Zeitmanagement – und Gottes Sicht von Produktivität
Es war in einer meiner anstrengendsten Mami-Phasen. Total erschöpft begrüsste ich mit meinem Baby auf dem Arm meinen Mann, als er nach Hause kam. Doch meine üblichen Begrüssungsworte blieben diesmal aus, anstelle davon brach ich in Tränen aus und es kam verzweifelt aus mir heraus: “Heute, habe ich NICHTS zustande gebracht!”
Meine damals drei kleinen Kinder, ca. 2 Monate, kaum 2 Jahre und 4 Jahre alt, gaben so viel zu tun, dass ich kaum dazu kam, irgendetwas im Haushalt zu erledigen und unsere Wohnung in dem Zustand zu halten, wie ich es gerne gehabt hätte.
Nicht gerade ein guter Start für einen Artikel über Zeitmanagement und Produktivität, oder? Doch solche Situationen sind Realität für uns Mütter und wir dürfen, vor allem beim Thema Zeitmanagement und Produktivität, solche Tage oder Zeiten nicht einfach übersehen. Wir Mamis beurteilen solche Phasen in unserem Muttersein häufig falsch und ganz vielen passiert, was mir selbst damals auch passierte:
Ich mass meine Leistung an sichtbaren Ergebnissen (saubere und ordentliche Wohnung und gemachte Wäsche), von denen ich in dieser Zeit leider nicht viel sah. Daraus zog ich den Schluss, dass ich versagt hatte, meine Zeit falsch einteilte und völlig unproduktiv war.
Die heutige Gesellschaft macht das leider auch so. Unsere Produktivität und unsere Leistung werden heute viel zu oft an Ergebnissen und dem daraus folgenden finanziellen Gewinn gemessen! Je mehr Geld man mit etwas verdient, je mehr Erfolg damit erzielt wurde, desto produktiver und wertvoller wird eine Arbeit oder eine Tätigkeit angesehen!
So betrachtet sind Kinder und der Alltag von uns Müttern etwas vom unproduktivsten, das es gibt! Mit unserer Arbeit im Haushalt und an den Kindern verdienen wir kein Geld. Im Gegenteil, Kinder kosten (viel) Geld. Und noch schlimmer, die Ergebnisse von unserer harten Arbeit im Haushalt und all den Stunden, die wir in unsere Kinder investieren, ergeben vielfach (noch) kein sichtbares oder langanhaltendes Ergebnis.
Wer sieht schon, ob unser Baby nun eine frische Windel anhat? Dass wir unserem Zweijährigen ein Buch vorgelesen oder ihn davor bewahrt haben, auf den Tisch zu klettern. Wer nimmt wahr, dass wir mit unserem Kindergartenkind eine längere Unterhaltung über Gott hatten und dabei einen Berg von Wäsche zusammenlegten. Oder dass wir mehrmals am Tag in der Küche stehen, um unseren halbwüchsigen (immer hungrigen) Kindern den Bauch zu füllen und als Folge davon wir nun schon zum dritten Mal mit dem Besen umher rennen. Unser eigenes Fazit von unserem Alltags ist darum oft: unproduktiv, nicht lohnend, unbedeutend!
Wir laufen Gefahr, die Definition dieser Welt von Produktivität zu übernehmen, und anhand dessen unseren Alltag und unsere Leistung zu messen. Wir legen uns Müttern einen Massstab an, der sagt, dass wir als Mutter und Hausfrau zu wenig leisten.
Obwohl abends todmüde, sind wir oft unzufrieden mit unserem Alltag. Wir möchten immer mehr noch perfekter schaffen und noch schneller sein. Unsere Kinder empfinden wir dabei als störend und unsere Aufgaben, die Gott uns gegeben hat, vernachlässigen wir, weil wir sie nicht als wichtig genug betrachten!
Gott möchte, dass wir produktiv sind! Er möchte, dass wir mit unserer Zeit richtig umgehen und sie weise nutzen! Doch wenn wir das Thema Zeitmanagement und Produktivität anschauen, dürfen vor allem wir Mamis dabei nicht vergessen, auch von Gott bestimmen zulassen, was produktiv ist und was nicht!
