Mütter am Limit: Biblischer Rat & Hoffnung für die müde und erschöpfte Mutter
Lisas Baby ist ein schlechter Schläfer seitdem es auf der Welt ist. Den täglichen Kampf um genügend Schlaf für ihr Baby und ihr eigenerer Schlafmangel, zerrt schon Monate an ihr. An manchen Tagen verliert sie deswegen fast die Freude an ihrem Baby und irgendwie hat sie sich das Mamasein viel schöner vorgestellt. Auch zweifelt sie an sich, denn andere Mütter scheinen diese Probleme nicht zu haben.
Anita erwartet ihr drittes Kind. Sie ist viel alleine mit den Kindern und kommt immer wieder an ihre Grenzen. In ihrer Erschöpfung reagiert sie häufig gereizt auf ihre Kinder. Sie fühlt sich ihrer Situation ausgeliefert und mag weder ihre Müdigkeit, noch ihr Verhalten den Kindern gegenüber. Dem Baby sieht sie mit gemischten Gefühlen entgegen. Sie beneidet ihren Mann, der Morgens einfach das Haus verlassen kann.
Sabrina hat schon grössere Kinder. Sie bekommt zwar genügend Schlaf, trotzdem ist sie ausgelaugt. Denn sie scheint das Mädchen für alles zu sein und alle nehmen ihre Arbeit als selbstverständlich. Jeder in der Familie geht seinen Dingen nach, nur sie muss immer für alle anderen bereitstehen. Wenn sie mal nicht da ist, bricht zuhause das Chaos aus. Wie gerne würde sie einfach mal aus diesem Hamsterrad ausbrechen.
Bei Anna läuft der Alltag mit ihren Kindern eigentlich ganz gut. Und auch in ihrer Gemeinde dient sie von Herzen gerne. Doch das Rad der Aufgaben dreht sich immer schneller und sie ist immer mehr überfordert und erschöpft. Dabei sieht sie doch so viele Möglichkeiten, was sie noch machen könnte. Sie fragt sich still, ob sie vielleicht auch einfach mal nur für sich schauen darf oder ob das egoistisch sei?
Judith kommt nichts hinterher. Ihre zwei kleinen Kinder hängen den ganzen Tag an ihr und äussern ununterbrochen irgendwelche Bedürfnisse. Auch nachts hat sie keine Pause von ihnen, denn auch dann wollen ihre Kinder bei ihr schlafen. Judith ist völlig erschöpft von ihrem Alltag und trotzdem bleibt im Haus alles liegen. Sie fühlt sich mit diesem ständige Chaos zuhause nicht wohl, doch ihre Kinder geben ihr kaum Möglichkeiten das zu ändern.
Die Gründe warum wir Mütter müde oder erschöpft sind, sind so verschieden wie diese fünf Beispiele. Denn so wie jede Mutter einzigartig ist, unsere Kinder einmalig sind, die Phase in der wir mit ihnen gerade drinstehen immer wieder ändern und Umstände unterschiedlich sind, können die Gründe, die uns müde machen, ganz verschieden sein. Und trotzdem findest du dich vielleicht in der einen oder anderen Situation wieder oder kannst dich mit dieser Müdigkeit oder Erschöpfung identifizieren.
Vielleicht ist es gerade Schlafmangel wegen deinem Baby oder Kleinkind, was dich ans Limit bringt. Oder anstrengende Tage mit nicht enden wollenden Aufgaben, Verpflichtungen und herausfordernde Situationen mit deinen Kindern. Es können auch eigene körperliche Beschwerden sein, die dir das Leben erschweren und Schlaf rauben. Oder wie ganze oft, eine Kombination von mehreren Dingen, die dich deine Grenzen spüren lassen. Und nicht zuletzt sich selbst fast ständig zurückstellen zu müssen. Kommen dann noch spezielle Situationen dazu, wie ein (chronisch) krankes Kind, eine Schwangerschaft oder wie aktuell die Corona-Krise, scheint das Mass rasch zu überlaufen.
Auch wenn man sich mit der Zeit ein wenig an diese ständige Müdigkeit gewöhnen kann, ist müde und erschöpft zu sein kein angenehmer Zustand und bringt immer auch weitere Gefühle mit sich. Das zeigen die oben genannten Beispiele ganz gut. Sich immer am eigenen Limit zu bewegen, hat auf die Dauer Auswirkungen auf unsere Stimmung und Gesundheit und daher das Verhalten. Das erklärt auch, warum Müdigkeit uns das Leben ganz schön schwer machen und der Leidensdruck einer Mutter dabei ziemlich hoch ist.
Obwohl Müdigkeit etwas ist, was ganz viele Mütter kennen, ist es doch ein Thema, über das nicht gerne gesprochen wird. Zum einen wollen wir ja nicht jammern, denken aber häufig auch, dass wir die Einzige mit diesem Problem sind. Dann zuzugeben, dass man müde oder erschöpft ist, bedeutet für viele, zu versagen.
Meine eigene Erfahrung mit Müdigkeit und Erschöpfung ist, dass man sich häufig alleine damit fühlt, mit Zweifel kämpft und der Müdigkeit komplett ausgeliefert ist. Denn man weiss nicht immer wie ihr zu entfliehen. Das kann so weit gehen, dass man unter der Müdigkeit sogar die Freude an seinen Kindern verliert und in der Rolle als Mutter unzufrieden wird. Denn unsere Kinder sind in den meisten Fällen die Hauptursache unseres Zustandes und diejenigen, die einem keinen Ausweg aus der Erschöpfung lassen und ständige Opfer von uns fordern. Häufig bekommen das unsere Kinder mit genervten Reaktionen von unserer Seite zu spüren und wir verlieren die Freude an ihnen. Was uns nur nochmals zu bestätigen scheint, dass wir als Mutter versagen!
Manch eine Mutter denkt, sie mache etwas falsch, weil sie so müde ist und sieht sich deswegen und aufgrund der Auswirkung ihrer Müdigkeit als schlechte Mutter. Oder sie denkt vielleicht sogar, dass sie zu wenig leistet, um müde zu sein. Denn was ist es schon für eine Leistung, für einen mini Menschen zu sorgen, der “immer” schläft, Windeln wechseln, zu kochen, die Wäsche zu waschen, Krümmel vom Boden zu wischen und ein Kind vom Musikunterricht abzuholen, verglichen mit dem, was andere (oder wir früher) in der Berufswelt leisten? Und was schafft man schon im Vergleich zu der Mutter, die mehr Kinder hat, aber trotzdem irgendwie immer noch Energie für hundert andere Dinge zu haben scheint?
