Titus 2: Der vergessene Segen der Unterordnung
Titus 2,5: (..) damit sie die jungen Frauen unterweisen, (…) den eigenen Männern sich unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird!
Wenn wir die Stelle betreffs uns Frauen in Titus 2,4+5 genau betrachten wollen, dann kommen wir an dem Thema der Unterordnung nicht vorbei. Ein Thema, welches es heutzutage leider sehr schwer hat. Denn wir leben in einer Zeit, in der Unterordnung abwertend als altmodisch bezeichnet wird. Sieht man heute Unterordnung innerhalb der Ehe als richtig und biblisch an, kann man damit sogar in christlichen Kreisen die Gemüter erhitzen.
Frauen, die sich unterordnen und “von ihrem Mann abhängig” machen, gelten heutzutage als schwach. Die moderne Frau hingegen soll gleichberechtigt, unabhängig, selbstbestimmt und stark sein. Unterschiede zwischen Mann und Frau soll es nicht mehr geben und verschiedene Rollenverteilungen werden als Diskriminierung der Frau eingestuft. Wie bei Eva im Garten Eden, möchte uns die Schlange auf ihre listige Art auch zu diesem Thema Lügen einreden: “Hat Gott wirklich gesagt, ihr seid weniger wert als die Männer und ihr sollt euch unterordnen?”
Doch ist Unterordnung wirklich eine Abwertung der Frau? Ist es wahr, dass Unterordnung Gleichberechtigung ausschliesst? Geht es der selbstbestimmten und unabhängigen Frau wirklich besser?
Unterordnung wird häufig entweder ganz abgelehnt, falsch verstanden oder in einem Missverhältnis dargestellt. Häufig wird nur die Pflicht der Frau -sich unterzuordnen- betont, die Pflichten vom Mann jedoch ausgeblendet. Auch wurden im Namen der Unterordnung tatsächlich Frauen unterdrückt, falsch behandelt und sogar misshandelt. Doch solche Ansichten und solches Verhalten ist nicht, was die Bibel über Unterordnung lehrt und entspricht auf keinem Fall dem Willen Gottes noch seinem Charakter!
Unterordnung biblisch betrachtet und im Sinne Gottes ausgelebt ist etwas Wunderschönes und enorm Gesegnetes! Grund genug, um zu diesem sensiblen, aber sehr wichtigen, Thema die Bibel aufzuschlagen und sehr gründlich hinzuschauen, was Gott mit dieser Aufforderung an die Frau, sich ihrem Mann unterzuordnen, wirklich meint. Dazu möchten wir uns anschauen, welche Rollen Mann und Frau von Gott gegeben wurden und was das eigentliche Ziel der Ehe ist. Denn nur so erhalten wir ein komplettes und biblisch korrektes Bild von Unterordnung.
Gottes Ordnung und der Fluch der Sünde
Epheser 5,22-24: Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi, die Frauen den eigenen Männern als dem Herrn! Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist, er als der Retter des Leibes. Wie aber die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen den Männern in allem.
Unterordnung gehört zur göttlichen Ordnung und ist ein biblisches Prinzip, das wir in der Bibel nicht nur innerhalb der Ehe immer wieder finden. Vor allem von Paulus und Petrus wird dieses für jeden Christen grundlegende göttliche Prinzip in ihren Briefen immer wieder erwähnt.
So sollen Bürger sich ihrer Regierung unterordnen (1. Petrus 2,13/ Römer 13,1/ Titus 3,1), Gemeindemitglieder den Ältesten (1.Petrus 5,5), Diener ihrem Herrn, oder heutzutage Angestellte ihren Vorgesetzten (Titus 2,9/ 1.Petrus 2,18), Kinder ihren Eltern (Kolosser 3,20/ Epheser 6,1-3), Christen sollen sich einander gegenseitig unterordnen, die Gemeinde gegenüber Christus (Epheser 5,21 +24) und wir Christen ordnen uns Gott selbst unter (Hebräer 12,9/ Jakobus 4,7). Auch Jesus, als er auf dieser Erde lebte, nahm als Kind seine Eltern Maria und Josef als seine Autoritätspersonen an (Lukas 2, 51). Und noch mehr! Obwohl Vater, Sohn und Heiliger Geist eine Dreieinigkeit und somit alle gleichgestellt sind, ordnete Jesus (als Mensch) seinen Willen Gott (seinem Vater) unter (1. Korinther 11,3/ Lukas 22,3, Johannes 17, 1-22).
Und dann finden wir wiederholt die Aufforderung an uns Frauen, uns unserem Ehemann unterzuordnen (Epheser 5, 22-24/ Kolosser 3, 18/ Titus 2, 5/ 1.Petrus 3,1-2/ 1.Korinther 11, 3). Auffallend ist, dass alle Bibelstellen, die über das Verhalten der Frau innerhalb der Ehe sprechen, Unterordnung zum Thema haben. Es ist also ein wichtiges Thema.
Wichtig zu all diesen Aufforderungen zur Unterordnung zu sagen ist, dass nirgends in der Bibel diese Anweisungen auch nur einmal in umgekehrter Form zu finden sind. Nie wird dazu aufgefordert, dass Eltern ihren Kindern gehorchen sollten, das Arbeiter sich über ihren Vorgesetzten stellen sollten, oder eben, das sich Ehemänner auch ihren Ehefrauen unterordnen müssten.
1. Mose 3,16: Nach deinem Mann wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich herrschen!
Leider ist ein Teil vom Fluch der Sünde, dass die Frau sich über den Mann erheben möchte und der Mann die Frau unterdrücken will. Schaut man in dieser Stelle von 1. Mose 3,16 das Wort Verlangen im Hebräischen nach, erkennt man, dass dort mit dem Wort Verlangen ein falsches Verlangen der Frau gemeint ist, um Autorität über ihren Ehemann zu erlangen und auszuüben.1 Und somit wären wir auch bei dem Grund, warum ein Thema wie Unterordnung so angefeindet wird und vor allem auch von uns Frauen nicht mehr ausgelebt werden möchte. Denn Sünde verursacht, dass wir Menschen Gottes Ordnungen auf den Kopf stellen wollen.
