So setzt du biblische Prioritäten in deinem Mami-Alltag

Wir Mamis haben viele Bälle zu jonglieren und schon unser ganz normaler Alltag kann uns vor die Frage stellen, wie wir unsere Prioritäten setzen, damit all diese Bälle auch oben bleiben?!

Was ist wichtig und was nicht? Wofür investiere ich meine Zeit? Sollte ich mich meinem Haushalt mehr widmen oder längere mit den Kindern beschäftigen? Was ist mit “Zeit für mich selber” und wie bringe ich das alles zusammen? Dies sind keine einfachen Fragen und mir scheint, dass diese Fragen für uns Mütter von heute besonders schwierig zu beantworten sind.

Noch nie hatte eine Generation von Müttern so viele Möglichkeiten, Ressourcen und externe Inputs wie wir Mamis des 21. Jahrhunderts. Noch nie wurde einer Generation so vieles schmackhaft gemacht und noch nie gab es so viele verschiedene Möglichkeiten, seine Zeit zu verbringen. Und noch nie konnte eine Generation von Müttern durch soziale Medien so stark in den Alltag anderer Mütter aus der ganzen Welt hineinsehen und sich vergleichen.

Auf unserer gedanklichen To-Do-Liste ist häufig viel mehr als wir schaffen könnten. So vieles nehmen wir uns vor, so vieles wollten wir eigentlich auch geschafft haben und so vieles müssten wir noch tun… Viele Dinge rufen heute nach unserer Aufmerksamkeit und Zeit. Immer wieder werden uns neue Bälle zugeworfen, von denen wir denken, wir müssten auch sie noch jonglieren. So lange bis wir den Überblick verlieren und total erschöpft sind. Dabei wollen wir aber auf keinen Fall einen dieser Bälle fallen lassen, denn das würde ja bedeuten, man sei eine Mutter, die nicht alles schafft!

Viele Mamis sind müde und enttäuscht von sich selbst, weil sie nicht schaffen, was andere Mütter angeblich hinkriegen. Denn wir Mamis glauben häufig, dass es gewisse Mütter da draussen gibt, die IMMER ALLES schaffen. Doch wir glauben damit gleich zwei Lügen. Erstens, ist es nicht wahr, dass es irgendeine Mutter gibt, die alles schaffen kann und zweitens, ist es eine Lüge, dass wir alles schaffen MÜSSEN!

Uns Mamis fehlt heutzutage häufig die Ruhe im Alltag und der Fokus auf die Dinge, die für uns Priorität haben sollen. Viele sind verunsichert und wissen nicht, welchen Dingen sie wie viel Aufmerksamkeit widmen und wie sie alles unter einen Hut bringen sollen.

Wir Mamis (ja, auch ich) sind heutzutage teilweise stark abgelenkt, und zwar durch Soziale-Medien, die rufende Arbeitswelt, perfektionistische Vorstellungen von einer Frau, durch den gehypten Lebensstil oder neuesten Erziehungstrend, sodass wir vergessen haben, was Gott wirklich von uns Frauen und Müttern möchte! Wir füllen unseren Alltag mit so vielen Dingen und übersehen dabei aber die Dinge, die wir eigentlich tun müssten. Dinge, die Gott möchte, dass wir sie tun! Dinge, die für Gott Priorität haben!

In Epheser 5,15 -17 warnt Paulus uns davor, unweise durch unseren Alltag zu wandeln und unsere Zeit für falsche Dinge zu verschwenden. Viel mehr fordert er uns dazu auf, unsere Zeit für das Richtige hinzugeben, für das, was der Wille Gottes ist:

Seht nun genau zu, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise! Kauft die rechte Zeit aus! Denn die Tage sind böse. Darum seid nicht töricht, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist!

Ich bin überzeugt, dass wir Mütter unseren Alltag wieder etwas vereinfachen und uns mehr auf das konzentrieren sollten, was Gottes Wille ist.

Wenn wir Frauen und Mütter sein wollen, die im Willen Gottes leben möchten, ist die Frage nach den richtigen Prioritäten in unserem Leben sehr entscheidend. Und dazu müssen wir die notwendigen biblischen Grundlagen und Prinzipien kennen.

Priorität Nr. 1

Matthäus 22,37+38: “Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.» Dies ist das grösste und erste Gebot.

Es könnte nicht deutlicher formuliert sein, dass Gott unsere Priorität Nr. 1 sein soll. Gott zu lieben, mit unserem ganzen Herzen, unserer ganzen Seele und unserem ganzen Verstand, meint nichts anderes, als mit unserem ganzen Leben, allem was wir haben und sind, Gott nachzufolgen.

Die Bibel sagt deutlich, dass es nur zwei verschiedene Dinge gibt, die wir lieben und somit «anbeten» können. Entweder beten wir Gott selbst an und richten unser Leben nach Ihm aus, oder wir beten seine erschaffenen Dinge an und stellen uns selbst, andere Leute oder andere Dinge an Gottes Stelle.

Matthäus 6,24: Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

Gott zu lieben ist also das oberste Gebot und soll wie eine grosse Überschrift über unserem Leben und all unseren Entscheidungen stehen. Gott zu lieben heisst, ihn als erste Priorität zu haben. Dinge, die uns davon ablenken, beiseite zu tun und dem jeden Bereich unseres Alltags unterzuordnen! Gott zu lieben heisst, das zu tun, was Gottes Wille ist UND die Prioritäten zu haben, die Gott für dich als Frau hat.

Gott zu lieben ist unser allerwichtigste Ball!

Johannes 14,21;23+24: Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt (…) Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten (…) Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht.

