Zeit mit Gott im Mami-Alltag. Geht das?
“Lies deine Bibel, bete jeden Tag, wenn du wachsen willst”… Die meisten von uns kennen dieses einfache Kinderlied und wir alle wissen, es ist wahr. Wir wissen, in der Bibel zu lesen und Stille-Zeit zu halten, ist etwas, das jeder Christ tun soll!
Stille-Zeit, eine Zeit am Tag, in der wir ganz in Ruhe für uns die Bibel studieren und beten. In der wir tief in Gottes Wort graben und ungestört lesen und studieren können. In der Bibel finden wir klare Aufforderungen, uns regelmässig und oft in das Wort Gottes zu begeben und damit zu beschäftigen. Wie z. B. in Kolosser 3,16
Das Wort des Christus wohne reichlich in euch!
Und ich denke, wir hören das oft. Doch wir Mütter stehen dann meistens etwas ratlos da. Denn wie finden wir in unserem Mami-Alltag Zeit für das Wort Gottes? Wie können wir Stille-Zeit halten in einer so gar nicht stillen Zeit, in der die Vorstellung wie eine Stille-Zeit auszusehen hat, irgendwie nicht hineinpasst?
Das Problem, dass wir Mütter kaum eine ruhige Minute finden, um in der Bibel zu lesen und zu beten, ist real! Und eins möchte ich gleich vorwegnehmen: Mit vier Kindern, im Alter zwischen 6 Jahren und 9 Monaten, befinde ich mich selbst mitten in diesem Kampf. Auch für mich ist eine ruhige Minute eine tägliche Herausforderung. Genauso wie die Frage nach den richtigen Prioritäten, um mir Zeit mit Gott freizuschaufeln.
Die Schwierigkeit für uns Mütter ist, dass Schlafmangel, schlechte Nächte, unregelmässige Aufwachzeiten der Kinder und immer wieder veränderte Umstände mit unseren Kindern es uns erschweren, regelmäßige Gewohnheiten zu festigen. Eine schlechte Nacht mit dem Baby, und schon mag man am Morgen einfach nicht vor den Kindern aus dem Bett steigen. Kranke Kinder, und man ist froh, dass man überhaupt Essen auf den Tisch bringt. Schulferien, und schon hat sich die ganze Tagesstruktur verabschiedet. Gerade ein Baby bekommen, und das einzige woran man denken kann, ist dieses kleine Geschöpf, für das man nun Tag und Nacht verantwortlich ist. Hunderte Aufgaben schreien zusammen mit unseren Kindern nach Aufmerksamkeit! Und wenn dann alle im Bett sind und endlich die benötigte Ruhe eingekehrt, ist man einfach zu müde und möchte entspannen.
Auch unser Hirn scheint nicht mehr so gut mitmachen zu wollen wie vor den Kindern. So können wir doch tatsächlich einen Satz zehnmal lesen und wissen immer noch nicht, was da stand. Das Wort Gottes scheint einfach nicht mehr zu uns reden zu wollen. Wir lesen zwar, aber wir nehmen nichts davon auf. Unsere Hirnkapazität scheint vom Windelwechseln, Stillen, Kleinkindern hinterherrennen, Streit schlichten und Erziehen aufgebraucht zu sein.
Dass eine Mutter Tage, Wochen oder sogar Jahre verbringen kann, ohne für sich selbst das Wort Gottes aufzuschlagen, ist keine Seltenheit. Häufig nicht einmal, weil sie nicht wollte, sondern, weil sie einfach nicht weiß, wie eine Stille-Zeit, so wie wir sie kennen, in ihrem Alltag unterzubringen ist. Trifft das auch auf dich zu? Dann bist du bei weitem nicht die Einzige!
Mir scheint sogar, dass das Problem weiter verbreitet ist, als wir denken. Denn es wird nicht gerne persönlich darüber gesprochen, da niemand sich selbst oder jemand anderen blossstellen möchte. Und viel zu wenig finden Mütter darin Hilfe und werden alltagsnah und realistisch darin beraten und angeleitet! Mein grosses Anliegen ist es, dies mit diesem Artikel zu ändern. Ich hoffe, du fühlst dich verstanden, darfst aber auch Ratschläge erhalten, die dir helfen, trotz deines Mami-Alltages wieder Zeit mit Gott zu finden.
Wir Mütter benötigen Gottes Wort in unserem Alltag
Auch ich kenne Zeiten, in denen ich kaum das Wort Gottes für mich lesen und studieren konnte. Vor allem in meinen ganz frühen Mami-Jahren war das so. Und auch nach der Geburt von jedem Baby dauerte es ein paar Wochen, bis ich wieder in den Alltag zurückfand und regelmässig in der Bibel lesen konnte. Doch ich weiss aus der Bibel und habe dies auch in meinem Mami-Alltag festgestellt: WIR MAMIS BRAUCHEN DAS WORT GOTTES IN UNSEREM ALLTAG.
Der wohl bekannteste Vers, in dem die Bibel über sich selbst spricht und seine Eigenschaften und Wirkung aufzeigt, ist 2.Timotheus 3,16-17:
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit,
Die Bibel offenbart uns, wie Gott selbst ist: seine fehlerlose Weisheit und sein vollkommener Wille. Sie lehrt uns alles, was wir für unser Leben und über Gott wissen müssen, weist uns zurecht und überführt von Sünde.
Psalm 119,11 ist einer meiner Lieblingsverse für meine Kinder, aber er ist natürlich genauso wahr für uns Mütter und er unterstreicht dieses Überführen und Zurechtweisen nochmals:
In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, damit ich nicht gegen dich sündige.
Der Alltag mit unseren Kindern fordert uns vielleicht wie noch nie zuvor etwas in unserem Leben heraus und lässt Verhaltensweisen an die Oberfläche treten, die wir bei uns selbst nie für möglich gehalten hätten. Wenn du einen mit Dreckwasser vollgesaugten Schwamm zusammendrückst, dann kommt auch Dreckwasser heraus. Und so sind auch unsere Herzen. Wenn eine schwierige Mami-Situation auf unser Herz “drückt”, kommt häufig heraus, was darin ist – Sünde! Die Bibel lässt uns Fehlverhalten nicht durch Umstände entschuldigen, sondern zeigt uns unser wahres Herz auf. Sie leitet uns aber auch an, wie wir sündhaftes Verhalten korrigieren können (z.B. die ablegen-anziehen Stellen in Kolosser 3, 12-16/ Epheser 4, 22-32/ Galater 5, 13-26). Indem wir uns täglich Gottes Wort aussetzen und es in unseren Herzen aufbewahren, kann Gottes Wort uns vor Sünde bewahren.
