So lernt dein Baby alleine einzuschlafen


Kommt man im Gespräch auf Babys zu sprechen, ist Schlaf häufig das Thema Nr. 1. Schlaf ist das grosse Thema, weil es mit Kindern tatsächlich Mangelware sein kann und viele Eltern sehr müde sind! Es scheint mir aber auch ein sehr sensibles Thema zu sein, zu dem man viele verschiedene Meinungen findet.

Soll man das Baby nun schreien lassen zum Einschlafen? Soll es allein in einem Zimmer schlafen oder im Zimmer oder Bett der Eltern?

Mein Hauptanliegen in diesem Artikel ist, mit ein paar Tipps und Tricks müden Eltern zu mehr Schlaf zu verhelfen. Und es gibt ein zweites Anliegen: Ein schlecht schlafendes Kind beeinflusst unseren ganzen Alltag und kann auch Folgen für unser Glaubens-, Ehe- und Gemeindeleben haben. Dieser kleine Bereich unseres Lebens hat also starke Auswirkungen auf die großen Bereiche unseres Lebens.

Und so ist es mein Wunsch, dass wenn es ums Thema Babyschlaf geht, du selbst überlegst, was die Schlafform deines Kindes für Auswirkungen auf dein Leben als Kind Gottes hat. Kannst du z.B. so regelmässig an Gemeindeanlässen teilnehmen? Kann dein Mann in der Gemeinde dienen oder muss er abends immer dir Zuhause helfen, weil eure Kinder nicht alleine einschlafen? Kannst du die Art von Ehefrau sein, die Gott im Sinn hat, mit der Form wie deine Kinder einschlafen/schlafen? Oder musst du deinen Ehemann immer wieder vertrösten? 

Vermutlich hast du diesen Artikel angeklickt, weil auch du bezüglich des Schlafverhaltens deines Kindes schon ziemlich verzweifelt und müde bis. Denn dein Baby/Kleinkind will einfach nicht alleine einschlafen und schläft auch nachts nicht gut bis hin zu miserabel. 

  • Bist du erschöpft von all den Stunden, die du mühevoll aufwenden musst, um deinem Kind in den Schlaf zu helfen?
  • Bist du nachts schier schlaflos, weil du deinem Kind auch in der Nacht mehrmals wieder in den Schlaf zurückhelfen musst und Durchschlafen ein Fremdwort für dich ist?
  • Bist du eine frisch gebackene Mami, die gerne wissen will, ob es normal ist, dass dein Baby nicht einfach so einschläft wie anscheinend das Baby von einer anderen Mami?
  • Oder erwartest du vielleicht dein zweites Baby und möchtest endlich, dass dein älteres Kind alleine schlafen lernt? 

Egal was jetzt auf dich zutrifft, hoffe ich, dass dieser (etwas lange) Artikel hilfreich ist und du und dein Baby/Kleinkind bald mehr Schlaf haben. 

Hier sind also 6 Schritte, damit dein Baby lernt, alleine einzuschlafen:

1. Das Problem und die Ursache erkennen

Zuerst müssen wir wissen, was überhaupt das Problem und die Ursache davon ist, dass dein Baby/Kleinkind nicht alleine einschläft und schlecht schläft. 

Das Problem:

Das Problem ist, dass du Stunden aufwenden musst, damit dein Baby/Kleinkind am Tag und abends in den Schlaf findet. Und auch nachts musst du deinem Baby mehrere Male wieder in den Schlaf zurück helfen.

Für jedes Einschlafen und auch «Durchschlafen» ist dein Baby von DIR abhängig und dein Baby/Kleinkind weigert sich, ohne diese angebotene Hilfe von dir einzuschlafen. Was ja am Anfang süss und kuschelig sein kann, kann irgendwann richtig an die Kräfte gehen und einem vor allem auch nachts an die Grenzen des menschlich Machbaren bringen. Einen ruhigen Abend zu haben oder eine Nacht durchzuschlafen sind nicht möglich, von einem Babysitter und abends mal wegzugehen schon gar nicht zu reden. Und Zweisamkeit mit deinem Ehemann wird vermutlich auch deutlich seltener als zuvor sein. 

Die Ursache:

Ursachen dafür gibt es mehrere. Einerseits hat sich dein Baby schon im Bauch an Dinge gewöhnt, die ihm dabei halfen, um einzuschlafen. Zum Beispiel wurde es ja immer von dir im Bauch getragen und somit beim Gehen in den Schlaf geschaukelt. Auch deine Stimme, dein Herzschlag und deine Verdauung waren Geräusche, die es beruhigten. Plötzlich auf der Welt fehlen ihm diese schaukelnde Bewegung, diese Geräusche und auch die enge Geborgenheit vom Bauch. Kein Wunder, dass vielen Babys das fehlt und sie nicht selber einschlafen können. 

Andere Gründe sind Koliken, Reflux und Überstimmulierung (vor allem abends), die es deinem Baby schwer machen, in den Schlaf zu finden oder längere Abschnitte zu schlafen. Meine ersten zwei Babys hatten beide Koliken und Reflux, ich weiss also, von was wir hier sprechen. Solange sie unter Koliken oder Reflux litten, war es kaum möglich, dass sie ohne Hilfe von mir eingeschlafen sind. Vielen Babys fällt es besonders abends schwer einzuschlafen und manche haben abends sogar richtige Schreiphasen. Ist dein Baby davon betroffen, dann braucht es deine Hilfe beim Einschlafen. Bitte gib ihm diese Hilfe ohne schlechtes Gewissen! Doch auch für diese Babys besteht Hoffnung. Sobald diese Anfangs-Probleme überwunden sind (meistens nach 3-4 Monaten), kann auch dein Baby lernen selber einzuschlafen und zu einem guten Schläfer werden (ich spreche aus Erfahrung). 

