Titus 2: Die ungesehene Auswirkung der Reinheit (Teil 2)
In Teil 1 über das Thema Reinheit haben wir betrachtet, dass als Kinder Gottes, Gott uns zur Reinheit berufen hat und wir deswegen einen reinen Lebenswandel führen sollen. Auch als Frauen sollen wir uns der Gefahr von jeglichem unreinen Verhalten und Taten bewusst sein und Gott in unserem Leib verherrlichen, in dem wir unseren Körper frei von sexueller Sünde halten.
In Teil 2 wollen wir nun betrachten, welchen Zweck Gott mit dieser Anweisung, rein zu sein, verfolgt. Natürlich ist der erste und wichtigste Grund zur Reinheit, Gott darin zu verherrlichen. Denn auch unser Körper gehört Gott, er ist der Tempel vom Heiligen Geist (1. Korinther 6, 18+19). Doch mit unserer Reinheit hat Gott noch weitere Absichten, welche wir uns jetzt anschauen möchten.
Da es in diesem Artikel vor allem um die Intimität innerhalb der Ehe geht, ist dieser Artikel hauptsächlich an Ehefrauen gerichtet. Frauen, die noch nicht verheiratet sind und auch noch keine Aussichten haben bald zu heiraten, empfehle ich diesen Artikel für später aufzuheben und vor allem Teil 1 zu lesen.
Der göttliche Zweck der Reinheit
Unter Keuschheit verstehen die allermeisten, dass man vor der Ehe mit niemandem intim werden soll. Dies ist auch richtig so, jedoch ist die voreheliche Keuschheit nicht der einzige Grund zur Reinheit und ein Thema, das nach der Heiratet abgehackt werden darf. Dieses Thema benötigt auch unsere Aufmerksamkeit, wenn wir verheiratet sind und betrifft unseren ganzen Alltag, was wir denken, womit wir uns beschäftigen (Filme, Romane usw.), wie wir uns dem anderen Geschlecht gegenüber verhalten und uns kleiden.
All das genannte sind Massnahmen, die notwendig sind, um dem eigenen Ehepartner in allen Bereichen des Lebens treu zu bleiben und nicht unreines zu denken und anzuschauen und eines Tages zum Ehebruch versucht zu werden. Die Bibel ist nämlich deutlich, dass jeder Mann und jede Frau in Gefahr steht, dieser Sünde zu verfallender (1. Korinther 10,12) und gibt darum folgende Anweisung an jedes Ehepaar:
Hebräer 13, 4: Die Ehe soll von allen in Ehren gehalten werden und das Ehebett unbefleckt; die Unzüchtigen und Ehebrecher aber wird Gott richten!
Ein Mann und eine Frau, die einmal geheiratet haben, sollen sich das Leben lang (bis der Tod sie scheidet) treu bleiben, allem voran in sexuellen Belangen. Die Ehe in Ehren zu halten, bedeutet Dinge in der Ehe genauso einzuhalten, wie Gott sie vorgesehen und angeordnet hat. Und das ist unter anderem, das Ehebett unbefleckt zu halten und Intimität nur innerhalb einer Ehe auszuleben.
Das ist uns ziemlich bekannter Stoff, denn wenn über das Thema Reinheit gesprochen wird, wird meist von diesen Verboten gesprochen. Doch in diesem Artikel wollen wir auch mal die andere Seite der Reinheit anschauen. Denn genauso stark wie Gott intime und sexuelle Tätigkeiten ausserhalb der Ehe hasst und verachtet, entspricht die Sexualität innerhalb der Ehe seinem Willen. Intimität zwischen einem verheirateten Mann und seiner Frau ist zu 100 % von Gott erfunden und gewollt und somit vollkommen rein. Das erkennen wir schon ganz früh in der Bibel, dann als Gott Adam und seine Frau Eva erschuf:
1. Mose 2, 24+25: Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden zu einem Fleisch werden.
Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht.