Produktiv in Gottes Augen
Um in Gottes Augen produktiv zu sein, müssen wir zuerst unsere Bestimmung kennen. Denn Gott hat uns Menschen nicht einfach so ohne eine Bestimmung geschaffen, sondern er hat uns für einen ganz bestimmten Zweck erschaffen. Gott hat uns Menschen mit dem Hauptzweck erschaffen, dass wir IHN ehren und ER durch unser Leben geehrt wird, indem wir anderen dienen.
Das ist also unsere generelle Bestimmung als Menschen! Doch in eine Bestimmung muss man auch Zeit investieren, sonst lebt man die Bestimmung nicht aus oder tut es nur zur Hälfte!
Römer 11,36: Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge; ihm sei die Ehre in Ewigkeit! Amen.
Wir ehren Gott nicht nur dann wenn wir Bibel lesen, in der Gemeinde sind, oder jemandem von Jesus erzählen. Das ehrt ihn auch, aber Gott zu ehren findet vorwiegend in unserem alltäglichen Leben statt, und wird z. B. in guten Taten an unseren Mitmenschen sichtbar.
1.Korinther 10,31: Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes!
Titus 3,8: Das Wort ist gewiss; und ich will, dass du auf diesen Dingen fest bestehst, damit die, die zum Glauben an Gott gekommen sind, darauf bedacht sind, sich um gute Werke zu bemühen. Dies ist gut und nützlich für die Menschen.
All unsere Taten im Leben sollen also diesem Zweck dienen, Gott zu ehren! Gott hat uns geschaffen, um Werke oder Taten zu tun, die ihn ehren, und mit denen wir anderen dienen. Aber Achtung: Gute Werke können uns nicht erretten, vielmehr befähigt uns unsere Errettung zu guten Taten, die Gott ehren, weil wir seine Kinder sind.
Epheser 2,10: Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott vorher bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.
Je nachdem, in was für eine Rolle Gott dich gestellt und was für eine Aufgabe Gott dir gegeben hat, möchte Gott von dir andere Taten sehen als z. B. von deinem Ehemann oder einer kinderlosen Freundin. Sie ehren Gott mit anderen Dingen als du, weil Gott ihnen eine andere Bestimmung für ihr Leben oder ihren Lebensabschnitt gegeben und somit andere Werke für sie vorbereitet hat.
Wir Mütter ehren Gott, indem wir unseren von ihm zugeteilten Aufgaben nachgehen und sie bestmöglich und nach Gottes Willen ausführen.
Gottes Wort sagt ziemlich klar, welche Aufgaben in erster Linie für uns Frauen bestimmt sind: Unseren Ehemänner eine Hilfe zu sein, unsere Kinder zu lieben, für sie zu sorgen und unseren Haushalt zu führen (Titus 2,4+5 und Sprüche 31).
Und das beeinflusst auch unser Zeitmanagement. Wir sollen Frauen sein, die ihre Zeit und ihre Kräfte für das einsetzen, wofür Gott uns bestimmt hat. Und wenn wir das tun, dann sind wir produktiv!
Matthäus 5,16: So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.
Produktivität heisst also, mit dem beschäftigt zu sein, mit dem Gott uns beschäftigt sehen will. Nur wenn wir unseren Alltag mit dem füllen, mit dem Gott uns auch beschäftigt sehen möchte, sind wir gute Verwalter unserer Zeit!
Wir können mit ganz vielen Dingen beschäftigt sein und Arbeiten nachgehen, die für die Welt als produktiv bewertet werden. Doch wenn wir damit nicht das tun, wofür Gott uns bestimmt hat, sprich diese Werke hervorbringen, die er zuvor für uns vorbereitet hat, dann haben wir unsere Zeit nicht weise verwaltet und waren in Gottes Augen unproduktiv.
Beim Thema Zeitmanagement geht es nicht nur darum schneller, besser und immer noch mehr und mehr zu leisten. Es geht darum, unsere Zeit weise einzuteilen und für die Aufgaben zu nutzen, die uns Gott gegeben hat.
Und das kann, vor allem auch für uns Mamis, manchmal bedeuten, dass wir weniger tun, entfernen, was uns ablenkt oder nicht zu unseren Aufgaben gehört, und unser Tempo verlangsamen. Es kann heissen, solche Tage wie von mir oben beschrieben zu haben. Es kann heissen, aus weltlicher Sicht, weniger produktiv zu sein!