Ein ebenfalls weit verbreiteter Grund sind wir Eltern. Es kann sein, dass sich irgendwann ein «Ritual» eingespielt hat, wie dein Baby am besten eingeschlafen ist. Dummerweise braucht es immer DICH für dieses Einschlafritual. Was einfach so gekommen ist, zehrt aber irgendwann ziemlich an den Kräften. Trifft dies auf dich zu, mach dir keine Vorwürfe. Vielleicht war es ja eine zeitlang ganz ok für dich so. Die meisten von diesen «Gewohnheiten» entstanden aus Unwissenheit oder aus einer Phase, in der dein Kind schlecht geschlafen hat, aufgrund von anfänglichen Baby-Problemen, Krankheit, Ferien, Zahnen usw. Doch liess weiter, Hilfe naht.

Zusammengefasst sind die Ursachen für nicht alleiniges Einschlafen also Angewohnheiten und Hilfen, die dein Baby von DIR braucht, um einzuschlafen/durchzuschlafen. 

2. Falsches Denken aus dem Weg schaffen

In Gesprächen mit anderen Müttern habe ich festgestellt, dass ein weit verbreitest falsches Denken bei uns Eltern vorhanden ist. Viele glauben diesen Grundsatz: Entweder ist ein Baby/Kleinkind ein guter oder ein schlechter Schläfer. Entweder hat man als Eltern Glück oder halt Pech. Ein Baby/Kleinkind, das schlecht schläft, muss man halt einfach so hinnehmen und abwarten bis es irgendwann besser schläft. Doch das ist nicht richtig. 

Jedes Baby/Kleinkind kann lernen, alleine einzuschlafen und irgendwann sogar durchzuschlafen. Jedes Kind braucht unterschiedlich lange Zeit bis dahin, aber jedes Kind kann es lernen. Auch dein Baby kann zu einem guten Schläfer werden und du wirst bald wieder ruhige Abende, ungestörte Nächte und ein ausgeruhtes Kind geniessen dürfen.

Es braucht aber Zeit, Geduld und auch etwas Disziplin von deiner Seite. Es gibt wirklich Hilfe wie dein Kind lernt, bald besser zu schlafen. Und dies ohne dein Baby stundenlang schreien zu lassen, um es somit zu «therapieren»!

Ich spreche nicht von kurz ein paar Minuten abwarten, ob das Baby sich selber beruhigt oder ein Kleinkind für eine Weile quengeln zu lassen, weil es ihm nicht passt, dass Mami das Zimmer verlässt (was bereits erzieherische Aspekte sind). Sondern ich spreche von dem bewussten und langen Schreien lassen, zum Zweck, dass dein Baby somit lernt, zu schlafen und durchzuschlafen.

Vor allem als meine Babys noch ganz klein waren, habe ich sie nie lange schreien lassen, weil ich es sprichwörtlich nicht übers Herz brachte. Später als Kleinkind, wenn sie robuster sind und man eher auseinanderhalten kann, warum sie schreien, kann ein kurzes schreien lassen jedoch schon mal nötig sein. 

3. Das Ziel vor Augen haben

Du weisst nun, dass dein Baby Zeit braucht, um selber einschlafen zu lernen.
In diesem Lernprozess kann es sein, dass es immer wieder deine Hilfe braucht beim Einschlafen. Du musst dein Baby (vor allem in den ersten Wochen) vielleicht herumtragen, es mit Singen beruhigen, es im Bettchen schaukeln, über seinen Bauch streicheln oder auch mal stillen, damit es zur Ruhe kommt. Fühl dich bitte nicht schlecht, wenn du das machst.

Doch vergiss auch nie, was dein Ziel ist: Dein Ziel ist, dass dein Baby langfristig lernt, selber einzuschlafen. 

Damit es das irgendwann tun wird, musst du deinem Baby immer wieder die Gelegenheit geben, das selber Einschlafen zu üben. Das heisst konkret, dass du immer zuerst versuchst, dein Baby in sein Bettchen zu legen um zu sehen, ob es auch alleine einschläft. Achte dabei darauf, dass dein Baby auch schläfrig ist, aber noch nicht ganz schläft!

Klappt dies dann nicht, versuch dein Baby zuerst in seinem Bettchen zu beruhigen, z.B. mit Schnuller, Singen oder Wippen. Und erst wenn es sich so auch nicht beruhigt, kannst du es herausnehmen und bei dir zum Schlafen bringen. Ist dein Kind schon grösser, empfehle ich dir, dein Kleinkind gar nicht aus dem Bettchen zu nehmen, sondern es konsequent in seinem Bett zu beruhigen.

Je älter dein Kind ist, desto schwieriger wird es, ihm falsche Einschlafgewohnheit abzugewöhnen. Allerdings kann man bei einem grösseren Baby/Kleinkind auch leichter diese schlechten Einschlafhilfen durch bessere Angewohnheiten ersetzten. Wir kommen bald zu diesem Thema. 