Der Fluch der Sünde betrifft uns ganz persönlich. Jede von uns kennt die Schwierigkeit. sich unterzuordnen. Selbst beobachte ich auch, wie ich mich in manchen Momenten nicht meinem Mann unterordne, eigenwillig handle oder sich etwas in mir dagegen sträubt. Für viele sind diese Schwierigkeiten der Beweis und ein Argument gegen Unterordnung. Oder sie wollen damit belegen, dass Unterordnung erst mit dem Sündenfall und seinen Folgen kam und somit falsch sei. Doch das wären Schlussfolgerungen basierend auf eigenem Empfinden und Erfahrungen und nicht auf Gottes Wort! Denn das Einzige, das unseren Widerwillen zur Unterordnung beweist, ist, dass wir sündhaft sind und unser Fleisch sich darum gegen Gottes Ordnungen sträubt.
Unterordnung ist also kein Spezialfall nur für die Ehe und auch keine Erfindung der Männer, um Macht über Frauen zu haben, noch ist es eine Folge vom Sündenfall oder eine veraltete und auf die damalige Kultur bezogene Aufforderung. Unterordnung ist ein von Gott angeordnetes und bis heute noch gültiges, biblisches Verhalten, das jeder Christ in den Rollen, in denen er steht (z.B. als Kind Gottes, Angestellter, Gemeindemitglied, Kind, Bürger oder eben Ehefrau) zu seiner vorstehenden Autorität (z.B. Gott, Vorgesetzter, Eltern, Älteste der Gemeinde, Regierung, Ehemann) aufweisen soll und somit uns alle irgendwo in unserem Leben betrifft.
Gleich und trotzdem verschieden
Um das Prinzip der Unterordnung innerhalb der Ehe gut verstehen zu können und auch richtig in unserem Alltag anzuwenden, müssen wir ganz an den Anfang der Menschheit zurückgehen. Dorthin, wo Gott den Menschen als Mann und Frau erschaffen hat. Denn eines der grössten Missverständnisse über die Unterordnung ist, dass es die Frau abwertet und nicht gleichberechtigt. Doch die Bibel ist sehr deutlich, dass Gott Mann und Frau als gleichwertig sieht! In 1. Mose 1, 27 lesen wir, dass Gott beide, Mann und Frau, nach seinem Bild erschuf:
1. Mose 1,27: Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.
Mann und Frau sind also beide nach Gottes Ebenbild geschaffen und reflektieren darum beide Gottes Charakter in ihrem Leben. Und wenn beide nach Gottes Bild geschaffen wurden, dann sind sie für Gott auch beide gleich wichtig und wertvoll. BEIDE, Mann und Frau wurden als Abbild von Gott geschaffen und reflektieren somit Gottes Charakter. Dennoch hat Gott uns als Mann und Frau mit unübersehbaren Unterschieden zwischen den Geschlechtern geschaffen. Verschieden in ihrem Äusseren, in ihrem Verhalten und ihren Stärken, gab Gott Mann und Frau auch verschiedene Aufgaben.
Durch das Bejahen verschiedener Aufgaben, die Gott Mann und Frau jeweils zugeteilt hat, verstehen wir auch die Notwendigkeit und den Segen, der auf der Unterordnung der Frau liegt. Wir merken, dass der Unterschied, der durch die Unterordnung gemacht wird, nicht besteht, weil einer wertvoller als der andere wäre, sondern aufgrund der verschiedenen Rollen und Aufgaben, die Mann und Frau von Gott erhalten haben.
Der Fakt, dass ich eine Frau bin, macht mich nicht zu einer anderen Art von Christ. Aber der Fakt, dass ich ein Christ bin, macht mich zu einer anderen Art von Frau.
Elisabeth Elliot
Gottes Absicht mit der Ehe
Paulus spricht im Zusammenhang der Ehe von einer tiefen Einheit zwischen Mann und Frau. In Epheser 5,31, wo Paulus von dieser Einheit spricht, zitiert er wieder aus 1. Mose 2. Denn das entscheidende Argument für seine neutestamentlichen Anweisungen zur Einheit ist auch hier die Erschaffung von Mann und Frau.
1.Mose 2,23+24: Da sagte der Mensch: Diese endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; diese soll Männin heissen, denn vom Mann ist sie genommen. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden zu einem Fleisch werden.
Epheser 5,31+32: Deswegen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein.” Dieses Geheimnis ist gross, ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde. Jedenfalls auch ihr – jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber, dass sie Ehrfurcht vor dem Mann habe!
Gott hat den Menschen nach seinem Abbild als soziale, beziehungsfähige Wesen geschaffen. Dabei ist die Verbindung zwischen Mann und Frau körperlich, aber auch darüber hinaus, die engste Bindung, die Menschen untereinander eingehen können. Als Vorbild für diese Einheit in der Ehe gibt uns Paulus Christus und die Gemeinde. Denn diese Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde (das sind alle Gläubigen) ist sehr eng, liebevoll und unzertrennlich.
Paulus nennt diese Einheit aus 1. Mose 2,24 ein grosses Geheimnis. Alexander Strauch erklärt im Buch Gleichwertig, aber nicht gleichartig, was Paulus mit dieser Aussage meint: “Die “Ein-Fleisch-Beziehung” von Adam und Eva ist ein prophetisches Bild auf die Einheit zwischen Christus und seiner erretteten Gemeinde. Die Erfüllung von 1. Mose 2,24 wird also in der Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde gefunden. (…) Der wahre Standard für jede Ehe ist darum Christus und seine Gemeinde (…) und die Leitung-Unterordnung Beziehung zwischen Mann und Frau somit ein essenzieller Bestandteil der Ehe.”2
Das Hauptziel der Ehe ist also eine Einheit zu sein, die so ausgelebt wird, dass das Leben von beiden, Mann und Frau, zu Gottes Ehre ist und zu gegenseitigem geistlichem Wachstum führt. Trotz der Leitungsaufgabe vom Mann und der Hilfsaufgabe der Frau soll ein Ehepaar zusammen eine Einheit bilden. Eine Einheit, die so eng ist, dass die Bibel es als “ein Fleisch”, oder im Englischen als “einen Körper” bezeichnet. In dieser Einheit verfolgen beide immer das Wohlbefinden des anderen. Entscheidend für diese Einheit ist, dass Mann und Frau die von Gott gegebenen Aufgaben in seinem Sinn ausführen, denn die Ehe und diese Einheit kann nur funktionieren und zustande kommen wenn sie auch nach der Anleitung und Vorstellung Gottes ausgeführt wird. Verschiedene Rollenbilder und Aufgaben von Mann und Frau, zu dessen biblischer Ausführung die Leitung vom Mann und die Unterordnung der Frau sehr entscheidend sind, sind die Grundpfeiler für Gottes Vorstellung der Ehe zwischen Mann und Frau. Diese Rollen und Aufgaben von Mann und Frau schauen wir uns jetzt genauer an:
Gottes Absicht mit dem Mann
1. Mose 2,20-24: Und der HERR, Gott, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. Und der HERR, Gott, bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und genau so, wie der Mensch sie, die lebenden Wesen, nennen würde, ⟨so⟩ sollte ihr Name sein. Und der Mensch gab Namen allem Vieh und den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber für Adam fand er keine Hilfe, ihm entsprechend. Da liess der HERR, Gott, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, sodass er einschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch; und der HERR, Gott, baute die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau, und er brachte sie zum Menschen. Da sagte der Mensch: Diese endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; diese soll Männin heissen, denn vom Mann ist sie genommen. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden zu einem Fleisch werden.
