So kannst du dein Kindergarten- oder Schulkind biblisch begleiten und prägen

Vielleicht entlässt auch du diesen Sommer eines deiner Kinder in den Kindergarten oder in die Schule. Ob es das erste oder zweite, dritte oder vierte Kind ist, der Kindergarten- oder Schulstart ist ein grosser Schritt. Denn unser Kind wird ab diesem Zeitpunkt nie mehr so viel Zuhause sein wie davor, sondern wird ab jetzt mehrere Stunden am Tag ohne uns verbringen.

Bis jetzt waren wir es gewohnt, unser Kind grösstenteils bei uns zu haben. Wir wussten genau, was es erlebt, mit wem es spielt und wovon es beeinflusst wird. Nun ändert sich das! Unser Kind, das bis jetzt eher behütet war, wird nun plötzlich für mehrere Stunden einem vermutlich nicht christlichen Umfeld ausgesetzt. Das kann Angst machen. Vorwiegend uns Eltern, die ihr Kind christlich prägen wollen.

Es ist gut wenn wir uns als Eltern Gedanken darüber machen, wie wir unser Kind in der neuen Situation begleiten können und uns fragen: Wie können wir unsere Kinder anleiten und christlich prägen, obwohl sie nun mehrere Stunden am Tag mit anderen Menschen zusammen sind? Menschen, die wir uns nicht aussuchen können und die in der Regel unseren Glauben und die biblischen Werte nicht teilen.

Wie wir Kinder biblisch prägen und noch viele weitere Antworten auf wichtige Fragen finden wir in der Bibel. Mir kommt dazu ein Kind in der Bibel in den Sinn, das ausserhalb der Reichweite seiner Eltern lebte, Samuel. Er ist natürlich nicht das einzige Beispiel, es gäbe da z. B. noch Daniel, Esther oder Maria. Doch die Geschichte von Samuel veranschaulicht sehr schön, was ich in diesem Artikel erklären möchte.

Samuel, das von Hanna erbetene Kind, war ca. zwei bis drei Jahre alt, als er von seiner Mutter in den Tempel zu Eli gebracht wurde. Dieses junge Kind sah seine Mutter fortan nur noch einmal im Jahr. Auch wenn Samuel unter der direkten Obhut des Priesters Eli stand, war er negativen Einflüssen ausgesetzt. Die Söhne Elis waren gesetzlos und obwohl sie Priester waren, taten sie nicht, was Gott wollte:

1.Samuel 2, 12;17+18: Und die Söhne Elis waren ruchlose Männer, sie hatten den HERRN nicht erkannt. (…) Und die Sünde der jungen Männer war sehr gross vor dem HERRN; denn die Männer verachteten die Opfergabe des HERRN. Und Samuel diente vor dem HERRN, ein junger Mann, umgürtet mit einem leinenen Efod (Priesterschurz).

Wie einfach hätte Samuel sich von Elis Söhnen beeinflussen lassen und ihr Verhalten übernehmen können! Doch Samuel blieb sein ganzes Leben lang Gott treu und gehorchte Gott, auch wenn es andere in seinem Umfeld nicht taten.

Unser Auftrag

Was war es, das Samuel veranlasste, trotz der Distanz zu seinem Elternhaus und des schlechten Einflusses, Gott treu zu bleiben und ihm zu gehorchen und zu dienen? Es war seine Liebe zu Gott! Eine Liebe zu Gott, die entstanden ist, weil seine Eltern ihm ihren Glaube schon von Kindesbeinen an eingeprägt hatten!

Elkana sowie Hanna waren gottesfürchtige Leute. Von Hanna lesen wir, dass sie eine innige Beziehung zu Gott hatte und eine intensive Beterin war (1. Samuel 1,10 und 2,1-10). Hanna war es, die ihr Kind in den ersten zwei bis drei Jahren prägte und ihm die Liebe für Gott vorlebte bis sie ihn entwöhnt (abgestillt) hatte.

Auch wir Eltern heute haben den Auftrag, unsere Kinder im Glauben zu prägen und sie zu lehren, Gott zu lieben! Eine ganze klare Anweisung dazu finden wir in 5. Mose 6,5-7:

Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen in deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen, und du sollst davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn du dich hinlegst und wenn du aufstehst.