Ist Gott nicht unsere oberste Priorität, müssen wir uns nicht wundern, wenn unsere Prioritäten irgendwann nicht mehr mit Gottes Prioritäten übereinstimmen. Denn wenn nicht Gott deine Prioritäten vorgibt, dann gibt sie automatisch jemand anderes vor, wie beispielsweise dein Egoismus, die Vorstellungen dieser Welt, was wichtig sei, oder sogar deine eigenen Kinder.

Kenne deine Rollen

Offensichtlich können wir in unserem Leben nicht nur eine einzige Priorität haben, denn es müssen in unserm Alltag viele anderen Aufgaben erledigt werden, die ebenfalls unsere Aufmerksamkeit benötigen. Doch keine dieser Prioritäten soll jemals den Willen Gottes missachten oder Gottes Platz einnehmen.

In Titus 2,4+5 finden wir eine Auflistung für uns Frauen, die unsere Aufgabenbereiche aufzählt:

(..) damit sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, besonnen, keusch, mit häuslichen Arbeiten beschäftigt, gütig zu sein, den eigenen Männern sich unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert werde!

Diese Stelle ist eine Prioritäten-Liste für uns Frauen! Du wirst feststellen, dass nicht bei jeder Frau die Umsetzung dieser Prioritäten gleich aussehen wird. Nicht alle haben gleich viele “Bälle” zu jonglieren und nicht bei allen sind sie gleich gross. Denn wir haben unterschiedlich viele Kinder in unterschiedlichem Alter, unterschiedliche Ehemänner mit unterschiedlichen Berufen und Aufgaben, unterschiedliche Begabungen und unterschiedliche Wohnorte und Umstände.

Doch es gibt ein paar Bälle, die jede von uns jonglieren soll, und diese Bälle sollen uns wichtiger sein als die anderen. Gott hat eine genaue Reihenfolge für unsere Prioritäten festgelegt. Denn auch wenn unsere Prioritäten im Alltag häufig in einander fliessen, gibt es Dinge im Leben, denen wir mehr Aufmerksamkeit schenken sollten als anderen. Um deine weiteren Prioritäten zu kennen, musst du deine Rollen, die Gott dir gegeben hat, kennen. Gott hat jedem von uns verschiedene Rollen gegeben, indem er uns in verschiedene Aufgaben gestellt hat.

Ich nehme an, dass die meisten, die diesen Artikel lesen, gläubige Christen sind. Trifft das auf dich zu, trägst du somit die Rolle Kind Gottes. Bist du verheiratet, ist deine von Gott zugeteilte Rolle auch noch, eine Ehefrau zu sein. Wenn du Kinder hast, hat Gott dir zugeteilt, eine Mutter zu sein und wenn du ein Zuhause hast, ist eine deiner Rollen auch die der Hausfrau. Als Teil vom Leib Jesu, der Gemeinde, ist es ebenfalls deine Rolle, anderen zu dienen.

1. Rolle: Kind Gottes

Wenn du an Jesus glaubst und du ihn in dein Leben als deinen Herrn aufgenommen hast, ist deine wichtigste Rolle, dass du Kind Gottes bist. Auch wenn du Mutter bist, bist du immer und in erster Linie ein Kind Gottes. Und dies ist sehr wichtig, denn es ist dein Fundament für deinen Alltag und deine unveränderliche Identität.

Diese Identität als Kind Gottes benötigst du und dessen musst du dir immer bewusst sein! Sie bleibt dir immer, auch wenn deine Situation sich verändern sollte, z.B. wenn deine Kinder irgendwann aus dem Haus sind oder in schwierigen Zeiten, in denen du nicht die Hausfrau sein kannst, die du dir vorgestellt hast. Und sie bleibt dir auch wenn du nicht alles schaffst, was du denkst schaffen zu müssen.

Du solltest nie aufhören, die Rolle als Kind Gottes zu leben und Gott an die 1. Stelle deines Lebens zu setzen. Denn nur in dieser Rolle als Kind Gottes kannst du auch deine anderen Rollen in Gottes Willen ausführen!

Gott offenbart uns in der Bibel seinen Willen für uns als Kinder Gottes und gibt uns Anweisungen für unser Leben als Kinder Gottes. Ich möchte hier nur ein paar davon kurz auflisten.

Habe deine Lust am Herrn:

Psalm 1,2: (…) sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht!

Gebet und Danksagung:

1. Thessalonicher 5,16: Freut euch allezeit! Betet unablässig! Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. 1. Thess. 5, 16

Gemeinde:

Hebräer 10,25: (…) indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und dass umso mehr, je mehr ihr den Tag herannahen seht! 

Auf Gott vertrauen:

1.Petrus 5,7 (…) indem ihr alle eure Sorge auf ihn werft! Denn er ist besorgt für euch.

Und Psalm 62,6-8: Nur auf Gott vertraue still meine Seele, denn von ihm kommt meine Hoffnung. Nur er ist mein Fels und meine Hilfe, meine Festung; ich werde nicht wanken. Auf Gott ruht mein Heil und meine Ehre; der Fels meines Schutzes, meine Zuflucht ist in Gott.

Die Rolle als Kind Gottes auszuleben, ist als Mutter nicht immer ganz einfach. Eine regelmäßige Stille-Zeit zu machen und ein intensives Gebetsleben zu führen, scheint zu manchen Zeiten fast ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Und nur schon in die Gemeinde zu kommen, kann ein großer Kraftakt sein. Man überlegt sich schnell, ob man diese Dinge nicht einfach am besten bleiben lassen soll.