Unsere Zeit weise verwalten
Wir können also zusammengefasst sagen: Produktivität ist es, all unsere Energie und Zeit in diese Dinge hinein zu investieren, die Gott von uns getan haben möchte, weil sie ihn ehren und wir damit anderen dienen!
Die Frau in Sprüche 31 ist in der Bibel eines der detailliertesten Vorbilder für uns Frauen. Zusammen mit der Stelle in Titus 2,4+5, gibt sie uns Anweisungen, wofür wir als Ehefrauen und Mütter unsere Zeit hergeben sollen.
Das Buch der Sprüche ist das Buch der Weisheit. Weisheit ist Wissen und Wissen, das in die Tat umgesetzt wird. Bei der Frau in Sprüche 31 wird uns das ganze Wissen aus den Sprüchen, angewendet auf das alltägliche Leben einer Frau, dargestellt.
Was wir bei der Sprüche 31-Frau sehen, ist, dass sie all ihre Energie und Zeit für ihren Ehemann, ihre Familie und die, welche ihre Hilfe benötigten, investierte (Sprüche 31,10-31). Und somit ist das auch das, was Gott von uns möchte und womit unser Zeitplan gefüllt sein soll.
Als Kinder Gottes sollen wir ein Leben für Gott und für andere Menschen leben. Das heisst, wir sind uns täglich bewusst, dass unsere Zeit nicht uns selbst gehört, sondern Gott. Auch hassen wir, was Gott hasst und lieben, was Gott liebt. Dies zeigt sich auch darin, wofür wir unsere Zeit einplanen und ob wir Gottes Prioritäten auch zu unseren Prioritäten machen.
Wir müssen tagtäglich Entscheidungen bezüglich unserer Zeit treffen. Jeden Tag können wir uns entweder weise entscheiden, unsere Zeit Gott geben und uns mit den Dingen beschäftigen, die er von uns möchte, oder wir treffen unkluge Entscheidungen, verschwenden unsere Zeit und setzen sie für egoistische Dinge ein.
Epheser 5,15+16: Seht nun genau zu, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise! Kauft die rechte Zeit aus! Denn die Tage sind böse. Darum seid nicht töricht, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist!
Der Auftrag an uns Mütter, Ehefrauen und Hausfrauen ist so klar und trotzdem haben wir oft Mühe, unsere Zeit dafür richtig zu managen und einzuteilen.
Wir Mamis durchleben solche Zeiten, wie mein Beispiel oben zeigt, in denen die beste Zeitplanung nicht dazu verhilft, dass wir “alles” schaffen, was wir müssten und wichtige Dinge liegen bleiben. Ein neues Baby, Krankheit, ein Umzug, eine Freundin in Not oder der Schulstart eines Kindes können solche Zeiten sein. In diesen Phasen müssen wir gnädig mit uns selbst sein, in dem Wissen, dass wieder andere Zeiten kommen werden!
Doch solche Phasen sollten auch wieder vorübergehen, indem wir uns bemühen, neue Routinen und Gewohnheiten anzugewöhnen, wieder auf unser Zeitmanagement achten und daran arbeiten, dass der Alltag wieder funktioniert. Dies kann zum Beispiel bedeuten, dass wir darein investieren, unserem Baby beizubringen, alleine einzuschlafen, dass wir unseren Kindern Gehorsam beibringen und auch sie an eine Routine gewöhnen, damit nicht letztendlich unsere Kinder unsere Zeit managen. Somit hat auch Erziehung und detaillierte Alltagshandhabung mit unseren Kindern viel damit zu tun, ob wir mit unserer Zeit weise umgehen.
Manchmal sind auch Ablenkung, Faulheit oder “zu beschäftigt mit den falschen Dingen zu sein” Gründe für ein falsches Zeitmanagement. Und gerade in der heutigen Zeit mit sozialen Medien und den vielen technischen Möglichkeiten ist dies für viele ein Problem.
Doch oft ist der Grund für unweisen Umgang mit unserer Zeit, dass wir überhaupt kein Zeitmanagement, keine Routinen oder Pläne haben und so unsere Zeit und unser Ziel aus den Augen verlieren. Wenn wir den Ablauf unseres Tages dem Zufall überlassen und nicht vorausplanen, dann verschwenden wir unsere Zeit. Ohne eine Routine erlauben wir anderen, nicht wichtigen Dingen, unseren Tag zu füllen und uns Zeit zu stehlen, weil wir uns nicht im Klaren sind, was wir erledigen müssen und somit kein Tagesziel anstreben können. Das ist als würde ein Rennfahrer auf der Rennpiste Zickzack fahren und sich wundern, warum er von seinen Gegnern problemlos überholt wurde. Doch diese hatten eben das Ziel vor Augen und fuhren gerade und ohne Umwege auf die Ziellinie zu.
