Moderne Mütter unter Druck – Teil 1: Kinder

Von Müttern wird in unserer Gesellschaft viel erwartet. Sie sollen sich um ihre Kinder, ihr Zuhause kümmern, frühkindliche Förderung bieten, gesundes Essen zubereiten und gleichzeitig auch im Beruf erfolgreich sein. Sich selbst verwirklichen und die eigenen Potentiale nutzen. Dabei auf ihre Gesundheit und Fitness achten und bitte auch noch immer fröhlich dabei lächeln – weil wir dank der Emanzipation ja nun endlich in der Lage dazu sind, Familie UND Beruf perfekt zu meistern. Eine “Leichtigkeit”, das alles gleichzeitig zu managen… Und vielleicht hast du genau wie ich die vielen gestressten und ausgelaugten Mütter vor Augen, die jeden Tag von hier nach dort hetzen; die versuchen allen Anforderungen gerecht zu werden und dennoch merken, dass immer etwas auf der Strecke bleibt….

Moderne Mütter unter Druck – was ist damit gemeint?

Wir machen uns oft selber Druck durch unseren eigenen Anspruch. Wir fragen uns: Was für eine Mutter möchte ich sein? Wo sollen meine Prioritäten liegen? Was möchte Gott von mir in dieser Aufgabe? Wobei man sagen muss, dass dies gute und sinnvolle Fragen sind, die wir uns immer wieder stellen müssen. Diesen kann man vielleicht als „heilsamen Druck“ bezeichnen.

Aber es gibt auch den anderen, zerstörerischen Druck durch die Gesellschaft und durch den Zeitgeist: Mutter zu sein und eine Familie zu managen wird häufig nur wenig wertgeschätzt. Von einer guten Mutter wird erwartet, dass sie ihre eigenen Fähigkeiten ausschöpft und nach möglichst kurzer Zeit auch wieder erfolgreich in den Beruf zurückkehrt. Mütter, die „nur“ zuhause sind… Darüber gibt es allerhand Klischees, die die Aufgaben von Frauen und Müttern abwerten. z.B.: „Eine Mutter – die kocht und putzt ja nur den ganzen Tag“, „sozial schwache Mütter erziehen selber.”, oder “finanziell geht es ja nur wenn Vater UND Mutter berufstätig sind.”

Der Kampf zwischen den sogenannten „alten, traditionellen, verstaubten Rollenbildern“ und einer „modernen Familiengestaltung“ ist in vollem Gang. Wie kam es dazu?

Der Einfluss des Feminismus

Auch schon vor ein paar Jahrzehnten war der Mensch derselbe, bloss galten christliche moralische Werte grundsätzlich noch mehr. Nicht verheirateten Paaren durfte kein Hotelzimmer vermietet werden. Das Ausleben von Homosexualität war gesetzlich verboten. Durch die linkspolitische 68er Bewegung wurden langfristig immer mehr Dämme und Tabus gebrochen: Der Wert der Familie nahm ab, gleichgeschlechtliche Beziehungen und freie Liebe wurden propagiert und enttabuisiert. Bestehende Ordnungen wurden Stück für Stück niedergerissen und auch das Rollenbild von Mann und Frau wandelte sich zunehmend. Der Feminismus etablierte sich stärker und Frauen wurden und werden zunehmend dazu aufgerufen, unter dem angeblichen Ziel der „Gleichberechtigung“ sich ihre Rechte zu erkämpfen, sodass sie den Männern in nichts nachstehen.

Da erscheint das, was die Bibel zur Aufgabenverteilung von Mann und Frau schreibt, schon recht radikal. „Will Gott uns Frauen etwas wegnehmen?“ schleicht sich vielleicht manchmal auch bei uns der Gedanke ein… Man kämpft oftmals selber mit dem Druck, obwohl man weiss, dass wir als gläubige Frauen, die die Bibel ernst nehmen, anders leben und denken sollen, als es der Zeitgeist uns vorlebt. Wir müssen uns bewusst machen: Aufopferung für Andere war für uns egoistische Menschen zu keiner Zeit leicht und selbstverständlich. Aber in Zeiten der postmodernen Maxime von maximaler Selbstverwirklichung und Multioptionalität erscheint es umso schwerer…

