Titus 2: Eine freudige Hausfrau in einem zweckerfüllten Zuhause
Heutzutage kämpfen viele Frauen damit, Freude und Erfüllung in ihrer Aufgabe als Hausfrau zu finden. Denn das tägliche Wiederholen von den gleichen Arbeiten kann unbedeutend aussehen und sehr ermüdend sein. Schon wieder muss man hinter der ganzen Familie her aufräumen. Schon wieder sind die Toiletten schmutzig. Schon wieder gilt es nach dem Essen die Küche aufzuräumen. Schon wieder ist ein Einkauf nötig. Schon wieder muss man waschen und so geht es immer weiter.
Die Arbeit als Hausfrau ist häufig aufopfernd und scheint einem keine grossen Herausforderungen zu bieten. Sie erhält in der heutigen Gesellschaft nur wenig Anerkennung, manchmal nicht einmal von der eigenen Familie. Und ich glaube dies sind unter anderem Gründe, warum viele Frauen nicht gerne Hausfrau sind und sich zusätzlich noch Bestätigung und Erfüllung in einem anderen Beruf suchen.
Gottes Sicht der Hausfrau
Um Freude in unserer Aufgabe als Hausfrau zu finden, benötigen wir unbedingt Gottes Ansicht darüber. Wie froh bin ich, dass Gott uns in der Bibel seine Sicht und seine Wertvorstellung einer Hausfrau und ihrer Aufgaben offenbart:
Titus 2, 3-5: Ebenso die älteren Frauen…damit sie die jungen Frauen unterweisen…, mit häuslichen Arbeiten beschäftigt zu sein…, damit das Wort Gottes nicht verlästert werde!
Ältere oder auch erfahrenere Frauen sollen jüngeren oder unerfahreneren Frauen zeigen, wie sie den Haushalt führen können. Offensichtlich soll also eine gottesfürchtige Frau mit ihrem Haushalt beschäftigt sein.
Martha Peace erklärt in ihrem Buch “The Excellent Wife ” den Begriff der “häusliche Arbeiten” so: “Der Begriff “häusliche Arbeit” wird im Griechischen als oikourgos bezeichnet und besteht aus zwei Wortteilen. Oikos, was “ein Zuhause oder einen Haushalt” meint, und ergon, was bedeutet, “zu arbeiten oder angestellt zu sein”.
Eine andere Bibelstelle beschreibt ähnliches:
1. Timotheus 5, 14: Ich will nun, dass jüngere Witwen heiraten, Kinder gebären, den Haushalt führen, dem Widersacher keinen Anlass zur Schmähung geben.
Paulus schreibt dies an Timotheus, weil es Witwen gab, die anstatt Zuhause zu arbeiten, umherzogen und sich geschwätzig und vorwitzig verhielten und ein schlechtes Zeugnis hinterliessen. Paulus weist darum die Witwen an, das zu tun, was andere Frauen auch tun, nämlich den Haushalt zu führen. Und darum gilt diese Stelle auch als Anweisung für Nicht-Witwen.
Wenn wir auch bei diesem Vers ins Griechische gehen, ist das Wort für “Haushalt führen” oikodespoteo. Im Deutschen wurde dies ziemlich gut übersetzt und meint “die Führung vom Haushalt zu übernehmen”, den Haushalt zu meistern oder anders gesagt, ihn zu organisieren.
Ein anschauliches Beispiel dafür ist die Frau in Sprüche 31. Es ist auffallend wie viele ihrer Beschäftigungen mit ihrem Haushalt oder ihrem Haus zu tun haben. Es sind eine Vielzahl von Aufgaben beschrieben, die ihrer ganzen Familie (und in ihrem Fall auch ihren Angestellten) dienen. Und dann gibt es natürlich noch den herausragende Vers in Sprüche 31,27:
Sprüche 31, 27: Sie überwacht die Vorgänge in ihrem Haus und das Brot der Faulheit isst sie nicht.
Die Aufgabe der Ehefrau ist also, ihren Haushalt zu organisieren. Dies gilt übrigens für alle Frauen, ob verheiratet oder nicht, ob mit Kindern oder ohne. Es ist der Aufgabenbereich der Frau und sie ist dafür verantwortlich, dass nichts vernachlässigt wird. Sie soll darin fleissig sein und dementsprechend ihren Haushalt zu einer Priorität machen (neben anderen Prioritäten, die uns die Bibel ebenfalls aufzeigt.)