4. Vermeide negative Einschlafhilfen

Diese Hilfe(n), die dein Baby von dir braucht, kann man auch negative Einschlafhilfen nennen. Sie sind nicht negativ, weil sie in sich schlecht wären! Ich mein Stillen z.B. ist ja etwas Gutes und Notwendiges, aber nicht als Hilfsmittel zum Einschlafen. Sie sind negativ, wenn es DICH dazu braucht und du dadurch deinen anderen von Gott gegebenen Aufgaben nicht mehr nachkommen kannst.

Ein paar von diesen negativen Einschlafhilfen wollen wir kurz genauer anschauen und ich möchte dir aufzeigen warum sie «negativ» sind. Und es geht mir hier auch darum, aufzuzeigen, welche Auswirkungen die Art und Weise wie dein Baby einschläft und schläft auf andere Bereiche deines Lebens hat. Du bist ja nicht nur Mutter. Gott hat dir auch noch andere Rollen gegeben,. Über das Muttersein hinaus bist du außerdem ein Kind Gottes, Ehefrau, Nachbarin, Gemeindemitglied und vieles mehr. 

Doch bevor wir starten, musst du noch etwas sehr wichtiges Wissen: Das Einschlafen beeinflusst das Durchschlafen! Dass ein Baby/Kleinkind mehrmals in der Nacht aufwacht, ist ganz normal. Doch so wie dein Baby/Kleinkind am Abend einschläft, will es meistens auch in der Nacht wenn es aufwacht wieder einschlafen. Ist dein Baby z.B. gewohnt, beim Stillen einzuschlafen, wird es in der Regel in der Nacht wenn es aufwacht auch nur beim Stillen wieder in den Schlaf zurückfinden. Hat es allerdings von selber in den Schlaf gefunden, kann es auch wieder alleine einschlafen wenn es nachts aufwacht.  

Während ich nun diese negativen Einschlafhilfen vorstelle, musst du diesen Punkt immer im Hinterkopf behalten. 

Das Stillen

Das Stillen wird als einer der häufigsten Einschlafhilfen benutzt. Vor dem zu Bett gehen stillt man sein Baby ja in der Regel. Aber versuche es zu vermeiden, dass es dabei einschläft.
Benutz du das Stillen, um dein Baby zum Schlafen zu bringe, gewöhnt es sich daran und schläft irgendwann nur noch beim Stillen ein. Dies verlangt es dann irgend auch nachts wenn es aufwacht. So endet deine Nacht mit x mal Stillen. Diesen Fehler habe ich bei meinem ersten Kind gemacht und ich weiss darum sehr genau, wovon ich rede. 

Das Problem:

  • Du kannst so keinen Still-Rhythmus einhalten, weil dein Baby nachts so viel Nahrung erhalten hat, dass es am Tag kaum mehr hungrig ist. Ein verschobener Tag/Nacht Rhythmus ist vorprogrammiert.
  • Das ständige Stillen zerrt an deinen Kräften, ganz zu schweigen davon, dass du kaum das Stillen reduzieren kannst, obwohl es ab einem bestimmten Zeitpunkt schon lange Zeit dafür wäre oder du gar nicht mehr stillen möchtest. 
  • Du gibst deinem Kleinkind immer noch sehr viele Stillmahlzeiten, die es in seinem Alter (6 Monate und älter) eigentlich gar nicht mehr benötigt und es wird somit vom Essen solider und sättigender fester Nahrung abgehalten, die es eigentlich benötigt.
  • ​Mit dem Grösserwerden deines Kindes wird es immer länger dauern bis dein Kind beim Stillen am Abend einschläft und das Einschlafen kann zu einer täglichen mehrstündigen Tortur werden. Dein Abend ist somit ausgebucht.
  • Niemand anderes als du kann dein Kind ins Bett bringen (auch nicht der Papa) und die Bettroutine mit mehreren Kindern ist somit kaum alleine machbar. 
  • Und die Folge für deine Rolle als Ehefrau: Dein Mann hat herzlich wenig von dir, weil du so viel am Stillen bist, dass deine Abende ausgebucht sind. Deine Ehe kann darunter ernsthaft leiden und dein Mann kann so (zurecht) ziemlich frustriert sein. Ausgehen miteinander oder, dass dass du ohne Baby abends an einem Gemeinde-Anlass teilnehmen kannst, ist auch kaum möglich.

Die Flasche

So ähnlich wie beim Stillen ist es auch mit der Flasche. Lediglich (im Gegensatz zum Stillen) kann auch jemand anderes deinem Baby die Flasche geben (in der Regel), was dir wiederum mehr Freiheiten gibt.

Das Problem:

Die Flasche ist (wie beim Stillen) dann ein Problem, wenn sie als Hilfe zum Einschlafen benutzt wird. Schläft dein Baby im Bett während des Trinken der Flasche ein, will es in der Nacht wenn es aufwacht auch wieder eine Flasche zum Einschlafen bekommen. Dies kann heissen, dass du mehrmals in der Nacht aufstehen musst, um deinem Baby eine Flasche zu bringen. Doch eigentlich bräuchte es diese Nahrung gar nicht mehr in der Nacht und isst dadurch auch am Tag schlechter.

Bei dir einschlafen/schlafen

Eine ebenfalls weit verbreitete Einschlafhilfe ist, dass das Baby/Kleinkind mit einem Elternteil zusammen einschläft. Sei dies nun im Bett deines Kindes oder im Elternbett. Was einige als sehr schön und romantisch empfinden und so wollen, kann für andere aber zu einer echten Belastung werden (manchmal auch nur für einen Elternteil, was aus meiner Sicht Grund genug ist, dies zu ändern).