Den meisten Müttern sieht man ihre Müdigkeit oder Erschöpfung nicht wirklich an. Doch ich bin mir sicher, dass hinter manch tapfer lächelndem Gesicht eine müde oder erschöpfte Mutter steckt. Gäbe es Anzeigen auf unserer Stirn, wie auf unserem Smartphone, wären wir vielleicht überrascht, bei wie vielen Müttern die Anzeige schon länger rot blinkt: “Akku leer”!
Doch was jetzt? Was tun in solchen Zeiten (oder Jahren) der Erschöpfung, in der unser ganz normaler Alltag mit unseren Kindern uns immer wieder an unser körperliches und emotionales Limit bringt? Was tun, wenn man nicht mehr kann? Wie kommt man wieder zu Kräften?
Wichtige Fragen zu einem Thema, von dem ich weiss, dass es viele Mütter beschäftigt, weil sie darunter leiden! Fragen, deren Antworten nicht immer auf der Hand liegen. Doch im Glauben, dass die Bibel in all unseren Lebenslagen spricht, sind auch das Fragen, zu denen wir biblische Antworten finden werden. Als Kinder Gottes haben wir Lösungen für dieses Problem, die diese Welt nicht kennt und darum ganz anders damit umgeht.
Der übliche Rat
Ratgeber-Kolumnen, Bücher, Privatpersonen in unserem Umfeld oder auf Social-Media und sogar Werbung geben seit einigen Jahren einstimmig einen ganz bestimmten Rat. Sie raten (oder leben vor) besonders uns Frauen, eigene Freiräume zu schaffen, die eigenen Bedürfnisse zu beachten, auf Selbstpflege zu achten und Zeit für sich zu nehmen. So ähnlich sind übrigens auch die Tipps, um ein Burn-out vorzubeugen. Richtigerweise werden da Dinge genannt, wie genügend Schlaf, mindestens einen Tag in der Woche frei, nicht immer erreichbar zu sein, ausgewogene Ernährung, Sport usw.
Doch wenn man das als Mutter so liest, können wir nur etwas müde lächeln, denn was jemandem ohne Kind schon schwerfallen kann, ist für uns Mütter häufig fast unmöglich. Trotzdem macht dieser generelle Rat auch vor uns Mütter nicht halt und es fällt mir auf, wie wir Mütter von immer mehr Seiten dazu aufgefordert werden, mehr für uns selbst zu sorgen und uns Auszeiten zu nehmen. Sei dies nun mit Auszeiten, für sich, zu diesem Zweck arbeiten zu gehen, regelmässig Sport oder einem anderen Hobby nachzugehen, uns wird deutlich vermittelt, dass wir diese Dinge benötigen, um eine ausgeglichene und zufriedene Mutter und Mensch zu sein. “Stimmt” es für uns als Mutter nicht mehr, ist es nur angebracht, Lösungen zu suchen, um einen Ausgleich vom Mutter sein zu bekommen. Und weil wir Mamis eben wirklich häufig erschöpft sind und unser Alltag aufopfernd sein kann, sprechen wir Mütter besonders gut auf diesen Rat an. Es scheint wirklich die Lösung zu sein und klingt im ersten Moment einleuchtend.
Grundsätzlich ist dieser Rat, sich gelegentlich Auszeiten zu schaffen, nicht falsch und kann wirklich vor einer totalen Erschöpfung bewahren. Und ich denke auch, dass wir Mütter Pausen, Zeit für uns und kleinere Abwechslungen benötigen! Doch wir hören das inzwischen zu viel und kaum noch etwas anderes. Es bleibt häufig der einzige Rat, wird als unser Recht dargestellt und als einzige Lösung für ein ausgeglichenes Mami-Dasein genannt. Da unsere Aufgabe als Mutter jedoch in vielen Phasen aufopfernd ist und vor allem, wenn man kleine Kinder hat, man sich eben kaum einfach so Auszeiten nehmen kann, kollidiert dieser Rat zudem mit unserer Aufgabe als Mutter ziemlich stark.
Von mir selbst, aber auch anderen Müttern, weiss ich, dass dieser Zusammenstoss von Realität und Lösung manchmal sogar das Gegenteil auslöst. Anstelle einer Hilfe verschlimmert es unser Gefühl der Ermüdung. Denn, wenn wir permanent hören, wir benötigen Auszeiten von unseren Kindern, um uns zu erholen und damit es uns als Mutter gut geht, oder wir immer wieder sehen, wie andere Mütter sich solche Auszeiten nehmen, aber bei uns selbst feststellen, wie viel zu wenig wir solche Auszeiten tatsächlich bekommen, dann kommen wir in ein riesiges Spannungsfeld.
Bestimmt kennst auch du Situation mitten in einem anstrengenden Tag mit deinen Kindern, in denen du dir einfach nur wünschen würdest, jetzt gerade eine Auszeit nehmen zu können. Alleine aus dem Haus zu laufen, dich hinzulegen, endlich an dem Buch weiterzulesen oder alleine und ungestört shoppen zu gehen. Und vielleicht denkst du, das wäre die Lösung für deine Erschöpfung und wenn du nur mehr Auszeiten hättest, so wie die oder die Mutter, du zufriedener, glücklicher und geduldiger in deinem Alltag als Mutter sein würdest.
Auch ich kenne solche Gedanken von mir selbst und ich bin sicher, dass ermüdende Phasen einer Mutter noch verschlimmert werden können, wenn sie glaubt, dass sie solche Auszeiten und viel mehr Zeit nur für sich und ohne ihre Kinder benötigen würde. Eine vermeintliche Lösung, die an so vielen Tagen in weiter Ferne ist und uns darum häufig frustriert, weil wir sie nicht haben können. Mit der Folge, dass wir ungeduldig, genervt und freudlos unseren Kindern gegenüber sind.
Darum möchten wir anschauen, ob es nicht noch andere Möglichkeiten und Ratschläge gibt, uns von unserem Alltag zu erholen. Zudem sollen wir als Mütter, die an Gott glauben und deren Grundlage fürs Leben Gottes Wille ist, alles prüfen (1. Thessalonicher 5, 21). Und so wollen wir auch zu diesem Thema uns ein paar Fragen stellen:
- Wir dürfen kritisch sein und uns fragen, auf welchen Ansichten basiert dieser Rat, hält er überhaupt, was er verspricht und deckt er sich mit der Sicht der Bibel für unseren Alltag?
- Wir müssen uns fragen, ob Auszeiten von unseren Kindern die einzigen Möglichkeiten sind, um nicht in eine Erschöpfung zu geraten, oder ob es noch andere Möglichkeiten gibt, um in unserer Aufgabe als Mutter nicht ständig an unser Limit zu kommen?