Auf Samuel trafen diese drei Aspekte “mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele und deiner ganzen Kraft” zu. Seine Liebe zu Gott wurde durch seine Eltern in sein Herzen eingepflanzt und durch Gottes Wirken wuchs sie immer weiter.

1. Samuel 2, 26: Der Junge Samuel aber nahm immer mehr zu an Alter und Gunst bei dem HERRN und bei den Menschen.

Das macht Mut, nicht wahr? Denn auch unsere Kinder sind in Gottes Hand, der schlussendlich ihre Herzen bewegt und zu sich zieht! Trotzdem fordert uns diese Geschichte von Samuel und die Verse aus 5. Mose auch heraus. Nämlich unsere Kinder Zuhause genügend zu belehren, zu beeinflussen und ihnen Gutes vorzuleben. So, dass auch unsere Kinder, auch wenn sie nicht gerade in unserer Nähe sind und sich in einem Umfeld befinden, das nicht an Gott glaubt, so wie Samuel Gott gehorsam sein wollen.

Das ist unser Auftrag! Der übrigens nicht nur ab dem Kindergarten zählt, sondern schon von ganz klein an!

Tipp: Die Geschichte von Samuel ist auch für unsere Kinder eine Ermutigung für ihren Alltag! Erzähl ihnen davon, wenn sie Ermutigung brauchen, anders zu handeln als ihr Umfeld.

Kinder biblisch prägen

Eines ist klar, wenn du nicht dein Kind prägst, macht es jemand oder etwas anderes! Doch wie sieht dieses Prägen im Alltag genau aus? 5. Mose 6,4 b sagt, wir sollen es ihnen einschärfen.

Unter “einschärfen” steht im Wörterbuch Folgendes: jemanden eindringlich (zu einem bestimmten Verhalten, zur Befolgung einer Vorschrift) anhalten; dringend (zu etwas) ermahnen. Verwandte Begriffe, die das Wörterbuch im Zusammenhang mit Einschärfen erwähnt sind: “ans Herz legen”, “eintrichtern”, “einimpfen”, “einbläuen”. Das sind starke Wörter und alle haben eine bleibende Veränderung zum Ergebnis. Wir sollen also so von Gott und seinem Wort (in Liebe) zu unseren Kindern reden, dass dies sich in ihr Herz eingräbt und sie es nie mehr vergessen!

Unser Vers in 5. Mose 6 sagt auch, wann wir das tun sollen:

und du sollst davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn du dich hinlegst und wenn du aufstehst.

Kurz gesagt heisst das IMMER! Wir sollen also immer und bei jeder geplanten und ungeplanten Gelegenheit unseren Kindern von Gott erzählen und ihnen vorleben, Gott zu lieben. Es soll ein fester Bestandteil unseres Alltags sein, so wie auch andere alltägliche Dinge wie etwa das Essen und das Zähne putzen.

Kinder mit dem Wort Gottes prägen

Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir unseren Kindern Gottes Wort einschärfen können. Allen voran natürlich mit dem Wort Gottes selbst. Eine ähnliche Anweisung wie in 5. Mose 6,4 finden wir auch in Kolosser 3,16:

„Das Wort des Christus wohne reichlich in euch; in aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig!”

Diese Anweisung von Paulus geht an alle gläubigen Menschen. Doch wenn wir unsere Mit-Christen schon lehren und ermahnen sollen, wie viel mehr dann auch unsere Kinder!

Psalm 119, 105: Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.

Auch dieser Vers ist für unsere Kinder wahr. Gottes Wort kann ihnen helfen, Entscheidungen zu treffen. Zuerst treffen sie kleine Entscheidungen, später grosse Entscheidungen, bis ein ganzer Lebensweg daraus entsteht. Unsere Kinder müssen tagtäglich viele Entscheidungen treffen und sie benötigen dazu unbedingt das Wort Gottes. Das Wort Gottes beleuchtet ihnen den Weg. Doch damit es das kann, müssen unserer Kinder das Wort Gottes kennen. Und Gottes Wort können sie durch verschiedene Wege kennenlernen:

Gottes Wort hören

Unsere Kinder müssen Gottes Wort hören. Und dies nicht nur am Sonntag in der Sonntagsschule, sondern vor allem Zuhause! So lesen wir zum Beispiel jeden Abend unseren Kindern aus der Kinderbibel vor und sprechen mit ihnen anschliessend über das Gelesene.