Ich will hier anmerken, dass vor allem im ersten Lebensmonat ich meine Babys auch hier und da bei mir zum Schlafen hatte. Vor allem wenn sie unruhig sind, kann dies die Lösung für wenigstens etwas Schlaf sein. Doch ich habe darauf geachtet dass es nicht zur Gewohnheit wurde und nur einen Ausnahme blieb. 

Das Problem:

  • Deine Abende sind besetz damit, dass du bei deinem Kind liegen musst bis es einschläft. Auch dieser Prozess wird in der Regel immer länger gehen, um so älter dein Kind wird. Das aus dem «Zimmer schleichen» wird auch immer schwieriger.​
  • Falls dein Baby/Kleinkind mit dir zusammen in seinem Bett einschläft, wird es nachts erwachen und erschrocken feststellen, dass Mami oder Papi nicht mehr da ist. Es will dann dich wieder bei sich haben, bis es wieder eingeschlafen ist. Irgendwann hast du dann der grösste Teil der Nacht bei deinem Kind oder dein Kind bei dir im Bett verbracht. ​
  • Dein Schlaf wird immer wieder durch die Bewegungen und Geräusche deines Kindes gestört. 
  • Angenommen deine Kinder schlafen bei dir im Bett ein und du trägst sie dann später in ihr Bett. Auch hier, wenn sie nachts erwachen, werden sie in euer Bett zurück wandern und somit deine Nacht ständig unterbrechen. 
  • Folge auf deine Rolle als Ehefrau: Du und dein Ehemann müssen euer Bett und auch euer Zimmer immer mit den Kindern teilen. Körperlicher Nähe zwischen dir und deinem Mann tritt in den Hintergrund! Oder musste dein Mann sogar aus dem Ehebett ausziehen? Ich stelle es mir sehr schwierig vor, die für die Ehe sehr wichtige Intimität als Paar richtig pflegen zu können, wenn der Schlafplatz der Kinder das Ehebett ist.

Anmerkung: Es gibt Wohnsituationen in denen es nicht möglich ist, dass das Kind in einem anderen Zimmer schläft. Auch wir hatten für ein halbes Jahr ein Kind bei uns im Schlafzimmer, weil es nicht anders ging. 

Ebenfalls hatte ich meine Neugeborenen für die ersten 2-3 Wochen gerne neben meinem Bett zum schlafen. Ich fühlte mich so einfach sicherer. Aber wieder, war dies nur vorübergehend und wurde nicht zur Gewohnheit. 

Viele Eltern wählen die Form von Familien-Bett bewusst, weil sie ihren Kindern diese Nähe und Geborgenheit geben wollen und es ist im Moment modärn. Doch ich denke, man hat durch den Tag genug andere Gelegenheiten um sich für diese Nähe Zeit zu nehmen. Unsere Kinder dürfen z.B. am Samstagmorgen, wenn sie aufwachen und wir etwas länger schlafen als unter der Woche, zu uns ins Bett kommen. So erhalten sie auch diese Kuschelzeit und Geborgenheit die das Elternbett geben kann. Auch lesen wir die Gutenacht-Geschichte zusammen in ihrem Bett, was ebenfalls Nähe und Geborgenheit vermittelt. Wir lassen sie aber nicht einschlafen dabei.
Auch in seinem eigenen Bett kann sich ein Kind geborgen und sicher fühlen, wenn es ihm zur Gewohnheit geworden ist, so zu schlafen. Und sie lernen so auch, dass es ihnen im Normalfall gut geht, auch wenn sie Mami oder Papi nicht immer sehen. 

Herumtragen/ Tragehilfe

Diese ebenfalls wirksame aber auf Dauer auch negative Einschlafhilfe, ist darum so hilfreich, da Babys sich das Herumtragen schon vom Bauch her gewohnt sind.
Vor allem in den ersten paaren Wochen kann so eine Hilfestellung zum einschlafen für dein Baby wirklich auch notwendig sein, vor allem wenn es unter Koliken oder Reflux leidet. Ich bin auch überhaupt kein Gegner von Tragehilfen oder das Baby auf dem Arm zu halten und auch mal so schlafen zu lassen.
Doch wird es zur Gewohnheit und zum Einschlaf- Ritual, kann dein Baby/Kleinkind irgendwann nur noch einschlafen, wenn du es herumträgst.
 
Das Problem:

  • Rückenschmerzen sind vor programmiert. Dein Baby wird immer schwerer und wird irgendwann zur echten Belastung für deinen Rücken. 
  • Deine Hände sind besetzt mit dem Baby und es ist dir nicht möglich in dieser Zeit etwas anderes zu machen.
  • Sobald du das Baby hinlegst besteht die Gefahr, dass es aufwacht und das ganze Herumtragen von vorne los geht. 
  • Auch hier, es wird immer länger gehen bis dein Baby dabei einschläft. Mein erstes Kind habe ich 6 lange Monate in den Schlaf getragen. Am Schluss ging es über eine halbe Stunde bis er so eingeschlafen ist. Ich spreche also auch hier aus Erfahrung.​
  • Benutzt du eine Tragehilfe, hast du zwar die Hände frei, aber trotzdem ist immer jemand an dich «gebunden» und du bist trotzdem noch sehr eingeschränkt. 


