Darum sind Routinen in deinem Mama-Alltag hilfreich

Vielleicht ist das Wort “Routine” für dich eher abschreckend. Denn manch einer denkt, Routinen seien einschränkend und nehmen alle Flexibilität. Ich denke, das Gegenteil ist der Fall, vor allem im Alltag als Mutter. Und darum habe ich sieben Gründe zusammengestellt, warum Routinen in deinem Mama-Alltag wichtig und hilfreich sind!

Das Thema der Routinen liegt mir sehr am Herzen, weil ich aus meinem eigenen Mami-Alltag weiss, wie wichtig und hilfreich sie für mich selbst, aber auch für meine Kinder sind. Routinen sind in den vergangenen Jahren leider ein wenig aus der Mode geraten und werden uns kaum noch nahegelegt.

Doch mir begegnen im Alltag immer wieder Mütter mit grossen Schwierigkeiten, die am Ende ihrer Kräfte sind. unter anderem, weil sie und ihre Kinder keine Routinen haben. Und ich sehe auch viele Mamas, die Schwierigkeiten haben, richtig Prioritäten zu setzen und neben ihren Kindern auch ihre Rolle als Kind Gottes, Ehefrau und Hausfrau auszuleben.

Darum hoffe ich, dass du nach diesem Artikel ermutigt und motiviert sein darfst, mit deinen Kindern eine Routine einzuhalten oder wenn ihr schon eine habt, dranzubleiben.

1. Du und deine Kinder funktionieren besser

Es gibt Leute, die relativ gut ohne Struktur in ihrem Alltag funktionieren und denen es nichts ausmacht, dass jeder Tag anders aussieht. Sie mögen es, dass jeder Tag anders verläuft und zu sehen, was er bringt. Doch die Erfahrungen vieler Leute zeigen, dass die meisten Menschen eine gewisse Struktur in ihrem Tag benötigen.

Und ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, dass Gott uns für eine gewisse Routine erschaffen hat. Dies ist deutlich zu erkennen, indem er uns Tag und Nacht gegeben hat und alleine schon so einen gewissen Rhythmus vorgibt. Aber auch mit den Jahreszeiten, den Wochentagen (sprich dem Ruhetag), dem Zyklus der Natur usw. Wir Menschen mögen Strukturen und Routinen, weil auch unser Schöpfer, nach dessen Bild wir geschaffen sind, sie mag.
 
Routinen bringen eine Struktur in unseren Tag, die uns zur Ruhe kommen lässt und uns wieder Zeiten gibt, in denen wir etwas leisten können. Sie lassen uns das, was funktioniert, immer wieder wiederholen. Wer wirklich etwas erreichen will, benötigt eine gewisse Routine oder anders gesagt Struktur in seinem Tag und seinen Abläufen. Und wenn wir Erwachsene mit Routine schon besser funktionieren, liegt es auf der Hand, dass dies bei Kindern noch mehr der Fall ist. 

Unsere Kinder gewöhnen sich sehr schnell an Abläufe, die täglich immer zur gleichen Zeit passieren. Und somit machen sie besser Mittagsschlaf, gehen besser zu Bett, essen besser und sind im Ganzen ausgeglichener. Sie sind zufriedener, weil sie genügend Ruhezeiten hatten, aber auch genügend Zeit, um aktiv zu sein und das Ganze für sie zu einer guten Angewohnheit wird. Solche Kinder, liebe Mamis, wünschen wir uns doch alle, oder?

2. Du hast mehr Energie

Eine Routine ermöglicht deinem Kind Schlafenszeiten, wie den Mittagsschlaf und auch die Bettgehzeit, (meistens) zu den gleichen Zeiten einzuhalten. Dies führt nicht nur für dein Kind zu mehr Ruhe, sondern auch für dich.

So kannst du zum Beispiel (in der Regel) täglich darauf zählen, dass du während des Mittagsschlafes deines Kindes auch eine Pause hast. Ich empfehle sehr, diese Pause auch für dich als Mutter zum Ausruhen zu nutzen, dich kurz hinzulegen, ein Stündchen zu schlafen, oder dir einen Kaffee zu machen und etwas zu lesen. 

Du wirst merken, dass nur schon eine kurze Pause am Tag dir viel mehr Energie geben wird und du danach mit neu getankter Kraft den Rest des Tages in Angriff nehmen kannst. 