Aufopferung für Andere war für uns egoistische Menschen zu keiner Zeit leicht und selbstverständlich. Aber in Zeiten der postmodernen Maxime von maximaler Selbstverwirklichung und Multioptionalität erscheint es umso schwerer…

Wie können wir dem Druck standhalten? Egal, ob wir selber schon Mütter sind, verheiratet und ohne Kinder, oder nicht verheiratet sind: Wir müssen unsere Zeiten kennen! Manchmal merken wir es gar nicht mehr, wie stark wir von den Gedanken des Zeitgeistes umgeben sind und wie sie auch uns – bewusst oder unbewusst – prägen. Deshalb brauchen wir eine feste biblische Basis, die wir dem Zeitgeist entgegensetzen können… 

In den nächsten Wochen wollen wir uns Themenfelder anschauen, in denen Mütter in unserer Gesellschaft herausgefordert sind. Dabei wollen wir die drei bekannten “K”s christlicher Mütter unter die Lupe nehmen: KinderKüche und Kirche. Und damit kommen wir schon zum ersten Bereich, in dem Mütter herausgefordert sind:

Was die Bibel über Kinder und unsere Aufgabe als Mutter lehrt

Die Bibel sagt uns klar:

Psalm 127,3: Kinder sind eine Gabe des HERRN, die Leibesfrucht ist eine Belohnung.

Gott segnet Ehefrauen (nicht ausschliesslich, aber auch) dadurch, dass sie Kinder haben dürfen. Gleichzeitig wissen wir, dass Kinder uns auf vielen Ebenen vor grosse Herausforderungen stellen (von der Schwangerschaft und Geburt bis hin zur Erziehung bewirken sie so manches graue Haar bei uns). Man lernt zwangsläufig, Opferbereitschaft zu zeigen und auf lieb Gewonnenes – wie durchgängigen Nachtschlaf – zu verzichten.

Was sagt die Bibel über die Verantwortung, die eine Mutter gegenüber ihrem Kind hat? Wieviel Zeit und Aufopferung sollen wir investieren?

Titus 2,1-5: „Du aber rede, was der gesunden Lehre entspricht: […], dass sich die alten Frauen gleicherweise so verhalten sollen wie es Heiligen geziemt, […] damit sie die jungen Frauen dazu anleiten, ihre Männer und Kinder zu lieben, besonnen zu sein, keusch, häuslich, gütig und sich ihren Männern unterordnen sollen, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird.“

Was steht hier also? Junge Ehefrauen haben – wenn Gott es schenkt – Kinder, und sie sollen häuslich sein. Das griechische Wort οἰκουργός (oikurgos) kann im Deutschen auch mit “den häuslichen Pflichten gewidmet” übersetzt werden. Die Elberfelder Bibel übersetzt es als „mit häuslichen Arbeiten beschäftigt“, was bedeutet, Kinder zu erziehen, zu kochen, das Haus in Ordnung zu halten, Gäste zu bewirten und zuhause anwesend und ansprechbar zu sein. Eine Ehefrau und Mutter ist eine gute Managerin des ganzen Zuhause. Der Titusbrief ist ein Lehrbrief des Neuen Testaments. Wir dürfen diese Anweisungen wörtlich anwenden (und sollen es auch).

Spannend ist die Einleitung der Verse: Sie sagen, dass diese Dinge “gesunde Lehre” (V. 1) sind. Auch das Fazit, warum dieses Verhalten so wichtig ist, ist klar benannt: Dieses gottesfürchtige Verhalten der jungen Frauen soll dazu beitragen, dass “Gottes Wort nicht verlästert wird“ (V. 5). Halten wir diese Verse nicht ein, wird Gott verlästert.