Wenn wir in unserem Zeitmanagement weise sein wollen, dann sollten wir uns folgende Fragen stellen:
- Plane ich meine Tage im Voraus oder überlasse ich mein Zeitmanagement dem Zufall?
- Treffe ich Entscheidungen bezüglich meiner Zeit anhand von Gottes Wort, oder treffe ich eigenwillige Entscheidungen?
- Gebe ich meine Zeit für diese guten Taten hin, die Gott von mir getan haben möchte, und diene ich damit anderen? Oder verbrauche ich meine Zeit mit egoistischen Dingen?
- Überdenke ich, wofür ich meine Zeit einsetze? Sage ich auch mal NEIN zu etwas (das können auch gute Dinge sein), weil ich sonst meine von Gott gegebenen Aufgaben vernachlässige?
Menüpläne, Routinekarten und Putzpläne können uns sehr hilfreich sein, um mit unseren Aufgaben nicht im Zickzack-Kurs zu fahren, sondern Zeit einzusparen, weil wir so genau wissen, was zu tun ist und somit ein Ziel anstreben.
Einen Putzplan (gratis zum Ausdrucken) und die Erklärung dazu, findest du hier und einen Menü-Plan und wie eine Menüplanung funktioniert, findest du hier.
Nun möchte ich euch aber noch ein Instrument vorstellen, das mir sehr hilft, um meinen Tag zu planen, zu strukturieren und meine Zeit bestmöglich zu nutzen.
Die Blockroutine
Weisheit ist nicht nur, Dinge zu wissen, sondern auch zu wissen, wie diese Dinge im Leben anzuwenden sind. Anhand der Blockroutine möchte ich euch einen Weg zeigen, dieses Wissen zum Zeitmanagement auch in die Praxis umzusetzen.
Die Blockroutine hilft dir, deine Tage zu reflektieren, deine Zeit weise einzuplanen und mit den Dingen, die Gott dir aufgetragen hat, sprich, die deine Prioritäten sein sollen, zu füllen.
Jeder von uns hat bestimmt schon einmal ein neues Rezept ausprobiert! Dabei muss man jeden einzelnen Schritt vom Rezept ablesen. Das Ablesen benötigt seine Zeit und das Zusammenfügen der Zutaten ebenfalls. Am Schluss merkt man dann noch, dass man eigentlich den Ofen schon viel früher hätte vorwärmen sollen!
Ganz anders ist es bei einem Rezept, das wir auswendig kennen. Wir schalten schon zu Beginn den Ofen ein, denn wir wissen auswendig, welche Temperatur wir einstellen müssen. Wir holen alle Zutaten, die wir benötigen zuerst aus dem Kühl- oder Küchenschrank. Jeder Handgriff sitzt, weil wir genau wissen, was wir als Nächstes zum Rezept hinzufügen müssen. Im Handumdrehen ist das Gebäck im Ofen.
Wenn du jeden Tag von Neuem herausfinden musst wie du deinen Ablauf nun gestaltest, ist das, als würdest du jeden Tag ein neues Rezept ausprobieren. Kennst du hingegen deinen Tagesablauf, hast du ihn vorgeplant und er ist dir zur Routine geworden. Du musst du in deinem Alltag nicht mehr so viel überlegen. Die Arbeiten erledigen sich schneller, es gibt keine Leerläufe und du setzt somit deine Zeit weise ein.
Eine Routine gibt dir die Gelegenheit, deine Tage weise mit den Inhalten zu füllen, die Gott von dir möchte. Und sie hilft dir, störende Elemente aus deinem Alltag zu eliminieren, weil du bereits mit den sinnvollen Dingen beschäftigt bist, die du eingeplant hast.
Planst du deinen Tag nicht, passiert es viel schneller, dass alle möglichen Dinge deine Zeit beanspruchen, nur weil sie gerade an dich herantreten. Doch in der Regel sind das nicht die Dinge, die wir tun müssten. Dem kann eine Routine entgegenwirken.