Doch seit sie in den Kindergarten gehen, mache ich mit ihnen auch am Morgen eine kleine Andacht. Gottes Wort am Morgen zu hören, gibt uns für unseren ganzen Tag die richtige Denkrichtung. So auch für unsere Kinder. Bevor sie im Kindergarten Lieder, Geschichten und viele andere Einflüsse erleben, sollen sie das Wort Gottes hören. Der Vers in 5. Mose 6,4 weist uns ja auch in diesem Sinne an (“wenn du aufstehst”).

Wir haben es uns für unsere Morgenandacht zur Gewohnheit gemacht, dass ich mit meinen Kindern während des Frühstücks am Tisch sitze und ihnen eine Andacht vorlese, während sie essen. Stelle dir das bitte nicht zu idyllisch vor! Auch bei uns muss ermahnt, zurechtgewiesen und verschüttete Milch aufgewischt werden. Doch wir geniessen diesen Moment des Beisammenseins auch und auch unsere jüngeren Kinder sind voll mit dabei.

Eine solche Andacht muss nicht kompliziert oder lange sein. Bei uns geht sie ca. 5 Minuten. Danach reden wir noch darüber und meistens entsteht mit meinen Kindern ein gutes kurzes Gespräch über das Gehörte. Ich achte dabei immer darauf, dass unsere Gespräche einen Bezug zum Alltag im Kindergarten oder auch in der Schule schaffen. Und dass ich ihnen aufzeige, wie sie das Gehörte anwenden können.

Deine Kinder lernen durch die Andachten nicht nur das, was sie darin hören, sondern auch durch die Durchführung der Andacht selbst lernen sie etwas:

  • dass es Normalität ist, den Tag mit Gott zu beginnen. Eine Gewohnheit, die auch für später wichtig ist.
  • dass Gottes Wort Priorität hat vor anderen Dingen am Tag. Und sie hören das nicht nur immer wieder, sondern lernen es, indem wir es genau so gemeinsam so tun.
  • Sie erleben, was Gottes Wort für einen Unterschied in ihrem Alltag machen kann.
  • Sie lernen die Bibel kennen und erhalten Bibelwissen, das sie ihr ganzes Leben noch begleiten wird.

Bibelverse auswendig lernen

Wie schon angedeutet ist eines der stärksten Mittel in der Erziehung und Prägung unserer Kinder das Wort Gottes selbst. Und zwar ist es das nicht nur in Form von Andachten und Geschichten aus der Bibel, sondern auch in seiner reinen Form, mit Bibelversen.

Hebräer 4, 12: Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.

Das Wort Gottes selbst besitzt also Kraft, weil es von Gott kommt.

2. Timotheus 3, 16 ist ein anderer Vers, in dem die Bibel von Gottes Wort spricht:

Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.

Das Wort Gottes belehrt, überführt, weist zurecht und erzieht, und tut somit alles, was ein Kind benötigt. Damit das Wort Gottes diese zurechtweisende und erziehende Wirkung haben und lebendig und wirksam in den Herzen unserer Kinder sein kann, sollen unsere Kinder es nicht nur hören, sondern auch auswendig lernen.

Durch das Auswendiglernen von Bibelversen haben sie Gottes Wort immer bei sich und können es abrufen, wenn es die Situation erfordert. Es ist in ihren Gedanken und in ihrem Gedächtnis und darum immer präsent, auch dann, wenn wir es als Eltern nicht sind. Nur wenn sie das Wort Gottes selbst kennen, kann es lebendig und wirksam in ihren Herzen sein und sie belehren, überführen, zurechtweisen und erziehen. Auch in unserer Abwesenheit!

Es ist so wichtig, dass wir unsere Kinder unter anderem mit dieser geistlichen Waffe, dem Schwert, ausrüsten, damit sie gegen Verführung und Sünde ankämpfen können. Epheser 6, 13 +17b:

Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen bleiben könnt! (…) Nehmt auch (…) das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort!

Was hilft unseren Kindern einen guten Weg einzuschlagen? Psalm 119, 9 gibt die Antwort:

Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Indem er ihn bewahrt nach deinem Wort!