Diese Verse lassen uns sehen, dass Adam und Eva, ein Mann und eine Frau, zueinander eine besonders innige und auch intime Beziehung hatten, die nur für sie beide bestimmt waren. Das erste Ehepaar zeigt uns, dass zu der “ein Fleisch Beziehung” nicht nur mental und emotional, sondern auch eine innige körperliche Verbindung durch die Sexualität gehört. Die Aussage, dass sie nackt waren, sich jedoch nicht schämten, lässt dies deutlich werden. Und der Fakt, dass Adam und Eva ihre Intimität offen vor Gott auslebten, der ja im Paradies mit dem Menschen eine ungestörte Gemeinschaft hatte, verdeutlicht umso mehr, dass Intimität von Gott gewollt und rein ist. Den Gott ist durch und durch rein.
Diese innige körperliche Verbundenheit bringt die “Ein Fleisch Beziehung” eines Ehepaares nochmals auf ein ganz anderes Level. Jedes Ehepaar darf sich an diesem Geschenk von Gott erfreuen, und die Intimität ohne Schuld- und Schamgefühle auskosten. Einschränkungen gibt es nur eine: Das Ehebett soll rein gehalten werden, indem diese Intimität nur innerhalb der Ehe zwischen dieser einen Frau und dem einen Mann ausgelebt werden soll. Und in dem diese beiden Menschen sich gedanklich, aber auch in Taten füreinander rein halten sollen, wie in den Sprüchen sehr bildlich beschrieben wird:
Sprüche 5, 15-20: Trinke Wasser aus deiner eigenen Zisterne und Ströme aus deinem eigenen Brunnen! Sollen sich deine Quellen auf die Strasse ergiessen, deine Wasserbäche auf die Plätze?
Sie sollen dir allein gehören und keinem Fremden neben dir! Deine Quelle sei gesegnet, und freue dich an der Frau deiner Jugend! Die liebliche Hirschkuh, die anmutige Gemse, ihr Busen soll dich allezeit sättigen, von ihrer Liebe sollst du stets entzückt sein! Warum aber, mein Sohn, solltest du von einer Verführerin entzückt sein und den Busen einer Fremden umarmen?
Leider hat der sündhafte Mensch die von Gott geschenkte Sexualität zwischen einem Ehepaar für seine eigenen Lüste missbraucht. Und somit Gottes Ordnungen auf den Kopf stellt. Doch nur durch die Reinheit ist diese intime Beziehung zwischen einem Ehepaar ungestört, unbefleckt, von Gott gesegnet und wunderschön. Und nur durch die Reinheit kommt der Plan Gottes mit der Sexualität zwischen zwei verheirateten Menschen zur vollen Entfaltung und hinterlässt keinen Schaden.
Und so ist dies ein essenzielles Thema, das zwar zwischen zwei verheirateten Personen von anderen ungesehen ausgelebt werden soll, die Auswirkungen davon jedoch gross sind. Dies zeigt uns die Bibel deutlich auf, da Gott mit der Intimität (und infolgedessen auch der Reinheit) drei ganz bestimmte Absichten hat.
1. Intimität zur Fortpflanzung
Ein offensichtlicher und jedem bekannten Zweck der Intimität zwischen Mann und Frau ist die Fortpflanzung. Kinder zu haben, ist etwas, zu dem Gott dem Menschen ganz explizit den Auftrag gegeben hat. Ein Ehepaar soll Kinder haben, wenn Gott es ihnen schenkt.
1. Mose 1,28: Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie euch untertan.
Gott hat die Anatomie von Mann und Frau so erschaffen, dass nur durch das Zusammenkommen von einem Mann und einer Frau Kinder entstehen können. Somit hat Gott das Konzept Familie erschaffen, da er wollte, dass Kinder mit dem Schutz und der Geborgenheit von Eltern aufwachsen, die vor Gott eine Einheit sind.
1. Mose 4, 1: Und Adam erkannte seine Frau Eva, und sie ward schwanger und gebar den Kain und sprach: Ich habe einen Mann gewonnen mithilfe des HERRN.