Viele Mütter haben diesen Ball, ihre Rolle als Kind Gottes, abgelegt und warten mehr oder weniger sehnsüchtig darauf, dass sie diese Rolle irgendwann wieder aufnehmen können. Doch auch als Mütter können wir Gott in unserem Alltag zu einer Priorität machen. Auch wenn unsere Kinder und unser Haushalt an der Zeit gemessen, die wir dafür einsetzen, definitiv mehr von uns bekommen, sollte es uns dafür umso wichtiger sein. Dieser Ball ist zeitlich gesehen vielleicht klein, aber er ist goldig glänzend und macht vom Gewicht her einen deutlichen Unterschied zu den anderen.

Diese Priorität, unsere Beziehung zu Gott, sollen wir täglich pflegen und überall in unseren Alltag einbauen, denn Gott gibt uns die Orientierung und Ausrichtung und hält die anderen Prioritäten in der richtigen Reihenfolge.

Du als Mutter hast vielleicht “nur” wenig Zeit, die Rolle als Kind Gottes auszuleben, aber diese Zeit ist wie ein Konzentrat für dich. Daraus schöpfst du deine Kraft und die richtige Sicht auf deinen Alltag. Wenn du dich nun fragst, wie du das schaffen kannst, dann findest du in diesem Artikel ganz viele Tipps dazu!

2. Rolle: Ehefrau

Unsere zweitwichtigste Rolle, die Gott jeder verheirateten Frau gegeben hat, ist es, eine Ehefrau zu sein. In 1. Mose 2,20-24 steht:

Und der Mensch gab Namen allem Vieh und den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber für Adam fand er keine Hilfe, ihm entsprechend. (…) und Gott, der HERR, baute die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau, und er brachte sie zum Menschen. Da sagte der Mensch: Diese endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; diese soll Männin heissen, denn vom Mann ist sie genommen. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden zu einem Fleisch werden. 

Kaum war Adam erschaffen, stellte er fest, dass die Tiere nicht so sind wie er. Er sehnte sich nach jemandem “seines Gleichen”. Da erschuf Gott Eva aus der Rippe von Adam. Jetzt hatte Adam Eva als Hilfe an seiner Seite, als einen Wegbegleiter, erschaffen aus ihm. Zusammen sollten sie eigenständig sein (Mutter und Vater verlassen) und ein Fleisch sein.

Diese Verse zeigen uns auf, warum nach unserer Beziehung zu Gott unser Ehemann unsere nächste Priorität sein soll:

  1. Gott hatte Eva zur Hilfe für Adam geschaffen. Adam benötigte also Eva zur Hilfe für seinen Alltag.
  2. Mann und Frau sollen ein Fleisch sein. Für unsere Kinder z.B. finden wir eine solche Anweisung nicht!
  3. Dein Ehemann war vor den Kindern da und wird auch noch da sein, nachdem die Kinder ausgezogen sind.
  4. Wir sollen Vater und Mutter verlassen, was heisst, dass wir eigenständig sein sollen und die Beziehung zu unserem Ehemann vor unserer (erweiterten) Familie kommt.

Unseren Ehemännern mehr Priorität einzuräumen ist ab dem Moment, wo Kinder da sind, nicht mehr so einfach. Nicht selten nehmen unsere Kinder den Platz ein, den eigentlich unser Ehemann haben sollte. Der Grund ist einfach, unsere Kinder schreien in der Regel lauter nach unserer Aufmerksamkeit und sind um einiges pflegeintensiver als unsere Ehemänner. Auch die Dinge des Alltags kann unser Ehemann, im Gegensatz zu unseren kleinen Kindern, selber bewältigen. Unser Kopf ist mit Mami-Angelegenheiten gefüllt und wenn unser Mann nach Hause kommt, sind wir müde und sehnen uns eigentlich nur nach Ruhe und Ablösung. Vor allem mit kleinen Kindern passiert es leicht, unsere Ehemänner nur noch als praktische Hilfsperson zu brauchen. Zeit zu Zweit ist schwierig einzuplanen und Gespräche werden häufig unterbrochen. Für Intimität bleibt keine Lust und bei einigen hat der Ehemann nicht einmal mehr einen Platz im Ehebett.

Unsere Sorgen und das Erlebte teilen wir vielleicht immer noch lieber beim täglichen Telefonat mit unserer Mutter, als mit unserem Ehemann darüber zu reden. Oder wir geben unsere Energie lieber für ein tolles Bastelprojekt hin, als an gezielten Tagen unsere Kräfte für unseren Ehemann aufzubewahren und mit ihm einen besonderen Abend zu verbringen. Und wie häufig müssen sich unsere Ehemänner für Dinge hergeben, die wir unbedingt wollen und müssen dadurch ihre von Gott gegebenen Aufgaben vernachlässigen?

Die Stelle in 1. Mose 2,20, in der steht, dass wir die Hilfe von unseren Ehemännern sein sollen, meint nicht, dass unsere Männer uns nie helfen dürften und sollen. Auch ich benötige die Hilfe von meinem Ehemann öfter. Oft kocht er, manchmal räumt er abends die Küche auf und beim Kinder ins Bett bringen teilen wir uns meistens auf. Doch hier geht es nicht darum, dass wir natürlich gemeinsam unseren Familienalltag verbringen. Sondern es geht um diese kleinen Grundsatzentscheidungen wie man den Alltag handhabt und wie man seine Kräfte einteilt, damit unser Ehemann Priorität vor anderen Dingen hat.

Als Ehefrau und Hilfe von meinem Ehemann soll ich alltägliche Dinge so planen, dass sie ihn in den Aufgaben, die ER hat, unterstützen. Wenn wir das wieder mit unserem Beispiel, dem Jonglieren der Bälle, erklären wollten, bedeutet es, dass wir auch ein Auge auf seine Prioritäten haben und den Rhythmus und die Reihenfolge unserer Bälle auf seine Bälle abstimmen.