Auch Ermutigung dürfen wir in Gottes Wort finden. Psalm 19,8+9 sagt es so schön:
Das Gesetz des HERRN ist vollkommen und erquickt die Seele; das Zeugnis des HERRN ist zuverlässig und macht den Einfältigen weise. Die Vorschriften des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz; das Gebot des HERRN ist lauter und macht die Augen hell.
Erquickung, Weisheit, Freude und klare Sicht; das sind doch alles Dinge, die wir Mamis brauchen können, nicht wahr? Vor allem in diesen harten Mami-Zeiten, diese Zeiten in denen wir eben kaum einen ruhigen Moment für die Stille-Zeit haben. Doch besonders dann benötigen wir Hilfe und Ermutigung durch das Wort Gottes und Gottes Sicht und Erklärungen in unseren Umständen! Vollkommen, zuverlässig, immer richtig und rein. Das alles sind Eigenschaften von Gottes Wort und darum auch von Gott selbst. In was für einem krassen Gegensatz stehen wir Mütter dazu!
Wir benötigen täglich Gottes Wort, damit dessen Eigenschaften uns in unseren Alltag und für unsere Gefühle Stabilität gibt. Und wir nicht durch unser unbeständiges, sündhaftes Herz geleitet werden. Was für eine Achterbahnfahrt wäre das sonst! Denn in einem Moment fühlen wir uns wie die beste Mutter der Welt und im nächsten Moment wie die allerschlimmste Mutter, die es je gegeben hat. In einem Moment fühlen wir uns unserer Aufgabe gewachsen, im nächsten chaotischen Moment nicht mehr. Wir brauchen täglich biblische Wahrheiten, um diese oft auch falschen und wechselhaften Gefühle mit der konstanten Wahrheit aus Gottes Wort zu ersetzen!
Und es gibt noch einen Grund: Denn Gottes Wort kam als Mensch auf diese Welt, Johannes 1,14:
Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
Als Gottes Sohn liess uns Jesus durch sein Menschwerden sehen, dass Gott und sein Wort wahr ist und brachte uns das Geschenk der Gnade. Und diese Gnade benötigen wir täglich. Denn ohne diese Gnade wird es sehr schwierig, in unserem Mami-Alltag zu bestehen.
Wir versagen jeden Tag. Schuldgefühle oder das Gefühl, nicht zu genügen, können unser täglicher Begleiter sein! Vor allem wenn wir zusehen wie unser sündhaftes Verhalten sich vor uns aufhäuft. Dann benötigen wir das Wort Gottes, das uns erklärt, was Gnade ist. Welches uns erinnert, dass wir durch Gottes Gnade und das Werk Jesu am Kreuz Vergebung auch von unseren schlimmsten Mami-Momenten haben. Dass wir aufhören können, perfekt sein zu müssen, sondern wissen dürfen, dass Gottes Gnade auch bedingungslose Liebe ist.
Und übrigens: Auch wenn wir Tage haben, an denen wir es nicht schaffen Stille-Zeit zu machen, auch (oder gerade) dann dürfen wir Gottes Gnade in Anspruch nehmen. Erzähle dir selbst von dieser Gnade. Predige dir selber täglich das Evangelium! Dass du Vergebung deiner Sünden hast, dass du nicht krampfhaft genügen musst. Sondern, dass du bereits genügst, weil Jesus für dich genügt, weil er für dich gestorben ist und die Schuld deiner Sünden bezahlt hat! Du bist ein Kind Gottes, dessen Vater es nie vergisst! So wie du als Mutter dein Kind auch nie vergessen würdest, sondern immer nach ihm schaust, und an manchen Tagen sogar dann, wenn eigentlich Zeit für Stille-Zeit wäre!
Jesaja 49,15: Vergisst etwa eine Frau ihren Säugling, dass sie sich nicht erbarmt über den Sohn ihres Leibes? Sollten selbst diese vergessen, ich werde dich niemals vergessen.
Ja aber wie?
Wir Mamis brauchen also Gottes Wort in unserem Alltag. Das heisst aber auch, dass es für uns eine Priorität sein muss. Die Anweisung dazu finden wir in Matthäus 22, 37 (sowie in den Parallel-Stellen 5. Mose 6,5/ Markus 12,30/ Lukas 10,27):
“Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.”
Gott mit allem zu lieben, was wir haben und können, meint auch, dass wir sein Wort an die oberste Stelle in unserem Leben stellen. Denn Gott IST sein Wort (Johannes 1, 1 …und das Wort war Gott). Von Martin Luther weiss man, dass wenn er wusste, dass er einen besonders herausfordernden und vollen Tag haben wird, er extra früh aufstand und an diesem Tag noch mehr Zeit als sonst in Gottes Wort und im Gebet verbrachte. Zwar sind wir nicht Martin Luther, doch dieses Beispiel zeigt uns gut auf, dass Gottes Wort oberste Priorität in unserem Alltag haben muss, gerade weil wir als Mamis immer wieder herausfordernde Tage, oder soll ich sagen Jahre, erleben!
„Ja, aber wie soll das in meinem Mami-Alltag gehen”, fragst du dich vermutlich? Denn die Realität ist, dass unser Alltag es oft nicht zulässt, dass wir stundenlang Zeit mit der Bibel verbringen, Bibelkommentare wälzen und ungestört im Gebet verharren können. Wir haben ja unseren Ehemännern, unseren Kindern und unserem Zuhause gegenüber Verpflichtungen, die nicht einfach warten können.
Wie also soll Gott und sein Wort in unserem Leben Priorität haben, wenn wir als Mamis so wenig Zeit für uns haben?
