Mama liest auch: Warum Bücher wichtig sind und Tipps, um als Mutter zum Lesen zu kommen

An dieser Stelle muss ich etwas gestehen: Ich LIEBE Bücher!!! Eigentlich war das schon immer so. Schon als Kind habe ich ab einem gewissen Alter den Urlaub damit verbringen können, ein Buch nach dem anderen durchzuschmökern. Nicht zuletzt deshalb bin ich vielleicht auch bei der Germanistik und dem Berufswunsch der Deutschlehrerin gelandet.

Vielleicht teilst du meine Leidenschaft? Oder aber du findest Lesen eigentlich nur total anstrengend und hast dich dafür noch nie so richtig begeistern können – das ist ok, ich möchte dich dafür nicht verurteilen. Aber selbst dann gibt es ein paar gute Gründe, warum du unbedingt – zumindest ab und zu – ein Buch zur Hand nehmen solltest:

1. Das Lesen hält unseren Geist wach 

Was das meint? Es fordert und fördert unser Denken. Lässt uns in eine andere Welt eintauchen. Zeigt uns neue Gedanken, zu denen wir uns verhalten können und müssen. Teilen wir sie, wenn ja, warum? Ist es schlüssig und nachvollziehbar, was wir lesen. Sehen wir das ganz anders – und wenn ja, aus welchen Gründen? In einem Alltag, der sich viel um praktische Fragen und Abläufe dreht, ist Lesen nicht nur eine willkommene Abwechslung, sondern schult auch unser Denken und hält damit unseren Geist wach.

2. Wir können von Vorbildern lernen

Durch Bücher können wir in das Leben anderer Menschen eintauchen, wenn wir etwa Biografien lesen. Das ist zunächst einmal spannend. Aber es gibt uns darüber hinaus auch die Möglichkeit, von anderen Menschen und ihrem Vorbild zu lernen. Welche Herausforderungen hatten sie? Wie sind sie damit umgegangen? Welche Verse und Bibelstellen, welcher geistliche Rat half ihnen weiter? Welche Wünsche und Gebete wurden erhört, welche auch nicht? In welchen Zeiten haben andere Menschen gelebt? Wie viele Dinge nehmen wir als selbstverständlich, die in anderen Zeiten vollkommen undenkbar gewesen wären? Wofür kann ich deshalb neu dankbar sein? Welche Herausforderungen sehe ich im Vergleich dazu in meinen Zeiten durch den aktuellen Zeitgeist? All dies sind Fragen, die durchs Lesen aufgebracht werden und uns dazu bringen, uns und unser Leben zu reflektieren – es im Licht der Bibel einzuordnen und zu überdenken.

3. Gott offenbart sich uns im schriftlichen Wort

Na klar, in einer immer mehr auch digitalen Welt gibt es die Bibel natürlich auch als Hörvariante. Dennoch hat sich Gott uns durch die Bibel schriftlich offenbart! Wir lesen in der Bibel Gottes Gedanken an uns, die uns belehren, überführen, zurechtweisen, ermutigen, korrigieren und herausfordern.

2. Timotheus 3,16+17: Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.

Gott redet zu uns, indem wir die Bibel LESEN. Wir können IHN dadurch besser verstehen, in der Heiligung wachsen, von ihm verändert werden, IHN besser verherrlichen, indem wir noch mehr verstehen, wer ER ist. 

Gott selbst beschreibt Jesus sogar im Johannesevangelium als „das Wort“, das Fleisch wurde und unter uns wohnte (vgl. Johannes 1,1+14)

Die Bibel zu LESEN, sie durchzuarbeiten, zu studieren und dadurch immer besser zu verstehen ist nicht einfach nur eine nette intellektuelle Herausforderung – sie wird UNS, unser Denken, unser Handeln und unsere Anbetung und Hingabe für Gott nachhaltig verändern. Das Lesen der Bibel bringt uns Gott näher! Eine starke Motivation, sie zu lesen!

4. Wir sind ein Vorbild für unsere eigenen Kinder

Alles, was wir Erwachsenen tun, wird ab einem gewissen Alter von unseren Kindern nachgeahmt. Sei es das Kochen in der Spielküche, die Gartenarbeit, das Hantieren mit Werkzeugen oder die Fürsorge für ein Baby. Beim Lesen ist es genauso: Sehen unsere Kinder, dass wir gerne Bücher zur Hand nehmen, uns daran freuen und darüber sprechen, werden sie es selbst umso lieber tun. Und das ist nicht nur aus bildungsspezifischen Gründen sinnvoll. Wichtiger noch ist, dass sie dadurch motiviert werden, gute Bücher, vorbildliche Lebensgeschichten und auch die Bibel selbst zu lesen. Sie werden merken, dass Lesen Freude bereitet und einen leichteren Zugang dazu haben.

5. Lesen ist ein Ausbrechen aus der Berieselung durch Medien

Unsere Welt wird immer digitaler. Unzählige Kinderserien, Social Media, Homeoffice bis zu Zoom-Unterricht, Smartphones, die uns immer begleiten. Das „greifbare“ Erlebnis, ein Buch in der Hand zu halten, sich in Ruhe hinzusetzen und nur darauf zu konzentrieren, bietet einen klaren Gegenpol dazu. Anstelle einer medialen Berieselung konzentrieren wir uns auf eine Sache, müssen dafür denkerisch aktiv werden und sind hinterher auch noch zufriedener, als wenn wir einfach vor einem Bildschirm hängengeblieben wären. Es ist Geschmackssache, ob eine elektronische Form des Buches (z.B. Lesen auf dem Tablet) ein ähnliches Erlebnis ermöglicht. Wenn ihr mich fragt, ist auch dies nicht damit zu vergleichen, echte Seiten umzublättern und damit ein echtes Leseerlebnis zu haben.

