So hast du ein ordentliches Zuhause trotz Kindern
Ich gebe es zu, wenn im ganzen Haus Unordnung herrscht, bin ich chronisch gestresst und fühle mich unwohl. Und ich denke, so wir mir geht es vielen anderen Müttern auch (manchmal auch unbewusst). Unordnung ist ein Stressfaktor.
Auch wenn ich immer wieder an meinen Ansprüchen arbeite, musste ich für mich einen Weg finden, wie mein Zuhause aufgeräumter ist und schneller wieder Ordnung herrscht. Ich bin überzeugt, dass es möglich ist, auch mit Kindern eine gewisse Grundordnung zu haben und dass es Vorgehensweisen gibt, die es ermöglichen, diese Grundordnung schnell wieder herzustellen.
Hier sind also:
8 Tipps zu einem besser aufgeräumten Zuhause
1. Was sind deine Erwartungen
Jede Person hat eine etwas andere Wahrnehmung, was für ihn als aufgeräumt zählt und was als chaotisch. Ich persönlich bin eher perfektionistisch und zähle mein Haus als aufgeräumt wenn alles an seinem Platz ist, die Flächen frei sind und man auf den ersten Blick keinen Schmutz sieht.
Als erstes musst du für dich selber einen gewissen “Ist-Zustand” definieren, in dem du dein Haus als aufgeräumt bezeichnest würdest. Dabei ist es aber auch wichtig, deine Erwartungen an deinen aktuellen Lebensumstand anzupassen. Damit meine ich, dass du nicht erwartest, dass dein Haus mit Kindern immer genauso sauber und aufgeräumt aussieht wie zu dem Zeitpunkt, als du noch keine Kinder hattest. Oder dass es genauso aussieht wie das Zuhause deiner Freundin, die bisher nur ein kleines Baby hat, das noch keinerlei Unordnung anstellen kann.
Kenne deine Zeit!
Kurz nach der Geburt eines Babys wirst du es vermutlich weniger gut schaffen, Ordnung zu halten als wenn dein Baby schon älter ist und sich alles etwas eingespielt hat. Es wird dir nicht jeden Tag gelingen.
Auch ist es nicht das Ziel, dein Zuhause in ein Museum zu verwandeln, in dem deine Kinder kaum mehr etwas dürfen. Es soll immer noch ein Zuhause für Kinder sein, in dem sie sich bewegen und entfalten können. Lass dich wegen etwas temporärer Unordnung nicht verrückt machen und passe deine Erwartungen deinen momentanen Umständen an. Es wird wieder andere Zeiten geben.
2. Mache dein Bett jeden morgen
Es ist einfach so, ein gemachtes Bett bringt gleich mehr Ordnung in einen Raum.
Bedenke, dass das Bett doch einen sehr grossen Teil des Schlafzimmers einnimmt und beim Betreten eines Raumes immer wahrgenommen wird.
Ich habe mir darum angewöhnt, am Morgen durch alle Zimmer zu gehen und die Betten zu machen.
3. Räume auf wo du gerade bist
Dies ist auch etwas, das ich mir mit der Zeit angewöhnt habe. Wenn ich mich in einem Zimmer befinde, das etwas unaufgeräumt ist, räume ich dieses vor dem Verlassen des Raumes schnell auf.
Warum etwas später tun wenn ich es gerade jetzt machen kann? Zum Beispiel: Wenn ich am Morgen im Badezimmer bin, verlasse ich es wieder ordentlich. Das heisst, ich stelle die Zahnbürsten der Kinder wieder ins Zahn-Glas (ja, die lassen sie leider meistens liegen), schliesse Schränke, schiebe den Schemel zurecht, öffne das Fenster, hänge das Handtuch wieder hin, oder wasche kurz ein paar Zahnpasta-Reste weg. Was auch immer anfällt.
Nun kann ich die Tür hinter mir schliessen und weiss, dass dieser Raum in Ordnung ist.
Das selbe mache ich auch mit dem Kinderzimmer und unserem Schlafzimmer, meistens nachdem ich sowieso in diesem Zimmer war, um ein Kind anzuziehen oder zu wickeln. Da wir die Zimmer vor dem ins Bett gehen immer aufräumen, brauche ich dazu nicht lange, da nur wenig herumliegt.
4. Alles braucht seinen Platz
Dieser Punkt spricht die Grundordnung in deinem Haus an und wie du es organisiert hast. Du kannst einen Gegenstand nur wegräumen wenn du ihm vorher einen Platz gegeben hast. Dinge, die keinen festen Platz haben (z.B. in einem Schrank, einer Schublade oder einer Ecke), liegen wahllos herum. Und je mehr herumsteht oder -liegt, desto unordentlicher sieht ein Raum aus.
Kommt man hingegen in einen Raum, wie z.B. der Küche, in der die Arbeitsflächen frei sind, die Ecken nicht mit 10 Geräten vollgestellt sind und es liegen noch 1000 kleine Gegenstände herum, wirkt dieser gleich aufgeräumter.
Hinzu kommt noch, dass es viel einfacher zu putzen ist, da man nicht noch X Gegenstände hochheben und verschieben muss.
Ich persönlich mag es darum wenn fast alle Gegenstände in einem Schrank untergebracht sind. Um nochmals das Beispiel der Küche zu verwenden: Bei uns steht hier nur die Kaffeemaschine in einer Ecke, der Topf mit Kochlöffeln beim Herd, eine Fruchtschale und etwas Dekoration.