Also auch dafür braucht es Gottes Wort. Und was hilft unseren Kindern die Einstellung ihrer Herzen und ihrer Gedanken zu beurteilen? Genau, wir haben es schon in Hebräer 4, 12 gelesen, auch das Wort Gottes:

(…) ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.

Das Wort Gottes hat die Kraft, viel Gutes in unseren Kindern zu bewirken, sie zu erziehen, zu ermahnen, zu leiten und ihnen zu helfen, Dinge zu beurteilen und wie in Psalm 119, 11 steht, vor Sünde zu bewahren:

In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, damit ich nicht gegen dich sündige.

Siehst du, unsere Kinder müssen unbedingt das Wort Gottes kennen! Und mit “kennen” meine ich, es selbst gut kennen und abspeichern. Um unseren Kindern Bibelverse beizubringen, sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Für uns persönlich hat sich auch hier eine simple und ganz unkomplizierte Art als erfolgreich gezeigt.

Wir hängen unseren Bibelvers einfach von innen an die Eingangstür. Bevor unsere Kinder das Haus verlassen, lese ich mit ihnen den Bibelvers an der Tür und lasse ihn von unseren Kindern wiederholen. Da sie ja im Kindergarten noch nicht lesen können, ist einfach festzustellen, wann sie ihn auswendig können. Sobald sie einen Vers auswendig konnten, kam ein neuer Vers dran.

Ich versuchte immer, auch die kleineren Geschwister einzubeziehen. So ist unsere Verabschiedung fast eine kleine Zeremonie. Den auswendig gelernten Bibelvers kleben wir in ein Heft und damit wiederholen wir die Bibelverse gelegentlich.

Hier findest du schön gestaltete Bibelverse von A-Z, gratis zum Ausdrucken. Es sind ermutigende, ermahnende und wegweisende Bibelverse dabei, die für Kinder einfach zu merken und auswendig zu lernen sind.

(Bitte beachte, dass beim Bibelvers ABC nicht alle Buchstaben und Bilder mit dem Deutschen ABC übereinstimmen, da es sich bei den Bildern um englische Vorlagen handelt. Die Buchstaben Q, X und Y sind nicht vorhanden, da es keine Bibelverse mit diesen Buchstaben am Anfang gibt. Die Bibelübersetzungen sind wegen der besseren Verständlichkeit für Kinder angepasst und entstammen der Schlachter, Elberfelder und Hoffnung für alle Übersetzung).

Sei kreativ und finde eine Methode und einen Zeitpunkt wie ihr am besten Bibelverse auswendig lernt. Es lohnt sich!

Kinder durch das Gebet prägen und tragen

Philipper 4,6: Seid um nichts besorgt, sondern in allem sollen durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden; und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus.

Es gibt nichts Besseres für eine Mutter, als ihre Kinder im Gebet vor Gott zu bringen! Dies ist besonders tröstend wenn wir uns selbst machtlos fühlen und uns um unsere Kinder sorgen. Und das wird mit einem Kindergarten oder Schulkind ganz sicher vorkommen!

Wir haben die Anweisung, uns nicht zu sorgen. Durch das Gebet finden wir, trotz Problemen und Schwierigkeiten, die wir mit unseren Kindern erleben, echten Frieden.

Doch auch mit den Sorgen und Schwierigkeiten, die unsere Kinder selbst haben, dürfen wir gemeinsam mit ihnen ins Gebet gehen. Fällt es deinem Kind schwer, in den Kindergarten zu gehen? Hat es Angst vor Neuem, dem Schulweg oder den anderen Kindern? Wird es ausgelacht, ist unter Druck oder hat Angst, nicht zu genügen? Wir dürfen auch diese Sorgen Gott bringen.

Ich mag mich noch gut an ein paar schwierige Situationen in meiner Kindheit erinnern, in der meine Mutter mit mir zusammen gebetet hat. Diese Momente waren sehr prägend für mich und ich durfte echten Trost finden.

Und während wir mit unseren Kindern beten, lehren wir sie, dieser Anweisung in Philipper 4,6 nachzukommen. Nämlich sich nicht zu sorgen, sondern ALLES Gott zu sagen. Eine andere Aufforderung zum Beten finden wir in Epheser 6,18:

Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist, und wachet hierzu in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen.