Wie gesagt benutze ich auch eine Tragehilfe! Jedoch ist dies nicht der Schlafplatz für mein Baby. Ich brauche die Traghilfe zum Beispiel wenn das Baby sonst wirklich nicht einschlafen will, ich aber dringend etwas erledigen muss oder an bestimmten Anlässen wie z.B. in der Gemeinde oder auf Besuch, wo es mir nicht möglich ist, das Baby hinzulegen. Ich achte aber sehr darauf das es zu keiner Gewohnheit wird und wenn ich kann, ziehe ich den Kinderwagen vor.  

Der Schnuller (Nuggi)

Vielleicht wird es dich erstaunen den Nuggi hier aufgelistet zu sehen. 
Ist das nicht etwas, womit ein Baby einschlafe kann ohne meine Hilfe?
Der Nuggi ist so ein Ding, er ist beides. Der Nuggi kann eine positive aber auch eine negative Einschlafhilfe sein. Er ist dann negativ, wenn dein Baby sich ihn noch nicht selber in den Mund stecken kann aber in der Nacht mehrmals den Nuggi verlangt.

Das Problem:

  • Es gibt Baby die nur mit dem Nuggi einschlafen können, fällt der Nuggi dann aber im Schlaf irgendwann raus, wird es nach dem Nuggi schreien sobald es aufwacht. Und dann muss man nur wegen dem Nuggi mehrmals pro Nacht aufstehen.

Nun, ich bin ein Nuggi-Fan und alle unsere Kinder haben von Anfang an einen Nuggi erhalten. Denn er hat viele Vorteile wie z-B. dass man so das Stillen gut herauszögern kann wenn man muss und er einen gesteigerten Saugdrang bei einem Neugeborenen stillen kann. Und auch sonst ist er einfach ein gutes Hilfsmittel zur Beruhigung. Falls dein Kind nur so einschläft (war bei mir bei 3 von 4 Kindern so), und es zu einem Problem wird (muss nicht immer sein) gilt es manchmal auch diese Zeit abzuwarten und den Zustand zu tolerieren, bis es den Nuggi selber findet und sich in den Mund stecken kann. Das “selber in den Mund stecken” kann man mit dem Kind schon ziemlich früh üben (sobald sie den Nuggi greifen können). Man kann den Nuggi auch an ein «Nuschi» binden, damit es ihn schneller finden. Oder was wir gemacht haben, wir hatten 10 oder mehr von diesen leuchtenden Nuggis von MAM im Bettchen verteilt, so dass unsere Kinder von selber schnell einen finden konnten.

Andere Methoden

Es gibt noch einige andere negative Einschlafhilfen, wie z.B. Autofahren, abendliches spazieren mit dem Kinderwagen, Händchen-Halten. Doch auf die möchte ich nicht genauer eingehen möchte. Ich denke es erklärt sich nun selber. 

Wichtige zusammenfassende Anmerkung

Ich will nochmals betonen, dass die meisten Babys am Anfang Hilfe brauchen, damit sie in den Schlaf finden.
Die ersten paar Wochen ist dies ganz normal und du solltest kein schlechtes Gewissen haben, wenn du dein Baby etwas herumtragen musst oder es zu dir nehmen musst damit es einschläft. Vor allem wenn dein Baby noch unter Bauchkrämpfen, Reflux, starker Überstimmulierung leidet, braucht es noch mehr deine Hilfe. Bitte gibt ihm diese!

Und vergiss dabei nicht, nur weil dein Baby die ersten paar Wochen Hilfe von dir beim Einschlafen brauchte, heisst das nicht, dass es nie in der Lage sein wird, selber in den Schlaf zu finden.
Du solltest aber schon dann das Ziel vor Augen haben, deinem Baby beizubringen selber einzuschlafen und solltest vermeiden, dass deine Hilfestellung beim Einschlafen für das Baby zur Gewohnheit wird.

Probiere darum IMMER dein Baby zuerst in seinem Bettchen mit anderen Hilfsmethoden zum einschlafen zu bringen. Es kann Anfangs mehr Aufwand bedeuten und Geduld brauchen. Bei meinen Babys ging es immer ca. 3-4 Monaten, bis ich Erfolg sah. Aber es zahlt sich aus!

5. Kreiere Positive Einschlafhilfen

Das Gegenteil von negativen Einschlafhilfen sind positive Einschlafhilfen, logisch.

Positive Einschlafhilfen helfen deinem Baby/Kleinkind einzuschlafen, ohne dass sie dich dabei brauchen.

Auf dem Weg zu besserem Schlaf haben diese Einschlafhilfen eine Schlüsselfunktion. Willst du das dein Baby/Kleinkind selber einschlafen lernt, musst du ihm negative Einschlafhilfen abgewöhnen, in dem das du ihm positive Einschlafhilfen angewöhnst.

Es gibt mehr positive Einschlafhilfen als du denkst und sie sind einfacher und wirksamer als du dir im ersten Moment vielleicht vorstellen kannst. Auch diese will ich dir kurz erklären, damit du siehst wie sie anzuwenden sind und was ihre Vorteile sind.

Schlafsack/Zewidecke

Einen Schlafsack oder eine Zewidecke sind generell praktisch und dienen als eine sehr gute Einschlafhilfe. Nicht nur hält der Schlafsack/Zewidecke dein Baby schön warm, weil es so nie abgedeckt im Bettchen liegt, auch gibt es ihm Geborgenheit und Sicherheit. Da ein Schlafsack/Zewidecke wirklich immer nur zum Schlafen benutzt wird, weiss dein Baby/Kleinkind ganz genau, wenn man es in den Schlafsack/Zewidecke steckt, heisst das Schlafen.
Ich persönlich bin einen grossen Zewidecken-Fan. Ich habe alle meine Kinder spätestens im Alter von 4 Monaten in die Zewidecke gesteckt.

