Der Wochen-Putz-Plan


Seien wir ehrlich, in einem Haushalt gibt es viel zu tun und die Arbeit scheint nie zu enden. Vor allem mit Kindern im Haus!

Kennst du den Moment, du befindest dich im Badezimmer und machst dich für den Tag bereit und siehst gleich mehrere Dinge, die du unbedingt mal putzen solltest? Oder während du am Stillen (oder Flasche geben) bist, springen dir gefühlt hundert Dinge ins Auge, die eigentlich lange mal eine gute Reinigung vertragen würden? Da wäre Staub auf der Kommode, dieser Papierstapel müsste schon lange mal aussortiert werden und der Boden ist schmutzig. Doch im Moment sitzt du leider fest und kannst nicht putzen, was du gerade siehst. Und wenn du wieder aufstehen kannst, ruft dich eine andere Aufgabe, wie z.B. die Zubereitung des Mittagessens.

Viel zu schnell kann sich eine ganze Wohnung oder Haus in ein Chaos verwandeln. Manchmal kommt es uns ja sogar so vor, als würde jedes andere Familienmitglied im Haus fleissig daran arbeiten, Schmutz und Unordnung herzustellen. Und wir sind die Einzigen, die dagegen ankämpfen. Nur schon der Gedanke daran, alles aufräumen und putzen zu müssen, kann einen wirklich überfordern und an die Grenzen bringen. 

Früher habe ich eher spontan entschieden, wann ich etwas putze. Und es gab Jahre, zum Beispiel mit einem gut schlafenden Kleinkind, in denen das ziemlich gut funktionierte. Und vielleicht befindest du dich auch gerade in diesem Stadium.

Vielleicht geht es dir aber auch eher so wie mir, dass man von der Hausarbeit chronisch überlastet ist und es scheint, als käme man den Aufgaben nie hinterher. Es gibt immer irgendwo etwas zu putzen, Wäsche, die einen ruft und Kinderzimmer, die im Chaos versinken wollen. Ganz zu schweigen von diesen Ecken, Orten und Gegenständen, die von uns zwar bemerkt, werden aber viel zu selten einen Putzlappen sehen.

Also mir ging es lange so. Täglich sah ich Dinge, die mich störten, weil sie nicht sauber waren, wie z.B. Türen, die Mikrowelle, die Wand hinter dem Esstisch, die Hochstühle der Kinder und natürlich die Fenster. Eher perfektionistisch veranlagt hatte ich täglich in meinen Gedanken eine ganze Liste, was ich alles putzen müsste und trotzdem kam ich kaum dazu, so viel Zeit auf einmal aufzuwenden. Es gab sogar Phasen, da brachte mich diese nie endende Hausarbeit in Kombination mit all den anderen Aufgaben als Mutter wirklich ans Limit.

Doch ich wusste, dass Gott für mich als Mutter vorgesehen hat, dass ich den Haushalt führen soll. Und so halfen mir zwei Dinge, um wieder Energie und Motivation für meinen Haushalt zu gewinnen und auch all die Arbeiten zu erledigen, die in einem Haushalt anfallen.

Das Erste war Gottes Sicht und Anweisung für die Hausfrau. Gottes Anweisung für mich als Hausfrau zu kennen, half mir, wieder Freude und Motivation für meine Aufgabe zu finden. Vor allem den Vers in Sprüche 31,27 fand ich sehr ermutigend.

Sie überwacht die Vorgänge in ihrem Haus, das Brot der Faulheit isst sie nicht. 

Die gottesfürchtige Frau wird in der Bibel dazu aufgefordert, ihr Haus und auch ihren Haushalt gut zu managen und ihn so zu führen, dass Gott geehrt wird. Zuhause zu sein und ein sauberes und organisiertes Zuhause zu führen, gehört zu den von Gott gegebenen Aufgaben für die Frau (auch zu lesen in Titus 2,4/ 1. Timotheus 5, 14-15/ Sprüche 14,1).