Hier ein praktisches Beispiele dazu: Wenn ich weiss, dass mein Mann am Sonntag in unserer Gemeinde predigt, achte ich darauf, dass ich in der Woche davor nicht zu viel Programm und nicht zu viele Termine habe. Ich teile meine Kräfte ein, damit ich Energie habe, abends die Kinder alleine ins Bett zu bringen, damit mein Ehemann Zeit und Ruhe hat, um die Predigt vorzubereiten.

Kennst du die Prioritäten deines Ehemannes? Hast du ihn schon einmal danach gefragt? Weisst du wie du ihn am besten unterstützen kannst? Frage ihn mal danach!

Auf keinen Fall sollten wir unseren Ehemännern unsere Bälle zuwerfen, damit er sie jongliert! Wir müssen also aufpassen, dass nicht plötzlich unsere Ehemänner Aufgaben erledigen, die für uns bestimmt sind, ausser wir befinden uns in einer Ausnahme-Situation, wie z.B. Krankheit, ein neues Baby oder andere Sondersituationen.

Ein biblisches Prinzip, das uns übrigens hilft, unserem Ehemann Priorität zu geben, ist die Unterordnung, die wir auch in Titus 2,5 aufgelistet finden. Unterordnung schwenkt den Fokus weg von deinen Prioritäten hin auf seine Prioritäten.

Auch wenn ich über den Tag mehr Zeit mit meinen Kindern als mit meinem Ehemann verbringe, soll ich unsere Kinder so managen, dass ich ihm immer noch eine Hilfe sein kann und das “ein Fleisch sein” nicht zu kurz kommt. Wir gewöhnten unsere Kinder z.B. schon früh an einen Babysitter, damit wir regelmässig zusammen ausgehen konnten. Oder wir planten uns einen Abend in der Woche ein, den wir für gemeinsame Zeit reservierten. Wenn die Kinder im Bett sind, haben wir die meiste Zeit für uns und darum ist uns eine geregelte und nicht zu späte Bettgehzeit der Kinder wichtig.

In dem allem leben wir unseren Kindern eine Ehe nach Gottes Vorstellung vor und es gibt ihnen die Grundlage, später auch eine solche Ehe zu führen.

Wenn wir unseren Kindern mehr Priorität als unserem Ehemann einräumen, wird es später für unsere Kinder auch schwieriger werden, uns zu verlassen, um sich ihrem Ehepartner anzuhängen, so wie wir in 1. Mose 2,24 aufgefordert werden. Und so sind richtige Prioritäten noch Jahre später ein großer Segen!

3. Rolle: Mutter

Die Mutter-Rolle ist vermutlich neben der Rolle als Hausfrau die Rolle, die deine Zeit am meisten beanspruchen wird. Trotzdem sollte sie nicht deine wichtigste Priorität sein! Das wird dich vielleicht überraschen. Und weil ich bei dieser Priorität bei uns Müttern das grösste Missverhältnis feststelle, möchte ich hier ein wenig ausführlicher sein.

In Titus 2,5 finden wir die Aufforderung, unsere Kinder zu lieben. Gott hat sie in unsere Verantwortung gegeben und wir sind verantwortlich dafür, dass ihre seelischen und körperlichen Bedürfnisse gestillt werden. Unsere Kinder sollen körperliche Nähe haben, Zeiten, in denen wir uns voll ungeteilter Aufmerksamkeit mit ihnen beschäftigen und sie sollen wissen, dass sie geliebt und gewollt sind. Als Eltern, die ihre Kinder lieben, wollen wir, dass es ihnen gut geht und wir wollen ihnen auch den einen oder anderen Wunsch erfüllen.

Matthäus 7,9: Oder ist ein Mensch unter euch, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? Oder der ihm, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete?

Im Alltag und den praktischen Herausforderungen, die damit einhergehen, ist es manchmal gar nicht so einfach, dass unsere Kinder mit ihren Bedürfnissen nicht all unsere Zeit und Energie in Anspruch nehmen. Denn Kinder beanspruchen die meiste Zeit unseres Alltags, das ist wirklich so.

Doch wir können unsere Kinder auch an gewisse Routinen und Abläufe gewöhnen, in denen all ihre Bedürfnisse berücksichtigt sind, die es uns aber auch ermöglichen, dass Gott und unser Ehemann zu gewissen Zeiten Vorrang vor den Kindern haben können.

Heutzutage sehe ich das Problem, dass viele Eltern dominierende Kinder grossziehen. Mit dem Wunsch, all ihre Bedürfnisse abzudecken und sie zu selbstbestimmten Personen heranzuziehen, vergessen wir manchmal, was wir als Eltern eigentlich für biblische Anweisungen haben und dass dieser Erziehungsstil Gottes Prioritäten für ihr Leben auf den Kopf stellt.

Epheser 6,1: Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn! Denn das ist recht.

Kinder sollen ihren Eltern gehorchen. Doch dies tun sie (leider) nicht von selbst. Man muss es ihnen liebevoll und mit viel Geduld beibringen. Doch wenn du deine Kinder nicht zum Gehorsam erziehst, dann wirst du es schwer haben, deine Prioritäten im Leben Gottes Willen anzugleichen.

Denn ungehorsame Kinder sind dominierende Kinder! Und sie führen zu einer kindzentrierten Familie. Wenn wir ein kindzentriertes Familienleben führen, ziehen wir Kinder gross, die es gewohnt sind, dass sich alles nur um sie dreht. Die Welt lebt uns dieses Familienmodell häufig vor und macht es uns durch gut klingende Erziehungstipps schmackhaft.