Was ist eine Blockroutine?
Eine Blockroutine ist eine Art von Routine, in der man seinen Tag in verschiedene Blöcke unterteilt. So wie man in der Schule eine Stunde Mathematik hat und dann in der nächste Stunde Deutschunterricht auf dem Plan steht, so hat man bei der Blockroutine auch ganz bestimmte Zeitfenster, denen man ganz bestimmte Tätigkeiten zuordnet.
Jeder Mensch hat jeden Tag 24 Stunden zur Verfügung. Wenn man davon 8-9 Stunden für (sehr notwendigen) Schlaf abzieht, dann bleiben uns noch 15-16 Stunden. Diese 15 oder 16 Stunden heisst es in Blöcke aufzuteilen.
Für mich fand ich es am funktionalsten, wenn ich meinen Tag in drei-Stunden-Blöcke einteilte. Dies geht bei uns sehr mit unseren Mahlzeiten gut auf und die Blöcke sind somit nicht zu lange. Diese Aufteilung funktioniert für mich auch sehr gut, um Schulkinder und Kleinkind miteinander zu vereinbaren. Und als ich noch ein Baby hatte, war es sogar mit den Still-/Flaschenzeiten zu vereinbaren.
Wie funktioniert eine Blockroutine?
Prediger 3,1: Für alles gibt es eine bestimmte Stunde. Und für jedes Vorhaben unter dem Himmel gibt es eine Zeit.
Die Blockroutine funktioniert genau nach dem Prinzip dieses Bibelverses. Alles hat seine ganz bestimmte Zeit und soll einer Zeit zugeordnet werden:
Angefangen bei deiner Aufstehzeit, den Mahlzeiten und der Bettgehzeit, die deine allerwichtigsten Säulen am Tag sind. Weiter geht es mit täglichen Arbeiten, die erledigt werden müssen. Andere Zeit-Ziele, Pausen und Freizeit werden alle den verschiedenen Blöcken zugeordnet.
Tipp: Als Mami von einem Baby oder kleineren Kindern bist du in deinem Tagesablauf noch viel freier. Trotzdem empfehle ich dir, bereits jetzt schulähnliche Aufstehzeiten, Bettgehzeiten und Mahlzeiten anzustreben. Es wird dir jetzt schon eine gute Tagesstruktur geben und in ein paar Jahren sehr hilfreich sein, wenn für dein Kind diese Zeiten bereits Gewohnheit sind! Denn andere Aufsteh- und Bettgehzeiten nach ein paar Jahren anzugewöhnen (auch wenn es nur eine Stunde verschoben ist), ist für dich und dein Kind nicht ganz einfach (vor allem, wenn es früher sein sollte als angewöhnt).
Um mir meinen Tagesplan besser erstellen zu können und meinen Alltag in Blöcke aufzuteilen, habe ich mir ein paar Prinzipien festgelegt:
- Mein Tag fängt immer mit Gottes Wort und Gebet an (ausser in Phasen, in denen das schwierig war, z.B. wenn wir ein neues Baby hatten. Dann habe ich die Mittagspausen dazu eingeplant).
- Nach dem Frühstück räume ich immer die ganze Wohnung zuerst auf und mache alle Betten. Da wir immer auch am Abend alle Kinderzimmer, Wohnzimmer und Küche aufräumen, dauert dies nicht so lange. Trotzdem stelle ich so unsere Grundordnung wieder her, weil es sich so viel besser haushalten und leben lässt und mir viel Stress nimmt!
- Der Morgen ist vorwiegend für den Haushalt reserviert, denn dann habe ich noch mehr Energie dazu.
- Auch Pausen gehören zu gutem Zeitmanagement dazu und steigern die Produktivität (und für das Energie zu haben, was Gott von mir möchte). Diese plane ich mir zu Zeiten, in denen auch die Kinder ihre Pausen machen, fest ein.
- Die Routine meiner Kinder bestimme ich und nicht sie. Es gibt einen Mittagsschlaf oder Mittagspausen (je nach Alter) und immer die gleiche Bettgehzeit, auch am Wochenende.
- Fernsehen (haben wir zwar nicht, aber wenn wir einen hätten) oder Filme schaue ich, wenn überhaupt, nur abends.