Dies meint übrigens nicht, dass ein Ehemann nie seiner Frau im Haushalt unter die Arme greifen soll wenn sie Hilfe benötigt. Doch es ist definitiv keine 50:50 Angelegenheit, sondern hauptsächlich der Aufgabenbereich der Frau. 

Diese Aufgabe nach Gottes Vorstellung auszuführen, erfordert viel Fleiss.
Darum lesen wir in Sprüche 31,27 auch die Aufforderung, nicht faul zu sein. Der Hinweis in diesem Vers, nicht faul zu sein, sagt mir gleich mehrere Dinge. In etwas fleissig zu sein meint:

  1. Es wird mich Energie kosten und ich werde deswegen müde sein. 
  2. Es wird viel von meiner Zeit und meiner Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen.
  3. Ich soll meine Gedanken da hinein investieren und möglichst gute Wege finden, diese Aufgabe, die Gott mir als Frau gegeben hat, so gut wie möglich auszuführen.

Um diesen von Gott gegebenen Auftrag gut auszuführen und meinen Haushalt gut zu managen (1.Tim.5, 15), half mir ein Wochen-Putz-Plan. Seit ich einen Putzplan und ein System in die Sache gebracht habe, bin ich körperlich nicht mehr so schnell am Limit und es werden (an den meisten Tagen) auch alle Aufgaben erledigt, die im Haus anfallen.

Ich störe mich nun nicht mehr an diesen Dingen, die ich täglich anschaue und mir dabei wünschte, endlich Zeit zu haben, diese zu putzen. Nun plane ich sie fest ein und so werden sie auch geputzt. Meine Arbeit ist an einem Tag abgeschlossen, weil ich mir ein realistisches Tagesziel gesteckt habe und meine Putzarbeit in kleine Portionen eingeteilt habe!

Ich weiss genau, was es an diesem Tag zu tun gibt und werde so auch schneller und effizienter und habe auch noch Zeit für andere Sachen, die ebenfalls wichtig sind. Und ganz wichtig, ich bin zufriedener und habe mehr Freude an meinen Aufgaben als Hausfrau, weil mein Zuhause sauberer ist und ich weniger erschöpft bin. 

Und so funktioniert der Wochen-Putz-Plan

In Hauswirtschaftsbüchern findet man fürs Putzen folgende Aufteilung:
tägliche Arbeiten (Grundreinigung)
wöchentliche Arbeiten (Grundreinigung)
und Tiefenreinigung (Arbeiten alle paar Wochen oder Monate)

So habe ich mir die Hausarbeiten auch eingeteilt:
Ich schrieb mir auf, was ich täglich erledigen muss, wie z.B. die Küche aufzuräumen, die Betten zu machen und mindestens eine Waschmaschine voll zu waschen.

Dann schrieb ich mir auf, was ich wöchentlich erledigen muss (möchte).
Dazu teilte ich mir die Arbeiten in Bereiche auf.
Und so ist:

  • Montag mein Küchen-Tag,
  • Dienstag mein Wohnzimmer-Tag,
  • Mittwoch mein Badezimmer-Tag,
  • Donnerstag mein Schlafzimmer-Tag,
  • Freitag mein Reserven-Tag (freitags mache ich fertig, was liegen blieb oder hole nach, wenn ich einen Tag nicht einhalten konnte aufgrund von Arztterminen oder einem besonderen Besuch). 
  • Und Samstag ist mein Aussenbereich- und Auffrischungs-Tag (so, dass sonntags kein Chaos herrscht)

Auch legte ich mir ein paar Grundsätze fest: 

  • Mindestens einmal in der Woche putze ich alles, was man regelmässig putzen muss (nur Badezimmer und die Böden im Wohnbereich muss ich öfter putzen). 
  • Dinge, die mich vorher immer gestört hatten, weil sie wochenlang nicht gereinigt wurden, plane ich nun fest in meine wöchentliche Putz-Routine ein (eigentlich alles zwischen Boden und einem Meter ab Boden, nämlich die Höhe von 8 Kinderhänden).
  • Sonntag ist der Tag von Gott und reserviert für Gemeinde und Gemeinschaft 
  • Mein Putzplan muss mit dem Rhythmus meines Mannes und meiner Kinder übereinstimmen. 
  • Und ich möchte nachmittags Zeit für meine Kinder haben und um nach draußen zu gehen. Die Hausarbeit muss also innerhalb vom Morgen machbar sein. 