Auch wir können, wie Martin Luther, Stille-Zeit zu einer Priorität in unserem Alltag machen und können für Gottes Wort Platz in unserem Alltag einräumen. Wir Mamis müssen dabei einfach etwas erfinderischer und flexibler sein. Wir Mamis müssen unsere Vorstellungen einer Stillen-Zeit etwas anpassen. Denn eine Stille-Zeit muss nicht immer zwingend morgens um 6 Uhr sein. Sie muss nicht dringend ganz abgeschottet und für sich allein sein und darf „nur“ Bibellesen enthalten.
Darum lass uns 6 “WIE’s” anschauen, mit dem Ziel, dass du bis zum Ende von diesem Artikel detaillierter und ganz praktisch weisst, wie du als Mutter Stille Zeit machen kannst!
1. Fang einfach an Gottes Wort zu lesen
„Ja super“, denkst du jetzt vielleicht. „Wäre es so einfach, hätte ich es schon längst gemacht!“ Ich weiss von mir selbst, dass es nicht einfach ist. Auf der einen Seite, weil uns die Zeit und Ruhe fehlt, aber häufig auch, weil uns häufig die Energie und Motivation dazu fehlt.
Doch in diesem Fall müssen wir einfach lesen und loslegen, egal ob wir gerade Lust oder Energie dazu haben oder nicht. Gefühle sollen nicht die Grundlage für unsere Entscheidungen in unserem Leben sein, sondern das Wort Gottes selber. Gib deinen Gefühlen nicht die Macht dich, von der Stillen-Zeit abzuhalten.
Vielleicht lässt du dich schon Jahre, Monate oder Wochen davon abhalten, das Wort Gottes zu lesen und wartest darauf, dass du eines Morgens Lust dazu hast, um zu lesen. Dann möchte ich dich ermutigen, FANG EINFACH AN! Fang einfach an, und warte nicht, bis du ein Verlangen danach hast. Denn es ist so: Nur wenn du Gottes Wort liest, wird auch dein Verlangen dafür grösser. Doch wenn du nie in der Bibel liest, wirst du kaum ein Verlangen danach haben. Wir müssen das Ganze also von der richtigen Seite her starten.
Nicht ein natürliches Verlangen nach Gottes Wort macht, dass du darin liest, sondern darin zu lesen macht, dass du ein Verlangen nach Gottes Wort bekommst. Zuerst kommt die Tat und dann das Gefühl dazu. Und nicht das Gefühl bringt einem zur Tat. Das ist wie ein Kleinkind, das noch nie ein Eis gegessen hat. Es verlangt nicht danach, weil es nicht weiss, wie es schmeckt. Doch kaum hat es sein erstes Eis gegessen, möchte es jedes Mal eines, wenn es irgendwo ein Eis sieht. Und so ist es auch bei uns mit dem Wort Gottes. Nur wenn du in der Bibel liest, kann dein Verlangen für das Wort Gottes grösser werden! Und wir müssen uns täglich dazu entscheiden, nach Gottes Wort zu fragen und andere Sachen dafür zurückzustellen!
1.Petrus 2,2 schreibt genau über diesen Entscheid:
Und seid wie neugeborene Kinder, begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch – damit ihr durch sie wachset zur Rettung.
Dieser Vers ruft zum Handeln auf. Wir sollen begierig sein! Als Mamis haben wir ja einen Vorteil, um uns dies ganz praktisch vorzustellen. Wir wissen ganz genau, wie ein Baby begierig nach der Brust seiner Mutter ist und nur schon ein paar Stunden alt, ein Verlangen nach Muttermilch hat. Es ist das Einzige, das es unbedingt will und nach kurzer Zeit hat es schon wieder das Verlangen nach mehr Milch!
Und so sollen auch wir sein. Womit füllst du einen ruhigen Moment am Morgen oder in der Mittagszeit, wenn deine Kinder Mittagspause machen? Füllst du diese Pausen mit “Junk-Food” wie Social-Media, Filme oder Onlineshopping und suchst darin Ablenkung und Linderung von einem anstrengenden Tag? Oder verlangt dir nach richtiger, unverfälschter Nahrung, dem Wort Gottes?
Woran denkst du, wenn du einen ruhigen Moment hast wie z.B. beim Stillen, auf einem Spaziergang oder beim Autofahren? Denkst du in diesen Momenten über Gottes Wort nach?
Psalm 1,2: Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Laub nicht verwelkt; alles was er tut, gelingt ihm.
Wir sollen Tag und Nacht über Gottes Wort nachsinnen und es uns zu unserem grössten Verlangen machen. Das heisst also, Möglichkeiten finden, an Gott erinnert zu werden und sein Wort zu lesen. Ist das unsere Gewohnheit, dann hat Gottes Wort Priorität in unserem Alltag!
Und was motiviert uns dazu?
2. Johannes 14,23: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten.
Unser Motivator zur Stillen-Zeit soll Gott selbst sein. Wenn du ein Kind Gottes bist, dann liebst du, was ER liebt. Du willst wissen, was er dir zu sagen hat und was er von dir möchte und dies offenbart er uns in der Bibel. Verstehst du jetzt, warum du einfach mit Lesen anfangen sollst? Doch lass dich ermutigen, denn glücklicherweise gibt es noch ein paar Hilfen mehr, die uns dieses “einfach Lesen” vereinfachen können.
2. Nimm Hilfe von anderen in Anspruch
Ich war ein junges Mami, mit zwei kleinen Jungs, als bei mir die “Wende” kam. Das Verlangen nach Gottes Wort und seiner Wirkung hatte ich, aber mein Problem war, ich wusste nicht wie eine Stille-Zeit in meinem Alltag unterzubringen. Und ich denke, so geht es vielen.
Doch dank gottesfürchtigen und im Glauben reifen Frauen, die ich in meinen Alltag gelassen habe, durfte ich lernen, wie Gottes Wort täglich in meinem Alltag Platz findet. Ich bin Gott so dankbar, dass diese Frauen keine Scheu hatten nach meinen Gewohnheiten bezüglich Stille-Zeit zu fragen. Gott hat mein Herz so weit vorbereitet, dass weder Stolz noch Scham mich davon abhielten, darin Korrektur und Rat anzunehmen. Seither darf das Wort Gottes, mit kleinen Ausnahmen(!), täglich eine Rolle in meinem Alltag spielen.