Und auch die täglich gleichbleibende Schlafenszeit deiner Kinder verschafft dir zu einer vernünftigen Zeit einen Feierabend und in der Regel auch kein mühsames, stundenlanges Kämpfen darum, dass dein Kind endlich ins Bett geht und auch einschläft. (Die Vorteile einer gleichbleibenden Schlafenszeit gelten übrigens auch für dich selbst).

Eine Routine zu haben, gewöhnt das Kind daran, dass es zu der bestimmten Schlafenszeit auch wirklich müde ist, und es (meistens) problemlos ins Bett gehen und auch bald einschlafen wird. 

Unsere beiden Jungs gehen z.B. immer um 20 Uhr ins Bett und unsere kleinen Mädchen um 19 Uhr. Wir wissen, dass in der Regel um diese Zeit Ruhe im Haus einkehrt und wir den Abend anders nutzen oder ebenfalls ins Bett gehen können. 

Hast du allerdings keine Routine, wird dein Kind gegen den Schlaf ankämpfen und weder täglich einen Mittagsschlaf machen, noch zu einer vernünftigen Zeit ins Bett wollen, was wieder einen Einfluss auf das Aufwachen am Morgen hat. Somit hast du andauernd Kämpfe mit deinem Kind und keine Ruhepausen für dich selbst. Dass dies viel Energie kostet, liegt auf der Hand. 

3. Du bist effizienter

Wenn man Dinge immer auf dieselbe Weise, zur selben Zeit, macht, also Routinen hat, gewöhnt man sich daran. Das können etwa Abläufe beim Putzen oder dem Kochen oder Abläufe mit deinen Kindern morgens beim Aufstehen und abends beim ins Bett bringen sein.

Diese Routinen sitzen dann irgendwann so tief, dass man wie auf “Auto-Pilot” schalten kann. So muss bei den einzelnen Handlungen und Abläufen gar nicht mehr so viel überlegt werden. Und dieses beinahe automatisch funktionieren, lässt dich schneller und somit effizienter sein.

Ein Beispiel:

Ich persönlich habe gerne immer dieselbe Aufräum-Routine am Morgen. Dabei fange ich immer im Wohnzimmer mit dem Aufräumen an und gehe dann über zum Essbereich. Somit ist der schnelle Teil aufgeräumt. Danach gehe ich zur Küche über, die etwas längere Zeit benötigt. Und auch dort fange ich immer in derselben Ecke an aufzuräumen.

Durch das viele Wiederholen derselben Reihenfolge, muss ich gar nicht mehr überlegen, was ich jetzt als Nächstes tun muss. Sondern ich räume auf, fast ohne dabei nachdenken zu müssen. Auch wurde ich immer schneller dabei, weil so die Handgriffe täglich eingeübt werden und fest verankert sind.

Dasselbe gilt bei Handlungen mit deinen Kindern. Wenn du mehr dazu lesen möchtest, liess den Artikel Routinen für das Kindergarten- und Schulkind.

4. Du kannst besser planen

Dieser Punkt ist der Grund, warum ich denke, dass Routinen dir mehr Freiheit ermöglichen und dich nicht einschränken. Wenn man als Mutter gewisse Eckpfeiler am Tag bereits kennt, kann man besser vorausplanen.

Zum Beispiel kann man besser eine Freundin einladen, weil man weiss, dass das Kind bis zu einem bestimmten Zeitpunkt schläft, oder man dann genau das Mittagessen ist. Auch Arzttermine, Gemeindebesuche, Ausflüge, Dates mit deinem Mann und andere wichtige Sachen kann man viel besser planen. Man führt sie so auch stressfreier durch und geht lieber aus dem Haus, weil das Kind dann nicht müde oder hungrig ist.

Wenn man nie weiss wie das Kind gerade darauf ist und wann es schläft oder isst, kann man sich schlecht nach einem vorgegebenen Zeitplan richten. Doch unsere ganze Gesellschaft funktioniert mit vorgegebenen Zeiten und du wirst nicht darum herumkommen, Zeitpläne einhalten zu müssen.  

5. Jeder weiss, was als Nächstes kommt

Wenn immer das Gleiche nach dem Gleichen folgt, weiss dein Kind mit der Zeit von selbst, was jetzt an der Reihe ist. Zum Beispiel ist klar, dass es nach dem Mittagessen einen Mittagsschlaf machen wird. Auch sein Körper weiss, dass bald das Schlafen folgt und weil es durch die Routine zu einer Gewohnheit geworden ist, wird der Körper dann auch müde und bereit für ein Schläfchen sein. 

