Titus 2: Eine liebende Mutter die ihre Kinder erzieht (Teil 3)

Titus 2,4+5: Damit sie die jungen Frauen unterweisen (…) ihre Kinder zu lieben, (…) damit das Wort Gottes nicht verlästert wird!

Dieser Artikel ist der dritte Teil von der Serie zu der Stelle in Titus 2,4+5 “ihre Kinder zu lieben”.

In Teil 3 möchten wir uns nun eine weitere biblische Grundlage anschauen, die wir unbedingt brauchen, um unsere Kinder zu lieben. Wir kennen bis jetzt den Auftrag unserer Liebe – unsere Kinder zu Menschen grosszuziehen, die Gott lieben (5. Mose 6,5-7) . Wir kennen die Diagnose (Sünder) und die Behandlung (Erziehung) für unsere Kinder, um eben das Ziel unseres Auftrages zu erfüllen. Doch was fehlt, ist was uns die Kraft und die Fähigkeit gibt unsere Kinder auf eine Gott wohlgefällige Art zu lieben und grosszuziehen!

Denn sind wir ehrlich! Mit dem Mutter sein, hat uns Gott keine einfache Aufgabe gegeben. Es ist ermüdend, anstrengend, aufopfernd und manchmal sogar demütigend, für unsere Kinder zu sorgen und sie zu erziehen. Der Alltag mit unseren Kindern ist häufig herausfordernd und wir kommen an unsere Grenzen. Vielleicht rauben anstrengende Zeiten mit unserem schlecht schlafenden Säugling, dem trotzenden Kleinkind, dem zu lauten Kindergartenkind und dem demotivierten Schulkind uns sogar fast die Freude an unseren Kindern. Nicht immer begegnen wir unseren Kindern so, wie wir sollten. Nicht immer haben wir genügend Geduld, Einfühlungsvermögen und Energie für sie. Manchmal sind wir überfordert, ratlos und reagieren im Zorn auf ihr Verhalten.

Um es beim Namen zu nennen, wir versagen als Mutter und auch als Eltern häufig! Es gibt immer wieder Tage, da fühlen wir uns unfähig. Und wir fragen uns vielleicht, warum Gott uns diese Aufgabe gegeben hat, die in manchen Zeiten viel zu schwierig für uns zu sein scheint. Wie schaffen wir es überhaupt, trotz unserer Sündhaftigkeit und die unseres Kindes und manchmal erschwerten Umständen, Gottes Auftrag an uns Mütter nach seinem Willen auszuführen?

Eins dürfen wir wissen: Wenn Gott uns etwas aufträgt, dann wird er uns auch das Nötige geben, um seinen Auftrag ausführen zu können. Gott verlangt von uns nie etwas Unmögliches und vor allem verlangt er von uns Mütter nicht, diese Aufgabe alleine zu bewältigen! Gott hat uns zu Müttern befähigt, nicht weil wir in uns fähig sind, sondern weil ER uns fähig macht. Es ist ausschliesslich Gottes GNADE, die uns befähigen kann, unsere Kinder so zu lieben, wie Gott es möchte!

Durch Gnade von Gott befähigt

Gnade sehen wir häufig “nur” als etwas, das wir benötigen, um errettet zu werden und als etwas, das uns in den Himmel bringt. Doch Gottes Gnade war nicht nur für unsere Vergangenheit oder für unsere Zukunft entscheidend, sie ist auch essenziell wichtig in unserer Gegenwart, heute im alltäglichen Leben.

Wenn du ein errettetes Kind Gottes bist, dann hast du verstanden, dass du sündhaft bist und hast die Vergebung deiner Sünden durch Jesus in Anspruch genommen. Somit erhältst du ewiges Leben und bist ein Kind Gottes.

Epheser 1,7: In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade.

Doch Gottes Gnade geht noch weiter! Gnade ist nicht etwas, dass wir mal für unsere Errettung gebraucht haben und nun können wir zu “wichtigerem” aufsteigen. Sondern Gnade ist eine Notwendigkeit, die die Grundlage unseres täglichen Lebens sein soll. Wir benötigen Gottes Gnade täglich und sollen uns ihrer täglich bewusst sein und darin leben.