- Und was ist, wenn wir uns eben keine Freiräume und Auszeiten nehmen können? Wenn unsere Situation ermüdend bleibt? Gibt es da nicht noch eine andere Hoffnung für uns?
Diesen Fragen gehen wir nun auf den Grund!
Das Beste kommt noch!
“Hauptsache, man ist glücklich”. Diesen Satz hören wir oft, nicht? Und ich denke, er widerspiegelt das Bestreben vieler Menschen. Denn in der Regel möchte jeder Mensch glücklich sein und wünscht sich ein schönes und angenehmes Leben. Die heutige Gesellschaft und unser Wohlstand bringen uns zudem bei, kommt einmal Unangenehmes oder Unerwünschtes, dürfen wir dies ändern. Im Sinne von “nimm dein Glück selbst in die Hand”.
Und so kann es auch uns gläubigen Frauen passieren, dass wir mit der Welt nach einem Leben streben, das so perfekt wie nur möglich sein soll. Passt uns etwas nicht oder ist es unangenehm und anstrengend, wird viel Energie hineingesteckt, um zu optimieren. Haben wir einen Wunsch, erfüllen wir ihn uns in der Regel ziemlich bald. Doch was wir damit tun, ist, dass wir eine Erwartung an ein möglichst angenehmes Leben stellen, von dem die Bibel uns klar sagt, dass wir es hier auf Erden nie erhalten werden!
Das soll nicht heissen, dass wir nie Dinge verbessern dürften oder immer alles aushalten müssen. Sondern es geht um eine ganz generelle Lebensausrichtung, Bestreben und Erwartung an ein glückliches und perfektes Leben. Ein perfektes Leben auf Erden, von welchem die Bibel uns ganz klar sagt, wir auf Erden nie haben werden, denn seit dem Sündenfall liegt der Fluch der Sünde auf dem Menschen und alles wird für ihn mühsam sein. Für den Mann seine Familie zu ernähren, für die Frau die Schwangerschaft und die Geburt.
1.Mose 3,16: Zu der Frau sprach er: Ich werde sehr vermehren die Mühsal deiner Schwangerschaft, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären!
Alleine das lässt uns erahnen, dass auch andere Dinge, besonders auch im Zusammenhang mit Mutterschaft, seit dem Sündenfall für uns nicht einfach sind.
Johannes 16,33: In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!
Und wirklich, die Bibel ist deutlich. Solange wir auf dieser Welt sind, wird jeder Mensch einmal gewisse Nöte, Schwierigkeiten und Leiden erleben. Setzten wir also falsche Erwartungen und Wünsche auf unsere Leben hier auf Erden, laufen wir Gefahr, zwei Dinge zu tun, vor denen wir in der Bibel gewarnt werden! Zum einen sind wir dann mehr um Dinge bemüht, die auf dieser Erde sind, weil wir vergessen in die Zukunft zu blicken, auf die Ewigkeit bei unserem Vater. Und zum anderen verursacht dieses Beschäftigt sein mit vielen irdischen Dingen, dass wir eigenwillig und selbstsüchtig leben und handeln und nicht das tun, was Gott von uns möchte!
Kolosser 3,1+2: Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes!
Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist!
Philipper 2,21: Denn sie suchen alle das Ihre, nicht das, was Christi Jesu ist!,
Im Gegensatz zu dieser Welt, die nach ihrem Glück strebt, soll unser Bestreben ein Leben zur Ehre unseres Gottes sein (1. Kor. 10,31). Ein Leben nach Gottes Ehre führen wir, wenn wir Gottes Willen ausführen, also das tun, was er uns aufgetragen hat. Für uns Mütter besteht Gottes Willen darin, dass wir in erster Linie unserem Ehemann eine Hilfe sind (1. Mose 3, 23) für unsere Kinder sorgen und unserem Zuhause schauen (Titus 2,4+5). Gottes Willen zu tun, ist nicht immer der einfachste und angenehmste Weg, aber es ist IMMER der richtige.
Die Hoffnung auf eine perfekte Ewigkeit ist viel die bessere Hoffnung als auf ein perfektes irdisches Leben. Denn Letzteres, das kann ich dir garantieren, wird nie eintreffen und wenn, dann bestimmt nicht auf die Dauer einer Ewigkeit. Wenn du also müde oder erschöpft bist nach einem anstrengenden Tag mit deinen Kindern, mit viel Hausarbeit und einer schlechten Nacht, dann sei realistisch und mach dir bewusst, dass du hier auf dieser Erde immer wieder Zeiten der Müdigkeit, Schwierigkeiten oder inneren Nöten haben wirst. Erinnere dich daran, dass hier auf dieser Erde dein Leben nie perfekt sein wird und dich auch nie zu 100 % befriedigen kann, auch nicht dann, wenn du nicht müde wärst.
Offenbarung 21,4: Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
Im selben Moment bewirken Schwierigkeiten, dass wir uns fest an dieser Hoffnung klammern, die du als errettetes Kind Gottes haben kannst. Nämlich, dass das Beste erst noch kommt! Perfektes Glück ohne Schwierigkeiten und Leiden, das darfst du für den Himmel erwarten!
Freu dich aber auch schon hier auf dieser Erde, denn, auch wenn müde zu sein nicht immer nur angenehm ist, gibt es auch eine gute Art, müde zu sein. Nämlich dann, wenn wir müde sind, weil wir das getan haben, was Gott von uns möchte! Weil wir seinen Willen gesucht und getan haben. Das zu wissen, hat mir schon über manche müden Zeiten hinweg geholfen. Und es bringt uns zum nächsten Punkt.
Die richtige To-do-Liste!
Geschirrspüler, Waschmaschinen und andere Vorteile haben unser Alltag noch nie so einfach gemacht wie heute. Und doch sind erstaunlich viele Hausfrauen und Mütter am Limit. Wie kann das sein? Der Grund ist, dass wir noch alle möglichen anderen Dinge neben unseren Aufgaben als Mutter hineinquetschen wollen.
In der heutigen Zeit ist es nicht mehr üblich, dass eine Mutter “nur” Mutter ist. Bei vielen Müttern ist ihre Mutterrolle nur eine unter vielen und teilt sich die Aufmerksamkeit mit noch vielen anderen Dingen. Uns stehen alle Möglichkeiten offen für ganz viele Dinge. Und uns wird heutzutage vermittelt, dass das Mutter- und Hausfrausein eine Frau nicht mehr komplett ausfüllt und erfüllt. Darum würde es nicht unsere volle Aufmerksamkeit benötigen, sprich, unsere alleinige Beschäftigung sein. Der Alltag als Mutter ist daher noch mit ganz vielen anderen Sachen gefüllt. Das Hobby für den Ausgleich, die Arbeitsstelle für mehr Herausforderung, Sport für die körperliche Gesundheit und das Nagelstudio für mehr Schönheit usw.