Vorteile:

  • Es hält sie ruhig und trotzdem können sie sich darin drehen, aufsitzen und sogar im Gitterbett aufstehen (sie haben immer noch viele Freiheiten).​
  • Da man die Zewidecke gut überall mitnehmen kann, ist sie eine perfekte Einschlafhilfe auch auf Besuch oder in den Ferien. Wir besitzen Zewidecken in der Grösse von Babybettchen und in der Grösse eines normalen Bettes. So kann unser Baby auch Auswärts in einem normalen grossen Bett schlafen und ist sicher dort.
  • Später im Kleinkindalter verhindert man mit der Zewidecke auch ständige Kämpfe mit dem Kind, weil es die ganze Zeit selber wieder aus dem Bett kommt. Unsere Tochter ist jetzt 2 Jahre alt und liebt ihre Zewidecke nach wie vor.​
  • Da sie einfach mitwächst, der Wechsel in ein grösseres Bett kinderleicht ist (man nimmt einfach eine andere Grösse) und es gleichzeitig auch vor Herausfallen und aus dem Bettklettern schützt.  

Ich finde keinen Falls, dass die Zewidecke in irgendeiner Art Freiheiten entzieht. Im Gegenteil, es gibt Geborgenheit und Sicherheit. Wenn unserer Kinder wach waren und nach uns ruften, gingen wir immer und liessen sie raus. Auch brauchen wir die Zewidecke NIE als Strafe, da wir diesen Ort als einen Positiven Ort halten wollen. 

Ob du nun eine Zewidecke oder einen Schlafsack gebrauchst, macht in meinen Augen keinen so grossen Unterschied. Auch einen Schlafsack kann ganz gut funktionieren.

Tipp:
Die Generation unserer Mütter benutzten die Zewidecke häufiger als wir heute. Da diese Decken nicht ganz günstig sind, kannst du vielleicht herumfragen ob jemand noch eine hat (sie sind gute Qualität und halten ewig). Oder du versuchst über Kleiderbörsen oder Tutti.ch (gilt nur für die Schweiz) eine Gebrauchte günstig zu erhalten. Eine Investition, die sich lohnt finde ich. Die Näherinnen unter uns, könnten auch eine selber nähen.

Swaddeln/Pucken

Das Swaddeln oder auch Pucken genannt, ist ein enges einwickeln vom Neugeborenen, inkl. Arme und Beine, damit es sich beruhigt und besser schlafen kann.
Das Baby ist so weniger dem Reflex ausgeliefert, welcher die Arme und Beine im Schlaf plötzlich auseinander zucken lässt und es so aufweckt. Auch gibt es ihm dasselbe enge Gefühl der Geborgenheit wie im Bauch.

Was früher um die Zeit unserer Grossmütter auch in unseren Breitengraden häufig angewendet wurde, ging mit der Zeit verloren und wird heute bei uns kaum mehr gesehen. In Amerika wurde diese Methode jedoch beibehalten und schwappt langsam wieder nach Europa rüber. Ich bin auf diese Methode aufmerksam geworden, als unser zweiter Sohn, der in Amerika geboren wurde, gleich nach der Geburt von der Hebamme auf diese Art und Weise eingewickelt wurde und sofort aufhörte zu weinen. Bei unserem 3. und 4. Kind habe ich es dann im Neugeborenen alter angewendet und unsere Mädchen sind so besser eingeschlafen und haben ruhiger und besser geschlafen.

Es gibt verschieden Arten zu pucken oder auch Swaddeln. Ob man dies nun mit einem grossen Tuch macht oder einem extra dafür angefertigten Puck-Tuch, spielt dabei nicht so eine Rolle. Irgendwann, so im Alter von 3-4 Monaten sollte man jedoch vom Pucken/Swaddeln wieder wegkommen, da es sonst die motorische Entwicklung deines Babys negativ beeinflussen kann. Dann kann man gut das Baby auf einen Schlafsack/Zewidecke umgewöhnen. 

Spieldose/nois-maker (Geräusche-Macher)

​Wie du dich sicher erinnern kannst, ist sich dein Baby keine absolute Stille gewohnt. Denn schon im Bauch hörte es ständig Geräusche von deinem Herz, Verdauung und deine Stimme. Eine Spieldose, die man zum Einschlafen aufzieht, kann dem Baby gut signalisieren, jetzt ist Zeit zum Schlafen und wird es beruhigen.

Eine etwas modernere und ebenfalls amerikanische Form davon, sind Sogenannte «with-nois» (weiss Geräusche) oder auch «nois-maker» (Geräusche-macher). Diese kleinen Geräte, die es in allen Formen gibt, machen ein ständiges konstantes Geräusch wie z.B. Regen, Herzschlag, Mehrrauschen oder eine angenehme Melodie. Solche Geräusche-Quellen können sehr gute Einschlafhilfen sein und haben noch den Vorteil, dass sie andere Geräusch-Quellen, die im Haus sind, dämpfen (wie z.B.  grössere Geschwister). Wie die Spieldose ist auch so ein Nois-Maker einfach zu handhaben und manche kann man sogar auf eine bestimmte Laufzeit programmieren. Es gibt auch Apps für das Telefon die man gratis herunterladen kann, wenn das Baby mal auswärts schlafen muss. Ich weiss, das diese nois-maker bei uns noch etwas fremd sind, aber getrau dich es auszuprobieren. 