Wenn wir als Eltern oder als Mutter versagen, dann lehrt uns die Gnade, dass wir Vergebung für unser Fehlverhalten erlangen können. Doch sie sagt uns auch, dass wir unfähige Mütter sein dürfen! Gottes Gnade sagt uns, dass Gott uns Menschen nicht geschaffen hat, um von ihm unabhängige und fähige Geschöpfe zu sein. Gott hat uns geschaffen, um von ihm abhängig zu sein!

2. Korinther 12,9: Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne.

Niemand von uns ist eine fähige, perfekte und vollkommene Mutter. Wir sind alle unfähig, sündhaft und versagen täglich. Wir sind schwach! Und trotzdem hat Gott uns als Mutter für unsere Kinder ausgesucht. Der Grund ist, weil Gott nicht Perfektion oder Erfolg von uns möchte, sondern weil er möchte, dass wir ihn suchen, ihn kennen und lieben lernen und uns in seiner Gnade bergen, alles zu SEINER Ehre!

Die besten Mütter sind nicht die, die meinen, alles im Griff zu haben. Sondern diejenigen, die zu Gott rennen und aus Gottes Kraft schöpfen, um ihre Kinder zu lieben. Gnade erlaubt uns, schwach zu sein. Gnade erlaubt uns zu fallen und wieder aufzustehen. Und Gnade formt uns zu einer Mutter nach Gottes Herzen.

Gott möchte nicht unsere Fähigkeit, sondern unseren Willen, das zu tun, was er uns aufgetragen hat. Denn für die Fähigkeit sorgt Gott. Es ist nämlich so, dass wir durch Gottes Gnade, den der uns in dieser Aufgabe hilft, IN uns haben. Gott selbst befähigt uns dazu, indem das seit der Errettung sein Geist in uns lebt:

Epheser 3,16-21: Er gebe euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen;
dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohnt und ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid,
(…) damit ihr erfüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes.
Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als wir erbitten oder erdenken, gemäss der Kraft, die in uns wirkt,
ihm sei die Herrlichkeit in der Gemeinde und in Christus Jesus auf alle Geschlechter hin von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Wenn wir Gott gehorchen wollen und unsere Kinder lieben und erziehen, wie er es uns aufgetragen hat, dann wird uns Gott auch dabei helfen und uns durch seine Gnade befähigen, weil er uns verändert! Gott hat die Kraft (gemäss der Kraft, die in uns wirkt), uns zu verändern, sogar so, wie wir es nie für möglich gehalten hätten (… über die Massen mehr, als wir erbitten oder erdenken…). Gott hat die Kraft, uns zu fähigen Müttern zu machen. Wie? Durch seine Gnade lebt er in uns und seine Gnade erzieht UNS!

Titus 2,11-12: Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen; sie nimmt uns in Zuchtdamit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der jetzigen Weltzeit,

Galater 5,22: Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.

Gott lässt dich in deiner Aufgabe als Mutter nicht alleine! Gott weiss, dass eine Mutter zu sein nicht einfach ist und du in der Aufgabe Kinder grosszuziehen, versagen wirst. Doch in seiner Gnade sorgt er für dich und verändert dich. Er wusste, das Einzige, dass uns Müttern helfen kann, ist ER selbst! Wir dürfen uns auf seine Gnade berufen, wenn wir versagen, wenn wir nicht mehr weiterwissen und wenn wir die Kraft verlieren. Wir dürfen uns in Erinnerung an Gottes Gnade auf ihn stützen und wissen, dass Gott in uns lebt und sein Geist in uns Gehorsam und Taten der Liebe erzeugen möchte! Gottes Gnade öffnet dir die Augen dafür, dass du keine fähige Mutter bist. Doch gleichzeitig befreit sie dich auch davon, dass du eine perfekte Mutter sein musst. Das Einzige, was eine Mutter nach Gottes Willen aus dir macht, ist GOTT IN DIR.

Manchmal passiert es, dass wir mehr oder weniger bewusst denken, wir seien kaum sündhaft, oder zumindest weit weniger als unsere Kinder. Doch denken wir dies, hat das die Folge, dass wir unseren Kindern in Selbstgerechtigkeit begegnen. Das Resultat davon ist, dass wir kein Verständnis für die Schwächen unserer Kinder haben. Wir schauen auf sie herab und erwarten, dass sie so gerecht sind, wie wir denken, dass wir selbst sind. Unser Umgang mit unseren Kindern ist dann häufig geprägt von Härte, Verachtung, Unverständnis in den Momenten, in denen unsere Kinder sündigen. Was fehlt, ist Gnade, die verständnisvoll und auf eine liebevolle Art, unserem Kind sein Verhalten als falsch aufzeigt und es dann auf Gottes vergebende Gnade hinweist.