Wieder liefert uns die Erschaffung von Mann und Frau auch Antwort auf Gottes Vorstellung der Aufgabe für den Mann. Weil für Adam unter all den Tieren kein Gegenüber gefunden wurde, das ihm entsprach, erschuf Gott für Adam eine Frau als seine passende Hilfe. Adam war also zuerst da und Eva wurde für Adam geschaffen, um ihn zu ergänzen. Auch wurde Eva aus Adam geschaffen. Denn anders als bei den Tieren, die Gott durch sein Wort erschuf, baute Gott Eva aus der Rippe von Adam. Paulus greift diese Reihenfolge in der Erschaffung vom Menschen und dass Eva aus Adam erschaffen wurde im Neuen Testament wieder auf:
1.Korinther 11,9: Und der Mann wurde nicht geschaffen um der Frau willen, sondern die Frau um des Mannes willen.
1.Timotheus 2,13: Ich erlaube aber einer Frau nicht zu lehren, auch nicht über den Mann zu herrschen, sondern ⟨ich will⟩, dass sie sich in der Stille hält, denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva;
Auch wenn diese Verse auf die Gemeinde bezogen sind, zeigen sie uns, dass die unterschiedliche Art und Weise der Erschaffung von Mann und Frau bis heute entscheidende Fakten bezüglich der Rollenverteilungen von Mann und Frau sind. Aufgrund dessen, dass Adam zuerst geschaffen und Eva aus Adam geschaffen wurde, bezeichnet Paulus den Mann als Haupt für die Frau, sowie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist.
Epheser 5,23+24: Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist, er als der Retter des Leibes. Wie aber die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen den Männern in allem.
1.Korinther 11,3: Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott.
Das Wort “Haupt”, im Griechischen κεφαλὴ, ist das übliche griechische Wort für den Kopf vom menschlichen Körper. Aber es wird auch im übertragenen Sinn als “Autorität über” oder “Leiter” verwendet. 2 Wenn Paulus schreibt “der Mann ist das Haupt der Frau”, dann meint er, dass der Ehemann in der Ehe der Leiter dieser zwei Menschen ist. Die oben genannten Stellen zeigen deutlich auf, dass Gott Adam schon von seiner Erschaffung an als eine Autoritätsperson vorgesehen hat, unter die sich Eva unterordnen soll.
Als Leiter oder Haupt innerhalb der Ehe gibt der Ehemann seiner Familie die Richtung vor und das Wohl seiner Familie liegt in seiner Verantwortung. Die Leiterrolle vom Ehemann innerhalb der Ehe zu verstehen (und auch anzuerkennen) ist wichtig, um das Warum der Unterordnung zu verstehen. Die Frau soll sich ihrem Ehemann unterordnen, weil die Leitung der Familie eben nicht ihr anvertraut wurde, sondern dem Mann. Doch um Unterordnung nicht falsch zu verstehen, müssen wir auch betrachten wie der Mann diese Leiterrolle ausüben soll. Ein ganz wichtiger Punkt, den Paulus in der bekannten Stelle zur Ehe in Epheser 5 ebenfalls mehrmals betont, ist dieser:
Epheser 5,25: Ihr Männer, liebt eure Frauen!, wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat,
Ein Ehemann soll also seine Frau lieben und in dieser Liebe ihr und seiner Familie als Haupt vorstehen! Das Vorbild seiner Liebe soll niemand anderes als Christus selbst sein und wie dieser die Gemeinde liebt und leitet. Diese selbstlose, aufopfernde und bedingungslose Liebe Jesu soll also für die Liebe und das Verhalten der Massstab sein! Nur ein paar Verse weiter betont Paulus das gleiche nochmals und fordert den Mann auf, seine Frau so zu pflegen und für sie zu sorgen wie auch Christus für die Gemeinde sorgt.
Epheser 5,28+29: So sind auch die Männer schuldig, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, wie auch der Christus die Gemeinde.
John McArthur schreibt zu diesen Versen: “Dies beschreibt die doppelte Verantwortung vom Ehemann, für die Bedürfnisse seiner Frau zu sorgen, aber auch ihr zu helfen, geistlich zu reifen und ihr herzliche und zärtliche Zuneigung entgegenzubringen, um ihr Sicherheit und Wohlbefinden zu geben. Der Herr sorgt für seine Gemeinde, weil sie so innig und unzertrennlich mit ihm verbunden ist. Würde er für seine Gemeinde nicht sorgen, würde er an seiner eigenen Ehre verlieren, welche die Gemeinde ihm durch Anbetung und Gehorsam bringt. Genauso ist es in der Ehe. Der Ehemann soll so innig mit seiner Ehefrau verbunden sein, dass sie wie eins sind. Wenn er für seine Frau sorgt, sorgt er auch für sich.” 3
Kolosser 3,19: Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie!
1.Petrus 3,7: Ihr Männer ebenso, wohnt verständnisvoll ⟨mit ihnen⟩ zusammen als dem schwächeren, dem weiblichen Gefäss, und gebt ⟨ihnen⟩ Ehre als ⟨solchen⟩, die auch Miterben der Gnade des Lebens sind, damit eure Gebete nicht verhindert werden!
Auch diese Verse in Kolosser und 1. Petrus zeichnen ein sehr deutliches Bild davon, wie ein Ehemann mit seiner Frau umgehen soll. Ehemänner, die behaupten, ihre von Gott gegebene Autorität und die Anweisung der Unterordnung an die Frau gebe ihnen das Recht, ihre Frau herumzukommandieren, zu kontrollieren und “im Zaun zu halten” und dafür zu sorgen, dass die Frau sich unterordnet, haben definitiv etwas missverstanden. Sie schaden sich selbst und haben vielleicht sogar vergessen, wer ihr Haupt ist, nämlich Gott!