Und so wird die Liste der Dinge, die neben dem Muttersein noch hineinpassen müssen, immer länger. Obwohl manches davon auch gut sein kann, sein darf und zur Erholung beitragen kann, werden wir heutzutage immer gestresster. Manch eine Mutter füllt ihren Alltag mit Dingen, die zwar dazu gedacht sind, ihr Erholung, Freiräume, und Auszeiten zu bieten. Doch in Wirklichkeit wird sie dadurch immer erschöpfter. Ihre Aufgabe als Mutter und Hausfrau wird immer mehr zur Nebensache und sie muss ihrer Rolle als Ehefrau, Mutter und Hausfrau in immer weniger Zeit hineinbringen. Anstelle unseren Alltag mit immer mehr “ausgleichendem” zu füllen und unsere Kinder immer mehr auf Armlänge von uns zu halten, damit wir alles schaffen, sollten wir uns fragen, ob weniger nicht mehr wäre und ob wir nicht weniger erschöpft wären, wenn wir wieder mehr “nur” von dem machen würden, was Gott auch von uns möchte.
Wer schreibt deine To-do-Liste und bestimmt deinen Tagesablauf? Ist es die Welt, die Vorstellung von einem guten Leben und dem Recht nach Auszeiten? Sind es Ablenkungen wie dein Handy, Social-Media oder viel Unterwegs zu sein, von denen du dir Erleichterung, Abwechslung und Erholung von deinem Alltag mit deinen Kindern erhoffst? Oder sind es vielleicht auch gute Dinge, wie Dienste in der Gemeinde, die aber eigentlich zu viel sind? Viele Mamis sind müde von Beschäftigungen, die Gott niemals für sie vorgesehen hat und sie sind erschöpft von ganz vielen Dingen, manchmal auch gute, die ihnen aber zu viel Energie für ihre eigentliche Aufgabe nehmen. Ich bin sicher, manch eine Mutter wäre weniger erschöpft und gestresst, wenn sie “nur” das machen würde, was Gott auf ihrer To-do-Liste geschrieben hat und somit im Willen Gottes lebt – nämlich treu zu tun, was er von ihr verlangt! Auch wenn dies in gewissen Phasen heisst, “nur” Mama zu sein.
Wir müssen immer wieder unsere Prioritäten überprüfen und uns fragen, ob wir unsere Energie in das richtige investieren oder ob nicht Dinge zu kurz kommen, die Gott eigentlich wichtiger sind. Gott verlangt von dir nicht alles Mögliche und auch nichts Unmögliches, sondern er möchte, dass deine Priorität ER selbst, dein Ehemann, deine Kinder und dein Zuhause sind (Titus 2.4+5). Darum gib deine Zeit und Energie auch zuerst diesen Dingen, und mache deine Aufgabe gut, auch wenn dies in den Augen der Welt zu wenig wichtig und erfüllend ist. Das ist egal, denn Gott bewertet das anders:
Matthäus 25,21: Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh hinein in die Freude deines Herrn.
Unser Alltag als Mutter ist oft anstrengend, mit vielen “unbedeutenden” Arbeiten gefüllt und bringt uns immer wieder an unsere Grenzen. Doch die Bibel fordert uns auf, nicht müde zu werden im Gutes tun und verspricht uns, dass sich unsere Energie, die wir in das Gute (für uns Mütter ist das die Aufgabe, die Gott für uns vorgesehen) hineinstecken, vielfach belohnt werden wird.
Galater 6,9: Lasst uns aber im Gutes tun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten.
Pausen- aber wie?
Kinder sind wirklich ein unglaublich wertvolles Geschenk von Gott an uns Eltern und wir sollen unsere Kinder lieben, gut für sie sorgen. Auch wenn dies mit gewissen Opfern verbunden ist und immer wieder heisst, sich selbst hinten anzustellen! Kinder sollen keine Nebensache sein, sondern sind ein sehr grosser Teil unseres Alltags, in welcher einen grossen Teil unserer Energie hinein fliessen soll.
Doch was man in den vergangenen Jahren in immer mehr Familien beobachtet, ist, dass die Kinder innerhalb der Familie zu den alles bestimmenden Personen wurden. Und so ist es in vielen Familien ganz üblich, dass der ganze Tagesablauf, die Schlafform und -zeiten, der Menuplan, die ganze Freizeitgestaltung usw. von den Kindern vorgegeben und bestimmt wird.
Kinder haben viele Bedürfnisse und es ist die Pflicht von uns Eltern, diese zu stillen. Doch trotzdem können wir unsere Kinder (und auch schon Babys) in gewisse Bahnen lenken und ihnen Strukturen vorgeben, sodass sie lernen, dass es bestimmte Zeiten für ihre Bedürfnisse gibt und wir als Mütter neben unseren Kindern auch noch andere Prioritäten haben. Auch wenn unsere Kinder zeitmässig der grösste Teil von uns einnehmen, unsere Beziehung zu Gott und unserem Ehemann sollten sie nicht beeinträchtigen.
Viele Mütter und Eltern generell laufen in eine totale Erschöpfung, weil sie ihren gesamten Tag und auch die Nacht von ihren Kindern dominieren und bestimmen lassen. Sie geben ihren Kindern kaum Strukturen vor wie z.B. Ruhepausen, fixe Essenszeiten und gewöhnen ihnen kaum hilfreiche Dinge an, wie z.B. das selbstständige Einschlafen und Spielen, oder versäumen es, gewisse Regeln konsequent durchzuziehen. Es erstaunt nicht, dass eine Mutter so ans Limit kommt und auch recht frustriert ist, weil sie zu kaum etwas anderem kommt, geschweige denn, eine kleine Pause hätte.
Eigentlich kontrovers, dass uns Mütter einerseits vorgemacht wird, dass wir für eine innige Bindung zu unseren Kindern, sie über alles priorisieren sollen, andererseits wir uns aber regelmässige Auszeiten von unseren Kindern schaffen sollen. Und so kommt es, dass ein Extrem das andere jagt. Von konstanter Nähe, dem Familienbett, von dem Kind zentrierten Alltag hin zu Fremdbetreuung, regelmässigen Auszeiten und kinderfreien Tagen.