Auch wenn die Stille-Zeit etwas zwischen Gott und uns ist, können andere Christen für unsere Stille-Zeit, sprich beim Nachsinnen über Gottes Wort, hilfreich sein. 1. Thessalonicher 5, 11 fordert uns auf:
Deshalb ermahnt einander und erbaut einer den anderen, wie ihr auch tut!
Habe den Mut mit anderen über das Thema Stille-Zeit zu sprechen. Traue dich, bei reiferen Christen Rat zu holen. Frag eine liebe Freundin, ob sie diesbezüglich für dich betet. Bitte sie wieder nachzufragen, wie es dir mit der Stillen-Zeit läuft. So verpflichtest du dich auch anderen gegenüber, was sehr hilfreich ist, dranzubleiben.
Tausche dich mit anderen Mamis über Gottes Wort aus. Frag sie, wie es ihnen mit der Stillen-Zeit geht. Und mach auch Gott und sein Wort Gesprächsthema Nr.1 in deinen Freundschaften. Vielleicht entsteht daraus sogar, dass ihr euch regelmässig trefft und ein christliches Buch zusammen liest, welches eure Fragen beantwortet? Wenn du keine Freundschaften hast, in denen du das kannst, dann such dir unbedingt ein paar davon!
Lass dich nicht abhalten, mit anderen über deine Stille-Zeit-Gewohnheiten zu reden, aus der Angst den anderen oder dich selbst blosszustellen. Denn die Bibel fordert uns dazu auf und das Nachfragen kann nur zwei Ergebnisse haben: Entweder der anderer versteht dich und kann dir helfen, oder der andere hat dasselbe Problem wie du und ihr könnt es zusammen angehen.
Bitte auch deinen Ehemann immer wieder mal nach deinem “Stille-Zeit-Zustand” zu fragen. Und vor allem, tausche auch regelmässig mit ihm aus, was du gelesen hast und betet zusammen. Gerade auch in der Zeit eines Neugeborenen kann dein Ehemann dich gut dabei unterstützen, dass du täglich Gottes Wort ausgesetzt wirst. Diese Neugeborenen-Zeit kann für uns Frauen eine psychisch belastende und beängstigende Zeit sein, doch Gottes Wort kann dein verunsichertes Mami-Herz trösten. Vielleicht kannst du selbst gerade nicht in der Bibel lesen, doch dein Ehemann kann dir z. B. nach dem Essen bei Tisch einen Abschnitt aus der Bibel vorlesen.
Auch um dir kurze, kinderfreie Momente zu schaffen, kann dein Ehemann oder anderer in deiner Umgebung behilflich sein. z. B. könnte dein Ehemann an einem Samstagmorgen, kurz den Kindern schauen, damit du dich für eine halbe Stunde ins Zimmer zurückziehen kannst, um Bibel zu lesen.
3. Finde Zeitfenster und stecke realistische Ziele
Eine von diesen gottesfürchtigen Frauen, die damals mit mir über das Thema Stille-Zeit gesprochen hat, hat mir ganz praktisch geholfen, Zeit allein mit Gott zu finden. Sie hat mit mir zusammen meinen Tagesablauf unter die Lupe genommen, um mir zu helfen, in meinem Tag Zeit mir Gott zu schaffen. Dazu hat sie mir zuvor einen Wochenplan gegeben, in dem ich eintragen konnte, wann ich was mache.
Mit ihrer Hilfe, konnte ich ziemlich schnell feststellen, wo ich Lücken in meinem Alltag hatte, die ich für Stille-Zeit nutzen konnte. Zusammen optimierten wir Kleinigkeiten in meiner Tagesroutine, ich schrieb einen neuen Tagesplan mit eingeplanter Stillen-Zeit und schon konnte ich loslegen. So stellte ich z. B. fest, dass während mein damals neunmonatiges Baby seinen Morgenschlaf machte, sich mein 2-Jähriger gut selbst beschäftigte und ich dann für ca. 15–20 Minuten meine Stille-Zeit halten konnte.
Es war sehr hilfreich, dass meine Kinder und ich bereits eine Routine in unserem Alltag hatten. Denn so war es nicht so schwer meine Stille-Zeit einzuplanen, wie auch andere Alltags-Dinge z. B. Kochen oder Essen. Eine gewisse Routine oder Tagesstruktur ist dir also auch in diesen Dingen sehr zum Vorteil!
Auch du kannst dir einen solchen Wochenplan erstellt, denn ich denke, deine Woche unter die Lupe zu nehmen und deine Tage zu optimieren, kann auch für dich hilfreich sein, Zeitfenster für Gott zu finden. Mach es auch, wenn du denkst, dass es dir nichts bringen wird, weil dein Fall hoffnungslos ist. Das dachte ich damals auch, doch ich lag falsch. Beobachte dich für eine Woche und schreib dir deinen Wochenablauf möglichst detailliert und stüdlich auf die Tabelle oder in deinen Kalender.
Nachdem dein Wochenplan ausgefüllt ist, schau, wo du Lücken hast, was du verschieben kannst, um grössere Zeitfenster zu schaffen oder ob du vielleicht auch einfach zu viel los hast den ganzen Tag? Es kann gut sein, dass du etwas aus deinem Alltag streichen musst, um für Gott und sein Wort Zeit freizuräumen. Auch wenn du auf dem Plan siehst, dass du eigentlich freie Zeit in deinem Alltag hättest, doch in Wirklichkeit merkst du nichts von dieser freien Zeit, dann fange an zu beobachten, was deine Zeitfresser sein könnten? Z. B. Social Media, das Internet oder andere Ablenkungen?
Schreib dir danach deinen neuen Wochenablauf mit der eingeplanten Stillen-Zeit auf die zweite Tabelle und hänge ihn dir auf, bis du dich an deine neue Routine gewöhnt hast. (Am besten nach dem du den Artikel fertig gelesen hast, denn es folgen noch ein paar Tipps wie du Zeitfenster in deinem Alltag auch mit den Kindern finden kannst).