Was der Zeitgeist über Kinder und unsere Aufgabe als Mutter vermittelt

Eine in der Gesellschaft weit verbreitete Denkweise über Kinder ist es, dass sie Eltern und ihren beruflichen Interessen oft im Wege stehen. Ein Beispiel dafür liefert der Titel eines Zeitungsartikels: Eltern – gebt euch nicht selbst auf. Im Artikel schreibt die Autorin, selber zweifache Mutter, dann über die aufopfernde 24/7 Betreuung der Kinder die “angeblich das Beste für unsere Kinder sein [soll]. Doch mich macht die ständige Rücksichtnahme fertig. […] Wir stillen, tragen und halten nachts Händchen am Bett: doch wo bleiben wir Mütter eigentlich?“

Die Autorin beschreibt dann im Folgenden ihre Überforderung. Ein Schlüsselerlebnis dabei ist, wie sie im Winter mit Fieber und Bronchitis, draussen im Park unterwegs, eigentlich ins Bett gehörte, aber mit ihren zwei Kindern unbedingt an die frische Luft gehen musste. 

Sie sagt weiter: „Wir wohnten damals in Berlin-Prenzlauer Berg, der Papa kam erst spät abends nach Hause, und mein Sohn besuchte mit drei Jahren noch keinen Kindergarten, weil es das Beste für ihn war, zu Hause bei mir zu sein. Meine Tochter stillte ich mit einem Jahr noch voll – sie war völlig auf mich fixiert. Wer, ausser mir, hätte sich also tagsüber um die beiden kümmern können? In diesem Moment begriff ich zum ersten Mal: Ich war isoliert und selbst schuld daran.” 

Doch wie sah die Lösung für diese Journalistin aus? Sie schreibt: „Heute, zwei Jahre nach meinem Tiefpunkt im Schnee, achte ich mehr auf mich selbst. […] Meine Kinder haben eine Oma und eine Babysitterin, die mehrmals die Woche auf sie aufpassen, eine Mutter, die mindestens die Hälfte der Woche wieder Texte und Bücher schreibt und jede Sekunde davon geniesst. Ich gehöre ganz mir selbst – und habe deshalb kein schlechtes Gewissen.“

Dies ist nur ein Beispiel von vielen, das aufzeigt, was der Zeitgeist zum Thema Mutter sein und Kinder sagt. Der Zeitgeist vermittelt uns die klare Botschaft: Nutze deine Potentiale, deine Ausbildung, deine Fähigkeiten. Lass dich von deinen Kindern nicht einschränken! Mach die Karriere, die dir zusteht. Wofür hast du sonst so lange in eine gute Ausbildung investiert? Verwirkliche dich selbst! Achte darauf, dass du und deine Bedürfnisse nicht zu kurz kommen.

Diesen Grundannahmen zufolge werden Kinder grundsätzlich als Gefährdung dieser höchsten Ziele eingeordnet und müssen dementsprechend so schnell wie möglich anderweitig betreut werden, damit sie diesen Zielen nicht im Weg stehen. Die Maxime lautet also: Achte auf die Erfüllung aller Bedürfnisse deines Kindes im 1. Jahr (bedürfnisorientiere Erziehung ist ein Muss!), und dann geht dein Kind ab einem Jahr in die Fremdbetreuung. Auch dein Kind kann nur dort seine Potentiale optimal ausschöpfen, wird optimal gefördert – du musst also kein schlechtes Gewissen dabei haben! Im Gegenteil – du würdest ihm etwas vorenthalten, wenn du es nicht so tust. Und so ist dein Kind auch kein Hindernis mehr für deine Karriere und deine Selbstverwirklichung – alle sind glücklich.

Die Bibel stellt dieser Botschaft des Zeitgeistes eine ganz klar andere Aussage entgegen: Kinder und Familie sind ein Segen Gottes und als Mutter deine wichtigste Aufgabe. Wir sollen in eine innige, zugewandte Beziehung zu unseren Kindern investieren und sind dafür verantwortlich, ihnen Nähe und Geborgenheit zu schenken – auch wenn dies nicht bedeutet, dass unsere Kinder im Sinne einer bedürfnisorientierten Erziehung vorgeben, was sie zu welchem Zeitpunkt benötigen. Die Bibel macht klar, dass es innerhalb der Familie eine Hierarchie gibt. Gerade weil wir unsere Kinder lieben, setzen wir ihnen Grenzen und geben einen Weg vor, der ihnen Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Im Schutzraum und der Geborgenheit der Familie können deine Kinder sich frei entfalten und du kannst diese goldenen ersten Jahre nutzen, um ihnen so viel wie möglich von Gottes Liebe nahezubringen! Ja, das braucht auch einiges an Selbstverleugnung und Aufopferung. Aber es ist das, was Gott von uns möchte und worin er uns echte Erfüllung und Freude schenken will. Und auch unsere Kinder werden unglaublich stark davon profitieren.