Wenn Kleinkinder, die kaum laufen können, schon gewohnt sind, dass sie die Richtung bestimmen, in die der Spaziergang gehen soll. Oder wenn Zweijährige jede wache Minute unterhalten werden müssen und es der Mutter nicht möglich ist, irgendetwas im Haushalt zu erledigen. Wenn Vorschulkinder ganze Einkaufslisten bestimmen und mit stundenlangen Diskussionen verhindern, dass wir uns noch um anderes kümmern können. Wenn das Benehmen unserer Kinder uns daran hindert, in eine Gemeinde zu gehen, oder wenn die Bettroutine der Kinder verunmöglicht, dass ein Elternteil abends einen Gemeindeanlass besuchen kann. Und wenn Kinder sogar im Schlaf die Prioritäten der Eltern weiter bestimmen, weil sie leider nicht alleine einschlafen/schlafen können, dann haben wir eine kindzentrierte Familie.

Verantwortung für diese kindzentrierte Familie tragen übrigens nicht die Kinder, sondern wir Eltern. Unsere Beziehung zu Gott, unsere Ehe, unsere Gemeinde, sowie unsere Mitchristen und andere Aufgaben, die wir als Gläubige haben, alles wird darunter leiden.

Auch den Kindern selbst wird eine falsche Priorität beigebracht und es besteht die Gefahr. dass sie als Erwachsene nur eine grosse Priorität haben. Nämlich sich selbst! Doch in 5. Mose 5 finden wir die Anweisung, dass wir ihnen mehr als alles andere beibringen sollen, Gott zu lieben (und nicht sich selbst):

5. Mose 5,5+7: Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft (…) und du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden (…).

Diese Anweisung hat das Ziel, dass unsere Kinder Gott mit ganzem Herzen lieben und somit auch dienen. Sie leiten unsere Kinder dazu an, Gott auch als erste Priorität zu haben.

Sprüche 22,6: Gewöhne den Knaben an den Weg, den er gehen soll, so wird er nicht davon weichen, wenn er alt wird!

Schon von klein auf sollen wir unsere Kinder mit biblischen Prinzipien erziehen und ihre Herzen damit anleiten. Kinder müssen lernen zu gehorchen und auch mal ihre Wünsche zurückzustellen. Sie müssen unsere Prioritäten kennen und wissen, dass sie nicht die bestimmenden Personen im Haushalt sind.

Kinder von kindzentrierten Familien bekommen zwar vieles, doch wenn wir genau hinschauen, stellen wir fest, dass ihre Herzen dabei verkümmern. Sie erhalten das Wichtigste, das sie haben sollten, nicht, nämlich Grenzen, Struktur und liebevolle Anleitung, welche die Herzen der Kinder dazu formt, Gott als ihren Herrn zu lieben.

Unsere Kinder sollen uns wertvoll sein! Wir dürfen sie als Geschenk von Gott annehmen und wir sollen uns an ihnen erfreuen. Meine Kinder haben für mich eine grosse Priorität und ich verbringe die meiste Zeit damit, mich um ihr leibliches Wohl und ihre Herzchen zu kümmern. Doch meine Kinder sind nicht meine erste und auch nicht meine zweite Priorität. Wir haben gewisse Prinzipien, Routinen und Regeln, damit dies auch so bleibt, auch wenn von der Zeit her betrachtet meine Kinder das grösste Stück vom Kuchen abbekommen. Denke daran, wir leben unseren Kindern immer etwas vor, auch mit unseren Prioritäten. Entweder leben wir ihnen vor, Gott zu lieben oder die Liebe zu etwas anderem. Nur wenn Gott auch bei uns an erster Stelle steht, können wir ihnen dies auch vorleben und beibringen

4. Rolle: Den Haushalt führen

Wenn wir Mütter mit unseren Kindern nicht mehr dazu kommen, den Haushalten aufrecht zu erhalten, dann ist das ein Problem. Denn unseren Haushalt zu führen und unser Zuhause zu managen soll unsere nächste Priorität sein.

Der Haushalt mit Kindern ist anstrengend und nicht immer gelingt es uns gleich gut, diese zwei Punkte zu vereinbaren. Es gibt immer wieder Phasen im Leben von uns Müttern, in denen unser Haushalt ein bisschen leidet. Zum Beispiel während einer schwierigen Schwangerschaft, mit einem Neugeborenen, einem schlecht schlafenden Kind oder sonstigen Ausnahme-Zuständen wie z.B. Krankheit oder körperliche Beschwerden. Wenn du dich in solchen Phase befindest, dann sei nicht zu streng mit dir selbst. Sondern mache dir bewusst, dass dies eine Phase ist und sobald deine Kräfte zurück sind, du deinen Haushalt wieder besser schaffen kannst. Doch bei einigen Frauen ist der Haushalt einfach keine Priorität und er ist ihnen zu wenig wichtig. Sie sind entweder zu wenig zuhause, etwas faul oder zu wenig diszipliniert, um ihren Haushalt ordentlich zu führen.

Die Sprüche 31-Frau macht uns vor, tüchtig, fleissig und mit Freuden an unserer Arbeit zu sein. All ihre Arbeiten, auch wenn sie ausserhalb von ihrem Zuhause waren, kamen ihrem Zuhause, ihrer Familie oder ihrem Ehemann zugute!

Sprüche 31,10+13: Eine tüchtige Frau – wer findet sie? Weit über Korallen geht ihr Wert (…)
Sie kümmert sich um Wolle und Flachs und arbeitet dann mit Lust ihrer Hände.

Im Timotheusbrief sowie im Titusbrief waren die Frauen nicht zu Hause beschäftigt, sondern wanderten umher und tratschten (1.Timotheus 5, 13+14/ Titus 1,16). Auch heute sind viele Mamis abgelenkt oder nicht in ihren Häusern, um ihren Haushalt zu erledigen. Und leider ist da auch dieser weitverbreitete, abwertende Gedanke, dass Hausarbeit eine unwichtige Arbeit ist.