Eine ganz konkrete Aufforderung, dass der Ehemann die Familie leiten oder ihr vorstehen soll, finden wir in den Anweisungen von Paulus an Timotheus:
1.Timotheus 3,4+5: (…) der dem eigenen Haus gut vorsteht und die Kinder mit aller Ehrbarkeit in Unterordnung hält – wenn aber jemand dem eigenen Haus nicht vorzustehen weiss, wie wird er für die Gemeinde Gottes sorgen?
1.Timotheus 3,12: Die Diener seien ⟨jeweils⟩ Mann einer Frau und sollen den Kindern und den eigenen Häusern gut vorstehen;
Dem eigenen Haus gut vorzustehen, ist eine Voraussetzung, die für einen Gemeindeleiter sowie für einen Diakon (Gemeinde-Diener) zählt. Wie das Wort “Voraussetzung” sagt, ist dem eigenen Haus gut vorzustehen etwas, das schon vor dem Dienstantritt eines Leiters oder Diakons bestehen soll. Diese Anweisung dient somit auch als Vorbild für alle christlichen Männer. Die Anweisung an die Frau, sich unterzuordnen, ist übrigens auch ein Beleg dafür, dass jeder Ehemann von Gott in seinem Zuhause eine Leitungsfunktion erhalten hat. Wäre dem nicht so, wären die unübersehbaren und sehr deutlichen Anweisungen an die Frau, sich ihrem Ehemann unterzuordnen, ja vergeblich.
Doch genauso wie es das Extrem eines “überdominanten” Ehemannes gibt, kann ein Mann auch in das andere Extrem verfallen, nämlich dass er nicht oder kaum leitet. Das Ganze wird heutzutage noch durch den Versuch verstärkt, die Rolle der Frau der Rolle des Mannes gleich zu machen. So wird auch die Leiter-Rolle vom Mann geschwächt und immer weniger als positive Eigenschaft betrachtet. Das Ergebnis sind passive Ehemänner, die es verpassen, tatsächlich auch zu leiten und sich lieber aus der Verantwortung herausziehen möchten.
Doch gottesfürchtige Ehemänner leiten ihre Familien so, dass die Ehefrau sich auch unterordnen kann und nicht gezwungen wird, immer wieder Entscheidungen für die Familie selbst treffen zu müssen. Das Bestreben von solchen Gott gehorsamen Ehemännern ist immer die Anweisung Gottes, nämlich ein liebevolles Haupt ihrer Familie zu sein, mit dem Ziel einer Einheit.
Gottes Absicht mit der Frau
Die Rolle der Frau ist in den vergangenen Jahren besonders unter Beschuss geraten. Immer mehr wird von verschiedenen Seiten mit Hochdruck daran gearbeitet, das Rollenbild der Frau dem der Männer gleichzumachen. Nur wenn Mann und Frau gleich seien und gleiche Aufgaben hätten, seien sie gleichgestellt und gleichberechtigt, denken viele. Doch wie weiter oben bereits anhand der Bibel betrachtet, wissen wir, dass Mann und Frau beide nach Gottes Bild geschaffen wurden und somit vor Gott als gleich wichtig und gleich wertvoll gelten. Verschiedene Geschlechterrollen und Aufgabenverteilungen heben darum bei Gott die Gleichberechtigung auf keinen Fall auf.
Wenn wir nämlich die Rolle der Frau anhand der Bibel detailliert betrachten, stellen wir schnell fest, dass die Aufgabe der Frau auf keinen Fall weniger wichtig ist als die vom Mann. Und ihre Aufgabe genau zu betrachten lässt uns verstehen, wie und wieso die Frau sich ihrem Mann unterordnen soll.
1.Mose 2, 18,20-23: Und der HERR, Gott, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. (…) Aber für den Menschen fand sich keine Gehilfin, die ihm entsprochen hätte. Da liess Gott der HERR einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen; und während er schlief, nahm er eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. Und Gott der HERR bildete die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau und brachte sie zu dem Menschen.
Die Stelle in 1. Mose 2 gibt uns auch hier Aufschluss darüber, was die von Gott gegebene Aufgabe für die Frau ist: Eva wurde explizit für Adam geschaffen. Eine Massanfertigung für Adam sozusagen, weil für ihn keine passende Hilfe gefunden wurde. Ohne Eva war Adam nicht vollständig. Und aus Paulus Hinweis in 1. Korinther 11,9 geht klar hervor, dass die von Gott gegebene Aufgabe der Frau, dem Mann eine Hilfe zu sein, bis heute noch die gleiche ist.
1.Korinther 11,7-9: Da er (der Mann) Gottes Bild und Abglanz ist; die Frau aber ist des Mannes Abglanz. Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann; denn der Mann wurde auch nicht um der Frau willen geschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen.
Die Frau wurde also für den Mann geschaffen, um ihn in seiner Rolle zu unterstützen. Und so wurde die Rolle der Frau über die Rolle des Mannes definiert und nicht umgekehrt. Dazu kommt, dass die Frau zur Ehre vom Mann geschaffen wurde, der Mann jedoch zur Ehre von Gott. Das sind eindeutige Faktoren in der Rolle der Frau, die den Mann unterstützen und somit verdeutlichen, dass die Aufgabe der Frau darin liegt, ihrem Mann eine für ihn zugeschnittene Hilfe in seinen Aufgaben zu sein.
Leider wird das Wort “Hilfe” heutzutage gar nicht mehr gerne gehört und sofort mit einer Minderwertigkeit gleichgesetzt. Dass dem nicht so ist, stellen wir fest wenn wir das Wort “Helfer/Hilfe” (hebr. עֵזֶר) im Hebräischen nachschlagen. Tun wir das, so sehen wir, dass dieses Wort im Alten Testament mehrmals für Gott selbst gebraucht wird, um ihn als Hilfe für an die ihn Gläubigen zu beschreiben (Psalm 121). Wenn das gleiche Wort für Gott selbst gebraucht wird, dann kann es kaum eine abwertende Bedeutung haben. Betrachten wir dann auch noch, was die Aufgaben der Frau sind, merken wir schnell, dass diese ganz und gar nicht unwichtig sind. Im Gegenteil wie in Sprüche 31 steht:
Sprüche 31,10: Eine tüchtige Frau – wer findet sie? Weit über Korallen geht ihr Wert.