Wer prägt deine Kinder?

Vor einiger Zeit ging ich mit meinen Töchtern am Vormittag einkaufen. Eine ältere Dame, deutlich verwundert darüber, zwei Mädchen von 2 und 4 Jahren am Vormittag im Supermarkt anzutreffen, sprach meine 4-jährige Tochter an. “Bist du denn noch nicht im Kindergarten?” Diese antwortete darauf ganz gelassen: “Nein, dafür bin ich noch zu jung.” Darauf die die ältere Dame: “Na, aber ganz bald gehst du da bestimmt auch hin. Da kannst du endlich auch mit anderen Kindern spielen.” Dass ihre Schwester mit dabei war, hatte die Dame wohl nicht bemerkt. Ich antwortete nur freundlich lächelnd: “Das machen wir auch jetzt schon häufig, wenn wir uns mit anderen Kindern verabreden.” Doch damit nicht genug. Sie sagte: “Ja, aber im Kindergarten klappt das bestimmt um einiges organisierter.”

Diese Frau meinte es mit Sicherheit nicht böse. Und doch sprach sie aus, was aktuell als völlig unhinterfragter, klarer Konsens gilt: Kinder gehören in den Kindergarten. Und zwar spätestens mit 3 Jahren, denn nur geschultes Fachpersonal kann sie wirklich angemessen fördern. Zuhause bei der Mutter langweilen sie sich nur und man setzt auch noch ihre zukünftige Bildung aufs Spiel – denn wo bitte sollen sie denn soziale Kompetenzen erlernen? Dass Kinder oftmals Geschwister haben und ja, man sich auch sogar mal mit anderen Kindern verabredet, wird dabei außen vor gelassen. 

Gerade in den ersten drei Lebensjahren brauchen Kinder eine enge Begleitung ihrer Bezugsperson, um von diesem Ankerpunkt aus sicher gebunden die Welt um sich herum zu erkunden. Ich kam nicht mehr so weit, der Dame zu erklären, dass ich nicht grundsätzlich gegen einen Kindergartenbesuch bin. Das kommt ganz auf das Kind, sein Alter und zum grossen Teil auch darauf an, was für einen Kindergarten man vor Ort hat. Als Eltern müssen wir das pädagogische Konzept des Kindergartens kennen und auch befürworten, bzw. unser Kind eng begleiten. Und selbst dann ist es wichtig, dass dein Kind die meiste Zeit des Tages bei dir verbringt. Dafür gibt es einige Gründe:

1. Du kennst dein Kind am besten und weisst genau, welche Dinge es gerade lernen muss: Sei es das Töpfchentraining, Einschlafen oder der richtige Umgang mit einem Trotzanfall. Du kennst dein Kind genau und weisst, womit es sich gerade beschäftigt. Erziehen und konsequent zu sein schafft man nicht in ein paar wenigen Stunden am Ende des Tages. Man kann es nur schaffen, wenn es nicht das einzige ist, was dein Kind von dir mitbekommt, sondern wenn es umrahmt ist von vielen anderen schönen, zugewandten, liebevollen und auch einfach alltäglichen Momenten. Du liebst dein Kind am meisten und hast deshalb den besten Zugang zu ihm, um ihm all diese Dinge in Geduld und Liebe beizubringen.

2. Du kannst ihm am besten von Jesus erzählen: Selbst wenn der Kindergarten einen christlichen Hintergrund hat, bedeutet dies nicht, dass die Erzieher deinen Kindern von Jesus erzählen werden. Du selber hast einen ganz anderen Antrieb, dies mitten im Alltag immer wieder zu tun, weil es dein tiefster Wunsch ist, dass sie Jesus einmal persönlich kennenlernen. Hinzu kommt, dass es bei einem gängigen Betreuungsschlüssel von etwa 2 Erziehern auf 15 Kinder (oder mehr) äusserst schwer ist, mit jedem einzelnen über den Glauben zu sprechen. Selbst wenn du mehrere Kinder zuhause hast, ist dies ein deutlich besserer Betreuungsschlüssel, sodass du ganz natürlich immer wieder Gespräche über Jesus in den Alltag mit einbinden kannst. 