Doch Gott hat uns Frauen nicht die Hausarbeit als Aufgabe gegeben, weil er uns Frauen nicht mehr zutrauen würde! Sondern weil es eine Arbeit ist, die uns ermöglicht, unsere anderen Rollen und Aufgaben mit Priorität (gleichzeitig) ausführen zu können. Beim WC-Putzen, Staubsaugen und Wäsche zusammenlegen brauchen wir in der Regel nicht all unsere Hirnzellen. Es sind Aufgaben, die uns “Multitasking” ermöglichen und wir können ganz gut nebenher noch unsere Kindern beaufsichtigen, mit ihnen sprechen und sie anleiten. Oder wir können beten und eine Predigt hören, über unseren Ehemann nachdenken und überlegen, was er benötigen wird, wenn er nach Hause kommt. (Vielleicht sind wir Frauen darum besser im Multitasking als die Männer.)

Mit den Aufgaben als Hausfrau bringt Gott uns an den Ort, an dem wir unsere Aufgaben als Ehefrauen und Mütter am besten erfüllen können. Unsere Kinder anzuleiten und zu erziehen geht nirgendwo besser als in unseren vier Wänden. Gott hat unser Zuhause als perfekten Nährboden und “Ausbildungsort” (oder wie ich auch schon gehört habe als Gewächshaus) für unsere Kinder ausgesucht.

Wenn dich deine kleinen Kinder bei der Hausarbeit sehen und teilweise sogar mithelfen können, lernen sie lebenswichtige Fähigkeiten. Sie lernen nicht nur die Hausarbeit selber, sondern sie lernen z.B. auch, dass Arbeiten Freude macht, ein Ziel zu haben und eine Arbeit zu Ende zu führen. Sie lernen Anweisungen entgegenzunehmen und auszuführen, oder auch abzuschauen und nachzumachen. Es fördert ihre Motorik, körperliche Fähigkeiten und ihr Charakter hat Zeit, sich zu entwickeln und von uns korrigiert und geformt zu werden. Sie bauen darin eine enge Bindung zu uns auf und fühlen sich geborgen.

Auch wenn du schon grössere Kinder hast, die in der Schule sind. Wenn du in dieser Zeit am Vormittag zuhause bist und deine Hausarbeit erledigst, hast du später am Tag wenn deine Kinder nach Hause kommen Zeit, um mit ihnen zu sprechen, sie zu Terminen zu begleiten und sie zu unterstützen, da wo sie deine Hilfe benötigen.

Ein Kind, das die meiste Zeit von seinem Alltag zu Hause bei seiner Mutter sein darf, wächst unter gleichbleibenden und stabilen Bedingungen auf, die es perfekt gedeihen lassen. Wie in einem Gewächshaus ist es geschützt und immer den selben “Temperaturen” ausgesetzt. Es wird von Schädlingen bewahrt und darf geborgen zu einer Grösse heranwachsen, in der es dann gut “verpflanzt” werden kann.

Darum ist mit häuslichen Arbeiten viel mehr als WC-Putzen, mehrmals täglich den Boden aufwischen oder ein perfektes Haus gemeint. Dein Haushalt und deine Familie ist dein Management. Von dir wird kein perfekter Haushalt verlangt, aber ein Haushalt, der deinem Ehemann und deinen Kindern hilft, ihre Aufgaben zu bewältigen und für Gott zu leben. Auch die banalsten Dinge tragen massgeblich dazu bei, dass es deiner Familie gut geht, dein Ehemann seine von Gott gegebene Aufgaben gut erfüllen kann, deine Kinder sich gut entwickeln können und ihre Herzen angeleitet werden.

Nicht die Hausarbeiten alleine geben dir deinen Wert, sondern das Ziel dieser Arbeiten und deine Anwesenheit selbst machen dich als Hausfrau wertvoll.

Doch es gibt noch einen ganz wichtigen Punkt, den wir gerne vergessen:

1. Timotheus 3,4: der dem eigenen Haus gut vorsteht und die Kinder mit aller Ehrbarkeit in Unterordnung hält – wenn aber jemand dem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Gemeinde Gottes sorgen?

Das sind Voraussetzungen für einen Ältesten, Gemeindeleiter oder Diakon. Unsere Männer sollen ihren Häusern gut vorstehen, um sich für den Dienst in der Gemeinde zu qualifizieren. Doch unsere Männer sind dabei auf uns angewiesen! Wie du deinen Haushalt und dein Zuhause managst, hat Einfluss darauf, wie gut dein Ehemann seinem eigenen Haus vorsteht. Du bist seine Hilfe und du hilfst ihm sogar dabei, dass er für den Dienst qualifiziert ist.

Verstehst du die Wichtigkeit von deiner Aufgabe? Was für eine wertvolle Aufgabe und was für eine wertvolle Frau, die diese Aufgabe ausführt!

Sprüche 12,4: Eine tüchtige Frau ist die Krone ihres Mannes

5. Rolle: In der Gemeinde und anderen dienen

Vielleicht ist es dir aufgefallen. Die Stelle in Matthäus 22, in der wir aufgefordert werden, Gott mit unserem ganzen Herzen zu lieben, geht noch weiter. Gleich danach werden wir als zweitwichtigste Sache dazu aufgefordert, unseren Nächsten zu lieben.

Matthäus 22,39: Das zweite aber ist ihm gleich: “Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“.

Galater 5,13: Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder. Nur gebraucht nicht die Freiheit als Anlass für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe!

Gott zu lieben resultiert darin, dass wir andere lieben. Wenn wir andere lieben, dann wollen wir ihnen dienen! Unsere Nächsten, das sind alle Menschen um uns herum.