Mit dem Auftrag an ein Ehepaar Kinder zu haben, hat Gott den Menschen in den Prozess, weitere Menschen zu schaffen, eingebunden. Adam sowie Eva wurden durch das alleinige Wirken Gottes geschaffen. Doch alle weiteren Menschen erschuf Gott bis heute, in Zusammenarbeit von einem Mann und einer Frau. Wie Eva sagte: „Ich habe einen Mann gewonnen mithilfe des HERRN“. Somit hat Gott einem Ehepaar ein grossartiges und wunderschönes Vorkommnis gegeben, dass aus ihrer innigen Beziehung heraus ein neues Leben entstehen darf und sie so in seinen Plan, Menschen zu schaffen, einbezogen sind. Ist das nicht unglaublich?
Gott wollte nicht einfach einzelne Menschen, die für sich allein stehen und für sich allein sorgen. Gott möchte uns Beziehungen schenken. Die Beziehung zwischen Mann und Frau, aber auch die Beziehung einer Familie, mit Eltern und Kinder, die alle wiederum in Beziehung mit Gott ganz persönlich stehen können. Und diese Beziehungen nehmen den Anfang bei EINEM Mann und EINER Frau, die sich einander treu sind, in dem sie sich rein halten.
Mit dem Fakt, dass aus dem intimen Zusammenkommen von Mann und Frau Kinder entstehen, hat Gott allerdings eine grosse Verantwortung in die Sexualität gelegt. Denn auch aus einem One-Night-Stand kann ein Kind entstehen. Jedoch fehlt diesem Kind dann die funktionierende Familie und die Einheit der Eltern, die Gott eigentlich für jedes Kind vorgesehen hat. Die Folgen daraus können für das Kind, aber auch für die Mutter/Vater, die dieses Kind allein aufziehen, schwerwiegend sein. Und auch Ehebruch, der als Folge zwar kein Kind hat, hat immer andere Folgen, welche, die von Gott gewollte Beziehung zum eigentlichen Ehepartner, aber auch der eigenen Familie und Gemeinde, dauerhaft schädigen können.
Durch die Intimität wird die Beziehung und Einheit zum Ehepartner vervollständigt und durch die daraus resultierende Fortpflanzung neue Beziehungen geschaffen. Doch dies bedeutet auch, dass wenn Gottes Gebot der Reinheit missachtet, es dementsprechend IMMER die Beziehung zu den Menschen beeinträchtigt und schädigt, die Gott eigentlich für uns vorgesehen hat. Und trotzdem möchte ich an dieser Stelle auch erwähnen, dass Gott auch in solchen Situationen Heilung schenken und Ehen, Familien, alleinerziehende Elternteile oder Kinder aus unehelichen Beziehungen segnet und beschützt. Denn auch für solche Situationen ist seine Gnade gross genug. Bei Gott besteht, dank seiner Gnade, die Möglichkeit, das von den Menschen verdorbene wieder herzustellen und Herzen zu verändern!
1. Korinther 6, 9-11: Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Weichlinge noch mit Männern Schlafende noch Diebe noch Habsüchtige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes erben.
Und das sind manche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.
2. Intimität zur innigsten Verbundenheit
Sexualität hat jedoch nicht nur den Zweck, dass der Mensch sich fortpflanzen kann. Sondern ist, wie wir schon etwas betrachtet haben, ein Geschenk Gottes für die Ehe, damit Mann und Frau, geistlich, emotional, aber auch körperlich, die engste Verbundenheit miteinander haben, die zwei Menschen erleben können.
Gott hat Eva als eine ganz besondere und massgeschneiderte Begleiterin für Adam geschenkt, so, dass er in keinem Belangen allein ist (1. Mose 2, 23+24). Dass die Frau nicht nur mit ihren Fähigkeiten, sondern auch mit ihrem Körper dem Mann das perfekte und einzig passende Gegenüber ist, ist ein Beweis dafür, dass Gott Mann und Frau ganz gewollt füreinander geschaffen hat und diese innige körperliche Verbundenheit einer seiner Absichten der Ehe ist. Gott hat den Menschen mit Empfinden von sexueller Lust und den nötigen Körperteilen und Hormonen geschaffen, die den Geschlechtsakt äusserst geniessbar machen. Er den Menschen von Anfang an, also vor dem Sündenfall, mit diesen Dingen ausgerüstet, was bedeutet, dass Sexualität zu seinem Schöpfungsplan dazu gehört.