Es ist wieder eine Anweisung für alle. Und wieder, wenn wir für andere beten sollen, wie viel mehr dann auch für unsere eigenen Kinder! (Dieser Vers ist übrigens der Abschluss der Waffenrüstung und weist uns an, durch das Gebet die Waffenrüstung anzuziehen.)

Auffallend an diesem Vers sind auch die Wörter “jeder Zeit”. Und so sollen wir auch in unserem Alltag mit unseren Kindern jederzeit und egal, in welche Situation wir gerade sind, mit ihnen beten. Wir beten vor dem Essen, vor dem zu Bett gehen, nach einem Streit, nachdem ich ein Kind zurechtweisen musste, wenn ein Kind mit einer Sünde kämpft z.B. Eigenwille, und auch wenn unsere Kinder das Haus für den Kindergarten verlassen. Eben jederzeit!

Nachdem wir unseren Bibelvers geübt haben und bevor unsere Kinder aus der Tür in den Kindergarten gehen, bete ich mit den Kindern. Manchmal wollen sie selbst beten, manchmal bete ich.

Und für diese Dinge bete ich:

  • Schutz und Bewahrung auf dem Schulweg (körperlich und psychisch)
  • ein friedliches Beisammensein mit den anderen Kindern
  • für die Lehrperson
  • Mut, für das Gute einzustehen und “nein” zur Sünde zu sagen
  • ein Licht für Jesus zu sein
  • gerne anderen zu helfen und zu teilen
  • um gute Freundschaften

Fast täglich wenn ich mit meinen Kindern über den Kindergarten spreche, ermutige ich sie, bei Schwierigkeiten oder Versuchung im Kindergarten, still für sich im Kopf zu beten. Und somit lernen sie schon im jungen Alter, ihre Anliegen selbst vor Gott zu bringen und Gott um Hilfe beim Gehorchen zu bitten.

Jesus hat seinen Jüngern das Beten beigebracht und genau so sollen auch wir Mütter unseren Kindern das Beten beibringen. Unsere Kinder sind nämlich unsere kleinen Jünger.

Liebe Mami, bitte bete für und mit deinen Kindern! Denn das Gebet einer Mutter ist entscheidend für den Alltag deines Kindes. Jakobus 5, 16 macht uns Mut: Des gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.

Kinder durch Gespräche prägen und anleiten

Nun kommen wir zum nächsten sehr wichtigen Punkt, nämlich unsere Kinder durch Gespräche zu prägen und anzuleiten. Dazu hier ist nochmals der Vers aus 5. Mose 6,4:

Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen in deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen, und du sollst davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn du dich hinlegst und wenn du aufstehst.

5. Mose 6,4 meint nämlich auch die täglichen, und häufigen Gespräche mit unseren Kindern. Gespräche, die ganz spontan in unserem Alltag zustande kommen. Die Begriffe “beim Aufstehen, Hinlegen, Sitzen und Umhergehen” machen deutlich, dass wir bei jeder Gelegenheit mit unseren Kindern über Gott reden sollen und diese Worte ihnen so einschärfen können.

Dieses Prägen und Einschärfen kann nur gelingen, wenn es uns zur Normalität wird, tagtäglich und bei jeder Gelegenheit von Gott zu reden. Damit wir als Eltern täglich von Gott reden können, müssen wir selbst Gott von ganzem Herzen und mit ganzer Seele und mit ganzem Verstand lieben. Ist es für dich normal, dass du in jeder Situation und immer wieder an Gott denkst? So wie in Psalm 1,1+2:

Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter sitzt,
sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht
.

Nur durch das ständige Nachsinnen über Gott und was Er liebt, stellen wir selbst in jeder unserer Alltagssituationen den Bezug zu Gott her. Und nur so können wir unserer Kinder im Gespräch auf Gott hinweisen, sie prägen und anleiten.

Erzählkultur aufbauen

Damit ich mein Kind auch in der Zeit, in der es im Kindergarten war, durch Gespräche anleiten kann, muss ich wissen, was es im Kindergarten erlebt hat. Damit mir das gelingt, benötigen wir Zuhause eine gute Erzählkultur. Das heisst, es muss für das Kind zur Gewohnheit werden, dass es Zuhause über seinen Tag im Kindergarten erzählt und uns mitteilt, was es beschäftigt.