Nuschi/Plüchstier/Kuscheldecke

Dazu muss ich glaube ich nicht viel schreiben, denn diese Einschlafhilfen sind weit verbreitet. Meistens wählen sich die Kinder selber irgend etwas davon aus. Doch wir als Eltern müssen es ihnen auch zur Verfügung stellen.

Unsere Tochter hat sich z.B. mit ca. einem Jahr selber für ihre Kuscheldecke entschieden, mit der ich sie immer zugedeckt habe. Nun kann/will sie nicht mehr ohne diese einschlafen. Dies ist jedoch kein Problem, weil es ja nur eine Decke ist, die man einfach überall mitnehmen kann. Wir nehmen sie auch mit, wenn wir irgendwo unterwegs sind und sie im Auto schlafen soll. So funktioniert das prima.
Solche oder ähnliche Einschlafhilfen eigenen sich sehr gut als Ergänzung zu einer anderen Einschlafhilfe. Meistens sind es ja mehrere.  

Verdunkeltes Zimmer

Es ist medizinisch erwiesen, dass Dunkelheit im Körper das Hormon Melatonin ansteigen lässt, welches einem Müde werden lässt. Im Verlaufe der Nacht steigt dies bei einem jungen Menschen bis auf das 12-fache an. Dies erklärt warum wir im Dunkeln besser schlafen. So muss ich nicht gross erklären, dass ein verdunkeltes Zimmer, dem Kind ebenfalls signalisiert es soll jetzt schlafen und jetzt ist Nacht. Die Dunkelheit erleichtert es ihm einzuschlafen und auch durchzuschlafen.

Dasselbe gilt am Morgen: Fällt zu früh Tageslicht ins Zimmer, wacht dein Baby auch früh auf (vor allem im Sommer). Darum ist es hilfreich Vorhänge zu haben, die gut abdunkeln, damit dein Kind etwas länger schlafen kann am Morgen. Ab ca. 4-5 Monaten habe ich auch für den Schlaf nach dem Mittagessen das Zimmer etwas verdunkelt. Weil dies eine Schlafenszeit ist, die meine Kinder noch lange beibehalten werden (bis 4-jährig), habe ich so diese Schlafenszeit mit der Dunkelheit extra unterstützt. Hingegen habe ich beim Morgenschlaf das Zimmer hell gelassen. 

Abendritual

Ein Abendritual, dass deinem Kind hilft, herunterzufahren und sich auf die Nacht einzustellen ist ebenfalls eine sehr gute Einschlafhilfe.
Ich bin der Meinung, dass für ein Kind ein Abendritual sehr wichtig ist. Es signalisiert ihm nicht nur dass bald die Schlafenszeit folgt, sondern es gibt ihm auch Halt, Geborgenheit und Zeit mit dir als Mutter oder Vater.
Je nach Alter von deinem Baby/Kleinkind sieht das Abendritual etwas anders aus.
Bei einem Baby besteht dies zum Beispiel aus Stillen, Windeln wechseln, Pyjama anziehen und kurz Kuscheln mit dir während dem du ihm ein Lied vorsingst.
Bei einem Kleinkind beinhaltet es dann zum Beispiel Pyjama anziehen, Zähneputzen, Gutenachtgeschichte von dir hören während dem es seine Abendmilch trinkt. Dies kann zum Beispiel im Bett der Eltern stattfinden, was dir und deinem Kind einen gemeinsamen ruhigen Moment gibt zu kuscheln, zusammen zu reden, aus der Bibel zu lesen (altersgerechte Kinderbibel) und zu Beten.

Schnuller

Wie schon erwähnt, kann der Nuggi eine negative aber auch eine positive Einschlafhilfe sein.
Eigentlich jedes Baby hat ein hohes Saugbedürfnis. Etwas im Mund, an dem es Saugen kann, beruhigt es sehr schnell. Ein Nuggi kann wunderbar dabei helfen, das Saug-Bedürfnis eines Babys auf einem anderen Weg als mit der Brust zu stillen. Es kann sein, dass man einem Baby am Tag und auch nachts immer wieder mal den Nuggi geben muss. Aber im Gegensatz zu stündlichen Stillen, finde ich diese Variante weitaus das kleinere Übel. Falls es dir gelingt, versuche dass dein Baby nicht mit dem Nuggi einschläft. Doch aus eigener Erfahrung weiss ich, dass dies schwierig sein kann. Versuche einfach dein Bestes und falls dein Kind trotzdem nur mit Nuggi einschläft, sehe es als das «kleinere Übel» im Gegensatz zu anderen negativen Einschlafhilfen. Bedenke auch, dass es nicht sehr lange geht, bis dein Kind den Nuggi selber «bedienen» kann. 

CD hören/ Bücher anschauen

Eine gute Einschlafhilfe, wenn deine Kinder etwas grösser sind, ist ihnen nach dem Gute-Nacht sagen zu erlauben ein Bilderbuch anzuschauen und/oder eine CD zu hören. Unsere beiden Jungs (3 und 5) schlafen seit längerem so ein. Es gibt ihnen noch etwas mehr Zeit ihre energiegeladenen Körper herunter zu fahren und sich ruhig mit etwas selber zu beschäftigen. Die Lichter löschen sie dann meistens selber.  

Es gäbe sicher noch mehr positive Einschlafhilfen. Ich habe einfach, die aus meiner Sicht besten herausgesucht.  Der Fantasie sind hier eigentlich keine Grenzen gesetzt, solange es nicht Einschlafhilfen sind, die DICH dazu brauchen. 