John McArthur schreibt zu diesem Thema Folgendes: “Die jüdischen Gesetze waren klar: Die Priorität einer Frau war ihr Heim. Sie hatte sich um alle Bedürfnisse ihres Hauses zu kümmern, um ihre Kinder, um ihren Mann, um Fremde, Arme und Bedürftige und um Gäste. Die Frau, die ihre Verantwortung treu erfüllte, wurde sehr hoch angesehen- in ihrer Familie, in der Synagoge und in der Gesellschaft.“
Diese Ansicht hat sich heute leider geändert: Was früher angesehen war, wird heute leider kaum mehr beachtet. Doch unser Gott ändert seine Meinung nicht. Für ihn ist eine gottesfürchtige Frau, die ihren Haushalt gut führt und organisiert, immer noch etwas vom Kostbarsten, das es gibt (Sprüche 31, 10).
Karriere als Hausfrau
Hast du dir schon mal überlegt, dass Hausfrau zu sein deine Karriere sein könnte? Es gibt immer etwas Neues dazuzulernen. Auch wenn wir schon ein paar Jahre als Hausfrau unterwegs sind, gibt es noch Bereiche, in denen wir uns verbessern können oder die besser managen könnten. Ich persönlich finde wirklich Freude darin, mich laufend im Hausfrausein zu verbessern. Wenn ich irgendwo feststecke und etwas nicht so gut funktioniert, dann liebe ich es, eine bessere Lösung zu suchen.
Ich stelle mir häufig Fragen wie:
- Wie könnte ich das besser machen?
- Wie könnte ich dies zeitsparender, aber trotzdem noch gut erledigen?
- In welchem Bereich kann ich mich weiterbilden. Z. B. im Kochen?
- Was könnte ich besser machen, damit das für und mit meiner Familie besser funktioniert?
- Gibt es irgendwelche Bedürfnisse meiner Familie, die ich besser abdecken könnte?
So habe ich mir in den vergangenen Jahren einiges an Wissen und Können angeeignet und mir Routinen angewöhnt und Hilfsmittel zugelegt (zum Beispiel Organisationssysteme, Routinen, einen Putzplan und einen Menu-Plan). Vielleicht hast du auch eine Frau in deinem Umfeld, die dir ein Vorbild in ihrer Haushaltsführung sein kann. Frage sie um Rat wie sie etwas macht und lerne von ihrer Erfahrung, so wie wir in Titus 2,4-6 angewiesen werden. Und dann mache Haushaltsführung zu deinem Ding. Mach Karriere darin, eigne dir neues Wissen an und werde eine Expertin darin. Eine Expertin, die ihr Wissen dann auch wieder anderen Frauen weitergeben kann.
Ein zweckerfülltes Zuhause
Vor ein paar Jahren durfte ich solche Expertinnen kennenlernen. In unserer damaligen Gemeinde durfte ich Einblicke in die Häuser von drei verschiedenen Pastoren-Frauen nehmen. Und ich durfte mit der Zeit einige Details aus ihrem Alltag erfahren. Dies hinterliess bei mir einen bleibenden Eindruck!
Alle drei Frauen waren komplett verschieden und genauso verschieden war ihr jeweiliges Zuhause:
Das Haus von Bettina war sehr aufgeräumt und organisiert eingerichtet. Alles hatte einen Platz und eine Bestimmung. Fast alle Möbel in ihrem Haus waren aus zweiter Hand und trotzdem wirkte ihr Haus harmonisch und sehr gepflegt. Ihr Mann war ein viel beschäftigter Pastor und häufig unterwegs. Doch er konnte sich auf seine Frau verlassen. Denn Bettina war ein Organisationstalent und legte grossen Wert darauf, dass zuerst ihr Mann und ihre Kinder gut versorgt waren, sowie dass ihr Zuhause in Ordnung war. Doch weil ihr Zuhause gut organisiert war, konnte sie sich ebenfalls um andere Mütter kümmern und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Gleichzeitig lebte sie die Rolle einer gottesfürchtigen Frau auch vor. Ihr organisiertes Zuhause und strukturiertes Zeitmanagement schafften Vertrauen. Vertrauen nicht nur in sie, sondern auch in ihren Mann als Pastor!
Das Haus von Sibille war komplett anders. Sie hatte keine Kinder, doch ihr Haus war ganz auf Gäste ausgerichtet. Auch ihr Mann, ein Pastor, der für die Seelsorge in der Gemeinde zuständig war, konnte sich zu 100 % auf sie verlassen. Er wusste, dass seine Frau immer bereit war, die Hilfesuchenden als Gäste aufzunehmen. Ihr Haus war ein bisschen wie ein Bed-and-Breakfast eingerichtet. Es gab in ihrem Haus mehrere kleine Sitzgruppen. Überall waren kleine Gegenstände und Schilder, die einen Gast wissen liessen, dass er willkommen war. Sie liebte es, neue Rezepte auszuprobieren und ihre Küche war gut ausgestattet, damit sie ihre Gäste problemlos bekochen konnte. Die rot karierten Vorhänge, welche abgestimmt waren auf die ganze Einrichtung, gaben dem Ganzen eine heimelige Atmosphäre. Ihre ruhige und sanfte Art, sowie ihr gemütliches Zuhause, schaffte Vertrauen. Vertrauen nicht nur in sie, sondern auch in ihren Mann als Seelsorger!