Sexualität ist darum nichts Schmutziges, wie bei vielen im Kopf und Gewissen verankert ist, sondern etwas von Gott gewolltes, solange es innerhalb der Ehe stattfindet. Wie bei Adam und Eva, müssen wir uns nicht vor Gott schämen, wenn wir Lust für unseren Ehepartner empfinden, sondern dürfen ohne Scham einander begegnen und Lust und Liebe zueinander geniessen und auskosten.
Paradiesische Zustände also, mit dem Zweck, dass ein Mann und eine Frau, die vor Gott als ein Fleisch zählen, diese tiefste Verbundenheit zueinander auch mit ihrem Körper ausleben können und sie vollkommen verbindet.
Fehlt diese Intimität, fehlt etwas sehr Wesentliches in einer Ehe, wie wenn einer Suppe das Salz fehlt. Die Intimität gibt der Ehe erst den vollen Geschmack und verstärkt, vertieft und bestätigt diese tiefe Verbundenheit zweier Menschen immer wieder aufs neue. Wird die Intimität auf Dauer vernachlässigt, wird dies in einer Ehe spürbare Folgen haben. Denn einen Teil dieser innigen Beziehung fällt einfach weg und es besteht die Gefahr, dass die Eheleute so langsam auseinanderdriften.
Das Risiko besteht in jeder Ehe, dass die Intimität schleichend immer weniger wird. Ereignisse wie eine Schwangerschaft, Geburt, dem Aufziehen von Kindern, Krankheit und all den Anforderungen und Aufgaben, die der Alltag an einen Mann und eine Frau stellt, können die Intimität langsam in den Hintergrund rücken lassen. Und schlussendlich ist es wie bei jedem Thema, dass Sünde uns daran hindern möchte, das zu tun, was Gott vorgesehen hat und ihn ehrt.
Der Frust mit der Lust
Häufig haben Männer ein stärkeres Bedürfnis zur Intimität als Frauen. Der Grund dazu ist unter anderem, dass wir Frauen oft durch den Alltag mit unseren Kindern, einer Schwangerschaft oder dem Stillen körperlich so sehr beansprucht sind, dass wir in manchen Zeiten nicht unbedingt noch gross Energie oder Lust für intime Zweisamkeit mit unserem Mann verspüren. Auch Unstimmigkeiten, angespannte Umstände oder Eheprobleme können im Weg stehen, so, dass die Intimität zu kurz oder ganz unterlassen wird. Umgekehrt konnte jedoch schon manche Ehe eine Wende erfahren, dadurch, dass unter anderem auch der Intimität wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Die Bibel gibt uns die klare Anweisung, uns einander nicht zu entziehen:
1. Korinther 7, 5: Entzieht euch einander nicht, ausser nach Übereinkunft eine Zeit lang, damit ihr euch dem Fasten und dem Gebet widmen könnt; und kommt dann wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versucht um eurer Unenthaltsamkeit willen.
Das heisst, dass ein Ehepaar von Gott die Anweisung hat, diese körperliche Zweisamkeit aktiv zu suchen und zu pflegen, Hindernisse zur Intimität zu beseitigen und sich einander nicht vorzuenthalten. Für uns Frauen bedeutet das, dass wir uns darum bemühen, unserem Ehemann auch in der Intimität das von Gott gewollte Gegenüber zu sein. Natürlich gibt es auch da Ausnahmezeiten wie z.B. die 6 Wochen nach der Geburt oder bei der Gefahr eine Frühgeburt. Doch ausserhalb von solchen Ausnahmen sollten wir uns unserem Ehemann nicht entziehen. Denn wieder, unser Körper gehört nicht uns. Das sagt Paulus ebenfalls im 1. Korintherbrief, Kapitel 7:
1. Korinther 7, 3-4: Der Mann gebe der Frau die Zuneigung, die er ihr schuldig ist, ebenso aber auch die Frau dem Mann. Die Frau verfügt nicht selbst über ihren Leib, sondern der Mann; gleicherweise verfügt aber auch der Mann nicht selbst über seinen Leib, sondern die Frau.