Hier findest du meinen Putzplan im Detail:

Du bist willkommen, diesen auszudrucken und mit mir z.B. montags die Küche zu putzen und einzukaufen! ODER du erstellst deinen ganz eigenen Putzplan, abgestimmt auf dein Zuhause und die Bedürfnisse deiner Familie. Um den Plan zu erstellen, gehst du am besten wie oben beschrieben vor.

Kein Zuhause ist dasselbe und jedes Haus/Wohnung und jede Familie hat andere Bedürfnisse. Vielleicht hast du ein Haus und teilst dir die Putzarbeit lieber in Stockwerke ein. Oder du hast einen grossen Garten, den du pflegen musst, und schiebst darum einen Garten-Tag ein.

Drucke den Putzplan aus, laminiere ihn wenn du möchtest, und hänge ihn irgendwo hin wo du ihn gut siehst. Anfangs musst du damit rechnen, dass du die ersten paar Wochen etwas länger zum Putzen benötigst. Das ist so, weil du dir zuerst die neuen Putz-Gewohnheiten aneignen musst. Bleib aber dran, bald wirst du schneller werden. 

Egal wie du den Putzplan umsetzt, mein Wunsch ist es, dass dieser Beitrag dir hilft, dein Zuhause in ein gepflegtes Heim zu verwandeln.
Ein Heim, in dem deine Familie sich wohlfühlt und das widerspiegelt, dass in diesem Haus eine Frau den Haushalt führt, die Gott liebt. 

Noch etwas zum Schluss

Mir scheint es wichtig, noch kurz das Thema Perfektionismus anzusprechen. Denn viele von uns (ich übrigens auch) neigen zu Perfektionismus. 

Wenn du davon betroffen bist, stehst du in der Gefahr, deinen Haushalt über deinen Ehemann und deine Kinder zu stellen und dich unnötigerweise zu überarbeiten.

Auf dem Weg zum perfekten Haushalt wird häufig die Familie ungerecht behandelt, weil sie der Vorstellung vom perfekten Haushalt im Wege steht. 

Glaube mir, auch der beste Putzplan wird keine Perfektion hervorbringen. Anstrengendere Zeiten wie Krankheit oder ein neues Baby erlebt jede Familie. Es gibt auch Zeiten, in denen der ganz normale Alltag ein Hindernis für ein perfekt geputztes Zuhause ist.

Und auch wenn deine Kinder lernen sollen, dass Mami nicht immer sofort abrufbereit ist, so sind deine Beziehung zu Gott, die täglichen Bedürfnisse deiner Kinder, ihre Erziehung und deine Ehe als dem Haushalt vorrangig einzuordnen.

Ist Perfektion dein Ziel, kann es sein, dass deine vier Wände zu einem Idol (oder Götzen) in deinem Herzen geworden sind. Stellst du dies bei dir fest, dann bitte Gott um Vergebung dafür und täglich um seine Hilfe dabei, deine Prioritäten richtig zu setzen. Denke daran: Gott verlangt von dir keine Perfektion, sondern nach seinem Willen zu leben.

Und er wünscht sich deinen Gehorsam im Bezug auf deine Aufgabe, den Haushalt gut zu verwalten, auch wenn trotz allem noch etwas Staub auf deinem Bücherregal und Spuren von kleinen Händchen an deinen Fensterscheiben zu finden sind.


Benötigst du weitere Ermutigung als Hausfrau? Dann liess den Artikel Eine Freudige Hausfrau in einem zweckerfüllten Zuhause.

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