Es gibt Kinder, die von sich aus gerne erzählen, andere schweigen lieber. Doch durch tägliches Nachfragen kann ich auch einem stilleren Kind beibringen, mir etwas von seinem Tag zu erzählen. Unser ältester Sohn erzählte von sich aus nicht viel. Doch nach zwei Jahren im Kindergarten wurde es ihm, dank meiner täglichen Fragen am Mittagstisch, zur Gewohnheit, von seinem Tag zu berichten.

Auch später, wenn unsere Kinder grösser sind, ist es wichtig, dass wir dank einer Erzählkultur bei uns Zuhause mit ihnen weiter regelmässig kommunizieren. Wir müssen wissen, was in ihrem Alltag passiert, damit wir sie anleiten, ermutigen und wenn nötig korrigieren und für sie beten können.

Eine Erzählkultur kannst du deinem Kind angewöhnen, indem du ihm Fragen stellst. Aber damit meine ich keine allgemeinen Fragen, die dein Kind mit einem einfachen “Gut!” beantworten kann. Stelle sehr spezifische und offene Fragen, wie z.B.:

  • Wie war es auf dem Schulweg? Mit wem bist du gelaufen oder warst du allein? Ist etwas Spezielles auf dem Schulweg passiert?
  • Was habt ihr heute im Kindergarten gemacht? Habt ihr weiter von dieser Geschichte gehört? Was ist in dieser Geschichte passiert?
  • Was hast du gespielt? Mit wem hast du gespielt? Ist das Spielen gut gegangen?
  • Was hat dir besonders gut gefallen? Was war schwierig?
  • Gab es einen Konflikt? Wie hast du reagiert? Wie könntest du das nächste Mal reagieren?
  • usw.

Nun, da du weisst, was dein Kind im Kindergarten erlebt hat, kannst du darauf eingehen und es anleiten. War da zum Beispiel ein Konflikt, kannst du dein Kind anleiten, das nächste Mal nicht zurückzuschlagen, sondern das Spielzeug zu teilen, weil die Bibel sagt: “Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst” oder “geben ist seliger als nehmen”.

Ist da ein besonderes Thema, mit dem dein Kind im Kindergarten konfrontiert ist? Du kannst mit deinem Kind darüber reden und mit ihm zusammen dieses Thema biblisch beleuchten. Gibt es den Osterhasen? Was ist denn wirklich an Ostern passiert? Und viele Themen mehr…

Einblick verschaffen

Es gibt auch noch andere Wege, um herauszufinden, was dein Kind täglich prägt und so (wenn nötig) biblisch entgegenzusteuern zu können.

Zum Beispiel kannst du dies dadurch herausfinden, dass du dir gelegentlich einen Einblick in den Kindergarten verschaffst. Ich persönlich fand es hauptsächlich im ersten Kindergartenjahr sehr hilfreich, mein Kind zumindest einmal in der Woche beim Kindergarten oder in der Schule abzuholen. Mein Kind konnte den Rückweg von der Schule schon lange alleine bewältigen, doch so konnte ich auch ganz kurz die Lehrerin fragen, ob alles gut ist oder ob es Probleme gibt. Bereits diesen kurzen Einblick fand ich enorm hilfreich. So konnte ich sehen: Was sind da für andere Kinder im Kindergarten und auf dem Rückweg? Wie verhalten sie sich? Was ist für eine Stimmung auf dem Schulweg? Mit wem ist mein Kind zusammen, wie verhält es sich und was könnte es negativ beeinflussen?

Auch jede Gelegenheit, um in den Kindergarten hineinzusehen, wie Besuchsmorgen, Bastelmorgen, Geburtstage, habe ich immer wahrgenommen. Bei Gesprächen mit deinem Kind hilft es enorm zu wissen, wie der Kindergartenalltag abläuft und was das Kind im Kindergarten gerade für ein Thema hat. Man sieht dadurch auch Dinge. die dein Kind dir vielleicht gar nicht erzählt und kann so dann wiederum präzisiere Fragen stellen.