Du wirst sehen, dass dein Kind dann besser kooperiert und sich weniger stark gegen gewisse Dinge wehrt. Es wird dir besser gehorchen und besser mitmachen. Es gibt ihm Struktur und auch Sicherheit im Alltag.  

Auch ist eine Routine für deinen Mann oder z.B. Grosseltern hilfreich, die sich gelegentlich um dein Kind kümmern. Sie wissen so auch, wann und was als nächstes an der Reihe ist. So müssen sie nicht erraten, was jetzt wohl das Bedürfnis des Kindes sein könnte, und es ist somit viel einfacher für alle. 

6. Es ist besser mit Geschwistern zu vereinbaren 

Ich kann mir gut vorstellen, dass ein flexiblen Tagesablauf mit einem Kind reibungslos funktionieren kann. Doch ich bin überzeugt, dass sobald mehr als ein Kind da ist, es für alle Beteiligten schwierig bis geradezu unmöglich wird, ohne Routine einen angenehmen Tag zu gestalten und all die verschiedenen Bedürfnisse zu jonglieren. 

Bei mehr als einem Kind kann man den Rhythmus mit Essen und Schlafen usw. aufeinander abstimmen. So hat man eine Mahlzeit am Tag, an der alle zusammen essen. Und alle Kinder machen zur selben Zeit den Mittagsschlaf/Pause. Und man als Mami dann auch. 

Umso wichtiger wird eine Routine zudem wenn man ein Kleinkind und ein Schulkind miteinander vereinbaren muss. Das Schulkind muss zu einer gewissen Zeit in der Schule sein, braucht zu einer gewissen Zeit das Mittagessen und benötigt dringend genügend Schlaf. Zwei Kinder (oder mehr) mit ganz unterschiedlichen Tagesabläufen, bringen einen mit grosser Sicherheit an die Grenzen seiner Kräfte. 

7. Du kannst besser Prioritäten setzen

Und zum Schluss kommt der in meinen Augen allerwichtigste Punkt. Eine Routine mit deinen Kindern und deinem Haushalt hilft dir auch dabei, deine Prioritäten richtig zu setzen.

Auch wenn unsere Kinder ein bedeutungsvoller Bestandteil von unserem Leben sind und im Alltag auch die meiste Zeit von uns beanspruchen, sollen sie doch nicht nur unsere einzige und oberste Priorität sein. Denn Gott hat dir nicht nur die Aufgabe des Mutter seins gegeben. Du bist auch ein Kind Gottes, eine Ehefrau und Hausfrau. Diese Dinge müssen ebenfalls in deinem Alltag Platz finden und benötigen zu bestimmten Zeiten ebenfalls deine Aufmerksamkeit, Zeit und Energie.

Routinen und Strukturen innerhalb deines Alltags für und mit deinen Kindern helfen dir, dass die Kinder nicht deine ganze Zeit, Aufmerksamkeit und Energie in Anspruch nehmen. Ohne Strukturen und Routinen werden deine Kinder durchgehend Bedürfnisse und Wünsche, keine planbaren Ruhepausen oder geregelte Bettzeiten haben und so automatisch deinen Alltag bestimmen und dich zu 120 % beanspruchen. Zeit oder Energie für andere Prioritäten, geschweige den etwas planen zu können, bleibt da nicht.

Doch mithilfe von Routinen bist du viel verlässlicher, findest auch Zeit für das persönliche Bibellesen und Gebet, hast noch Energie für deinen Ehemann und Gemeindebesuche, sei es sonntags oder evtl. auch abends (vielleicht auch von deinem Mann), sind planbar und umsetzbar.

Weiteres zu diesem Thema findest du in diesem Artikel noch ausführlicher beschrieben: So setzt du biblische Prioritäten in deinem Mami-Alltag

Nun hoffe ich, dass diese Punkte hilfreich für dich waren und dich motivieren, eine Routine in deinem Alltag anzufangen und einzuhalten. Und vergiss nicht, Routinen sind keine in Stein gemeisselten Regeln, die du auf gar keinen Fall brechen darfst. Jede Mutter kennt Tage oder vielleicht sogar Phasen (z.B. mit einem Neugeborenen oder im Urlaub oder anderen Sonderumständen), in denen sie ihr nur schwer oder kaum gelingen. Darum sieh Routinen als das, was sie sind: ein Hilfsmittel für deinen Alltag!

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