Das dritte Haus gehörte Katie. Und wieder betraten wir ein komplett anderes Zuhause. Das Zuhause von Katie war frisch und voller spannender und selbst gemachter Dekorationsgegenstände. Ihre Leidenschaft war es, zu dekorieren und alte Möbel wieder aufzufrischen. Auch ihr Mann konnte sich auf sie verlassen. Ihr Mann war zuständig für die jungen Leute in der Gemeinde und einmal in der Woche wurde in ihrem Zuhause die Jugendstunde abgehalten. Katies Zuhause war mit all den selbst gemachten Gegenständen und Möbeln für junge Leute sehr ansprechend. Ihr Wohnzimmer war so eingerichtet, dass es mit nur ein paar kleinen Veränderungen Platz für die ganze Jugendgruppe bot. Ihr einzigartig eingerichtetes Zuhause, sowie ihre unkomplizierte und fröhliche Art, war für junge Leute sehr ansprechend und schaffte Vertrauen. Vertrauen nicht nur in sie, sondern auch in ihren Mann als Jugendpastor!
Alle drei Frauen und alle drei Häuser waren sehr unterschiedlich. Doch diese Dinge hatten alle gemeinsam:
- alle drei Häuser waren sauber und gepflegt
- alle drei Frauen waren die Manager des Haushaltes und der Haushalt war eine ihrer Prioritäten.
- alle drei Frauen waren gastfreundlich und öffneten ihr Zuhause für andere Menschen
- alle drei Frauen nutzten ihre Begabungen und Leidenschaften, um ihr Zuhause zu verschönern
- alle drei Frauen stimmten ihr Zuhause auf die Aufgabe ihres Ehemannes ab und standen ihnen als eine Hilfe zur Seite (1.Mose 2,18)
- Alle drei Ehemänner konnten sich auf ihre Frauen verlassen und wussten, dass sie Zuhause nach dem Rechten sahen.
Gott möchte, dass auch dein Haus einen Zweck erfüllt!
Vielleicht bist du keine Frau eines Pastors oder eines Seelsorgers. Vielleicht hast du nur eine kleine Wohnung und kein grosses Haus. Doch es zählt für jede von uns das Gleiche:
- Die Bibel weist uns alle an, gastfreundlich zu sein (1.Petrus 4, 9).
- Bist du verheiratet, sollst du in deinem Zuhause deinem Ehemann eine Hilfe sein (1. Mose 2, 18). Dieses Helfen passiert unter anderem auch in dem Rahmen, dass du dein Zuhause gut organisierst und in Ordnung hältst, damit dein Mann ungehindert seiner Arbeit und seinen Diensten nachgehen kann.
- Hast du Kinder, ist dein Zuhause ein Ort, an dem du deine Kinder liebst, lehren sollst und ihnen vorlebst, Gott zu lieben (Sprüche 22, 6 / 5. Mose 5+6).
Und dann kannst du deine von Gott gegebenen Begabungen einsetzen. Vielleicht kannst du in deinem Zuhause eine Kinderstunde abhalten oder einen Hauskreis unterbringen? Vielleicht kannst du dein Zuhause für jüngere Mütter öffnen. Sie können sich etwas von dir und deiner Erfahrung abschauen und du kannst ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Oder es wird ein Ort, an den deine Kinder gerne ihre Freunde mitbringen. Wo Nachbarskinder gerne ein Stück Kuchen essen und ein friedliches Zuhause erleben können. Ein Ort, an dem ein Alleinstehender ein paar Stunden in einer Familie geniessen darf. Oder ein Ort, in dem du einer jungen Frau das Kochen beibringen kannst oder mit ihr ein Buch durchliest. Vielleicht trifft sich bei dir ein Frauen-Gebetskreis.
Was es auch immer ist, Gott hat einen Zweck für dein Zuhause vorgesehen. Gott hat auch für dich, da wo du bist, mit dem, was du hast, eine Aufgabe. Und dadurch, dass du dich gut um dein Zuhause kümmerst und es organisierst, kann Gott es gebrauchen und es wird von deinem Umfeld gesehen. Darüber hinaus passiert noch etwas: So wird das Wort Gottes nicht verlästert! Im Gegenteil: Dein Zuhause wird ein Ort, an dem Menschen Gott begegnen können.