Als Mutter noch Zeit zu haben, um anderen Menschen zu dienen, ist in gewissen Phasen fast ein Ding der Unmöglichkeit. Schon mit unserer eigenen Familie sind wir zeitweise komplett ausgelastet. Doch überlege dir einmal, wer deine allernächste Person in deinem Leben ist? Es ist dein Ehemann. Er ist also die allererste Person, der du dienen sollst, genauso wie er dir!

Die anderen Personen, die dir auch sehr nahe sind, sind natürlich deine Kinder. Und sie sind dein erstes Dienstfeld. Deinen Kindern zu dienen ist ein genauso wichtiger Dienst, wie der Dienst in der Gemeinde und er soll für dich Priorität haben. Es gibt Zeiten, da haben wir mit unserer Familie “ausgedient”. Doch ich erlebe auch, wie wir gerade MIT unseren Kindern zusammen, von unserem Zuhause aus, anderen Menschen besonders gut dienen können. Zum Beispiel, indem wir mit unseren Kindern zusammen einen Kuchen für den Gemeinde-Anlass backen. Etwas mehr von deinem Abendessen kochen und die Mahlzeit dann einer Freundin mit einem neugeborenen Baby vorbeibringen. Nachbarskinder mit auf den Spielplatz nehmen. Mit einer anderen Mutter spazieren gehen und sie ermutigen oder zusammen zu beten. Ein junges Mädchen in deinen Alltag hineinblicken lassen und ihr ein solches Vorbild (Titus 2-Frau) für ihre eigene Zukunft sein.

Die Möglichkeiten sind unendlich. Die besten Dienste, die du als Mutter mit jungen Kindern machen kannst, sind die, die du mit deinen Kindern zusammen machen kannst, in deinem Zuhause. Und indem du mit deinen Kindern anderen dienst, bringst du dieses so wichtige biblische Prinzip gleichzeitig auch deinen Kindern bei.

Auch in der Gemeinde sollen wir dienen, aber nur, wenn wir damit unsere Prioritäten, die uns Gott gegeben hat, nicht auf den Kopf stellen. Es gibt Zeiten, in denen wir besser dienen können und Phasen, in denen es unsere Zeit und Energie weniger gut zulassen. Unser Dienst ausserhalb von unserem Zuhause ist ganz klar von Phasen abhängig. Ich hatte Phasen, in denen es mir möglich war, die Sonntagsschule zu machen. Dann gab es Phasen, in denen meine Familie mich mehr beansprucht hat und mein Dienst für die Gemeinde bestand “nur” aus einem Kuchen für das Gemeinde-Essen und ein kurzes Gespräch mit einer Person, die sich sehr darüber freute. Und dann gab es Phasen, da war das “einzige”, das ich gemacht habe, auf unsere Kinder aufzupassen, damit mein Ehemann dienen konnte. Sein Dienst ist übrigens auch mein Dienst!

Wir Mütter können und sollen anderen und auch in unseren Gemeinden dienen. Es gibt dabei allerdings Phasen, in denen mehr oder weniger Zeit und Kraft dafür übrig ist. Und dabei dürfen wir nie vergessen: Dein aller wichtigster Dienst ist zuhause, an deiner eigenen Familie, und er ist nicht weniger wert als andere Dienste.

Zeit für mich?

Nun höre ich dich schon, liebe Mami. Deine Frage ist: Was ist mit Zeit für mich?

Auch wir Mamis benötigen gelegentlich Zeit für uns selbst, davon bin ich überzeugt. Und es tut gut, mal zum Friseur zu gehen, alleine einkaufen zu gehen, ein Hobby auszuführen oder an den Frauenabenden deiner Gemeinde teilzunehmen. Doch ich glaube auch, dass wir Mütter weniger Zeit für uns selbst benötigen als man uns weiss machen möchte. Heutzutage wird “Zeit für sich” unter uns Müttern sehr stark thematisiert. Ich höre immer wieder den Satz von Müttern: “Wenn ich regelmässig Zeit für mich selber habe, dann bin ich eine bessere Mutter”. Dieser Satz färbt ab…

Es gab eine Zeit, da hatte ich ein sehr grosses Verlangen nach “Zeiten für mich selbst”. Ich war erschöpft und nervlich schnell am Limit und ich dachte mir, dass mehr Zeit für mich die Lösung für mein Problem wäre. Doch es war damals einfach nicht möglich, diese Zeiten für mich zu schaffen und meine Frustration deswegen war sehr groß.

Dann bekam ich den Rat einer weisen, gottesfürchtigen Frau. Sie sagte mir, dass das Einzige, das passieren würde, nachdem ich Zeit für mich hatte, das war: Dass ich noch mehr Zeit für mich haben will! In dem Moment, in dem sie es sagte, verstand ich es nicht. Doch jetzt tue ich’s, denn ich fing an, mich daraufhin zu beobachten. Und tatsächlich wollte ich trotz kleinen Auszeiten danach immer noch mehr und noch mehr Zeit für mich selbst.

Diese Auszeiten konnten mich nicht befriedigen. Sie waren eher kontraproduktiv, denn in meiner Abwesenheit türmte sich die Wäsche, das Chaos wurde grösser und grösser und die Kinder unausgeglichener. Mir selbst fiel es jedes Mal schwer, mich wieder in meiner Mutter-Rolle einzufinden und meiner Familie zu dienen. Als das Chaos beseitigt war, hatte ich bereits die nächste Auszeit nötig.