Uns Eltern passiert es häufig, dass wir einfach nur Gottes Regeln und Gesetze in unsere Kinder hineinpressen wollen, weil wir schnelle und sichtbare Resultate im Verhalten unserer Kinder sehen wollen. Regeln und Gebote (-Gottes) sind auch heute noch wichtig und wir und unsere Kinder brauchen sie (Römer 7, 12). Doch wir dürfen von Regeln usw. nicht erwarten, die Herzen unserer Kinder zu verändern, denn das kann nur Gnade bewirken. Würde das Gesetz das Herz verändern, dann wäre Jesus ja vergeblich gekommen. Nur Gott verändert durch seine Gnade unsere Herzen und die unserer Kinder und produziert so ein williges und gehorsames Herz.

Galater 2,21: Ich verwerfe die Gnade Gottes nicht; denn wenn durch das Gesetz Gerechtigkeit kommt, so ist Christus vergeblich gestorben.

Unsere Kinder zu lieben heisst ihnen die Gnade zu geben, die Gott uns gibt

Die ersten Jahre als junge Mutter mit einem Kleinkind gab ich meinem häufig trotzenden und ungehorsamen Kind nicht die Gnade, die Gott mir selbst gegeben hat. Das Problem war, dass ich das ganze Ausmass meiner eigenen Sündhaftigkeit nicht wirklich sah. Ich lebte lange als ein selbstgerechter Christ, blind für gewisses Fehlverhalten in meinem Herzen. Denn äusserlich war ich ein perfekter Christ. Und so behandelte ich auch mein erstes Kind, aus einer selbstgerechten Haltung, die kein Verständnis für das Fehlverhalten meines Kindes hatte.

Ich weiss noch genau, wie ich über meinem Erstgeborenen stand, der sich tobend auf den Boden warf, weil er seine Schuhe nicht anziehen wollte. Seit Wochen schon war es täglich derselbe Kampf, wenn wir nach draussen gehen wollten und jedes Mal verlor ich die Nerven dabei. Gerade wollte ich wieder Luft holen, um eine Tirade über mein Kind zu ergiessen; wieso schon wieder… und warum er nicht einfach mal… was ihm einfalle…

Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich sah mich selbst in meinem Kind. Als würde ich von aussen mich selbst beobachten. Ich realisierte, dass ich nicht gerechter bin als mein Kind. Wie häufig möchte ich Gott nicht gehorchen, wie häufig trotze ich und tue Dinge nur wiederwillige. Wie häufig sündige ich ohne es überhaupt zu merken oder überschaue es einfach, weil es meinem äusseren Christen-Image ja nicht schadet? Und war ich nicht gerade selbst kurz davor, ebenfalls zu sündigen? In diesem Moment tat Gott etwas: Er liess mich, in seiner Gnade, noch einmal das Ausmass meiner eigenen Sündhaftigkeit sehen und im nächsten Moment auch das Ausmass seiner Gnade!

Römer 5,20: Wo aber die Sünde zugenommen hat, ist die Gnade überreich geworden,

Ja, ich sah in dieser Zeit meine eigene Sündhaftigkeit vor mir wie schon lange nicht mehr. Und dann geschah noch etwas: Gottes Gnade wurde in mir so gross, dass ich sie direkt meinem, immer noch tobenden, Kind weiter geben konnte. Ich schloss meinen Mund, mein Ärger verflog und ich konnte ruhig und verständnisvoll auf das Verhalten meines kleinen Jungen reagieren und ihn zwar korrigieren, aber in einer liebevollen Art und Weise. Denn im Bewusstsein von Gottes Gnade konnte ich nicht anders als auch gnädig zu sein.

Epheser 4,29: Kein faules Wort komme aus eurem Mund, sondern nur eins, das gut ist zur notwendigen Erbauung, damit es den Hörenden Gnade gibt!

In diesem Moment und schon in vielen anderen Momenten im Alltag mit meinen Kindern erzog Gott mein Herz. Das Bewusstsein von Gottes Gnade in meinem eigenen Leben, machte mich sanft, verständnisvoll und gab mir die Kraft auch in einem unschönen Moment wie diesem, meinem Kind in Gnade zu begegnen, so wie Gott mir in Gnade begegnet.