Und auch das Verhalten deines Kindes im Kindergarten zu beobachten ist enorm wichtig. So habe ich z.B. einmal an einem Besuchsmorgen beobachtet, wie unser Sohn einem anderen Kind immer hinterherlief und ihm alles nachmachte. Zuhause konnte ich mit ihm darüber sprechen. Ich habe meinem Sohn erklärt, dass er Nachahmer Jesu sein soll und nicht Nachahmer anderer Kinder. Besonders, weil dieses Kind ihn schon mehrmals zu negativem Verhalten angestiftet hatte. Eine Lektion, die es unbedingt früh zu lernen gilt.

Freunde und Freundschaft

Ein Thema, das uns immer und immer wieder beschäftigt, sind Freundschaften. Persönlich beobachte ich wie Eltern viel zu wenig darauf achten, was für Freundschaften ihre Kinder eingehen und wie diese Freundschaften sie beeinflussen. Doch die Bibel warnt uns vor falschem Umgang:

1.Korinther 15, 33: Lasst euch nicht irreführen: Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten!

Unsere Kinder können viel Zeit mit einem Freund verbringen und Freundschaften können sie stark prägen. Kennst du die Freunde deines Kindes? Beobachtest du dein Kind im Spiel mit seinem Freund/-in? Was für ein Elternhaus hat dieses Kind und womit beschäftigt es sich Zuhause? Wie ist sein Umgangston und seine Sprache? Siehst du plötzlich schlechte Verhaltensmuster an deinem Kind, die du bei seinem Freund auch siehst? Oder hat dein Kind schlechte Angewohnheiten, die er sich kaum abgewöhnen lässt, wie z.B. dir freche Antworten zu geben? Schau mal genauer hin wie seine Freunde sich verhalten.

Sprüche 22, 24+25: Freunde dich nicht mit einem Zornmütigen an und geh nicht um mit einem Hitzkopf, damit du dir nicht seinen Wandel angewöhnst und er dir nicht zum Fallstrick deiner Seele wird!

Ein Freund, der dein Kind zu Sünde verleitet, ist kein guter Freund und von diesem sollte sich dein Kind besser fernhalten. Es ist sehr wichtig für dein Kind, die Freundschaften zu festigen, die Gott ehren.

Bringe deinem Kind bei, was eine gute und Gott ehrende Freundschaft ist und was nicht. Hilf ihm im Umgang mit seinen Freunden und setze, wenn nötig, Grenzen.

Sprüche 13, 20: Der Umgang mit den Weisen macht weise, wer sich aber mit Narren einlässt, dem geht es schlecht.

Ermutige dein Kind zu Freundschaften mit Kindern, die es positiv beeinflussen und leite dein Kind an, ebenfalls ein guter Freund zu sein. Und übrigens, dein Kind kann einen besten Freund haben, der immer bei ihm ist und das beste Vorbild ist, das wir je finden werden. Es ist Jesus selbst!

Zum Thema Freundschaft gäbe es noch viel zu sagen und ich hoffe, bald mehr darüber schreiben zu können.

Dinge ansprechen und nachfragen

Nun möchte ich dich noch ermutigen, im Kindergarten oder in der Schule anfallende Probleme bei der Lehrperson anzusprechen. Ich meine nicht, dass du bei jeder Kleinigkeit zum Telefon greifst und anrufst. Doch wenn du merkst, dass dein Kind Zuhause:

  • unausgeglichen ist
  • sich anders verhält als du es normalerweise kennst
  • wenn dein Kind von Konflikten berichtet, die es nach mehrmaligen Besprechen mit deinem Kind nicht allein lösen konnte
  • oder auch wenn du einfach zu viele Fragezeichen hast

Dann ruf an oder geh persönlich vorbei. Schon mehrmals habe ich erlebt wie ein Gespräch mit der Lehrperson ein Problem lösen konnte, mir Klarheit zur Situation verschaffte und mir half, mein Kind in diesem Problem besser anleiten zu können. Bei der Lehrperson nachzufragen kann dir dabei helfen, um besser zu verstehen, was in deinem Kind vorgeht, und es so präziser anzuleiten. Denke daran, Kinder können immer nur aus ihrer eigenen Perspektive berichten.