- Eine geregelte Bettgehzeit wirkt sich auf den nächsten Tag aus, darum wird auch diese fest eingeplant.
Tipp: Falls dein Handy dich immer wieder ablenkt und du zu viel Zeit damit verbringst, bietet dir die Blockroutine auch an, dir handyfreie Blöcke einzuplanen, in denen du dein Handy ausschaltest oder in einer Schublade verstaust.
Was sind die Vorteile einer Blockroutine?
Die Blockroutine hat ganz bestimmte Vorteile. Sie hilft uns, unseren Tag Stück für Stück zu “essen”, also schrittweise zu bewältigen, und nicht den ganzen “Kuchen” auf einmal zu “verschlingen”.
Du nimmst zuerst die ersten drei Stunden deines Tages in Angriff und erst danach den nächsten Block. Dies hilft dir dabei, nicht schon am Anfang des Tages von der Menge an Dingen und Arbeiten, die noch auf dich warten, überfordert zu sein. Sehr hilfreich ist dies vor allem auch wenn man müde ist, denn man teilt sich mit der Arbeit auch die Kräfte ein.
Deinen Tag in Blöcke aufzuteilen hat auch den Vorteil, dass du somit deine Arbeiten nicht den ganzen Tag wie ein Schneepflug vor dir herschiebst und am Schluss sind sie letztlich doch nicht erledigt, weil du alles andere gemacht hast, als das, was du eigentlich hättest machen sollen. Somit nutzt du deine Zeit weise.
Mit dem Ende eines Blocks endet auch das Zeitfenster für eine gewisse Aufgabe. Falls diese in diesem Zeitblock nicht erledigt werden konnte, muss sie bis zum nächsten Tag warten. Nun musst du nicht mehr daran denken und das gibt Denk-Kapazität frei, die du für deine Kinder und den Zeitblock, der dann gerade an der Reihe ist, nutzen kannst.
Mit der Blockroutine hast du ganz bestimmte Blöcke, in denen du Dinge erledigst und tust, die sich am besten für diese Tageszeit eignen. Somit hat alles seine richtige Zeit!
Und so erstellst du deine eigene Block-Routine
1. Ausdrucken
Drucke dir die Vorlage zur Blockroutine aus oder erstelle dir deine eigene. Am besten druckst du sie gleich zweimal aus, denn deinen erster Plan musst du vermutlich nach ein paar Tagen nochmals anpassen und verbessern.
Die Farben helfen, die Blöcke ganz klar voneinander zu unterscheiden. Auch deuten sie an, dass du am Morgen noch mehr Energie hast und dort die anstrengenderen Arbeiten einplanen solltest und gegen Abend die weniger anstrengenden. So teilst du auch deine Energie besser ein.
2. Blöcke einteilen und benennen
Teile nun deinen Tag in gleich grosse Blöcke ein. Dazu musst du deine Aufsteh- und deine Bettgehzeit kennen und festlegen. Diese Stunden, die du dann in wachem Zustand hast, teilst du dann in Drei-Stunden-Gruppen auf. Und so sollten 6 gleich lange Blöcke entstehen (abgesehen vom letzten, der nur 2 Stunden hat).
Rechnung: 24 Stunden-Schlafzeit= aktive Zeit, aktive Zeit : 6= Länge der Blockzeiten
Benenne deine Blöcke mit Namen, die den jeweiligen Block besonders kennzeichnen. Z. B. Morgenroutine, Hausarbeit, Freizeit, Bettroutine usw. (das kannst du auch erst am Schluss machen).
3. Arbeiten und Pausen einteilen
Nun trägst du dir die Ereignisse ein, die zu einer ganz bestimmten Zeit stattfinden sollen (z.B. die Mahlzeiten). Dann trägst du deine Arbeiten ein, die du täglich erledigen musst, wie Küche aufräumen, Betten machen und Haushalt. Meine Hausarbeit erledige ich immer im gleichen (2.) Block. Was ich an welchem Tag putze, habe ich auf meinem Putzplan festgelegt. Wenn du eher ein To-do-Listen-Typ bist, dann planst du dir einen Zeitabschnitt ein, in dem du deine Liste abarbeitest.