Wie zuvor erwähnt, gewisse Auszeiten müssen sein und können auch dazu dienen, andere Anweisungen Gottes auszuführen. Auch ich freue mich, wenn ich zum Beispiel mal mit einer Freundin 2-3 Stunden in ein Kaffee gehen, oder die Frauenstunde unserer Gemeinde besuchen kann, es gelegentlich zum Friseur schaffe oder mit meinem Mann zusammen auf ein Date gehen kann. Vor allem wenn sie auch helfen, weitere Dinge zu tun, die Gott auch von uns möchte wie Gemeinschaft mit anderen Gläubigen zu haben, unsere Ehe zu pflegen oder dafür zu sorgen, dass wir ein gepflegtes Äusseres haben, sind Auszeiten alleweil etwas Gutes.
Doch zu viele Auszeiten und zu häufig von den Kindern und dem Zuhause wegzugehen, haben meistens für uns Mütter gewissen Folgen. Denn kaum kommt man von seinen paar Stunden Auszeit zurück, erschlägt einem die Unordnung, die einem zuhause erwartet. Oder das übermüdete Kind, weil es während der Fremdbetreuung seinen Schlaf nicht haben konnte oder man muss in Windeseile noch dies oder das erledigen. Und so ist man, kaum hatte man seine Auszeit, bereits wieder gestresst, die neu gewonnene Energie verpufft und man sehnt sich genervt schon wieder nach der nächsten Auszeit. Viele Mütter leben so von Auszeit zu Auszeit und empfinden die Zeit dazwischen mit ihren Kindern immer anstrengender und unbefriedigender.
Die Erholung und den Ausgleich von unserem Mami-Alltag nur in Auszeiten, Zeit für sich selbst und “Mami freien Tagen” zu suchen, hält nicht, was es verspricht. Es mag sich vielleicht im Moment gut anfühlen, doch dann kollabiert wieder unser Alltag und unsere Aufgabe als Mutter über uns und wir stecken wieder in derselben Sehnsucht, die uns aber nie befriedigen kann. Aber auch alles von den Kindern bestimmten zu lassen und durch fehlende Tagesstrukturen und guten Angewohnheiten kaum eine ruhige Minute zu haben, steuert Vollgas in eine Erschöpfung.
Ein befreundeter Pastor von uns gab uns mal den Rat, unseren Dienst für die Gemeinde zu unserem Hobby zu machen. Er sprach dabei das Problem unter Christen an, die unter Freizeit auch eine Auszeit von ihrem Christenleben verstehen, und so kaum bereit sind, zu dienen, weil sie dies als Arbeit und so als zu anstrengend empfinden. Sein Rat darum, den Dienst in der Gemeinde nicht als Arbeit, sondern als Freizeit zu sehen und als das zu handhaben. Ich denke, wir Mütter müssen das ähnlich machen!
Unser Alltag als Mutter ist manchmal wirklich harte Arbeit, und im Grunde haben wir einen 24 Stunden Job. Doch nicht alles an unserer Aufgabe ist anstrengend und unsere Kinder sind für uns zwar viel Arbeit, aber sie sind auch unsere Freizeit. Das Schwierige für uns ist, dass wir Mamis Arbeit und Freizeit kaum so klar trennen können, wie jemand, der im Berufsleben steht. Und darum funktionieren gängige Ratschläge bei Erschöpfung für uns Mütter kaum oder gar nicht. Wir Mütter müssen auch da ein wenig umdenken und erfinderisch sein. Wir Mamis müssen herausfinden, wo und wie wir uns mit unseren Kindern erholen und was wir machen können, damit wir auch in unserem ganz normalen Alltag Erholungsmomente, sprich Pausen, finden, ohne, dass andauernd Auszeiten ohne Kinder benötigt werden.
Nicht jeder Mensch erholt sich gleich. Der eine erholt sich, wenn er mitten unter Leuten ist, der andere benötigt seine Ruhe. Der eine erholt sich draussen in der Natur, der andere drinnen mit einem Buch auf dem Sofa. Es gilt nun für dich herauszufinden, was für einen “Erholungs-Typ” du bist, und zu sehen, wie du das in deinem Alltag mit deinen Kindern einbinden kannst. Persönlich z.B. benötige ich beides. Ich erhole mich einerseits mit sozialen Kontakten und Gesprächen, aber auch in Momenten, in denen ich ganz meine Ruhe habe. Ich erhole mich in ruhigen Momenten auf dem Sofa, aber auch draussen in der Natur. Und so bin ich an einem Tag, an dem ich vor meinen Kindern in Ruhe mit einem Kaffee auf dem Sofa starten konnte, viel entspannter und weniger gestresst. Nachmittags finde ich meine sozialen Kontakte, wenn ich mit meinen Kindern draussen bin und andere Mütter auf dem Spielplatz treffe oder ich mich mit einer Freundin, die ebenfalls Kinder hat, verabrede.
Solche Momente, wie auf dem Spielplatz, oder einen Tagesstart früh am Morgen, wenn die Kinder noch schlafen, können, bewusst wahrgenommen, wirklich Erholung sein und helfen eine Erschöpfung vorzubeugen. Auch einen täglichen Spaziergang mit dem Baby im Kinderwagen, draussen in der Natur und weg von der Wäsche, die noch zusammengelegt werden muss oder eine eingeübte Mittagspause, in der man sich hinlegen oder etwas lesen kann, kann Erholung sein. Sie bringen in unseren ganz normalen Alltag Freizeit und ruhigere Momente, ohne dass wir aus ihm ausbrechen müssen.
Damit uns das aber gelingt, müssen wir unseren Kindern gewisse Angewohnheiten, Strukturen und Regeln beibringen. Meine ruhige halbe Stunde am Morgen ist zum Beispiel nur möglich, weil meine Kinder wissen, dass sie morgens erst um eine ganz bestimmte Zeit aus dem Zimmer kommen dürfen. Die halbe Stunde oder weniger, die sie dann wach sind, spielen sie im Zimmer. Oder meine Mittagspause funktioniert nur, weil wir eine ziemlich fixe Routine haben und jedem klar ist, dass wir nach dem Essen eine Pause machen. Auch geregelte Bettzeiten sind viel wert, um abends zu einer guten Zeit noch etwas Zeit für sich oder als Ehepaar zu haben. Und wenn Babys selbst einschlafen lernen, spart man so Stunden und einiges an Energie. Den Kindern ein Buch vorzulesen, mit ihnen die Natur zu gehen oder während dem sie alleine spielen eine kurze ermutigende Andacht zu lesen, die Möglichkeiten sind viele, wie wir Mamis mit unseren Kindern auch Zeiten der Erholung in unseren Alltag einbauen können.
Wichtig ist auch, dass du dir klare Zeiten schaffst, in denen du Hausarbeit erledigst und auch klare Zeiten haben kannst, in denen du nichts im Haushalt tust. Ich erledige meine Hausarbeit darum z.B. morgens, dann habe ich noch am meisten Energie dafür. Anhand eines Putzplanes habe ich mir die Hausarbeit für jeden Tag in gut machbare Portionen aufgeteilt. Nach dem Mittagessen und nachmittags mache ich keine Hausarbeit mehr, sondern unternehme “Freizeit” mit den Kindern.