Doch, in dem allem …Sei unbedingt realistisch! Denn sonst gibst du bald wieder auf. Es wird Tage geben, an denen euer Alltag nicht wie geplant ablaufen wird und du darum in der eingeplanten Zeit nicht zu deiner Stillen-Zeit kommst. Dann probiere es einfach am nächsten Tag wieder. Oder leg dir eine Plan-B-Zeit fest und mach deine Stille-Zeit zu einem anderen Zeitpunkt am Tag, z. B. wenn deine Kinder Mittagsschlaf machen. Die Küche darf dann auch mal warten.
Sei auch realistisch mit der Länge deiner Stillen-Zeit. Bist du eine Mutter mit Kleinkindern Zuhause und vielleicht noch schwanger, oder in einer anderen gerade sehr anstrengenden Phase? Dann kannst du weniger lang Stille-Zeit machen wie z. B. in einer Phase in der dein Baby oder Kleinkind super lange Mittagsschlaf macht und nachts durchschläft.
Während den ersten paar Mami-Jahren können wir in der Regel keine geistlichen Fünf-Gang-Menüs essen. Aber wir können durch den Tag verteilt immer mal wieder einen gesunden “Snack” essen, der uns ebenfalls Stärkung und die richtige Ausrichtung für unseren Alltag gibt. Du wirst immer wieder Phasen erleben, in denen du vielleicht 5 oder 10 Minuten im Tag Zeit hast, um etwas aus der Bibel zu lesen. In solchen Phasen musst du unbedingt mehrmals am Tag zu Gottes Wort greifen und es in deinen Alltag einbauen.
In anderen Phasen hast du wiederum etwas länger Zeit, um Gottes Wort zu lesen. Wie zuvor erwähnt, solche Phasen können kommen und gehen und vielleicht steckst du gerade in einer “Snack-Phase”. Die Zeit als Mami mit kleinen Kindern ist eine spezielle Zeit, in der so manch normales auf den Kopf gestellt wird. Doch mach dir bewusst, dass Gott auch in dieser Zeit souverän ist. Er weiss, dass du gerade mehrmals in der Nacht für deine Kinder aufstehen musst, hochschwanger bist, gerade ein Neugeborenes pflegst und kranken Kindern die laufenden Nasen abwischst. Gott hat dir all diese Aufgaben gegeben und darum wird er dich auch in dieser Zeit, durch Gottes Wort, aber auch durch ganz viele Momente im Mami-Alltag, lehren und dich weiterbringen.
Wenn ich auf meine bis jetzt erlebten Mami-Jahre zurückschaue, dann durfte ich in diesen Jahren geistlich wachsen wie nie zuvor, seit ich an Jesus glaube. Wachstum, unter anderem, durch (nicht immer einfache) Lektionen in meinem Mami-Alltag, kombiniert mit vielen kleinen geistlichen Snacks, die ich mehrmals am Tag zu mir genommen habe!
4. Strukturiere den Alltag deiner Kinder
Damit du überhaupt Zeitfenster findest, um Stille-Zeit zu machen, ist es essenziell, auch die Zeit deiner Kinder etwas zu “organisieren”. Denn würden wir unseren Kindern nicht auch eine gewisse Tagesstruktur geben, würden sie jede einzelne Minute unseres Alltags in Anspruch nehmen. Unsere Kinder könnten problemlos unseren ganzen Alltag bestimmen und dominieren. Und ja, es ist schon so, unsere Kinder nehmen viel Zeit von unserem Alltag in Anspruch. Doch sie sollen nicht unseren ganzen Alltag bestimmen.
Familien, in denen das Kind den ganzen Alltag vorgibt, nennt man “Kind-Zentrierte- Familien”. Lou Priolo 1nennt in seinem Buch “Rebellische Kinder” als Merkmal einer “Kind-Zentrierte Familie” unter anderem, dass das Kind oder die Kinder:
- den ganzen Tagesablauf der Familie bestimmen
- übertrieben viel Zeit und Aufmerksamkeit der Eltern fordern, zum Nachteil von anderen biblischen Verantwortlichkeiten der Eltern.
Im Gegensatz dazu steht eine “Gottzentrierte-Familie”.
Lou Priolo schreibt1: „Im Gegensatz zu einer kindzentrierten Familie, in der vorwiegend das Kind zufriedengestellt und ihm gedient wird, ist in einer gottzentrierten Familie jeder darauf ausgerichtet, Gott zu gefallen und ihm zu dienen.“
Als Merkmal einer Gott zentrierten Familie nennt Priolo unter anderem folgende Punkte. Dass das Kind oder die Kinder:
- Ihren Tagesplan nach dem der Eltern richten
- Das Verständnis haben, dass Gott den Eltern auch noch andere Verantwortungen gegeben hat, ausser den Bedürfniserfüllungen der Kinder
Ich will hier anmerken, dass es auch in einer gottzentrierten Familie Tage oder Phasen gibt, die anders laufen und an denen die Kinder sehr viel Aufmerksamkeit benötigen. Zum Beispiel in Phasen mit einem neuen Baby oder bei Krankheit. Doch generell und wenn alles seinen normalen Lauf hat, hat die Familie Angewohnheiten, Routinen und Regeln, die der ganzen Familie dazu verhelfen Gott zu dienen!
Damit wir keine Kindzentrierte-Familie leben und es uns daher nicht gelingt Zeit mit Gott zu verbringen und Stille-Zeit zu halten, müssen wir im Alltag unserer Kinder gewisse Strukturen einbauen. Diese Strukturen variieren natürlich je nach Alter von den Kindern. Mittagsschlaf und eine geregelte Bettzeit sind die offensichtlichsten davon und auch die, die wir mit unserem Baby von Anfang an einüben können.