3. Du nutzt die goldenen ersten Lebensjahre deines Kindes, in denen es Gelerntes “aufsaugt”: Die ersten Lebensjahre sind dafür besonders kostbar. In keinem anderen Alter lernen Kinder so schnell. Mein Mann ist Neurologe und erzählte mir letztens von einer spannenden Studie: Diese zeigt, dass im Alter von null bis drei Jahren die meisten Synapsen (also Verknüpfungen im Gehirn) erkennbar sind. Alles, was unsere Kinder bis dahin lernen, z.B. in den Bereichen Sprache, Musik, Malen, Kreativität und Konzentrationsfähigkeit, ist dann im Gehirn fest angelegt. Wenn diese Verbindungen in den nächsten Jahren weiter gefördert werden, bleiben die Synapsen bestehen. Ab 3 Jahren nimmt die Anzahl dieser Verbindungen ab und es bleiben auch nur die Verbindungen bestehen, die weiterhin angesprochen werden. Du kannst diese Jahre voller “Wissensdurst” nutzen, um deine Kinder mit guten und Gott wohlgefälligen Gedanken und Fähigkeiten zu prägen.

4. Kinder lernen Sprache am besten von ihrer primären Bezugsperson: Wissenschaftler bestätigen, dass die vertrauensvolle Bindung einer der wichtigsten Faktoren für den Spracherwerb ist. Nicht umsonst spricht man von der “Muttersprache”, die ein Kind als erstes erlernt und die entsprechend von der eigenen Mutter am besten gelernt werden. (Und du kannst beeinflussen, welche Wörter es sind, die dein Kind lernt – oder eben auch nicht lernt, wenn wir mal an den Bereich der Schimpfwörter denken).

5. Du weisst, welche erzieherischen Herausforderungen dein Kind gerade hat: Lernt es gerade „danke und bitte“ zu kommunizieren, das Teilen und Abgeben, Konflikte zu lösen, aufs Wort zu hören oder ist es gerade in einer Phase, in der es mit Trotz um jeden Preis seinen Willen durchsetzen will? Du weisst es und kannst am besten auf sein Verhalten eingehen. Du kannst dir die Zeit nehmen, um genau darauf verlässlich und gleichbleibend zu reagieren (ohne, dass du parallel noch zehn weitere Kinder erziehen musst). Die Basis, die du in diesen ersten Jahren schaffst, ist für dein Kind von unschätzbarem Wert. Es ist ein Schatz, von dem es sein Leben lang profitieren wird.

6. Du kannst für einen geregelten Tagesablauf sorgen: Du weisst genau, wann und wie oft dein Kind im Normalfall am besten schläft, und zwar so, dass es auch abends noch gut ins Bett geht. Ist dein Kind in einer Einrichtung, die ein offenes Konzept hat, gibt es oftmals weder feste Gruppen (sondern frei wählbare Lernräume) noch feste Essenszeiten. Manche Kitas haben die Regel, dass die Kinder dort erst ab einem sehr späten Zeitpunkt schlafen dürfen, da sie es (verständlicherweise) nicht leisten können, jedes Kind individuell hinzulegen. Was das für ein übermüdetes Kind in einer fremden Umgebung bedeutet, wissen wir als Mütter nur zu gut. Schlaf ist hier nur ein Beispiel von vielen. Von einer anderen Person kannst du nicht erwarten, dass sie deinem Kind einen geregelten Tagesablauf ermöglicht. Dieser ist jedoch die Voraussetzung dafür, dass z.B. auch Gemeindeaufgaben, Besuche, oder andere Abläufe am Wochenende funktionieren. Ist die Woche für dein Kind schon so stressig und gefüllt, wird sich dies auch auf eure Gemeindeaktivitäten am Wochenende auswirken. Gibt es eine gewisse Ruhe und Vorhersehbarkeit in der Woche, schaffen es unsere Kinder auch, wenn am Samstag und Sonntag die Dinge mal etwas anders laufen.