Merk dir: Auch wenn dein Alltag sich immer mit deinen Kindern dreht, muss er sich nicht immer um deine Kinder drehen. Getraue dich, gewisse Routinen, Strukturen, Regeln und Angewohnheiten bei deinen Kindern und dir selbst durchzuziehen. Es wird euch nicht einschränken, sondern eher Freiheiten geben, weil du mehr Energie hast. Aber nicht nur dein Energie-Level wird davon profitieren, sondern auch dein Glaubensleben, deine Ehe, dein Haushalt und auch deinen Kindern tun diese Routinen und Tagesstrukturen sehr gut.
Lass dir helfen!
Es gibt gewisse Situationen, Umstände und Phasen in unserem Mami Dasein, in denen wir auf Hilfe angewiesen sind. Nicht immer können wir schaffen, was wir tun müssten. Manchmal ist die Arbeit zu viel, die Energie zu wenig und die Situation zu überfordernd. Doch wir müssen unseren Alltag nicht immer alleine meistern, sondern dürfen andere um Hilfe fragen.
Nicht immer fällt es uns leicht, Hilfe anzunehmen! Denn es verlangt, dass wir zugeben, dass wir schwach sind, hilfsbedürftig und es alleine nicht schaffen. Das kratzt am Stolz und verlangt, anderen gewisse Dinge zu überlassen. Es heisst, die Zeit und Energie anderer zu beanspruchen, was wir vielleicht nicht gerne tun. Denn wer möchte schon eine Last sein?
Mir hilft immer, zu wissen, dass es im Willen Gottes ist, dass wir einander helfen und unterstützen und daher Hilfe annehmen sollen, wenn es nötig ist. Es war von Gott nie gedacht, dass wir alleine durch unser leben gehen und auch unserer Aufgabe als Mutter alleine stemmen sollen. Gott hat uns Familie, Ehemänner, Freunde, Nachbarn und Glaubensgeschwister an die Seite gestellt, die uns unterstützen können und sollen.
Galater 5,13: (…) sondern dient einander durch die Liebe!
Galater 6,2: Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.
Es gibt einige Aufgaben in unserem Alltag als Mutter, in denen uns aussenstehende Personen gut unterstützen können, ohne dass sie uns in unserer Aufgabe als Mutter komplett ersetzten. Beim Frühlingsputz helfen, Wäsche zu falten, den Garten zu giessen, Einkaufen zu gehen, etwas zu kochen usw. das sind alles Aufgaben, in denen jemand uns um einiges entlasten kann. Oder auch kurz den Kindern schauen, damit wir etwas ungestört erledigen können. Grundsätzlich empfinde ich eine Hilfe als gut, wenn ich in dieser Zeit etwas erledigen kann, das auch zu meinen Aufgaben gehört. Z.B. wenn mein Mann kurz den Kindern schaut, damit ich einkaufen gehen kann. Wir machen das nur gelegentlich und so ist das alleinige Einkaufen für mich eine besondere Auszeit, in der ich meiner Familie gleichzeitig aber auch Essen besorge.
Dein Ehemann kann dir eine gute Hilfe sein und dir z.B. gelegentlich kurze Möglichkeiten bieten, in denen du dich für 30 Minuten in dein Zimmer zurückziehen kannst, oder in dem er mit dem Baby einen Spaziergang macht, damit du mal Pause hast und dich vielleicht auch im Wort Gottes stärken kannst. Und besonders hilfreich finde ich es, wenn mein Mann mir Hilfe besorgt und jemanden anfragt, zu helfen. Denn jemanden um Hilfe zu fragen ist nicht immer einfach und ist etwas, das ein Ehemann gut seiner Frau abnehmen kann. Es bedingt allerdings, dass du deinem Mann auch äusserst, wie es dir geht und du um ein bisschen Unterstützung oder eine kleine Pause froh bist! Wir Frauen vergessen nämlich stellenweise, dass unsere Männer nicht Gedanken lesen können und man uns unsere Erschöpfung nicht immer ansieht.
Übrigens können auch die eignen Kinder gut helfen. Auch wenn der Haushalt unsere Aufgabe ist, heisst das nicht, dass wir unsere Kinder von A-Z bedienen sollen, auch sie können hi und da, mit anpacken oder haben ihre spezifischen Aufgaben zugeteilt. Manchmal, wenn ich mit meinen Kindern abends oder am Wochenende ohne meinen Mann bin, sage ich ihnen “Kinder, Mama ist alleine mit euch und ich benötige’ jetzt eure Hilfe! Ich wäre froh, wenn ihr den Tisch deckt, oder gut auf mich hört, oder mir helft, diese Sachen wegzuräumen.”
Und zum Schluss können auch Mütter sich gegenseitig sehr gut aushelfen. Gelegentlich auf die Kinder der anderen aufzupassen, damit diese etwas erledigen kann oder so und ein anderes Mal tauscht ihr. Die meisten helfen gerne und freuen sich, wenn sie gebraucht werden. Darum traue dich, Hilfe anzunehmen, dann, wenn es nötig ist.
Medizinische Gründe
Nun kommen wir zu einem Punkt, den man gerne vergisst. Denn gerade während oder nach einer Schwangerschaft, dem Stillen oder auch generell als Frau, sind wir dazu geneigt, dass unser Körper Mangelerscheinungen aufweist. Zu wenig rote Blutkörperchen oder einen zu tiefen Eisenwert ist während oder nach einer Schwangerschaft nicht gerade selten und kann als Nebenwirkung zu enormen Müdigkeit führen. Bei einer Schwangerschaft hatte ich z.B. eine von der Schwangerschaft ausgelöste Schilddrüsenunterfunktion und ich war deswegen extremst müde.
Wir dürfen weise sein und uns bei starker Müdigkeit und Erschöpfung auch auf diese Dinge achten. Eine Blutentnahme bei deinem Haus- oder Frauenarzt, kann schnell Klärung bringen, ob es für deine Müdigkeit auch einen medizinischen Grund gibt. Falls nötigt, kann dir schnell geholfen werden.
Doch auch genügend Schlaf ist für unseren Körper äusserst wichtig. Wir wissen ja alle, dass Schlafmangel uns auf die Dauer in eine enorme Erschöpfung bringen kann. Nun, es gibt Phasen in unserem Mutter sein, in denen wir keine Wahl haben und kaum zu genügend Schlaf kommen. Aber es gibt auch Zeiten, da hätten wir eine Wahl, schlafen aber trotzdem nicht genug, weil wir zu spät ins Bett gehen. Wir müssen darum eine gute Entscheidung treffen und genügend schlafen.
