im Kinderzimmer sind Zeichnungen, Notizen und Bastelprojekte unserer Kinder. Auch Papier und Geschnippsel kann ein ganzes Kinderzimmer auf den Kopf stellen und einen Schreibtisch unter sich begraben. So Hausaufgaben zu machen, unmöglich.

Wir lösen dieses Problem so, dass ich gezeichnete Geheimpläne, Wunschlisten oder Einladungen oder was auch immer für unsere Kinder wichtig ist, in die Schreibtischschublade unserer Kinder „versorge“ (ja, die Schubladen sehen dann innen drin nicht immer ordentlich aus). Wenn ein Kind was sucht, weiss ich immer noch ungefähr wo es ist. Ca. einmal im Monat gehe ich dann alle Schubladen durch und miste sie während der Zimmerreinigung schnell aus. Für (in Kinderaugen) bedeutungsvolle Dokumente haben unsere Kinder eine kleine Schatztruhe, in denen sie Geheimes aufbewahren können. Bis jetzt war jedoch noch nie etwas länger als einen Monat wichtig, sondern geriet bereits in Vergessenheit!

Mit Zeichnungen, die die Kinder von der Schule bringen, haben wir eine Mappe in denen wir diese Dinge das ganze Jahr durch sammeln (das meiste kommt sowieso erst Ende Schuljahr nach Hause). Ist das Schuljahr dann vorbei, schaue ich mir die Zeichnungen durch und entscheide mich für 2–3 besonders gelungene, die wir dann in der Mappe als Erinnerung aufheben.

Wenn ein Kind mir persönlich eine Zeichnung schenkt, dann wird diese natürlich gebührend gelobt und auch aufgehängt. Ich habe an meiner Magnettafel in der Küche immer irgend eine Kinderzeichnung hängen. Doch auch diese verschwinden irgendwann wieder und werden in der Regel nach ca. einem Monat von einer anderen schönen Zeichnung abgelöst. Im Flur haben wir zudem für jedes Kind ebenfalls eine Magnettafel. Dort kleben Stundenpläne oder eben Kunstwerke, die ein Kind ausdrücklich behalten wollte. So klappt es bei uns mit dem Papierkram ausgezeichnet.

3. Die Gewohnheit des Aufräumens

Nun kommen wir noch zum letzten Punkt. Der unbeliebteste würde ich sagen. Doch wenn du bis hierhergekommen bist, dann hast du schon ideale Voraussetzungen, damit das Aufräumen gar nicht mehr so schlimm sein muss und an den meisten Tagen eine kurze Sache ist.

Ums Aufräumen selbst kommen wir leider nicht herum und das Geheimnis von ordentlichen Kinderzimmern ist leicht; sie werden regelmässig aufgeräumt.

Aufräumen ist eine Gewohnheitssache und ich bin überzeugt, jeder Mensch kann lernen aufzuräumen und ordentlich zu sein, auch kleine Kinder. Klar, den einen fällt es schwerer, andere lieben es schon fast. Doch wenn etwas zu einer Gewohnheit wird, dann wird es zu etwas ganz Automatischem, das gar keine grosse Anstrengung mehr erfordert.

Aufräumen ist eine Gewohnheitssache und ich bin überzeugt, jeder Mensch kann lernen aufzuräumen und ordentlich zu sein, auch kleine Kinder.

Am besten gelingt das bei einer Person, wenn sie schon von klein auf gewöhnt ist aufzuräumen. Somit gehört das einfach dazu, und man macht es, weil es normal ist. Darum fange bei deinen Kindern schon früh an, sie mit dir aufräumen zu lassen. Schon ein Kleinkind kann helfen beim Aufräumen und sein kleiner Korb mit Tieren wieder wegräumen (meine Kleinkinder haben das sogar gerne gemacht).