Bei diesem Schritt empfehle ich dir, wie oben beschrieben ein paar Grund-Regeln für deinen Tag festzulegen. Generell empfehle ich, immer zuerst die Grundordnung im Haus wiederherzustellen. Sei dies nun bevor du morgens aus dem Haus gehst, oder bevor du mit deiner Hausarbeit anfängst (verliere dich dabei nicht im Detail). Und das zweite ist, die Hausarbeit, wenn möglich, am Morgen zu erledigen. Morgens hast du noch mehr Energie dazu und das Motto “Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen” ist auch für uns Hausfrauen eine gute Arbeitseinstellung.
Ich plane mir auch meine Pausen ein. Meistens ist das etwa eine Stunde nach dem Mittag, in der meine Kinder schlafen. Ausser die Küche noch kurz aufräumen, erledige ich dann keine Hausarbeit, sondern setze mich mit einem Kaffee und einem Buch oder ähnliches auf die Couch. Bist du eher der sportliche Typ, kannst du in dieser Zeit z. B. auch dein Workout machen.
Mein eindringlicher Rat ist, diese Zeit dann nicht nur mit deinem Handy auf Social Media zu verbringen. Denn ich weiss aus Erfahrung, dass die Pause vorüber sein wird und du dich nicht erholt fühlst und deine Gedanken nicht erfrischt sein werden. Deine Pause wird dir nicht wie eine Pause vorkommen und du wirst genervt sein, dass deine Kinder “schon wieder” wach sind, weil du dich nicht ausgeruht fühlst und die Zeit nicht besser genutzt hast.
Viel besser wäre es, ein Buch zu lesen (am besten eins, von dem du etwas für deinen Alltag lernen kannst), Stille-Zeit zu machen oder etwas anderes zu hören oder zu lesen (vielleicht sogar auf deinem Handy). Aber verschwende deine Pausen nicht mit dem Leben anderer Leute auf Social-Media, die dein Leben kaum bereichern, sondern fülle sie mit etwas Wertvollem, das dir wieder neue Energie für deine Kinder gibt.
Am Nachmittag plane ich mir auch ganz spezifisch Zeit für meine Kinder ein, in der wir nach draussen gehen, z. B. auf einen Spielplatz, oder im Wald spazieren, einen Besuch machen oder Besuch bekommen, ein Freund zum Spielen kommen darf oder wir zusammen Waffeln backen und Hausaufgaben erledigen.
4. Loslegen
Nun kannst du loslegen! Probiere deine erstellte Routine ein paar Tage aus und dann pass sie falls nötig an. Gib dir etwas Zeit, dich daran zu gewöhnen und auch um die Auswirkungen davon zu sehen. Am Anfang wird es dich etwas mehr Energie und Überlegung kosten, doch irgendwann wird es zur Normalität und du kennst deine Block-Routine auswendig.
Hier siehst du meine vollständige Tagesroutine (unter der Woche) als Vollzeit-Mutter mit vier Kindern im Alter zwischen sieben und einem Jahr. Zwei meiner Kinder sind in der Schule oder im Kindergarten, die anderen Zuhause.
Deine Blockroutine wird komplett anders aussehen als meine, weil du vielleicht ganz andere Phase Lebensumstände hast oder in einer ganz anderen Lebensphase bist als ich. Trotzdem gibt es dir eine bessere Vorstellung wie eine Blockroutine aussehen kann.
Wichtig ist zu sagen, dass deine Routine sich von Phase zu Phase wieder verändern kann. Wenn du ein neugeborenes Baby hast, sieht deine Routine anders aus als wenn dein Baby 6 Monate alt ist. Vor allem im ersten Jahr deines Kindes verändert sich vieles sehr schnell. Und wenn du noch Schulkinder hast oder einen Ehemann, der dank Homeoffice plötzlich viel zuhause ist, dann verändert sich deine Routine nochmals.
Eine Routine ist etwas, das man immer wieder anpassen muss, je nach Phase, in der man gerade ist. Und eine Routine ist primär ein Hilfsmittel. Solche Pläne sind dazu da, dir in deinem Alltag eine Hilfe zu sein und deine Zeit weiser zu managen, und nicht, um dir ein schlechtes Gewissen zu machen wenn du die Routine mal nicht einhalten konntest!
Ich hoffe du bist motiviert, deine Zeit (in Gottes Augen) produktiver zu gestalten und sie für Gott einzusetzen. Wenn du Fragen hast, schreib mir einfach!