Doch dann gibt es noch andere Strukturen oder Gewohnheiten, die wir mit unseren Kindern in ihrem Alltag einüben können. Ein paar davon möchte ich kurz etwas genauer beschreiben:
1. Regle die Aufstehzeit deiner Kinder
Kaum aufgewacht am Morgen, wollen unsere Kinder bereits unsere volle Aufmerksamkeit und geben uns Mütter kaum die Möglichkeit sanft in den Tag zu starten. Damit ich als Mutter den Tag in Gottes Wort beginnen kann, haben wir schon seit ein paar Jahren für unsere Kinder eine “Tag-Wach-Zeit” festgelegt. Seit unser älteste Sohn ca. 2.5 Jahre alt war (und mit jedem weiteren Kind auch), haben wir mit dieser geregelten Aufsteh-Zeit festgelegt, wann sie am Morgen aus dem Zimmer kommen dürfen.
Wenn unsere Kinder, also am Morgen aufwachen, hilft ihnen ein kleiner Schafwecker (Sam Schlaftrainer von ZaZu), das ihnen mit seinen geschlossenen oder offenen Augen anzeigt, ob sie aus dem Zimmer kommen dürfen oder nicht. Bei uns wachen unserer Kinder meistens um 7 Uhr auf. Rauskommen dürfen sie dann um 7:30. Sie dürfen in ihrem Zimmer leise spielen, eine CD hören oder Bücher anschauen. Dieser Start in den Morgen macht für mich als Mami einen grossen Unterschied. Denn so kann ich mich selbst körperlich, aber auch geistig auf den Tag vorbereiten, bevor meine Kinder mich benötigen. Das Pyjama gegen richtige Kleider ausgetauscht, einen Kaffee und meine Bibel, das nenne ich einen guten Start in meinen Tag.
2. Stille-Zeit im Beisein deiner Kinder
Es gibt aber auch Phasen, in denen unsere Kinder in einem Alter sind, in dem sie in wachem Zustand nicht allein sein können. In diesen Phasen, kannst du dein Baby oder Kleinkind auch bei dir haben, während dem du Stille-Zeit machst. Unsere Jüngste ist gerade 9 Monate alt und als erste von unseren Kindern wach. Sie wacht ca. zwischen 6 Uhr und 6:30 Uhr auf. Nachdem sie ihre Flasche hatte, spielt sie neben mir im Wohnzimmer auf dem Teppich, während ich meine Stille-Zeit halte. Dies machen wir so, seit sie ganz klein ist. Wir beide geniessen diesen ruhigen Start und ich kann so ca. 20–30 Minuten meine morgendliche Andacht halten.
Es gab auch Zeiten, in denen ich es nicht schaffte meine Stille-Zeit frühmorgens zu halten und habe sie darum im Verlauf des Morgens gemacht. Während mein, damals häufig sehr unzufriedenes, Baby schlief, hat mein knapp 2-Jähriger neben mir Bücher angeschaut oder gezeichnet. Ich habe ihm ganz klargemacht, dass Mami nun “Mami-Gott-Zeit” hat und er darum ganz ruhig ebenfalls “lesen” darf. Speziell für diese Zeit habe ich ihm einen kleinen Korb zusammengestellt mit kleinen Büchern und einem Malbuch.
Die Frau von unserem Pastor erzählte mir kürzlich, dass sie dies auch so gemacht habe, als ihre Kinder klein waren. Sie habe dabei immer eine Kerze angezündet. Und so lange die Kerze brannte, wussten die Kinder, dass sie am Bibellesen und Beten war und sie Mami nicht stören durften. Was für eine gute Idee!
Sei also kreativ, deinen Kindern deine Mami-Gott-Zeit beizubringen, habe Geduld und erkläre deinen Kindern genau, was du von ihnen in dieser Zeit verlangst. Und gib nicht auf, denn anfangs war es auch bei uns ein Desaster, doch mit der Zeit klappte es immer besser. Unterbrüche wegen meiner Kinder gibt es bis heute häufig, doch lass dich davon nicht frustrieren. Das Schöne finde ich, dass unsere Kinder uns so beim Bibellesen und Beten sehen können und somit nicht nur das Kinderlied davon kennen.
3. Eigenständige Spielzeit
Eine ebenfalls gute Möglichkeit, um sich im Mami-Alltag etwas Zeit allein mit Gott herauszuholen, ist die “Eigenständige Spielzeit”. Bei der eigenständigen Spielzeit geht irgendwann im Verlauf des Tages, dein Kind (oder Kinder) für ca. eine halbe Stunde allein in sein Zimmer, um zu spielen. In dieser Zeit, in der deine Kinder ruhig für sich spielen, kannst du deine Stille-Zeit halten.
Wir haben mit unseren Kindern ca. im Alter von 1.5 Jahren damit angefangen und als sie in den Kindergarten kamen wieder aufgehört. Meine Kinder, so wie ich selbst, lieben diese Spielzeit und ich muss sagen, es ist eines der besten Dinge, die ich ihnen angewöhnt habe. Diese Spielzeit hat mir den grössten Teil meines Mami-seins geholfen, überhaupt Stille-Zeit machen zu können. Lass deine Kinder ruhig wissen, was du in der Zeit machst, wenn sie spielen. Meine 2-jährige Tochter, weiss genau, Mami hat dann “Mami-Gott-Zeit”, wie sie selbst sagt.
Wenn du genau wissen möchtest, wie du mit einer “Eigenständigen Spielzeit” anfängst, dann lies hier ausführlicher davon: EIGENSTÄNDIGE SPIELZEIT.
5. Nimm dir Hilfsmittel
Wir Mamis, die im Alltag an hundert kleine Dinge denken und die Zeit für Gott uns zum Teil hart erkämpfen müssen, können jede Hilfe für unsere Stille-Zeit gebrauchen. Nur schon die fehlende Bibel, die vom Sonntag noch in der Wickeltasche steckt oder der stumpfe Stift, mit dem wir normalerweise unsere Lieblingsstellen markieren, können uns von unserer Stillen-Zeit abhalten. Doch auch nicht zu wissen, WAS wir lesen w(s)ollen, kann uns von der Stillen-Zeit abhalten. Wenn du planlos durch deine Bibel blätterst, in der Hoffnung, dass eine Stelle zu dir redet, wirst du deine Motivation für Stille-Zeit bald verlieren.