Solltest du viele Dinge in deinem Haus haben, die einfach herum liegen und keinen richtigen Platz haben, musst du vielleicht darüber nachdenken, dein Haus etwas anders zu organisieren und auszumisten.
Du wirst sehen, es wird dir den Alltag leichter und dich stressfreier machen.
5. Weniger ist mehr
Wenn viele Gegenstände vorhanden sind, ist die Möglichkeit auch eher da, dass viele Dinge viel Unordnung machen. Und dies wiederum braucht mehr Zeit, um alles wegzuräumen. Wer weniger Dinge besitzt, kann leichter Ordnung halten.
Viele Kinderzimmer zum Beispiel versinken in einer Flut von Spielsachen, die alle irgendwie keinen Platz haben. Was bleibt ist ein ewiges Durcheinander oder stundenlanges Aufräumen. Und braucht man wirklich so viele Sachen? Oder können du und deine Kinder auch mit weniger leben?
Zu viele Dinge zu besitzen kann ein Stressfaktor sein. Viele Mütter sind sich nicht einmal bewusst und wissen nicht, dass dies viel Unruhe und ein ungutes Gefühl in ihren Alltag bring. Doch probiere mal aus, etwas auszumisten. Du wirst sehen, dass es dich erleichtern wird.
6. Lass deine Kinder aufräumen
Viele Mütter sind den ganzen Tag damit beschäftigt, ihren Kindern hinterher zu räumen. Oh ja, Kinder können eine Spur der Verwüstung hinterlassen, das kenne ich nur zu gut. Aber sie können besser aufräumen als viele Erwachsene denken und sollen darum auch selber aufräumen (lernen).
Schon ein 1-jähriges Kind kann unter Anleitung seine Spielsachen wieder in einen Korb zurücklegen. Wir bringen unseren Kindern darum schon von klein auf bei, ihre Sachen selber aufzuräumen. So gehört das Zimmeraufräumen bei uns zum Beispiel fix zur Bettroutine. Je nach Alter und Schweregrad der Unordnung brauchen sie mehr oder weniger Hilfe dabei und können es irgendwann ganz alleine tun.
Auch vor dem Essen wird unser Wohnzimmer kurz aufgeräumt, da eine Mahlzeit mit Blick ins verwüstete Wohnzimmer für die Mutter mehr Stress bedeutet.
Kürzlich habe ich diesen Spruch gelesen:
Arbeite mit deinen Kindern und nicht gegen sie!
Auch fürs Aufräumen ist dies eine sehr treffende Aussage.
7. Das Wohnzimmer ist kein Spielzimmer
Ich sehe viele Häuser und Wohnungen, in denen die Kinder das ganze Wohnzimmer eingenommen haben und immer Spielzeug herumliegt. Da das Wohnzimmer eine Art Herzstück des Hauses ist (vor allem bei einem offenen Wohnkonzept) sieht gleich der ganze Wohnbereich unordentlich aus.
Für eine Mutter und Hausfrau ist dies ein großer Stressfaktor.
Ganz ehrlich, als wir unser erstes Kind hatten, hatten wir auch Spielsachen im Wohnzimmer und als wir später in einem Haus mit zwei Stockwerken lebten, ebenfalls. Ich verstehe, dass vor allem in einem Haus mit mehreren Stockwerken oder wenn die Kinder noch klein sind, sie das Bedürfnis haben, nahe bei Mami zu spielen. Und das ist auch in Ordnung so! Doch auch dann kann man die Anzahl der Spielsachen sehr gut begrenzen, sodass in wenigen Handgriffen wieder Ordnung herrscht.
Wir hatten lange im Wohnzimmer nur ein kleines Büchergestell mit ein paar Büchern drin und im Laufgitter einen kleinen Korb mit Babyspielsachen. Wenn die Kinder im Wohnzimmer spielen wollten, was sie dürfen, mussten sie z.B. die Autobox ins Wohnzimmer bringen und wenn sie fertig waren diese wieder zurückbringen.
So gelingt es mir meistens ein aufgeräumtes und auch für Erwachsene einladendes Wohnzimmer zu haben.
8. Abend Runde
Wer geht schon gerne ins Bett mit dem Wissen, dass man am Morgen mit einem unordentlichen Haus wieder aufwacht? Ich persönlich mag das gar nicht und es lässt mich beinahe schlecht schlafen.
Darum finde ich ist dieser einer der besten Tipps, die es gibt.
Ähnlich wie ich am Morgen meine Runde durch die Zimmer mache, mache ich am Abend meine Runde durchs Wohnzimmer, Küche, Flur usw. Man sieht mich dann herumflitzen, Kissen zurechtrücken, Stühle reinschieben, Vorhänge ziehen und alles zusammensammeln, was herumliegt und weggeräumt werden muss.
Meistens mache ich dies nach dem Abendessen, während ich die Kinder schon vorausschicke, um ihre Zimmer aufzuräumen.
So kann ich mich erstens bewegen ohne irgendwelche Kinder umzurennen und zweitens weiss ich, dass es auch aufgeräumt bleibt, da die Kinder ja gerade eine andere Beschäftigung haben. Um die Küche kümmere ich mich meistens später wenn die Kinder im Bett sind oder mein Mann und ich teilen uns auf. Jemand macht die Küche, der andere versorgt die Kinder.
Und so kann ich meistens mit einem aufgeräumten Haus zu Bett gehen und den nächsten Tag neu starten.
Und ich möchte nochmals klarstellen: Es geht dabei nicht darum, Perfektion zu erreichen und aus unserem Zuhause ein Museum zu machen. Es geht um eine Grundordnung, die uns den Alltag erleichtern soll.