Laut Titus 2,4+5 soll die Frau ihren Ehemann lieben. Dies beinhaltet auch, ihrem Mann eine Hilfe zu sein. Ihr Ehemann soll für die Frau eine grosse Priorität sein, für die sie ihre Kräfte und Energie aufhebt und einsetzt. Eine gute Hilfe richtet sich auf die Aufgaben, Ziele und Verpflichtungen der Person, die ihre Hilfe benötigt.
Elisabeth George schreibt in ihrem Buch “Eine Frau nach dem Herzen Gottes” dazu Folgendes: “Ich kann ehrlich sagen, dass ich eine bessere Ehefrau- und eine besserer Christin- geworden bin, als ich zu einer besseren Hilfe wurde. Die Einsicht, dass Gott mich beauftragt hat, meinem Mann zu helfen, öffnete mir die Augen. Nach Gottes Gedanken soll ich nicht mit meinem Mann konkurrieren, sondern vielmehr fest hinter ihm stehen und ihn unterstützen. Ich soll ihm dabei helfen, erfolgreich zu sein6.”
Wir Frauen sind häufig zu stark mit uns selbst beschäftigt und möchten unsere eigenen Pläne und Projekte verwirklichen. Wir konzentrieren uns mehr auf unsere Aufgaben, Tätigkeiten und Wünsche, anstelle auf die Pläne von unserem Mann. Wir treffen ungefragt Entscheidungen oder boxen unseren Willen durch und übernehmen so sogar die Leitung in unserer Familie. Unsere Ehemänner werden dabei vor vollendete Tatsachen gestellt, stossen auf Widerwillen oder werden an ihren von Gott gegebenen Aufgaben gehindert.
Doch was wir vergessen, ist, dass wir gemeinsam mit unserem Ehemann an einem Strang ziehen sollen. Dabei bestimmt unser Ehemann die Richtung. Unsere Rolle wird durch sein Ziel und seine Aufgabe bestimmt, wobei das Ziel vom Ehemann auch unser Ziel sein soll . John Piper schreibt zu diesem Thema kurz, aber sehr treffend: «Unterordnung ist die göttliche Aufforderung, die Leitung ihres Mannes zu schätzen und zu bestätigen und ihm in ihren Begabungen zu helfen, diese auszuführen.»4
Gott hat die Frau ebenfalls nach seinem Bild geschaffen, was bedeutet, dass er sie mit demselben Verstand und Fähigkeiten eines Menschen geschaffen hat wie den Mann. Die Frau ist eben nicht irgendein Wesen, sondern “seinesgleichen”, was so viel bedeutet, dass der Verstand der Frau und andere Fähigkeiten eines Menschen genauso entwickelt sind wie die des Mannes. Denn nur so hatte Adam auch ein Gegenüber, das ihm tatsächlich eine Hilfe sein konnte. Leider wird dieser Punkt häufig vergessen und von einem sehr engen Verständnis der Unterordnung überschattet. Viele meinen, dass die Frau, mit der Begründung der Unterordnung, ihrem Mann nichts zu sagen hätte, in keine Entscheidung mit einbezogen werden solle und nie Einwände oder Befürchtungen zu etwas einbringen dürfe Doch ganz ehrlich, spricht man einem Menschen die Fähigkeit zu denken ab, unterscheidet ihn nicht mehr viel von einem Tier, oder?
Betrachten wir die Rolle der Frau merken wir, dass Unterordnung weiter darüber hinaus geht als nur darüber zu streiten, ob eine Frau Dinge selbst entscheiden darf und ob der Mann immer das letzte Wort haben muss. Adam war ohne Eva nicht komplett. Es fehlte ihm etwas und erst mit Eva konnte er seine Aufgabe richtig gut ausführen. Unsere Männer benötigen unsere Hilfe, wir sind ihre massgeschneiderte Ergänzung, mit anderen Begabungen, Fähigkeiten und Aufgaben. Und in diesen Begabungen und Aufgaben (wie in Titus 2,4+5 beschrieben) sind wir ihnen eine perfekte Hilfe. Eine Hilfe, weil wir auch mitdenken, Einwände einbringen, Vorschläge machen, unseren Mann entlasten, indem wir gewisse Entscheidungen innerhalb von unserem Aufgabenbereich selbst treffen, Dinge für ihn erledigen und manchmal sogar, nachdem wir unser eigenes Herz bezüglich der richtigen Motivation überprüft haben, unseren Mann auf Fehler hinweisen.
Unterordnung verunmöglicht gemeinsame Entscheidungen eines Ehepaares übrigens nicht. Im Gegenteil, die allermeisten Entscheidungen werden in einer guten Ehe gemeinsam getroffen. Auch verbietet Unterordnung nicht, dass die Frau in ihren Aufgabenbereichen gewisse Entscheidungen selbst treffen kann. Bei uns ist das z.B. fast alles, was den Haushalt betrifft. Ich habe ein festes Haushaltsbudget und entscheide innerhalb dessen selbst, was ich an Lebensmitteln, Putzutensilien, Kleidung für die Kinder oder hier und da eine Nettigkeit für mich oder die Kinder einkaufe. Auch wie ich meinen Haushalt und unser Zuhause organisiere und z.T. auch einrichte, entscheide ich meistens selbst. Indem ich das tue, bin ich meinem Mann eine grosse Entlastung und er kann sich um andere Aufgaben kümmern, die ich ihm nicht abnehmen kann, weil sie zu seinem Aufgabenbereich gehören.
Wir Frauen sollten Entscheidungen aber immer im Sinne und zum Wohl von unserem Ehemann treffen. Auch sollten wir gewisse Freiheiten nicht einfach zu unseren Gunsten ausnutzen und unseren Ehemann damit hintergehen. Bei Unsicherheiten sollten wir immer unseren Ehemann nach seiner Meinung fragen. Und somit, auch wenn wir Entscheidungen selbst treffen, treffen wir sie in Unterordnung. Denn vergessen wir nicht, dass die Schlange im Garten Eva genau an diesem Punkt angriff. Eva hatte selbst entschieden, die Frucht zu essen, sie ging nicht zu Adam und fragte, was er davon hielt. Indem Satan direkt zu Eva ging, um sie zu versuchen, von der Frucht zu essen, versuchte er Eva auch darin, die Leiterrolle von Adam zu übernehmen. Dass die Schlange auf Eva zuging als sie alleine war, steht im grossen Kontrast zu Gottes Verhalten, der immer zuerst Adam ansprach (1. Mose 2,15-17: 3,9). Paulus hatte genau dieses Ereignis im Kopf als er Timotheus bezüglich der Rolle von Mann und Frau in der Gemeinde schrieb.