Eine Ehefrau soll darum auch niemals Intimität als ein Druckmittel, Tauschgeschäft oder zur Manipulation missbrauchen. Schon viele Frauen haben ihre Männer manipuliert und ihre Autorität untergraben, sich ihrem Mann verweigert und die “Macht” ausspielten, in dem sie die Lust ihres Mannes für sich ausnutzten. Doch dies ist keine Verhalten einer gottesfürchtigen Frau. Eine gottesfürchtige Frau soll sich unterordnen und wissen, dass sie sich nicht selbst gehört, sondern ihr Körper ihrem Mann gehört, genauso wie der Körper ihres Mannes ihr gehört. Und darum soll sie sich auch darum bemühen, für körperliche Nähe mit ihrem Ehemann bereit zu sein.
Die Intimität mit unserem Ehemann soll uns also eine Priorität sein. Dies geschieht in dem wir alles dafür tun, damit regelmässig Zeit, Energie und die Möglichkeit besteht, diese intime Zweisamkeit zu geniessen. Im häufig anstrengenden Mami-Alltag, mit Kindern und Haushalt und dem sonstigen Leben, ist es nicht immer so einfach auch noch Platz und Freude für Intimität zu finden. Doch es gibt ein paar praktische Tipps, die es uns vereinfachen, regelmässig mit unserem Ehemann intim zu werden und es zu einer Priorität zu machen:
- Freies Ehebett: Das Ehebett ist normalerweise der Ort, in dem Mann und Frau sich ungestört begegnen können. Dementsprechend ist es hinderlich, wenn ein Ehepaar solch einen Ort nicht hat oder dieser von den Kindern in Beschlag genommen wurde. Darum liegt es auf der Hand, dass wenn ein Ehepaar keine ungestörte Räumlichkeit hat, die Intimität viel weniger zustande kommt. Ein eigenes Schlafzimmer und ein unbesetztes Ehebett sind darum für eine Ehe essenziell. Und wie in vielem, was mit unserem Zuhause und den Kindern zu tun hat, liegt es an uns Frauen, diesen Ort zu schaffen und ihn auch (in der Regel) kinderfrei zu halten. Darum bring deinen Kindern bei, in ihrem eigenen Bett zu schlafen und achte darauf, dass euer Ehebett ein ungestörter Ort ist, an dem ihr euch jederzeit begegnen könnt.
- In aller Frische: Mit fettigen Haaren und nach Schweiss riechend, kommt sich niemand gerne nahe. Viel schöner ist, wenn man sich in aller Frische begegnen kann, also geduscht. Darum sollte unsere “Frische” uns wichtig sein, da sie für das Aufkommen intimer Moment entscheidend ist. Da meistens abends die Möglichkeit zur Intimität ist, hilft es auch abends zu duschen. Wenn das nicht geht, oder nicht in die Routine passt, sollte Mann/Frau wenigstens bereit sein, sich ganz kurz unter der Dusche zu erfrischen, um sich einander sauber und gut riechend hingeben zu können.
- Sprecht darüber: Ein Ehepaar sollte auch über Themen, wie ihre Intimität, offen miteinander sprechen. Denn auch bei so einem Thema kann es zu Missverständnissen oder Wissensunterschieden kommen. Immer wieder mal auszutauschen, was der andere mag oder eben nicht, oder ob es für beide stimmt, gehört ebenfalls zu den Kommunikations-Gebieten einer guten Ehe. So lernt man einander auch auf diesem Gebiet immer besser kennen, denn nicht immer ist dem Partner klar, welche Vorlieben, Vorstellungen und Abneigungen beim anderen vorhanden sind.
- Plant es ein: Intimität passiert nicht einfach immer nur spontan. Besonders in Zeiten, in denen Mann oder Frau sehr beschäftigt sind und Kinder dazukommen, kann es nötig sein, dass Intimität eingeplant werden muss, um nicht vernachlässigt zu werden. Darum nimm dir regelmässig ganz bewusst vor, die Nähe zu deinem Mann zu suchen. Verabrede dich mit ihm oder schick ihm z. B. ein kleiner Hinweis per SMS auf die Arbeit, die ihn wissen lässt, dass er sich auf heute Abend freuen kann. Und dann plane es dir ein und sorge dafür, dass z. B. ihr zeitig Abend esst und die Kinder auch pünktlich im Bett sind.