Nehemia 9,17: Du aber bist ein Gott der Vergebung, gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und gross an Gnade, 

Wir Eltern und Mütter sind wie unsere Kinder, bedürftige Kinder, die einen Vater benötigen, der für uns sorgt und unser Herz erzieht, um ihm ähnlicher zu werden. Und so passiert es, dass im Bewusstsein der grossen Gnade, die wir erhalten haben, Gott an unserem Herzen arbeitet, unser Verhalten ändert und Taten der Liebe spriessen. Die Frage ist, erinnern wir uns in solchen Momenten auch an Gottes Gnade, die wir selbst erhalten haben? Und geben wir diese Gnade auch an unsere Kinder weiter? Lassen wir im Bewusstsein von dieser Gnade unser Verhalten ändern?

Erinnern wir uns an Gottes Gnade, wenn unser Kleinkind zum 10. Mal am Tag einen Trotzanfall hatte, unsere Kinder streiten? Wenn sie uns ihre Ansicht, was fair oder eben unfair ist, unter Protest unterbreiten oder dann, wenn wir mit unserem Teenager eine weitere Auseinandersetzung haben?

Die Bibel warnt uns zu vergessen, was uns vergeben wurde und dem anderen nicht zu vergeben. Viel eher können wir vergeben, weil uns ja auch vergeben wurde. Anderen vergeben zu können ist ein Resultat davon, dass wir verstanden haben, was uns vergeben wurde. Denn wenn wir das wirkliche Ausmass unser Sündhaftigkeit verstehen und was Gott in seiner Gnade für uns tat, wie können wir dann andere verurteilen oder denken sie seien sündhafter als wir?

Matthäus 18,32+33: Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest; solltest denn nicht auch du dich über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe?

Epheser 4,32: Seid aber zueinander gütig, mitleidig, und vergebt einander, so wie auch Gott in Christus euch vergeben hat!

Gnade bedeutet allerdings nicht, Fehler einfach zu übersehen und zu erlauben, weiter zu sündigen. Wir müssen auch aufpassen, dass wir unter dem Vorwand der Gnade nicht einfach sündhaftes Verhalten unserer Kinder ignorieren und bewusst übersehen.

Römer 6,1: Sollen wir in der Sünde verharren, damit das Mass der Gnade voll werde? Das sei ferne!

Viel eher deckt Gnade Fehler auf und macht auf sündhaftes Verhalten aufmerksam. Ohne Gnade wären wir sogar blind für unsere Sünde. Auch das Gesetz deckt Fehlverhalten auf, was ein Grund ist, warum wir Gottes Gebote auch heute noch benötigen. Doch im Unterschied zur Gnade hat das Gesetz keine Kraft, das Herz eines Menschen auf längere Zeit zu verändern, sprich es vor Gott gerecht zu machen. Gnade hingegen schon, was uns in Römer 3 sehr deutlich erklärt wird.

Römer 3,20: Weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.

Römer 3,24: (…) sodass sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist.

Wie dankbar dürfen wir sein, haben wir nicht nur das Gesetz, sondern auch die Gnade. Denn Gnade geht weiter. Sie vergibt, korrigiert und bringt Veränderung und Erneuerung. Gnade erzieht das Herz und Gnade lässt uns vor Gott als Gerechte erscheinen, unabhängig von dem, was wir leisten oder nicht. Doch Gnade lässt uns auch nicht in unserem ursprünglichen Zustand. Gott erzieht uns ebenfalls, was nicht immer angenehm ist und uns auch nicht immer von jeder Konsequenz unseres Tuns verschont. Doch auch wenn wir evtl. mit Folgen unseres Fehlverhaltens leben müssen, schafft Gnade immer auch einen Ausweg, mit Hoffnung auf Vergebung, Veränderung und der Gewissheit von Liebe. Und so sollen auch wir unseren Kindern gegenüber sein.

Sprüche 27,5: Besser Zurechtweisung, die aufdeckt, als Liebe, die verheimlicht.

Eine liebende Mutter zu sein, ist dein wichtigster Dienst

Jede Mutter weiss, ihre Kinder zu lieben und Freude an ihnen zu haben, ist nicht immer nur einfach. Rasch kann es passieren, dass wir unsere Kinder eher als eine Bürde, eine zu grosse Verantwortung und eine nie aufhörende Verpflichtung sehen, der wir gerne einmal entsteigen würden. In Zeiten, in denen unsere Kinder uns physisch und auch psychisch stark (heraus)fordern, oder wenn unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse für eine lange Zeit hinten angestellt werden müssen, sehen wir unsere Kinder schnell als eine Last.