Mach aus dem Aufräumen etwas Aufregendes. Weise deine Kinder darauf hin, wie viel schöner es ist, wenn aufgeräumt ist. Lass zum Aufräumen lustige Musik laufen, mach daraus einen coolen Familienanlass, oder ein Wettrennen: „Wer hat schneller seinen Bereich aufgeräumt? Achtung, fertig, los …“ oder „Wie lange brauchst du, um alle Duplo wegzuräumen? Schaffst du es bis du auf 30 gezählt hast?“ (du zählst mit deinen Kindern auf 30). Meine Kinder motivieren solche Dinge immer enorm und es war für sie immer ein positives Erlebnis, wenn sie merkten, wie schnell und einfach man eigentlich aufräumen kann.

Auch motivierend ist, ihnen Ereignisse in Aussicht zu stellen. „Wenn wir aufgeräumt haben, dann gibt es Zvieri“ oder „… dann gehen wir nach draussen /basteln wir das … „Zuerst aufräumen, dann dürft ihr das machen …“ hören meine Kinder auch oft. Auch das funktioniert bei meinen Kindern meistens, damit sie lieber und schneller aufräumen.

Ganz bestimmte Zeiten zum Aufräumen zu haben hilft ebenfalls enorm. Wird das Aufräumen Teil der täglichen Routine, fällt das ganz leicht. Wir räumen jeden Abend nach dem Abendessen und vor dem Pyjama anziehen, mit wirklich nur sehr wenigen Ausnahmen, die Kinderzimmer auf. Aber auch nach der Mittagspause dürfen die Kinder erst aus dem Zimmer kommen, wenn es aufgeräumt ist. Allerdings erwarte ich dann einfach das nicht mehr alles am Boden rumliegt. Hingegen am Abend müssen sie dann etwas genauer aufräumen. Die Grundreinigung der Kinderzimmer habe ich fix in meinem Putzplan eingeplant. In den Ferien müssen die (grossen) Kinder dabei auch helfen. Staubsaugen ist dann einen Höhepunkt. Die Kleinen helfen mir auch so. Abstauben können sie z. B. schon einigermassen gut.

Und ja, das viel verbreitete Problem, dass Kinder nicht aufräumen wollen, sich während dem Aufräumen verlieren, wieder anfangen zu spielen und einfach nicht vorwärtsmachen, kennen auch wir gut. Auch unsere Kinder möchten nicht immer aufräumen, brauchen uns als Antrieb und Hilfe und es gibt auch mal Tränen deswegen. Doch das ist noch lange keinen Beweis, dass sie nicht aufräumen können. Sie können es nämlich ausgezeichnet, wenn sie wollen. Das haben unsere Kinder uns schon x-mal bewiesen.

Wenn Kinder nicht aufräumen wollen, benötigen sie unsere Unterstützung, ermutigendes und manchmal auch ermahnendes Zureden. Auch muss immer eingeschätzt werden, ob man dem Kind nicht zu viel zumutet oder ob es Hilfe benötigt, weil es sehr müde ist. Oft helfe ich dann den Kindern am Schluss noch beim Aufräumen und mache den letzten Schliff. Auch räume ich während dem Tag immer mal wieder etwas weg, was gerade rumliegt und schaue so, dass die Unordnung etwas im Schach gehalten wird.

Generell gehört Aufräumen zu meinem Alltag und ich bin eigentlich die ganze Zeit dran etwas wegzuräumen. Doch da es auch für mich eine Gewohnheit ist, mache ich das schon fast unbewusst. Auf meiner Morgenrunde, in der ich alle Betten mache, Vorhänge aufziehe und lüfte, schaue ich ebenfalls, dass die Zimmer mehr oder weniger ordentlich sind. Da wir sie am Abend aufgeräumt haben, geht das rasch. Und trotzdem staunt man, wie die Kinder es schaffen zwischen aufstehen, frühstücken und anziehen in den Zimmern eine Unordnung zu gestalten. Doch, wie zuvor erwähnt, sind auch unsere Kinderzimmer durch den Tag immer wieder etwas unordentlich und werden erst am Abend wieder zu einem ordentlichen Ort.

Dank der geteilten Tipps funktioniert es bei uns relativ gut und die Kinderzimmer sind so bei uns viel seltener ein Frustfaktor. Es wird vor allem viel und gerne darin gespielt und das ist die Hauptsache.

Wenn du noch mehr Tipps zum Aufräumen suchst, dann könnte auch dieser Artikel Routinen für das Kindergarten- und Schulkind spannend sein.


Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Artikel ein paar Tipps und Anregungen geben, wie auch ihr ein ordentlicheres Kinderzimmer haben könnt. Vielleicht benötigt es noch etwas Umdenken, Umgewöhnung und Ausmisten. Doch ich bin überzeugt, dass es jeder Familie gelingen kann, dass Kinderzimmer nicht einen ewigen Frust sein müssen, sondern ihren bestimmten Zweck erfüllen können. Hast du Fragen dazu? Schreib sie mir.

4 Kommentare

  1. Liebe Susanna, vielen Dank für die vielen guten Anregungen!
    Beim ausmisten habe ich so meine Schwierigkeiten. Meine Tochter kann sich wahnsinnig schlecht von Dingen trennen, wenn ich ohne sie ausmiste, ist vorprogrammiert, dass sie mich anschließend “zur Rede stellt”. Sie hat einen wahnsinnig guten Überblick darüber, was in ihrem Zimmer ist und wechselt viel die Dinge aus, so dass sie schnell bemerkt, wenn etwas fehlt. Ich habe dafür noch keine gute Lösung.

    LG Ines

    1. Liebe Ines. Vielen Dank für deinen Kommentar und auch deine Frage. Ja, vor allem, wenn die Kinder grösser werden und auch je nach Persönlichkeit, kann das Ausmisten mit den Kindern etwas schwierig sein. Was hilft, ist dem Kind die richtige Fragen zu stellen. Benötigst du das wirklich noch? Wann hast du das das letzte Mal gebraucht? Kann die Erinnerung nicht auch anders festgehalten werden, z.B. durch dass man es fotografiert? Wem könnte dieser Gegenstand noch zu grossem nutzen sein, während dem es hier nur rumsteht? usw. Ebenfalls hilfreich kann sein, dem Kind drei Kategorien zu geben, in die es die Gegenstände einteilen muss. Z.B. den Inhalt einer Schublade mit Kleidern (wichtig begrenze den Bereich, ansonsten ist das Kind überfordert): 1. Kategorie-behalten, 2.-vielleicht und -3.ausmisten. Das Kind soll die Aufgabe selbst machen und später dann mit dir nochmals durch die beiden Kategorien “behalten” und vor allem “vielleicht” gehen. Einen weiteren Tipp, den ich selbst mit meinen Kindern noch nie gemacht habe, aber schon oft gehört ist, die Vielleicht-Gegenstände in einer Box im Keller zu verstauen, damit man es im Fall wieder holen könnte. Das baut viel Druck für das Kind ab, weil es nicht so definitiv ist wie entsorgen und es zeigt dir als Mama auch, ob das Kind nochmals danach fragt oder nicht. Wenn die Gegenstände nach einem Jahr in Vergessenheit geraten sind (was meistens passiert), kann die Kiste entsorgt werden. Evtl. sollte man mit dem Kind jedoch nochmals durch die Gegenstände gehen, damit es realisiert, dass es auch ohne diese Gegenstände gut ausgekommen ist und so lernt sich von Dingen zu trennen. Und natürlich kann/sollte das ganze auch noch geistlich angegangen werden und man sollte mit dem Kind darüber sprechen, dass wir uns keine Schätze hier auf Erden ansammeln sollen und das alles, was wir hier besitzen, ohnehin einmal zerfallen wird. Der grösste Schatz und die einzige Erfüllung finden wir bei Gott selbst (Matthäus 6,19-21/ Markus 12,30).
      Ich hoffe, das hilft dir etwas weiter. Herzlichst, Susanna

  2. Das war ein sehr hilfreicher Artikel. Vielen Dank für die tolle Vorlage
    Lieben Gruß Inna

    1. Liebe Inna. Danke für dich Rückmeldung, das freut mich sehr!

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Über die Autorin

Susanna Arn

Susanna ist mit Daniel verheiratet und Mutter von vier Kindern. Sie ist die Gründerin von Mütter aus Gnade, Autorin der allermeisten Artikel, unterhaltet die Webseite und ist Kontaktperson für alle Anliegen.

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