Ich weiss, es fällt nicht jedem leicht, beizeiten ins Bett zu gehen. Ganz ehrlich, gehöre ich auch zu denen. Auch ich bin eher eine Nachteule, die abends ihre produktivste und kreativste Phasen hat und die Ruhe geniesst, während dem meine Kinder schon schlafen. Doch auch diese Zeit hat mal ein Ende und wir sollten uns aneignen, diszipliniert ca. immer zur selben Zeit ins Bett zu gehen, damit wir auf unsere optimalen Stunden Schlaf kommen und so wieder genügend Energie für unsere Hauptaufgabe haben, dem Mutter sein.
Und wenn nichts hilft?
Lass uns kurz zusammenfassen! Bis jetzt hatten wir:
- dass es uns hilft, nicht wie die Welt Glück von unserem Leben auf dieser Erde zu erwarten, sondern dass wir wissen dürfen, dass Schwierigkeiten und auch Ermüdung zu unserem Leben dazugehört, uns aber eine perfekte Ewigkeit erwartet. Ein Streben nach Perfektion hier auf Erden, lässt uns selbstsüchtig Entscheidungen treffen, auch im Mutter sein.
- dass Auszeiten und regelmässig unsere Kinder loszuwerden, nicht die einzige Lösung ist, sondern, dass wir auch darauf achten sollen, was unseren Alltag füllt, damit wir genügend Energie für unsere Hauptaufgaben haben. Nämlich Aufgaben, wie das Ehefrau sein, Mutter sein und Hausfrau sein, die Gott auf unsere To-do-Liste geschrieben hat.
- dass wir unsere Kinder nicht unser ganze Alltag bestimmen lassen sollen, sondern, dass Strukturen und Routinen uns helfen auch gewisse Pausen und Zeiten einzubauen, die wir zur Freizeit MIT unseren Kindern benötigen können.
- dass wir Hilfe annehmen sollen und bei anhaltender Müdigkeit auch unseren Körper bezüglich Mangelerscheinungen untersuchen lassen sollten, sowie unsere Schlafangewohnheit überprüfen sollen.
Nun gibt es aber auch Phasen und Zeiten, in denen alles nichts hilft. In denen unser Alltag oder unsere Umstände nicht zu verändern sind und unsere Müdigkeit bleibt. In bin fast sicher, dass jede Mutter von solchen Zeiten erzählen kann oder gerade drinsteckt. Doch was jetzt?
Was, wenn das Baby weiterhin nicht durchschläft, egal, was wir machen? Wenn das Kleinkind schon wieder ein Zahn bekommt und kaum einschlafen möchte? Unsere Kinder uns schon wieder während unserer Mittags-Pause stören? Oder wenn das Kindergartenkind Albträume hat, unser Teenager uns schlaflose Nächte bereitet, das Hamsterrad mit Haushalt und anderen Verpflichtungen nicht stillsteht und wenn wir es mal anhalten, dies einen sehr hohen Preis hat? Was, wenn die ermüdende Situation mit einem pflegebedürftigen Kind sich nicht ändert, wenn du als Alleinerziehende das auch bleibst, wenn das Schulkind weiterhin Lernschwierigkeiten hat und unser Ehemann immer noch lange arbeiten muss oder zuhause keinen Finger rührt? Was, wenn die gewünschte Hilfe nicht eintrifft oder gar nicht so hilfreich ist, wie gedacht? Was, wenn unser Alltag und unsere Lebenssituation fordernd und überfordern bleibt? Was nun, wenn unsere Situation, die uns müde macht, hoffnungslos zu sein scheint?
…dann…
Man würde mich vermutlich nie dazu bringen, mit einem Fallschirm auf dem Rücken aus einem Flugzeug zu springen. Denn ich hätte Angst, dass dieser Fallschirm nicht aufgehen würde und ich somit ziemlich unsanft zu Boden käme. Die oben beschriebene Müdigkeit ist eine solche Situation. Der Fallschirm geht nicht auf! Nichts hilft, uns im freien Fall der Müdigkeit aufzufangen (so fühlt es sich an). Doch während dem der Mensch ohne Gott nur seinen eignen Fallschirm hat und immer nur selbst Lösungen suchen kann, besitzen wir, die an Gott glauben, einen Notfallschirm. In jeder Lage, so hoffnungslos sie auch zu sein scheint, dürfen wir wissen, dass Gott uns immer auffängt!
5. Mose 31,8: Der HERR, er ist es, der vor dir herzieht; er selbst wird mit dir sein; er wird dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und sei nicht niedergeschlagen!
Liebe Mutter, vielleicht bist du gerade sehr müde und erschöpft und weisst nicht wie deiner Müdigkeit zu entfliehen. Eine Müdigkeit, die dir vielleicht sogar die Freude und Geduld mit deinen Kindern nimmt oder die in dir Panik auslöst. Doch ich darf dir Eines sagen; Es gibt auch für deine Situation Hoffnung! Ich weiss das, weil es uns die Bibel sagt und weil ich das auch schon erlebt habe.
Selbst kenne ich ermüdende und erschöpfte Zeiten auch ziemlich gut und habe schon paar davon durchgemacht. Ich mag mich besonders gut an eine Situation erinnern. Mein Mann war damals häufig unterwegs und ich mit meinen Kindern häufig alleine. Meine zwei Jungs forderten mich bis aufs äusserste und mein Säugling saugte mit dem Stillen und den unterbrochenen Nächten die letzte Energie aus meinen Knochen. Und so sass ich eines Tages nach dem Mittagessen völlig erschöpft auf dem Sofa und stillte mein Baby. Ich konnte nicht mehr, ich wusste nicht mehr, wie die zweite Hälfte des Tages zu überstehen, geschweige denn, die nächsten Tage, die folgenden Wochen… Ich fühlte mich hoffnungslos, unfähig, dachte, dass ich eine schlechte Mutter bin und etwas falsch mache, weil ich anscheinend so viel müder war als andere Mütter! Und ich hatte keine Kraft mehr, weiterzumachen. Ich verstand auch Gott nicht, der mich nun schon seit Wochen in diesem Zustand liess, und trotz Gebete nichts daran änderte. Eine Besserung war auch nicht in Sicht. Doch dann, dort auf dem Sofa in dieser Situation, brachte Gott diesen Vers zu mir:
Jesaja 40,30+31: Knaben werden müde und matt, und junge Männer straucheln und fallen;
aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.