- Heb dir die Energie dazu auf: Wenn Intimität eine Priorität sein soll, bedeutet das auch, dass wir unsere Energie dazu aufheben sollen. Gerade wir Mamas mit kleinen Kindern können körperlich sehr müde sein. Zu müde für Romantik. Doch wenn möglich sollten wir unsere Kräfte so einteilen, dass wir uns am Tag nicht so verausgaben mit weniger wichtigen Sachen wie Bastelprojekte, Besuchen und Ausflügen, dass wir abends kaum mehr Energie für unseren Ehemann haben. Plan dir also etwas ruhigere Abende ein und hebe dir etwas Energie für deinen Ehemann auf.
- Einfach Anfangen: Nicht immer ist man in Stimmung. Nach einem anstrengenden Mamaalltag möchte man nur noch ins Bett fallen. Auch hatten wir durch das Herumtragen von Kleinkindern häufig schon genug körperliche Berührungen und wünschten unseren Körper einfach mal für uns (ein Grund, warum ich meine Babys nicht häufig im Tragetuch hatte). Ginge es nach dem Lustprinzip, würden wir Frauen in bestimmten Phasen kaum intim sein wollen. Doch hier ist das Ding. Nicht nur die Lust soll entscheiden, wann und ob wir mit unserem Mann intim werden, sondern die angeschauten Anweisungen der Bibel und auch die Bedürfnisse unseres Ehemannes. Einen ganz einfachen Trick, wie das immer gelingt, obwohl keine Lust dazu da ist, verrate ich dir jetzt: Lass dich einfach darauf ein! Fangt einfach mal an und bitte deinen Mann dich etwas einzustimmen. Denn ich garantierte dir, die Lust kommt immer, denn so hat Gott unseren Körper eingerichtet. Und, du wirst es nicht bereuen.
- Geniesse es: Intimität innerhalb der Ehe hat heutzutage, vorwiegend durch Filme, ein schlechtes Image erhalten. Der Mann, der immer will und anscheinend nur Lust gesteuert ist und die Frau, die halt herhalten muss, um ihre eheliche Pflicht zu erfüllen. Doch so war das von Gott nie gedacht. Gott möchte, dass wir den Geschlechtsakt geniessen und uns ganz aufeinander einlassen und hingeben. Darum den Appell an uns Frauen; Geniesse es und lasst deinen Mann merken, dass du dich an ihm erfreust. Denn so ist es für eine Frau kein Muss und der Mann fühlt sich erwidert und wird nicht nur auf seinen angeblichen Trieb reduziert. So ist Intimität, wie Gott es möchte, zur gegenseitiger Beglückung.
Intimität ist also viel mehr als einfach ein sexueller Akt. Es ist tiefste Einheit, eine Verbindung, die nur zwei Menschen miteinander kennen. Und es hat auch viel mit Selbsthingabe und Rücksichtnahme für den anderen zu tun. Denn Sexualität sollte nichts Selbstsüchtiges sein, sondern es sollte immer um den anderen gehen. Nur so kann eine Ehefrau auch darüber hinwegsehen, dass sie müde ist und ein Ehemann sein Bedürfnis nach Intimität zurückstellen, dann wenn er feststellt, dass seine Frau Ruhe benötigt.
Die Liebe sucht nicht das Ihrige (1. Korinther 13,5) sagt uns die bekannte Stelle im Korinther. Und letztlich ist es wieder die Gnade, die es uns ermöglicht, auch in diesem Punkt nicht selbstsüchtig zu sein, und in Sex Erfüllung zu suchen, weil wir nicht für uns selbst leben, sondern für den, der alles für uns gegeben hat. Nur so wird (keine) Lust für ein Ehepaar nicht zum Frust.