Später stellte ich fest, dass ich keine grossen Auszeiten oder Belohnung für meine anstrengende Arbeit benötigte. Was mir viel mehr half, war, mehr auf mich zu achten und mein Äusseres sowie mein Herz besser zu pflegen. Und so sind meine “Auszeiten” heute hauptsächlich die 10 Minuten morgens vor dem Spiegel, in denen ich mir eine anständige Frisur mache und ein leichtes Make-Up auftrage, in dem ich mich gepflegt fühle. Es ist abends eine ausgiebige Dusche, die mich entspannt und Zeit für meine Gedanken und Gebet gibt. Und dann habe ich auch mein Hobby, diesen Blog, dessen Recherche Nahrung für mein eigenes Glaubensleben ist und der gleichzeitig Dienst und Auszeit ist (wieder erfüllt es mehrere Zwecke). Ein Dienst, den ich aber ausführen kann, ohne meine Familie dafür alleine lassen zu müssen und bei dem ich jederzeit selbst entscheiden kann, wie viel Zeit ich dafür investieren möchte.

Es ist vor allem auch meine Stille-Zeit, in der ich meine 1. Priorität pflege, die mich auftanken lässt und die Kraft und Motivation gibt, anderen weiter zu dienen! Keine Arbeitsstelle, kein Shopping-Trip ohne die Kinder, kein Hobby und kein Wellness-Wochenende schafft das, was Gottes Wort und Gott selbst in meinem Herzen bewirken kann. Nämlich den Wunsch, anderen zu dienen, meine Prioritäten nach Gottes Anweisungen richtig zu setzen und die Kraft, dies auch treu umzusetzen.

Ist es dir aufgefallen, dass sich der Kreis nun wieder schliesst? Wir sind nämlich wieder bei unserer 1. Priorität angelangt. Mich fasziniert es jedes Mal wenn ich darüber nachdenke, wie durchdacht Gott doch die Aufgaben von uns Frauen festgelegt hat. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheinen mag, sind doch all diese Prioritäten so gut miteinander zu vereinbaren und unterstützen sich sogar gegenseitig.

Definiere deine Prioritäten

Was unsere Hauptprioritäten sind, wissen wir jetzt und in Titus 2,4+5 sind sie sehr schön für uns aufgelistet. Anhand von diesen Prioritäten müssen wir tagtägliche Entscheidungen treffen. Manche Grössere, aber auch ganz viel Kleinere.

Prioritäten zu setzen, heisst Kräfte einzuteilen und Ablenkung zu beseitigen. Prioritäten zu setzen, heisst zwischen dem Guten und dem Besseren zu entscheiden. Denn es gibt so viel Gutes da draussen, aber nur weniges ist das Beste für Dich! Was für eine andere Mutter gut ist, ist vielleicht für dich nicht das Beste. Eine andere Mutter hat vielleicht Zeit für etwas, du aber nicht, weil deine Kinder dich als Mutter im Moment mehr benötigen als ihre Kinder. Eine Ehefrau hat die Freiheit für etwas, du aber nicht, weil dein Ehemann andere Vorlieben hat. Deine Umstände, Finanzen, Begabungen und dein Energie-Level lassen dich innerhalb deiner Prioritäten andere Entscheidungen treffen als vielleicht die Mütter um dich herum.

In diesen von Gott gegebenen Prioritäten haben wir viele Freiheiten. Uns ist auch vieles erlaubt, aber nicht alles ist nützlich, sondern einige Dinge hindern uns an unseren von Gott gegebenen Prioritäten. Was für die eine Mutter richtig ist, kann für dich falsch sein, weil es keinen positiven Effekt auf deine Prioritäten haben würde.

1.Korinther 6,12: Alles ist mir erlaubt — aber nicht alles ist nützlich! Alles ist mir erlaubt — aber ich will mich von nichts beherrschen lassen!

Liebe Mami, wenn du nun für dich überlegst, was deine Prioritäten wohl sind? Dann merke dir diesen Satz: Gott möchte nicht mehr von dir, sondern er möchte, dass du in den Dingen treu bist, die er dir anvertraut hat.

Lukas 16,10: Nur wer im Kleinen treu ist, wird es auch im Grossen sein. Wenn ihr bei kleinen Dingen unzuverlässig seid, werdet ihr es auch bei grossen sein.

Überlege dir, ob du zu viele Bälle jonglierst und welche Bälle es sind, die dich daran hindern, die richtigen Prioritäten zu setzen. Bei der Entscheidung, welche Bälle du behalten möchtest, beseitige diejenigen, die dich von deinen von Gott gegeben Aufgaben abhalten. Behalte nur die, welche auch deiner Familie nützlich sind und welche du jonglieren kannst, ohne, dass deine Familie davon in Mitleidenschaft gezogen wird.

Und dann schreibe dir deine Prioritäten auf. Lege zu jeder Priorität zwei bis drei Punkte fest, auf die du dich konzentrieren möchtest, damit diese Priorität dir wieder wichtiger wird. Damit dir dein Prioritäten-Setzen leichter fällt und du die Veränderungen, die du dir vornehmen möchtest, nicht so schnell wieder vergisst, habe ich dir ein Arbeitsblatt gestaltet.

Du kannst es für dich alleine ausfüllen, mit deinem Ehemann, mit einer Freundin zusammen oder du kannst auch den ganzen Artikel in einer Frauen-Gruppe erarbeiten und anschliessend das Arbeitsblatt zusammen ausfüllen.

Wichtig zu sagen ist noch dieses: Auch wenn deine grossen Prioritäten sich auf längere Zeit kaum verändern werden, kann es verschiedene Phasen in deinem Muttersein geben, die deinen Fokus etwas verändern. Und somit heisst es, immer wieder anzupassen und unter Gebet zu überlegen, ob meine Tätigkeiten immer noch mit meinen Prioritäten übereinstimmen.

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