7. An deinem Verhalten und deinen Aktivitäten lernt dein Kind die besten geistlichen Lektionen: Einen Kranken besuchen, einem Nachbarn helfen, ein offenes Ohr für eine Freundin haben, einen Kindergottesdienst vorbereiten oder wie du in der Bibel liest und betest. Dies sind nur einige Beispiele von Aktivitäten, bei denen dich dein Kind begleiten und beobachten wird. Du kannst ihm noch so oft erzählen, dass dies wichtige Dinge sind. Macht ihr es gemeinsam im Alltag, lernt und verinnerlicht es von Anfang an, worauf es wirklich ankommt. Worüber spricht meine Mutter den ganzen Tag? Worüber ärgert und freut sie sich? Dies alles sind Dinge, die deinem Kind vermitteln, was wichtig und unwichtig ist.

Der beste Beruf der Welt

Wenn dein Kind die meiste Zeit des Tages bei dir als seiner Mutter verbringt, kannst du all diese wunderbaren Möglichkeiten nutzen. Das bedeutet nicht, dass es immer leicht und problemlos ist. Auch wenn wir um die vielen Chancen wissen, werden wir in unserer Aufgabe Durststrecken und Phasen der Entmutigung erleben. Warum werden wir es schaffen unsere Aufgabe als Mutter dennoch gut und fröhlich auszufüllen? Weil wir immer stark sind und alles richtig machen? Nein, das mit Sicherheit nicht! Aber wir werden es schaffen, weil wir damit Gottes Willen erfüllen und Ihn an unserer Seite haben!

 Philipper 2,13-15:“Denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen. Tut alles ohne Murren und Bedenken, damit ihr unsträflich und lauter seid, untadelige Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts [Zeitgeistes, Einf. d. Verf.], unter welchem ihr leuchtet als Lichter in der Welt.”

Carolyn Mahaney schreibt:

“Wenn ich über die vergangenen 29 Jahre als Hausfrau nachdenke, durchströmt eine imaginäre Collage von Erinnerungen meine Gedanken: Familienabend am Montag. Lesen vor dem Kamin zusammen mit meinem Mann. Meine Kinder abends mit einem Lied und einem Gebet ins Bett stecken. Sie wecken für einen Überraschungsausflug zum Donut-Essen im Schlafanzug. Meinen Töchtern “unsere kleine Farm” und meinem kleinen Jungen “Paddington” vorlesen. Ein frisch verheiratetes Paar in ihrem ersten Streit beraten. Abende der Gemeinschaft, des Essens und des Lachens mit Freunden. Eine “Babyparty” organisieren für meine Nachbarin, die noch nicht Christ ist. Gastfreundschaft ausweiten und Gäste über Nacht beherbergen. Mit anderen Frauen im meinem Wohnzimmer beten. Lange Gespräche mit C.J., meinem Mann, bei einer Tasse Kaffee. Nach dem Bereinigen eines Familienkonfliktes die wohltuende Vergebung geniessen. Ausführliche Gespräche in der Familie am Esstisch. Unsere Kinder am Evangelium von Jesus Christus teilhaben lassen.

Und die folgende Erinnerung werde ich nie vergessen: Ich stand am Abwaschbecken in der Küche und spülte das Frühstücksgeschirr, als Chad – damals gerade vier Jahre alt – hereinkam. Er begann vor dem Kühlschrank im Kreis herumzurennen, wie es kleine Jungs tun. Er sang dabei ein Lied, das er sich selbst ausgedacht hatte und das wie folgt tönte: ‘Du bist die beste Mutti der ganzen Welt! Du bist die beste Mutti der ganzen Welt!’

Obwohl das Lied nur aus diesem einen Refrain bestand, sang er es ganze fünf Minuten lang. Ich stand da mit dem schmutzigen Geschirr, sah meinen Sohn an und dachte: Ich habe den BESTEN BERUF der ganzen Welt!” (Aus: Anziehungskraft – mehr als Mann sieht, S. 116 f.)

Gott kann und will uns dieses feste Bewusstsein schenken!


Vielleicht kennst du eine Mama, die ebenfalls durch den starken Druck der Gesellschaft herausgefordert ist? Schicke ihr diesen Artikel und unterstütze sie darin, mutig gegen den Zeitgeist zu schwimmen.

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