1.Timotheus 2,14: (…) und Adam wurde nicht betrogen, die Frau aber wurde betrogen und fiel in Übertretung.
Eine Frau, die ihrem Mann eine gute Hilfe sein möchte und diese Helferrolle mit Verstand, Selbstbeherrschung aber auch in Unterordnung ausführt, gewinnt schnell das Vertrauen von ihrem Ehemann. Genauso wie ein Ehemann, der seine Leiterrolle in Liebe ausführt, das Vertrauen seiner Frau gewinnt. Und so arbeiten die beiden Hand in Hand, jeder mit seinen Aufgaben und Begabungen und können sich aufeinander verlassen, weil sie in den Ordnungen Gottes als eine Einheit leben. Was für ein Segen!
Sprüche 31,11+12: Ihr vertraut das Herz ihres Mannes, und an Ausbeute wird es ihm nicht fehlen. Sie erweist ihm Gutes und nichts Böses alle Tage ihres Lebens.
Die Schönheit der Unterordnung
Vielleicht hast du es bemerkt: Wir sind von der Rolle der Frau nun mitten im Thema der Unterordnung angelangt. Dies hat den Grund, dass die Aufgabe der Frau (unserem Ehemann eine Hilfe zu sein) uns einiges über die praktischen Anwendungen von Unterordnung lehrt. Doch ein paar Details fehlen uns noch bevor wir unser Ziel, ein komplettes biblisches Bild zur Unterordnung, erreicht haben. Diese wichtigen Details über die Unterordnung finden wir in den beiden Stellen in Epheser 5,23+24 und 1. Petrus 3,1-6 und genau diese Stellen schauen wir uns zum Schluss noch genauer an.
Epheser 5,23+24: Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist (…) Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen.
Unterordnung (griech. ὑποτάσσω) meint “sich selbst unten einzuordnen”. 5 Unterordnung ist somit etwas, das selbst und aktiv von uns Frauen getan werden muss. Die Bedeutung des Wortes macht auch klar, dass es nicht die Aufgabe des Mannes ist, dafür zu sorgen, dass sich die Frau unterordnet. Zumal er auch nirgends in der Bibel dazu aufgefordert wird.
Dieser griechische Ausdruck für Unterordnung wird immer nur zu einem Gegenüber als Autoritätsperson verwendet. Im Fall der Ehe ist das der Ehemann. Das macht deutlich, dass Unterordnung, und damit auch die Rollenverteilungen innerhalb der Ehe, nicht plötzlich umgedreht werden können. Nie finden wir in der Bibel, dass der Mann sich der Frau unterordnen soll oder dass Unterordnung innerhalb der Ehe gegenseitig sein sollte. Wir finden, dass Liebe, Verzicht und Aufopferung von beiden, Mann und Frau, gefordert wird (1. Korinther 7,3-5/ 1. Korinther 13,4), doch das schliesst Gottes Idee für die Leiter-Unterordnungs-Struktur innerhalb der Ehe nicht aus. Der Ehemann ist trotzdem die Leitperson innerhalb der Ehe und die Frau soll sich darin unterordnen.
Sich unterordnen! Nicht nur ab und zu, oder nur in gewissen Bereichen. Sondern in allen Dingen, so wie es am Ende von Epheser 5, 24 steht. Eine wichtige Anmerkung, die wir gerne überlesen wollen, weil sie uns zu absolut klingt. Wie oben schon erklärt, heisst das nicht, dass wir Frauen bei jeder Kleinigkeit und jedem Detail um die Erlaubnis und den Rat unseres Ehemannes fragen müssen. Doch wir sollten alle Entscheidungen in unserem Alltag immer im Sinne von unserem Ehemann treffen. Nie sollten wir Entscheidungen treffen, die unserem Ehemann schaden könnten, ihn nicht ehren oder entgegen seinem Willen sind. Und somit ordnen wir uns “in allen Dingen” unter.
Auch die wenigen Verse in 1. Perus 3,1- 6 haben uns einiges zum Thema Unterordnung zu sagen:
1.Petrus 3,1-2: Ebenso ihr Frauen, ordnet euch den eigenen Männern unter, damit sie, wenn auch einige dem Wort nicht gehorchen, ohne Wort durch den Wandel der Frau gewonnen werde, indem sie euren in Furcht reinen Wandel angeschaut haben!
Auffallend ist hier gleich zu Beginn, dass Petrus betont, wir sollen uns unseren eigenen Männern unterordnen. Jede Frau hat sich also zuallererst ihrem eigenen Mann unterzuordnen. Nie sollte eine Frau sich entgegen ihrem eigenen Mann einem anderen Mann unterordnen. Denn ab dem Moment, in dem die Frau verheiratet ist, ist ausschliesslich ihr Mann ihr Haupt.
Petrus gibt uns in diesem Vers auch Antwort auf eine Frage, die viele Frauen im Zusammenhang mit der Unterordnung beschäftigt. Die Frage, ob man sich dem Ehemann unterordnen muss, auch wenn er seiner Aufgabe nicht nachkommt, wird häufig gefragt. Was ist in meinem Fall? Was ist mit dem Ehemann, der die Familie kaum leitet, oder seine Vaterrolle nicht ernst nimmt? Was ist mit dem Ehemann, der finanzielle Fehlentscheidungen trifft, oder dem ungläubigen Ehemann? Das sind keine einfachen Situationen und es ist nur verständlich, dass betroffene Frauen sich solche Fragen stellen.
Petrus gibt uns hier eine deutliche Antwort auf diese Fragen. Er sagt, dass die Frau sich sogar dem Ehemann unterordnen soll, der dem Wort Gottes nicht gehorcht. Das heisst so viel wie, dass er ungläubig ist. Die Erklärung, warum wir uns in aller Stille unterordnen sollen, fügt Paulus gleich hinten an. Nämlich, damit er für Gott gewonnen werde alleine durch den Wandel seiner Frau. Gerade wenn ein Mann nicht an Gott glaubt, können belehrende und kritisierende Worte der Frau das Herz des Mannes eher verschliessen. Doch das stille Vorleben der Frau, und zwar ihres Gehorsams Gott und seinem Wort gegenüber, zeigt dem Mann den christlichen Glauben und Gottes verändernde Gnade viel besser auf als Worte es je tun könnten.