Deine Motivation geht auch verloren, wenn du zwar in der Bibel liest, doch kaum etwas spricht in deinen Alltag hinein. Irgendwie hat das alles so gar nichts mit deinem Alltag als Mutter zu tun. Darum ist es wichtig, dass wir für uns gut Verständliches lesen und uns auch Hilfsmittel herbeiziehen, die uns helfen, das Wort Gottes schneller und besser zu verstehen. Denn wie zuvor erwähnt, unsere Zeit ist manchmal knapp und unser Hirn etwas lädiert. Doch besonders dann müssen wir schauen, dass wir qualitativ gute Snacks zu uns nehmen. Also Auslegungen, die uns auch geistlich gut ernähren, sprich Gottes Wort darin enthalten und je nachdem auch Bücher, die etwas mit unserem Mami-Alltag zu tun haben.
Hier sind ein paar dieser Hilfsmittel, die ich selber als sinnvoll und hilfreich empfinde:
1. Andachtsbücher
Keine neue Erfindung, ich weiss, doch ein gutes Andachtsbuch kann dir einen kurzen, nach Gott ausgerichteter Start in deinen Alltag geben. Kurze Andachten mit ein paar Bibelstellen, gut ausgelegt und erklärt, können gute Nahrung für deinen Tag sein.
2. Bibellesepläne
Auch Bibellesepläne können sehr hilfreich sein, um dein Lesen in realistische und kleine Portionen einzuteilen. Chronologisch durch ein Bibelbuch zu lesen, kann hervorragend als Ergänzung zu einem Andachtsbuch gelesen werden. Du könntest dir zum Beispiel auch angewöhnen, vor dem Einschlafen im Bett 1–2 Kapitel aus der Bibel zu lesen. Eine super Methode, um vom Tag herunterzufahren. Viel besser als der Bildschirm von deinem Handy, der einem danach das Einschlafen erschwert.
3. Bibel-App
Doch, apropos Bildschirm. Unser Smartphone kann uns auch bei der Stillen-Zeit hilfreich sein. So halte ich diese Bibel App als ein weiteres gutes Hilfsmittel. Hier findest du massenhaft Lesepläne. Lesepläne zu verschiedenen Themen, aufgebaut als eine Andacht oder auch Bibel-Lesepläne, mit denen man chronologisch durch die Bibel lesen kann.
Diese App hat auch eine Lese-Erinnerungsfunktion, zeigt dir an, wie weit du mit Lesen bist (was für mich persönlich sehr motivierend ist) und man kann sogar mit Freunden zusammen lesen. Die andere Person sieht dann, ob du am heutigen Tag schon gelesen hast oder nicht und man kann über das gelesene austauschen. Und da wären wir wieder beim Einbeziehen anderer Christen in deinem Glaubensleben.
Wieso nicht einen Bibellese-Plan mit einer Freundin, deiner Schwester, deiner Mutter oder deinem Ehemann starten und so einander motivieren und in der gegenseitigen Verantwortung halten? Die Bibel-App kann auch Bibeltext vorlesen. Eine super Methode Gottes Wort zu hören, wenn deine Hände besetzt sind, deine Gedanken aber frei. Schau dir die Bibel-App unbedingt an, wenn du sie noch nicht kennst, ich kann es dir wärmstens empfehlen.
4. Theologische Bücher
Ich weiss, das Wort Buch allein klingt schon für viele Mamis ziemlich abschreckend, ganz zu schweigen mit dem Wort “theologisch” davor. Denn welches Mami mit kleinen oder auch grösseren Kindern hat schon gross Zeit Bücher zu lesen? Doch am allermeisten habe ich in meiner Stillen-Zeit von guten bibelfundierten Büchern profitiert.
Ich habe mir Bücher ausgewählt, welche die Bibel zu einem spezifischen Thema auslegten. Auch schaute ich, dass sie ein Thema behandelten, welche mich in meinem Alltag gerade beschäftigte. Hatte ich eine Zeit, in der ich mit Sorgen und Ängsten zu kämpfen hatte, las ich ein Buch darüber. Hatte ich Mühe in der Erziehung, las ich ein bibelfundiertes Erziehungsbuch. Merkte ich, dass ich als Ehefrau Verbesserungsbedarf habe, las ich ein Ehebuch. Hatte ich Probleme mit Neid, Vergleichen, Unzufriedenheit usw., suchte ich mir ein gutes bibelfundiertes Buch darüber.
Ich schlug die angegebenen Bibel-Stellen immer nach und so waren auch nur 4–5 Seiten pro Tag in einem bibelfundierten Buch, eine sehr nahrhafte Stille-Zeit für mich. Dies half mir ganz spezifisch in den Bereichen in meinem Alltag, in denen ich gerade Mühe hatte und brachte mit der Zeit Veränderung in meinem Denken und Handeln. Häufig las ich auch nur ein Kapitel von einem Buch, weil es ein Thema behandelte, in dem ich gerade Schwierigkeiten hatte, in meinem Alltag und ich unbedingt eine bibelfundierte Sicht dazu benötigte.
Zu wissen, dass ich so auch als Mami irgendwann ein Buch fertig gelesen habe, motivierte mich sehr. Und auch wenn es nur das halbe Buch war, war ich dankbar für dieses halbe Buch. Denn auch von einem halben Buch kann man viel lernen und es war ganz sicher nicht vergebens. Auf meiner Homepage findest du eine Seite mit Buchempfehlungen. Schau dich dort mal genauer um.
6. Baue das Wort Gottes in deinen Alltag ein
Auch wenn wir nach der Stillen-Zeit unsere Bibel zuschlagen, sollen wir damit nicht aufhören, über Gottes Wort nachzudenken. Wie im oberen Teil von diesem Artikel schon sehr ausführlich beschrieben. Es gibt sehr viele hervorragende Ideen und Möglichkeiten, wie wir uns im Alltag an Gottes Wort erinnern können und auch um uns diese “geistlichen Snacks” im Alltag einzubauen.
Wir als Mamis sind so viel Zuhause und so oft sind unsere Hände mit etwas beschäftigt, während unser Kopf jedoch noch etwas Beanspruchung vertragen könnte. Dies ermöglicht uns, Gottes Wort in unseren Alltag einzubauen und uns so immer wieder kleine Snacks von Gottes Wort zu gönnen. Der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt. Hier sind ein paar meiner liebsten Möglichkeiten Gottes Wort in meinen Alltag einzubauen und darüber nachzusinnen. Vielleicht gefällt dir ja auch ein paar Ideen davon oder regen dich für weiterer Ideen an, angepasst auf deinen Alltag. Beides ist gut!