Manchmal sehen wir unsere Kinder auch als ein Hindernis von “wichtigeren” Sachen wie zum Beispiel Gott in der Gemeinde zu dienen, einen Beruf auszuüben, Geld für ein besseres Leben zu verdienen, den Körper gesund zu halten, sich weiterzubilden oder ganz einfach für einen perfekten Haushalt.

Doch hier nochmals Gottes Sicht von unseren Kindern:

Psalm 127,3-5: Siehe, ein Erbe vom HERRN sind Söhne, eine Belohnung die Leibesfrucht. Wie Pfeile in der Hand eines Helden, so sind die Söhne der Jugend. Glücklich der Mann, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat!

Gott hat uns unsere Kinder als Segen gegeben und möchte, dass wir uns an ihnen erfreuen. Sie sollen für uns keine Bürde, sondern einen wertvollen Besitz sein. Mich hat dieser Bibelvers einst selbst aus einer Krise herausgeholt, als ich unter der Last meiner Verantwortung die Freude an meinen Kindern verlieren wollte. Und auch bis heute erinnert er mich immer wieder daran, gut über meine Kinder zu denken und zu sprechen und mich bewusst an ihnen zu erfreuen.

Es kann da draussen noch so viele Aufgaben, Dienste, Berufe und Ziele geben, als Mutter bist du für deine Kinder nicht ersetzbar. Die Aufgabe, die Gott dir als Mutter gegeben hat, kannst nur du ausführen und sie soll dir immer wichtiger sein, als andere Aufgaben, die du auch noch machen könntest. Erst recht, wenn wir wissen, was es alles beinhaltet unsere Kinder zu lieben.

Kein Mensch versteht deine Kinder so gut wie du als Mutter und kann so gut auf ihre Bedürfnisse eingehen wie du. Kein Mensch kennt die Schwachheiten und Stärken deiner Kinder so wie du, und kann sie mit vergebendem Verständnis so erziehen und anleiten wie du. Kein Mensch hat das Vertrauen deiner Kinder so sehr wie du und kann sie somit mit Gottes Wort und seiner Gnade vertraut machen. Kein Mensch kann deine Kinder so fest lieben wie du und ihnen somit Gottes Liebe und Gnade vorleben und ihr Gottesbild prägen.

Deine Kinder sind dein allerwichtigster Dienst und es gibt keine wichtigere Tätigkeit, für die du deine Kinder in den wenigen Jahren, in denen sie bei dir sind, zurückstellen solltest. Denn ihr Seelenwohl und ihre spätere Nachfolge kann davon abhängen.

Als Jesus kurz davor war diese Erde zu verlassen, gab er seinen Jüngern und daher allen Christen diesen Auftrag:

Matthäus 28,19+20: Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! (…) Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe.

Wenn Gott uns beauftragt in die ganze Welt zu gehen, um Menschen zu seinen Nachfolgern zu machen, dann möchte er auch, dass wir diejenigen Menschen zu Jüngern machen, die er uns direkt in die Arme gelegt und in unsere Obhut gegeben hat. Auch unsere Kinder müssen schon das Evangelium hören, oft sogar!

Wir Mütter haben mit unseren Kindern die beste Gelegenheit überhaupt, um einem Menschen von Gottes Gnade zu erzählen. Bessere Voraussetzungen gibt es kaum. Denn die Herzen unserer Kinder sind noch weich und formbar und wir haben ihr volles Vertrauen. Wenn eine Mutter ihrem Kind sagt, dass es Gott gibt und es von ihm geschaffen wurde, dass Gott es so sehr liebt, dass er Jesus für ihn am Kreuz sterben liess… dann glaubt ein Kind seiner Mutter. Wir haben eine solche grosse Chance und so eine schöne Aufgabe erhalten, wie könnten wir diese versäumen und die Zeit, die Gott uns mit unseren Kindern gibt, nicht als wichtig und wertvoll sehen!?