Wenn das Vorleben in Unterordnung schon etwas in einem ungläubigen Ehemann bewirkt, wie viel mehr bewirkt es dann auch in einem gläubigen Ehemann, der grundsätzlich dem Wort Gottes gehorchen möchte? Auch dort kann das Gewissen eines Ehemannes durch die Unterordnung der Frau angesprochen werden und ihn ohne ein Wort auf ein Fehlverhalten aufmerksam machen und Veränderung bewirken. Wenn Gott in seinem Wort sagt, dass trotz fehlerhaftem oder ungläubigem Ehemann unsere Unterordnung und somit die Anerkennung von seiner Leiterrolle Veränderung bewirken kann, glauben wir das dann?
Wir Frauen sind häufig sehr auf die Fehler und Makel unsere Ehemänner konzentriert und wollen diese korrigieren. Anstelle davon weist uns die Stelle in 1. Petrus aber dazu an, uns darauf zu konzentrieren, wozu Gott uns beauftragt hat. Eine Frau, die sich darauf konzentriert, was Gott sie anweist zu tun, anstatt selbst ihren Mann korrigieren und verändern zu wollen, braucht nicht mehr viele Worte, sondern wird sich fröhlich unterordnen. Und dann kann Gott wirken und in ihrem Ehemann eine grundlegende Veränderung, Umkehr und Busse von seinem Fehlverhalten und alten Leben bewirken.
Trotzdem muss ich hier erwähnen, dass eine Frau auch die Verantwortung hat, ihren Mann in Liebe und einfühlsam auf sündhaftes Verhalten aufmerksam zu machen. Denn sich unterzuordnen heisst nicht, die Augen vor Sünde zu verschliessen. Zudem endet ihre Unterordnung in den Bereichen, in denen ihr Mann von ihr verlangt, gegen Gott zu sündigen. Auch wäre es falsch zu denken, dass eine Frau wegen der Unterordnung jeder Situation hilflos ausgeliefert ist. Es gibt Ehe- und Familiensituationen, in der die Frau sich und vielleicht sogar ihre Kinder schützen muss. Riskiert sie und ihre Familie aufgrund von Fehlentscheiden und Fehlverhalten ihres Ehemannes deutlichen Schaden zu nehmen, dann sollte sie (wenn möglich zusammen mit ihrem Ehemann) unbedingt Hilfe in ihrer Gemeinde suchen. Oder wenn das nicht möglich ist, sollte sie Hilfe bei einem vertrauensvollen biblischen Seelsorger.
Bei den allermeisten von uns ist aber nicht unser Ehemann (auch wenn er sündhaft ist) das Problem, warum es uns schwerfällt, uns unterzuordnen. Sondern es ist unser eigenes sündhaftes Herz. Nicht die Fehler von unserm Ehemann sind unser Problem, sondern unser Eigenwille und unsere Ich-Bezogenheit. Wie häufig haben wir unseren Ehemann schon herumkommandiert, anstelle etwas selbst zu tun, auf die «Tränendrüsen gedrückt» um etwas zu erhalten, was wir unbedingt wollten und haben so unseren Mann manipuliert. Oder Geld ausgegeben, im Wissen, dass unser Ehemann nicht damit einverstanden gewesen wäre. Etwas gemacht, im genauen Wissen, dass unser Ehemann dies nicht mag oder etwas unterlassen zu tun, von dem wir genau wussten, dass er dies sehr schätzen würde. Auch selbst etwas bestimmt und in seinem Beisein einfach entschieden oder sogar den Entscheid unseres Ehemannes vor den Kindern infrage gestellt. Wir alle haben schon mehrmals darin versagt, uns unterzuordnen.
Doch eine Frau, die Gott liebt, sein Kind ist und ihm nachfolgen möchte, entscheidet sich immer und immer wieder, Gott gehorsam zu sein. Ihr Gehorsam ist nicht abhängig von Gefühlen, Erfahrungen, Umständen oder ihrem Ehemann, sondern von ihrer Entscheidung, Gott nachzufolgen. Petrus beschreibt in den nächsten paar Versen solch eine Frau. Er sagt dort, dass wahre Schönheit unvergänglich ist und von einer Frau besitzt wird, die sich mit Sanftheit, zurückhaltenden Worten und Unterordnung schmückt. Eine Schönheit, die nicht am Äusseren zu erkennen ist, sondern am Verhalten. Auch wenn wir das selbst vielleicht nicht unbedingt merken, ist das ein Verhalten, das den Menschen um uns herum auffällt! Ein Verhalten, das wunderschön ist; viel schöner als eine moderne Frisur, schöner Schmuck, eine perfekte Figur oder der neuste Kleidungstrend!
1.Petrus 3,3-6: Euer Schmuck soll nicht äusserlich sein – mit Haarflechten, goldenen Ketten oder prächtigen Kleidern –, sondern der verborgene Mensch des Herzens, unvergänglich, mit sanftem und stillem Geist: Das ist köstlich vor Gott. Denn so haben sich vorzeiten auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten, wie Sara Abraham gehorsam war und ihn Herr nannte; deren Töchter seid ihr geworden, wenn ihr das Gute tut und keinen Schrecken fürchtet.
Petrus gibt uns in diesen Versen auch gleich ein lebendiges Beispiel: Sara, die Frau von Abraham, wird uns hier als ein Vorbild für Unterordnung, innere Schönheit und ihren Glauben genannt. Sara? War sie nicht die, die Abraham dazu bewegte, mit ihrer Nebenfrau Hagar ein Kind zu zeugen und so die Nachkommenschaft Abrahams selbst in die Hand zu nehmen (1. Mose 16-21)? War nicht Sara die, die aus Unglauben lachte, als sie hörte, dass sie in ihrem hohen Alter ein Baby gebären sollte? Es ist deutlich. Sara war eine Frau wie wir und trotzdem wird sie uns in Hebräer 11,11 als einzige Frau unter den sogenannten Glaubens-Helden aufgeführt:
Hebräer 11,11: Durch den Glauben empfing auch Sara, die unfruchtbar war, Kraft, Nachkommen hervorzubringen trotz ihres Alters; denn sie hielt den für treu, der es verheissen hatte.