Sofort merkte ich, wie mir die Worte Gottes neue Kraft gaben, neuen Mut und auch trösteten. Ich war immer noch müde, litt immer noch unter den Nebenwirkungen vom Schlafmangel, doch ich fühlte mich gestärkt und befähigt weiterzumachen. Ich fühlte mich verstanden und es half mir, zu verstehen, dass Müdigkeit in unser Leben kommen kann, auch ohne dass man etwas “falsch” macht. Gestärkt in den Umständen, in die Gott mich gestellt und in den Aufgaben, die Gott mir gegeben hatte, konnte ich weiter machen und wieder freudiger und geduldiger auf meine Kinder zugehen. Ich erfuhr in diesem Moment etwas, das ich eigentlich wusste, doch irgendwie nicht glaubte. Nämlich, dass Gottes mich auch physisch stärken kann.
Matthäus 11,28: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken!
Diese Stelle in Matthäus ist Gottes Rat zur Müdigkeit und Erschöpfung. Er sagt uns, wir sollen zu ihm kommen! Wir Menschen sind ein Konstrukt, in dem Körper und Geist ein komplexes Zusammenspiel sind. Jeder weiss, dass körperliche Leiden auch psychische Auswirkungen haben können. Was auf eine Seite geht, geht allerdings auch umgekehrt und so kann geistliche Erfrischung und Stärkung auch unseren Körper stärken.
Jesus selbst ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie Gemeinschaft mit Gott uns stärken kann. Wir lesen immer wieder, dass Jesus in seinem Leben auf dieser Erde müde von seinem Dienst war (z.B. Johannes 4, 6; Matthäus 8,24; ). Ein weiterer Beweis übrigens, dass wir hier auf der Erde müde sein werden, und somit nichts Falsches tun. Im Gegenteil, das Richtige zu tun, wird uns immer mal wieder müde machen, denn es bedeutet meistens, sich selbst zurückzustellen. Das zeigt das Beispiel von Jesus, der perfekt, sündlos und trotzdem müde war, ganz gut. Und nicht umsonst spornt uns Paulus an, nicht zu ermüden (Galater 6, 9).
Und trotzdem lesen wir auch, dass Jesus immer wieder Zeiten suchte, in denen er alleine war, um sich von seinem Dienst zu erholen. Jesus wusste aber, diese Erholung fand er nur bei seinem Vater. Ganz eindrücklich wird uns das vor Augen geführt, als Jesus an einem Tag ganz viele Menschen heilte (Markus 1,32-39). Und er war noch lange nicht fertig, es hätte noch viel mehr Menschen gegeben, die seine Hilfe gebraucht hätten. Trotzdem schlief Jesus und am nächsten Morgen zog er sich ganz alleine an eine einsame Stelle zurück.
Markus 1,35: Am nächsten Morgen stand Jesus vor Tagesanbruch auf und zog sich an eine einsam gelegene Stelle zurück, um dort allein zu beten.
Jesus suchte seine Stärkung bei Gott, im Gebet und in der Abgeschiedenheit. Manchmal mit seinen Jüngern, ab und zu auch ganz alleine. Und das dürfen auch wir Mütter uns zum Vorbild nehmen. Wir benötigen Auszeiten, nämlich Auszeiten mit Gott. Denn nur dort werden wir wirklich gestärkt für unsere häufig so ermüdende und aufopfernde Aufgabe.
Unsere Abgeschiedenheit und Stärkung durch das Wort Gottes ist vielleicht nicht immer ganz alleine. Manchmal auch mit unseren Kindern, wie auch Jesus seine Jünger häufig mit dabeihatte. Oder verbunden mit unseren Aufgaben wie z.B. während dem Stillen, dem Spaziergang, der stillen Zeit mit einem Kind neben uns, das auch ein Buch anschaut, oder während dem Kochen mit Liedern die uns ermutigen und Kraft geben. Manchmal ist unsere Abgeschiedenheit auch nur gedanklich. Wenn wir in müden Momenten, vielleicht mitten in der Nacht, daran denken, dass Gott nun bei uns ist, oder dass er uns nicht über unser Vermögen prüft (1. Korinther 10,13), dass er uns sagt, dass er in den Schwachen stark sein kann (2.Korinther 12,9-10)…
Psalm 63,7-9: Wenn ich an dich gedenke auf meinem Lager, in den Nachtwachen nachsinne über dich. Denn du bist meine Hilfe geworden, und ich juble unter dem Schatten deiner Flügel. An dir hängt meine Seele; deine Rechte hält mich aufrecht.
Wenn du also Momente in deinem Alltag hast, in denen du kurz Zeit für etwas hast. Dann verbring sie nicht auf Social Media oder mit sonst etwas Unbedeutendem. Sondern fülle sie mit dem Wort Gottes, mit einer guten Andacht, einem christlichen Buch oder im Gebet.
Gott ist souverän auch in dieser müden Zeit
Die grösste Hilfe gegen unsere Erschöpfung in unserer Aufgabe als Mutter finden wir in Gott selber und in seinem Charakter. Denn Gott ist souveräner, ein Gott, der keine Fehler macht, alles besser weiss, aber für uns auch immer alles zum Besten dienen lässt (Römer 8,28).
Dieser souveräne Gott ist es, der für dich sorgt und dir die Kraft gibt für jeden Tag. Er lädt dir nie zu viel auf, sondern weiss genau, was du tragen kannst. Denn würde er das nicht, wäre er nicht souverän. Er sieht dich genau jetzt, in deiner Situation in der du drinstehst und er weiss, wie es dir geht.
Mitten in einer ermüdenden und vielleicht auch schon länger anhaltenden Situation vergessen wir Mütter häufig, dass das Mutter sein immer wieder verschiedene Phasen bringt. Auch wenn es vielleicht gerade nicht so aussieht, als ob deine Müdigkeit irgendwann einmal weggeht, es werden wieder andere Phasen kommen, in denen du nicht so müde sein wirst. Und Gott ist souverän über diesen Phasen. Er weiss genau, wie deine Situation gerade ist und dass du vielleicht nicht alles schaffst, was du gerne möchtest. Aber er wird dir auch wieder andere Phasen schenken. Und die beste Phase kommt ja im Himmel.
Gott sagt uns, wir sollen uns um den Tag morgen nicht sorgen, sondern jeden Tag für sich nehmen. Wenn du also nicht weisst, wie diese Woche zu beenden, dann denke daran, Gott gibt dir jeden Tag genau so viel Kraft und Energie, wie du für heute benötigst. Und morgen gibt er dir die Energie für Morgen.
Matthäus 6,34: So seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag! Denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug. Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Schwierigkeiten mit sich bringt.
Und so darfst du eine Hoffnung haben, trotz deiner Erschöpfung, die so ausweglos daherkommt, weil du einen souveränen Gott hast, der in allem für dich sorgt.