Deine Kinder sind wie deine kleinen Jünger. Sie sind deine Nachfolger. Sie lernen von dir, indem dass du ihnen in deinem Alltag ein Vorbild bist. Du sollst sie lehren Gottes Wort zu befolgen, indem dass du ihnen in eurem Alltag bei jeder Gelegenheit immer und immer wieder davon erzählst (5. Mose 6,5).

Ein Kinderherz benötigt Zeit, viel Pflege, Aufmerksamkeit und ein ruhiges Klima. Wenn du mit deinen Kindern jedoch durch den Alltag huschst, sich in eurem Alltag ein Programmpunkt an den anderen reiht, dann fehlt dieses ruhige Klima, um das Herz deines Kindes anleiten zu können. Darum verplane deinen Alltag nicht zu fest, sodass ihr auch Zeit für Gespräche habt, Zeiten, in denen du deinem Kind etwas erklären kannst, Zeiten, in der dein Kind dich sieht und mit Fragen auf dich zukommen kann…

Wenn du für dein Kind sorgst, so wie Gott für uns sorgst, wenn du dein Kind erziehst, so wie Gott dich erzieht und wenn du deinem Kind die Gnade gibts, die Gott dir gibt, dann bist du eine Mutter, die ihre Kinder nach Gottes Vorstellung liebt.

Doch bei all dem, müssen wir unbedingt auch wissen, dass das Endergebnis von unseren Kindern trotzdem nicht in unserer Hand liegt. Keine Mutter kann ihr Kind bekehren. Ob und wann unsere Kinder zu Menschen werden, die Gott von ganzem Herzen lieben, sich für ein Leben mit Jesus entscheiden und Gott gehorsam sind, das liegt nicht an unserem Können oder an unserer Leistung. Nein, es liegt bei Gott. Was weitaus viel besser ist, als wenn es an uns liegen würde und was eine riesige Last von unseren Schultern nimmt. Denn wir können keine Herzen verändern. Doch Gott kann, bei Gott ist nichts unmöglich!

Direkt vor und nach dem Auftrag, alle Menschen zu Jüngern zu machen, sagt Jesus dies:

Matthäus 28,18+21:»Ich habe von Gott alle Macht im Himmel und auf der Erde erhalten. Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! (…) Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!«

Liebes Mami. Du bist nicht alleine in dieser Aufgabe deine Kinder zu lieben und sie zu Menschen zu erziehen, die Gott lieben. Du hast den zur Seite, dem alle Macht gegeben wurde. Ihm ist nichts zu gross, nichts unmöglich oder ausweglos. Er ist immer bei dir! Vergiss das nie, egal wie deine Situation gerade ist, ob gut oder schwierig. Gott hat die Macht, die Herzen unserer Kinder zu verändern und zu sich zu ziehen, mit uns als seine Werkzeuge im Leben von unseren Kindern. Und vergiss auch nicht, dass Jesus die Macht hat, dich zu einer Mutter nach seinem Willen zu formen, indem, dass er in dir wohnt, durch seine Gnade!

Heutige Erziehungsstile und Lebensformen wollen uns ganz andere Werte, Ziele und Ideale verkaufen, wie diejenigen, die wir in der Bibel finden. Ziele für uns Mütter, die egoistischer Natur sind. Ideale in der Erziehung, die die Eltern nicht mehr als eine wichtige autoritäre Person für ihre Kinder darstellt. Familienmodelle, in denen jeder nur das eigene sucht und Versöhnung nicht gelebt und vorgelebt wird. Wundern muss uns das nicht, denn die Bibel sagt uns, dass dies so sein wird.

2. Timotheus 3,1-5: Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, unbesonnen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Gottesfurcht haben, deren Kraft aber verleugnen. Und von diesen wende dich weg!

Diese Bibelstelle soll uns ermahnen und ermutigen zugleich. Sie soll uns ermahnen, nicht wie diese Welt zu sein und uns von solch einem Wandel abzuwenden. Sie ermutigt aber auch uns zu unterscheiden, uns von Gott verändern zu lassen und als Mütter aus der Gnade Gottes in dieser Welt zu leuchten und für unsere Kinder den Unterschied zu machen. Alles zu Gottes Ehre!

Liebe Mutter, wenn du eine Mutter sein möchtest, so wie Gott es sich vorgestellt hat, dann nimm dir doch JETZT gerade noch einen kurzen Moment Zeit, um dafür zu beten. Bitte Gott dich zu so einer Mutter zu formen und danke ihm für deine Kinder und die Gnade, die er dir in dieser Aufgabe gibt.

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