1. Predigt hören
So ca. einmal in der Woche höre ich auch nebst der Predigt am Sonntag gerne eine weitere Predigt. Vor allem, da ich sonntags häufig meinem eigenen Baby schauen muss oder ich in der Kinderhüte diene, kann es vorkommen, dass ich von der Predigt nicht viel mitbekomme. Doch auch wenn, eine Predigt ist “super Food”, um dies nochmals mit Essen zu vergleichen, und ist Nahrung Nr. 1 für unseren Glauben, wie Römer 10, 17 deutlich sagt:
Also ist der Glaube aus der Verkündigung (Das griech. Wort bedeutet auch: Hören, Gehör, Gehörtes), die Verkündigung aber durch das Wort Gottes.
Ruhige Hausarbeiten, wie Wäsche zusammenlegen oder Bügeln, eignen sich perfekt, um eine Predigt zu hören. Doch auch hier kann es sein, dass du ein paar Mal wegen deiner Kinder unterbrechen oder irgendwann abstellen musst, weil deine Kinder dich wieder benötigen. Lass dich davon nicht aufregen, sondern sei dankbar über die kleinen Bissen, die du vom Gehörten mitnehmen konntest. Ich persönlich schaffe kaum eine ganze Predigt anzuhören, aber auch eine halbe Predigt ist besser als keine!
2. Lieder hören
Etwas, das ich auch sehr gerne tue, sind christliche Lieder zu hören. Lieder können trösten, aufmuntern, Mut machen und eine gute Hilfestellung sein, über Gott und seine Worte nachzusinnen.
Christliche Musik hilft mir häufig, mich nach einem anstrengenden Morgen nochmals aufzuraffen und z. B. das Mittagessen zu kochen, bevor wir dann nach dem Mittagessen alle eine Mittags-Pause machen. Auch meine Kinder muntert es auf und es verbreitet eine gute Stimmung.Plus hilft es mir neue Energie aus dem Wort Gottes zu schöpfen und in einer kritischen Alltagsphase biblische Wahrheiten zu hören, anstelle von meinen eigenen gefühlsgesteuerten und oft unwahren Gedanken.
Ich denke jeder von uns kennt Lieder, die ihn ansprechen und gefallen. Ich persönlich mag besonders gerne Lieder, die Bibelverse darin enthalten.
3. Bibel auf dem Tisch
Besonders in harten Zeiten habe ich meine Bibel an gewissen Tagen gar nie zugemacht. Bin ich bei meiner Stillen-Zeit auf eine Bibelstelle gestossen, die mich an diesem Tag besonders angesprochen oder ermutigt hat, habe ich meine Bibel auf den Esstisch oder die Küchenablage gelegt und beim Vorbeigehen immer wieder diesen Vers gelesen. Und so kann ich immer wieder darüber nachdenken.
Für unserer Kinder hinterlässt diese offene Bibel und zu sehen, dass Mami immer wieder in Gottes Wort liest, übrigens einen bleibenden Eindruck.
4. Bibelvers aufhängen
Wenn ich auf einen Vers gestossen bin, der mir gerade in einer Alltags-Situation sehr half, habe ich ihn mir aufgeschrieben und irgendwo hingehängt. Die Küchenschränke, die Haustür, über dem Nachttisch, neben der Kaffeemaschine, oder unübersehbar in der Mitte vom Spiegel sind besonders wirksame Orte. Mit der Zeit wirst du dich an den Anblick gewöhnen, dann platziere es einfach um oder schreib dir einen neuen Vers. Denn so kleine Erinnerungen in Form von Bibelversen sind Gold wert und halten Gottes Wort in unserem Alltag präsent.
5. Bibelvers-Sammlung
Vor ein paar Jahren habe ich mir ein Notizbuch angeschafft, in das ich zu verschiedenen Themen, die für mich eine Herausforderung waren, im Alltag Bibelstellen sammelte. Ich legte dort drin thematische Rubriken an wie z. B. die Rubrik Angst oder Wut, Ungeduld usw. in denen ich passende Verse schrieb. Wurde ich im Alltag mit meinen Kindern ungeduldig, lief ich schnell zu diesem Notizbuch und las die entsprechenden Verse dazu. Dies war enorm hilfreich mit einer spezifischen Sünde umzugehen und mit der Zeit darin auch Veränderung zu erfahren.
6. Finde Zeiten zum Gebet
Noch herausfordernder als Zeit für das Bibellesen zu finden, finde ich persönlich, in meinem Mami-Alltag Zeit für das Gebet zu finden. Darum habe ich angefangen, Momente zu finden, in denen ich gut beten kann. Ich bete etwa viel unter der Dusche. Dann bin ich ganz für mich, vollkommen ungestört und ohne irgendwelche Geräusche. Perfekt, um zu beten.
Aber auch beim Staubsaugen, Stillen, Abwaschen oder Autofahren, lässt sich gut beten. Du musst etwas ausprobieren, was dir liegt. Auch Gebetslisten können sehr hilfreich sein. Diese könntest du auch strategisch gut positionieren und an einen Ort hinhängen, an dem du lange stillstehst und dann erinnert wirst, für diese Anliegen zu beten. Etwa an deinem Spiegelschrank während dem Zähneputzen, oder hinter dem Abwaschbecken während dem du die Küche aufräumst.
Ich hoffe, dass dieser Artikel hilfreich war und du nun eine konkrete Vorstellung hast, wie du Gottes Wort in deinen Alltag einbauen kannst. Ich wünsche dir viel Disziplin mit deinen Kindern, um dir eine Mami-Gott-Zeit zu verschaffen und vor allem auch, dass deine Liebe zu Gott und seinem Wort wachsen darf, du Jesus immer ähnlicher wirst und daher in all dem Gott verherrlicht wird.
Quellen:
1Lou Priolo, Rebellische Kinder, Betanine Verlag, 2. Auflage