6. Wir können brennende Frage klären und Antworten finden, die unser Leben prägen

Nicht zuletzt bietet Lesen die Chance, um uns in große Fragestellungen tiefer hineinzuarbeiten. Wie gehen wir damit um, wenn uns echtes Leid trifft? Oder wenn wir sehen wie eine enge Freundin darum ringt, mit ihrer Not fertig zu werden und dabei Gott nicht aus dem Blick zu verlieren. Was können wir ihr raten und wie können wir ihr beistehen? Oder aber wie ist das mit Gottes Sicht, worin genau besteht denn nun die Verantwortung der Eltern in der Erziehung der Kinder? Wie kann ich in der Heiligung wachsen? Gottes Eigenschaften besser verstehen? Oder wie kann ich noch besser für meine Mitmenschen eine Hilfe und Ermutigung, ein besserer Mitarbeiter für meine Gemeinde, ein brennender Zeuge für meine Mitmenschen sein? 

Neben dem Durchforsten der Bibel nach Antworten auf diese Fragen, können uns gute, biblisch orientierte Bücher eine große Hilfe sein, uns diese Fragen zu beantworten und damit unser Leben und unser Denken in Gottes Sinne zu verändern. Es dient dem Ziel, dass „Gottes Gedanken immer mehr zu unseren Gedanken werden können ” (vgl. Jesaja 55,8+9).

Es gibt also viele gute Gründe, gute Bücher zu lesen. Wir wissen, dass es uns voranbringen wird! Doch auch wenn der gute Wille da ist, kommt das Lesen im Trubel des Alltags oftmals dennoch viel zu kurz. Vielleicht können folgende Anregungen eine Ermutigung sein, trotzdem dranzubleiben.

Praktische Tipps für mehr Lesevergnügen und höhere Seitenanzahlen 

Ein (oder mehrere) Bücher bereitliegen haben

Vielleicht auf dem Nachttisch für die Zeit vorm Einschlafen, in der Küche wenn gerade noch schnell die Nudeln nebenbei kochen oder auch im Kinderzimmer, wenn der Moment kommt, dass deine Kleinen gerade einfach vertieft ins Spiel sind. Je griffbereiter das Buch ist, desto eher werden wir es in die Hand nehmen.

Eine Bücherliste schreiben

Wenn du etwas Neues lesen willst, muss man nicht erst lange danach suchen, sondern weißt, wo du fortsetzen kannst. Eine Freundin hat letztens begeistert von einem Buch berichtet? Ab auf die Bücherliste damit.

Jeden Tag ein paar Minuten/Seiten zu lesen ist besser als nichts

Manchmal hält es uns ab, dass wir mit Büchern nur langsam vorankommen. Aber das macht nichts. Und man wundert sich, wie viel man auch auf diese Art und Weise schaffen kann.

Lesen statt Medienkonsum

Nach einem anstrengenden Tag, ununterbrochen auf den Beinen und von Gewusel und Gesprächen umgeben, wünschen wir uns abends oft, nur noch aufs gemütliche Sofa zu sinken. Wenn wir ab und zu dem ersten Impuls entgegen dann direkt zum Buch greifen (anstelle zum Handy oder Laptop) haben wir neue Zeit zum Lesen gewonnen! Es braucht vielleicht zunächst ein bisschen Überwindung, aber erstmal angefangen, kommt der Spass und die Entspannung dabei von ganz alleine.

“Gemeinsam“ mit einer Freundin ein Buch lesen: 

Mit einer Freundin haben wir uns so mal dazu motiviert, ein dickeres Sachbuch zu lesen, was wirklich gewinnbringend, aber einfach sehr zäh zu lesen war. „Nächste Woche lesen wir bis Kapitel 3“. Jeder hat dann für sich alleine zuhause gelesen und bei unserem nächsten Treffen konnten wir uns dann darüber unterhalten.

Lesezeit als fester Termin mit sich selbst

Egal, ob am Abend, oder mitten am Tag. Wenn wir auf den perfekten Moment warten, wo wir „so viel Ruhe haben, dass wir Zeit für ein Buch haben“ wird dieser nur sehr selten kommen. Unsere To-do-Listen sind NIE vollständig abgearbeitet und auch am Ende des Tages, wenn alle praktischen Aufgaben erledigt sind, warten noch Terminabsprachen oder andere Anforderungen auf uns. Ein fest eingeplanter Lesetermin kann sogar nur 20 oder 30 Minuten dauern, klaut uns also kaum Zeit, und wird uns doch für den ganzen Tag bereichern.

Ein festes monatliches Bücherbudget einplanen

Wir geben für so viele Dinge viel Geld aus, warum nicht auch ein festes monatliches Budget für gute Bücher einplanen? Es ist eine Investition in unser geistliches Wachstum (macht übrigens auch immer besonders Spass, wenn man neue gute Bücher für die Kinder kauft – man hat immer ein gutes Argument, und selbst wieder neue Freude und Motivation zum Vorlesen.)

Sich Bücher empfehlen lassen

Wir können es zu einer guten Gewohnheit werden lassen, andere Frauen danach zu fragen, welches Buch sie gerade lesen und was sie daran so begeistert (und dann natürlich ab auf die Leseliste). Steigert die Lesemotivation nochmal enorm und erspart manchen „Fehlkauf“. (Schau doch gerne mal bei den Buchempfelungen vorbei)

Ich hoffe, du bist (neu) motiviert. Welches Buch nimmst du als Nächstes zur Hand? Stift und Terminkalender heraus, Leseliste beginnen und ersten Lesetermin eintragen – dann kann es losgehen…

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