2. Korinther 5,15: Und für alle ist er gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist.
3. Intimität zum Schutz
Der dritte und letzte Zweck der Intimität ist unsere Reinheit. Die Reinheit erfüllt das Ziel einer ungestörten Intimität und Einheit innerhalb einer Ehe. Doch diese Intimität hilft uns wiederum rein zu bleiben. Dies schreibt Paulus in der bereits betrachteten Stelle im Korintherbrief Kapitel 7 mehrmals:
1. Korinther 7, 2+5: Aber wegen der Unzucht habe jeder seine eigene Frau, und jede habe ihren eigenen Mann. (…) Entzieht euch einander nicht (…) damit der Satan euch nicht versucht, weil ihr euch nicht enthalten könnt.
Wenn ein Ehepaar sich aneinander zu oft entzieht und die Intimität zu stark in den Hintergrund gerät, setzt sich dieses Paar selbst der Versuchung von sexueller Sünde aus.
Doch Gottes Wille für eine Ehe ist, dass sich ein Ehepaar gegenseitig in der Heiligung hilft. Und als von Gott gegebene Hilfe für unseren Ehemann sollen wir ihm auch im Punkt der Reinheit eine Hilfe sein. Entziehen wir uns unserem Ehemann immer wieder, riskieren wir, dass er (und wir auch) in diesem Gebiet in Versuchung geraten und unrein werden. Ein Ehemann sollte sich auch im Punkt der Intimität auf seine Frau verlassen können, indem er weiss, dass es für sie Priorität hat und Freude ist. Ist dies der Fall, wird er kaum versucht, da ihn seine Frau darin vollkommen zufriedenstellt. Auch wenn die Reinheit von jemand anderem schlussendlich nicht unsere Verantwortung ist, sondern nur unsere eigene, können wir unserem Mann in diesem Punkt eine grosse Hilfe sein und ihn, wie uns, vor Versuchung schützen.
Viele Männer sehen am Arbeitsplatz und auf der Strasse sehr attraktive Frauen, die sich grosse Mühe geben, anziehend und attraktiv auszusehen. Treffen Sie die eigene Frau zu Hause dann in Schlabberhose und mit Baby-Spucke in den Haaren, wirkt dies nicht unbedingt anziehend auf sie. Darum sollen wir Ehefrauen auch nach ein paar Jahren Ehe und ein paar Kinder darauf achten, dass wir für unsere Männer auch im Äusseren immer noch attraktiv wirken.
Damit meine ich nicht, dass wir es dieser Welt gleich tun sollen und uns aufreizend bis hin zu unanständig kleiden. Wir sollten uns allerdings Mühe geben, gepflegt und richtig gekleidet herumzulaufen. Auch sollten wir Vorlieben von unserem Ehemann berücksichtigen. Was findet er attraktiv an dir, wie gefallen ihm deine Haare am besten? Wenn du es nicht weisst, frag ihn doch mal!
Bleib rein!
Paulus musste die Kreter ermahnen, nicht wie die Welt unkeusch zu leben. Wie die Kreter leben wir heutzutage mit ähnlichen Herausforderungen auf dem Gebiet der Sexualität. Doch als Kinder Gottes sind wir zur Heiligung berufen. Das heisst, wir sind mit der Heiligung auch zur Reinheit berufen.
1. Thessalonicher 4,7-8: Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern in Heiligung. Deshalb — wer dies verwirft, der verwirft nicht Menschen, sondern Gott, der doch seinen Heiligen Geist in uns gegeben hat.
Reinheit ist ein Lebensstil, der durch unsere Rettung, den Geist Gottes in uns bewirkt wird. Und uns darum ermöglicht, trotz einer Welt, die unreiner fast nicht mehr sein könnte, einen reinen Lebenswandel zu haben. Wieder einmal mehr möchte ich an den Vers erinnern, auf den im Titusbrief alles hinzielt:
Titus 2, 11+12: Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend allen Menschen, und unterweist uns, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in dem jetzigen Zeitlauf.
Lass uns also (sprichwörtlich) nicht auf das Unreine dieser Welt schaut, sondern auf Gottes Verheissungen und seine befähigende Gnade. Denn nur so können wir rein sein (und auch bleiben) und ein Leben zu Ehren Gottes führen und den wunderbaren Zweck der Reinheit erfahren. Reinheit lohnt sich, darum bleib rein!