Eine freudige Hausfrau
Was meinst du? Ist Hausfrau zu sein immer noch etwas Unbedeutendes? Ich bin überzeugt, dass niemand behaupten würde, Bettinas, Sibilles und Katies Arbeit Zuhause wäre unbedeutend. Und so darf es auch bei dir sein. Wenn du Toiletten putzt, machst du viel mehr als nur Toiletten zu putzen. Wenn du zum x-ten Mal in der Woche den Boden aufwischst, ist das mehr als nur den Dreck von anderen zu beseitigen.
Dadurch, dass du dein Zuhause gut pflegst und es gut organisierst, pflegst du ein Gefäss, welches Gott für viele Dinge gebrauchen kann! Dein Zuhause ist wie eine Vase für die wunderschönen Blumen, wie die Wabe für den süssen Honig oder wie ein Teller für die leckere Mahlzeit. Auf den ersten Blick erscheinen diese Dinge als unwichtig. Doch in Wirklichkeit sind sie notwendig, unverzichtbar und werten das dazu gehörige auf.
So ist es auch mit dir als Hausfrau. Auf den ersten Blick erscheint deine Arbeit manchmal vielleicht unbedeutend. Doch durch Gottes Perspektive, und ausgeführt nach seiner Vorstellung, wird alles, was du tust, sehr bedeutend! Und so dürfen wir an unseren Aufgaben als Hausfrau Freude haben, weil wir wissen, dass wir genau das tun, was wir machen sollen. Dass wir in Gottes Willen handeln und unsere Zeit und Energie in etwas sehr Wichtiges investieren.
Die Frage aller Fragen
Nun drängt sich bei dir vielleicht eine Frage auf. Ist es einer Frau von der Bibel her erlaubt, arbeiten zu gehen oder muss sie, zumindest so lange sie Kinder Zuhause hat, Zuhause bleiben?
Hier kommt die Antwort: Die Bibel sagt nirgends, dass eine Frau nicht auch arbeiten darf! Viel mehr finden wir in der Bibel auch Beispiele, in denen gottesfürchtige Frauen zusätzliches Geld verdienen. (Hier lässt sich vor allem die Frau in Sprüche 31 anführen, wobei auch sie das Geld innerhalb ihres häusliches Umfeldes verdiente).
Und ich möchte an dieser Stelle auch erwähnen, dass es Familien oder Alleinerziehende gibt, wo die Frau aus finanziellen Gründen arbeiten gehen muss. Doch die Bibel erklärt auch, was die Prioritäten einer Frau sein sollen, nämlich ihren Mann zu lieben, ihre Kinder zu lieben und den Haushalt zu führen.
Die Frau aus Sprüche 31 zeigt dies gut auf. Denn auch wenn sie nicht immer zuhause war, hat alles, was sie ausserhalb von ihrem Haus tat, ihrer Familie gedient! Carolyn Mahaney schreibt in ihrem Buch “Feminine Appeal” Folgendes darüber:
“Zuhause zu arbeiten muss immer eine konstante und nie aufhörende Priorität in unserem Leben sein. Wann immer wir Möglichkeiten in Betracht ziehen, ausserhalb von unserem Zuhause zu arbeiten, müssen wir zuerst abwägen, was für Konsequenzen dies für unserer Familie haben könnte. Und wir müssen auch unsere Motive dazu überprüfen“.
Arbeitest du ausserhalb von deinem Zuhause, oder denkst darüber nach? Du kannst dir ein paar ehrliche Fragen stellen und sie mit deinem Ehemann oder einer gottesfürchtigen älteren Frau, zu der du Vertrauen hast, diskutieren:
- Wird dieses Vorhaben Gott verherrlichen und das Evangelium würdigen?
- Ist dies ein Vorhaben, das meinem Ehemann hilfreich ist?
- Wird es das Leben meiner Familie verbessern und bereichern (nicht nur finanziell)?
- Hindert mich dieses Vorhaben daran, die Rolle als Hausfrau, Ehefrau und Mutter gut auszuführen?
- Habe ich dann noch Zeit in der Gemeinde zu dienen oder muss diese aussen vor bleiben?
- Was sind meine Gründe für dieses Vorhaben? Sind sie zu Gottes Ehre oder selbstsüchtig?
- Ist es finanziell wirklich notwendig, oder könnten wir durch einen etwas bescheideneren Lebensstil Geld einsparen, damit ich Zuhause bleiben kann?
Siehst du nach dem ehrlichen und sorgfältigen Abwägen dieser Fragen kein Problem, arbeiten zu gehen, dann steht dir nichts im Wege. Vielleicht findest du ja eine kleine Arbeit, die du ohne Probleme mit deinen Kindern vereinbaren kannst, wie einen Mittagstisch oder ein kleinen Business?
Ich wünsche mir, dass du deinen Wert als Hausfrau siehst und dich von Gott bewerten lässt und nicht von unserer Gesellschaft. Und dass du mit Gottes Hilfe eine freudige Hausfrau sein darfst, in einem Zuhause, das er gebrauchen kann.