6. Umsetzung

Nun fragst du dich vielleicht immer noch, was du genau machen musst, damit dein Baby/Kleinkind nun ohne dich Einschlafen kann.

Wie oben schon erwähnt, geht es in erster Linie darum, dass du negative Einschlafhilfen durch positive Einschlafhilfen ersetzt.

Dies kann etwas Zeit und Geduld kosten. Doch es ist es wert. Ich will dich ermutigen, dass auch wenn du nicht gleich Erfolge sieht, trotzdem dran zu bleiben. Damit du dir noch etwas besser Vorstellen kannst wie das funktionieren soll, gebe ich dir zwei Beispiele. 

Beispiel 1 Baby:

Dein Baby (sagen wir 6 Monate alt) will nur einschlafen, wenn du es stillst. Jeden Abend musst du es stillen bis es in den Schlaf fällt und du kannst es erst dann in sein Bettchen legen. Auch in der Nacht wacht es mehrmals auf und will gestillt werden.

Nun geht es darum, dass dein Baby lernt ohne das Stillen alleine einzuschlafen.
Damit es das tut, musst du ein paar Dinge ändern:

  1. Stelle das Abendrituatl um: Stille dabei dein Baby zuerst und ziehe im erst danach das Pyjama an. So bleibt es wach und die Gewohnheit beim stillen einzuschlafen wird unterbrochen.
  2. Gib ihm etwas anderes wobei es einschlafen kann: Dies kann z.B. einen Schlafsack sein und eine Spieldose. Auch kannst du es in seinem Bett etwas streicheln und etwas vorsingen oder wenn nötig auch herumtragen bis es schläfrig wird, aber noch nicht ganz eingeschlafen ist (das ist wichtig). Danach gehst du langsam aus dem Zimmer und schliesst die Tür.
  3. Gib Zeit: Dein Baby wird nicht sofort einschlafen und vielleicht auch weinen.
  4. Falls sich dein Baby nicht beruhigt, gehst du zu ihm zurück und versucht es im Bett zu beruhigen und nochmals die Spieldose anzustellen. Es kann eine Weile und auch ein paar Tage oder sogar mehrere Wochen brauchen bis dein Baby dann endlich selber einschläft und sich an die neuen Gewohnheiten gewöhnt hat.
  5. Vermeide alte Gewohnheiten: Habe Geduld und falle ja nicht in alte Einschlafmuster zurück, von denen du eigentlich loskommen möchtest.
  6. Lass dir Helfen: Gerade wenn es um das Stillen geht ist es oft auch hilfreich, wenn dein Mann zurück zum Baby geht und es beruhigt. Das Baby weiss, bei Papi bekomme ich sicher keine Milch. 
Beispiel 2 Kleinkind:

Dein Kleinkind (sagen wir 2 Jahre alt) ruft immer nach Mami und will nicht ohne dein Beisein einschlafen. Du musst über eine halbe Stunde neben seinem Bett stehen und Händchen halten. Auch nachts ruft dein Kind immer wieder nach dir und dieses Einschlafritual wiederholt sich auch dann. Dein Kind will einfach nicht ohne dich einschlafen und veranstaltet ein riesen Geschrei sobald du das Zimmer verlässt. 

Hier würde ich folgendes tun:

  1. Rede gut zu: Bei einem Kind in diesem Alter geht schon vieles über die Kommunikation. Dies heisst das du dein Kind, schon zu anfang der Bettroutine (z.B. beim Pijama anziehen) erklährst, dass es ohne Mami einschlafen wird und es ihm gut dabei gehen wird. So weiss dein Kind was kommt und wird von deinem Vorhaben nicht überascht. Wenn es dann darum geht die Lichter zu löschen und dass du das Zimmer verlässt, sagst du ihm nochmals dass es nun ohne dich einschalfen soll, es ihm aber gut geht und es auch ohne dich einschlafen kann.Gib ihm Ersatz: Gib ihm dabei z.B. ein Plüschtier oder sag ihm es darf noch ein paar Lieder von der CD hören oder was auch immer. Auch ein Nachtlicht kann da Wunder wirken.
  2. Gib Zeit: Auch hier, wenn dein Kind schreit gib ihm etwas Zeit. Nur weil es protestiert, wenn du aus dem Zimmer gehst, heisst das nicht, dass es nicht alleine einschlafen kann. Es testet eher ob sein Schreien Wirkung zeigt.
  3. Denk an die Erziehung: In diesem Alter hat das Ganze auch schon mit Erziehung etwas zu tun. Es kann z.B. sein, dass dein Kind als Baby wunderbar geschlafen hat und im Alter von zwei Jahren nun plötzlich nicht mehr alleine schlafen will. Wir erleben das gerade mit unserer Tochter. Das Einführen eines Nachtlichtes sowie das zureden und Festhalten an immer derselben Abendroutine mit Geschichte und Beten usw. helfen ihr sehr. Und wir bleiben konsequent. Auch wenn sie wünscht meine Hand zu halten, lasse ich sie nicht so einschlafen, sondern ersetzte dies mit einem Plüschtier oder ihrer Kuscheldecke und Bete evtl. nochmals mit ihr, wenn sie äussert «Angst» zu haben. 

Ich hoffe sehr, dass dieser Artikel hilfreich war und dir und deinem Kind bald zu mehr Schlaf verhilft. Bleib konsequent, habe Geduld und verliere nie das Ziel aus den Augen! 

Similar Posts