Gott erzog und veränderte Saras Herz und so lernte Sara über die Jahre, den Verheissungen Gottes zu glauben und ganz auf Gott zu hoffen. Auch wir Frauen von heute besitzen Gottes Verheissungen und dürfen Gott als unsere Hoffnung haben. Und genau diese Hoffnung in Gott ist es, die es uns ermöglicht, uns unseren Männern unterzuordnen. Es ist nicht unser perfekter Ehemann, der nie Fehlentscheidungen trifft, sich nie falsch verhält oder nie egoistisch handelt, auf den wir uns immer verlassen und dem wir uns darum unterordnen können. Sondern wir können uns unterordnen, weil unser Vertrauen in unserem souveränen Gott gründet, von dem wir wissen, dass er alles, was in unserem Leben ist und passiert, zu unserem Besten lenkt.
Römer 8,28: Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach ⟨seinem⟩ Vorsatz berufen sind.
Unser Drang, zu kontrollieren, selbst entscheiden zu wollen und unsere Angst, unsere Ehemänner könnten für uns falsche Entscheidungen treffen, löst sich in Luft auf wenn wir anerkennen, dass auch unser Ehemann und die Entscheidungen, die er trifft (ob gut oder schlecht), etwas ist, was Gott in unserem Leben zulässt und zu unserem Besten gebraucht.
1. Korinther 10,13: Keine Versuchung hat euch ergriffen als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, so dass ihr sie ertragen könnt.
Vielleicht war Unterordnung für dich immer etwas Abstraktes und nicht wirklich Alltägliches. Etwas, das dir ohnehin nicht gelingt. Oder etwas, das du vielleicht zur heutigen Zeit gar nicht mehr als notwendig angesehen hast? Und vielleicht lebst du in einer Ehe, die dir Unterordnung nicht gerade leicht macht. Doch wenn du ein Kind Gottes bist, dann möchtest du Gott auch in diesem Bereich gehorsam sein und dich deinem Ehemann unterordnen, so wie die Bibel uns Frauen dazu anweist.
Dich unterzuordnen wird dir je nach Situation nicht immer leicht fallen, doch du darfst wissen, dass Gott an dir arbeitet, so wie er es bei Sara tat. Deine Umstände, dein Ehemann und seine Schwächen sind nicht die entscheidenden Faktoren, ob dir Unterordnung gelingt oder nicht. Sondern Gott ist es, der durch die Errettung in dir ist und dich durch seinen Geist befähigt, ihm gehorsam zu sein – auch im Punkt der Unterordnung. Gott versucht dich nie über dein Vermögen und Gottes Gnade hat dich von der Macht der Sünde befreit und dich zum Gehorsam befähigt.
Römer 6,17: Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde gewesen, nun aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Vorbild der Lehre, das euch überliefert worden ist.
1.Petrus 1,14: Als gehorsame Kinder passt euch nicht den Begierden an, denen ihr früher in eurer Unwissenheit dientet,
Es liegt ein gewaltiger Segen darin wenn wir uns als Frauen unterordnen. Der Frau, die sich unterordnet, wird es besser gehen als der Frau, die auf Selbstbestimmtheit und selbst gewählte Freiheiten pocht. Denn die Frau, die sich unterordnet, darf wissen, dass sie unter dem Segen und Willen Gottes lebt. Ihr Leben ist geordnet und sie darf mit einer Zuversicht und Ruhe in die Zukunft blicken, weil sie nicht sich selbst oder ihrem Ehemann vertraut, sondern Gott. Sie ist auf keinen Fall schwach, denn ihre Schönheit, welche von ihrer selbstbeherrschten und zurückhaltenden Art kommt, zeugt von innerer Stärke. Eine Frau mit solch einem inneren Schmuck wird definitiv gesehen und gelobt werden.
Sprüche 31,25 +30: Kraft und Würde sind ihr Gewand, und sie lacht angesichts des kommenden Tages.(…) Anmut ist trügerisch und Schönheit vergeht, aber eine Frau, die den HERRN fürchtet, die wird gelobt werden.
Kommen wir noch einmal zu unserem Anfangsvers in Titus 2,5 zurück. Denn diese wichtigen Anweisungen für uns Frauen schliessen mit einer ganz wichtigen Bemerkung.
Titus 2,5 : (…) den eigenen Männern sich unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert werde!
Ob wir Frauen die biblischen Anweisungen für unseren Alltag als Mutter und Ehefrau befolgen oder nicht, wird von unserem Umfeld gesehen. Es wird von unseren Ehemännern, Kindern, Eltern, Freunden, Verwandten und Nachbarn wahrgenommen, ob wir nach Gottes Willen leben oder nicht. Wenn unser Umfeld unseren Glauben an Gott nicht auch in diesen alltäglichen Dingen ausgelebt sieht, wäre das eine Verlästerung von Gottes Wort und seinen Anweisungen und kein gutes Zeugnis. Eine Frau hingegen, die nach Gottes Willen lebt, die von Gott bestimmte Rolle einnimmt und die für sie vorgesehenen Aufgaben ausführt, lebt zu Gottes Ehre, ist ein unglaubliches Zeugnis und ein Segen für ihr ganzes Umfeld. Unterschätzen wir unsere Aufgaben als Mutter, Ehefrau und Hausfrau nicht, denn auch wenn die Welt die biblischen Anweisungen für uns Frauen vielleicht nicht kennt oder diese als überholt, wertlos und unbedeutend abstempelt, wird unser Zeugnis etwas anderes reden. Es wird gesehen und es wird einen wunderbaren Gott der Gnade bezeugen!
Ich möchte dich ermutigen, im Vertrauen auf Gott und durch seine verändernde Gnade, Gott an deinem Herzen arbeiten zu lassen und die von Gott vorgesehenen Aufgaben auszuführen und deinem Mann eine grossartige Hilfe zu sein. Eine Hilfe, indem du dich mit Freuden ihm unterordnest und ihn so leiten lässt.
Das angefügte Arbeitsblatt wird dir helfen, das Gelesene ganz konkret in deinem Alltag anzuwenden. Arbeite es für dich durch und tausche dich mit anderen Frauen darüber aus. Es wird dir bestimmt zum grossen Gewinn sein.
Quellen:
1 Systematic Theology, Wayne Grudem, S. 463
2 Men and Women equaly yet diffrent, Alexander Strauch, S. 55
3 The MacArthur Study Bible, English Standard Version, S. 1766
4Zitat von John Piper, Anziehungskraft- Mehr als man sieht, Carolyn Mahaney
5 Men and Women equaly yet diffrent, Alexander Strauch, S. 44+45
6 Eine Frau nach dem Herzen Gottes, Elisabeth Geroge, S. 49