Auch wenn wir als Eltern mit unserem Glauben nicht vereinbaren können, was für ein Thema unser Kind im Kindergarten durchnimmt, ist das ein triftiger Grund, um mit der Lehrperson in Kontakt zu treten. Leider scheinen z.B. Hexen und Zauberer beliebte Themen im Kindergarten zu sein. Was in Kinderbüchern niedlich und harmlos dargestellt wird, ist in Wirklichkeit Gott zutiefst zuwider.

Persönlich machte ich auch hier positive Erfahrungen damit, die Lehrperson ganz sachlich und ohne Erwartungen und Kritik(!) darüber zu informieren, was wir glauben und dass wir als Christen nicht hinter diesem Thema stehen können. Frage sie, ob es in Ordnung ist, dass dein Kind z. B. gewisse Bastelarbeiten oder Spiele nicht machen muss.

Begleite dein Kind in dieser Zeit sehr eng und besprich das Thema mit ihm. Erkläre ihm, warum Gott diese Themen nicht gerne hat und was anstelle dessen richtig ist. Mein Sohn war so erleichtert als ich ihm mitteilte, dass seine Lehrerin nun Bescheid weiss, und ich mit ihr abgemacht habe, dass er auch “nein” sagen darf wenn er etwas nicht ausmalen möchte. Die Lehrerin hat übrigens meine Information sehr gut aufgenommen. Und zwei Jahre später, bei unserem jüngeren Sohn, hat sie das Hexenthema ganz weggelassen.

Behalte beim dem ganzen einen kühlen Kopf und fokussiere dich primär auf das Anleiten deines Kindes. Doch beziehe auch ganz klar Stellung. Ich habe auch schon von Freundinnen gehört wie allein ihr Stellungbeziehen die Lehrerin dazu veranlasst hat, das Thema abzukürzen oder abzumildern. Auch bei unserer Begebenheit hat das freundliche Ansprechen viel Gutes bewirkt, da die gleiche Kindergartenlehrerin zwei Jahre später bei unserem jüngeren Sohn das Hexenthema ganz weglies.

Während der Kindergartenzeit fokussierte ich mich bei meinem Kind hauptsächlich auf diese vier Lernfelder:

  • sich nicht von anderen Kindern beeinflussen zu lassen, sondern “nein” zur Sünde zu sagen, auch wenn man vielleicht der Einzige ist, der etwas nicht macht (Jak. 4,7/ 2. Tim. 2,22)
  • Den anderen zu lieben wie sich selbst und somit zu teilen, zu vergeben und Frieden zu stiften (Gal. 5,14 / Kol. 3,13)
  • Was sind gute und was sind schlechte Freundschaften? Wie bin ich ein guter Freund und kann andere zum Guten leiten? Wer ist immer mein Freund? (1. Kor. 15, 33/ Spr. 13,20)
  • Zu unserem Glauben zu stehen, darüber zu reden und ein Licht in dieser Welt zu sein. (Math. 5, 16)

Ein Kind anzuleiten und es nach 5. Mose 6,4 zu prägen, benötigt viel Zeit und Energie. Darf ich dich fragen, ob du dir diese Zeit nimmst? Oder bist du zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt? Sprichst du mit deinen Kindern im Alltag über Gott? Bist du im Alltag deiner Kinder präsent? Bist du körperlich, aber auch mit deinem Verstand anwesend? Oder wirst du von etwas abgelenkt und viele Gelegenheiten und Gespräche über Gott kommen deswegen gar nicht zustande?

Ich hoffe und bete, dass dieser Artikel ermutigend und hilfreich für dich war. Und vielleicht hast du noch kein Kindergartenkind oder Schulkind. Doch die biblischen Grundprinzipien sind bereits schon für Kleinkinder geeignet und werden viel Segen bewirken wenn sie bereits ab diesem Alter angewendet und eingeübt werden.

Anmerkung: Im Unterschied zu Deutschland besteht in der Schweiz eine Kindergartenpflicht. Jedes Kind geht darum im Alter von 4 oder 5 Jahren für zwei Jahre in den Kindergarten. Wir als Familie haben bis jetzt gute Erfahrung mit dem Kindergarten gemacht und fanden es auch nicht zu früh. Vor allem, weil unsere Kinder die ersten Jahre ausschliesslich Zuhause waren und intensiv von mir als Mutter begleitet und geprägt wurden.

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