Titus 2: Kurze Anweisung mit grosser Auswirkung
Titus 2,4+5: Ebenso die alten Frauen in ihrer Haltung dem Heiligen angemessen, nicht verleumderisch, nicht Sklavinnen von vielem Wein, Lehrerinnen des Guten; damit sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, besonnen, keusch, mit häuslichen Arbeiten beschäftigt, gütig zu sein, den eigenen Männern sich unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert werde!
Diese Stelle in Titus 2 hat mein Leben stark geprägt und verändert. Und seitdem ich in meinem eigenen Leben erfahren habe, was die Auswirkungen von Titus 2 sein können, brennt mein Herz dafür, dass ich das, was ich lernen durfte, auch anderen Frauen und Mütter weitergeben kann. Ich bin sehr dankbar für diese Anweisungen von Gott für mein Leben als Frau. Und auch für die gottesfürchtigen Frauen, die Gott in mein Leben gebracht hat, die diese Anweisungen befolgten und sie mich lehrten.
Diese Verse aus Titus 2,4+5 sind für uns Frauen der Ausgangspunkt für jede Art von praktischer und biblischer Hilfe und darum auch der Ausgangspunkt von diesem Blog. Sie geben mir den Anlass, um über ganz alltägliche, praktische Themen, aber auch über Glaubens-Themen zu schreiben und weiterzugeben, was ich von anderen gottesfürchtigen Frauen lernen durfte. Themen, die mir auf dem Herzen liegen, weil ich von mir selber weiss, dass sie eine Ehefrau und Mutter bewegen und beschäftigen.
Dabei möchte ich nicht einfach nur eigene Erfahrungen weitergeben, sondern bibelfundiert auf all die Themen, die uns Frauen und Mütter beschäftigen, antworten. Weil ich überzeugt bin, dass die Bibel in jeden Bereich unseres Lebens hinein spricht und Hilfe anbietet.
Höchste Zeit also, diese paar Verse unter die Lupe zu nehmen und ganz genau anhand der Bibel zu beleuchten, was sie für uns heute bedeuten. Bist du bereit für eine kleine Reise durch den Titusbrief?
Wenn man eine Bibelstelle genauer anschauen und verstehen möchte, ist es unumgänglich, zuerst den Zusammenhang dieser Stelle zu kennen. Dazu liest man die Bibeltexte davor und danach und wenn nötig sogar das ganze Buch oder den ganzen Brief. Ansonsten steht man in der Gefahr, diese falsch zu verstehen.
Dann heißt es, Fragen zu stellen: Wer hat das Buch verfasst? An wen ist es gerichtet? Was war die Absicht mit diesem Bibelbuch? Diese Fragen sind sehr entscheidend, um einen Bibeltext zu verstehen und seine genaue Bedeutung zu erkennen. Den Titusbrief einmal ganz zu lesen hilft uns, genau diese Fragen zu beantworten und unsere Bibelstelle zu verstehen. Zudem handelt es sich hier um einen Brief und auch wenn die Kapitelaufteilungen hilfreich sind, sollten sie uns nicht davon abhalten, diesen Brief als ein Ganzes zu sehen.
Den ganzen Titusbrief zu studieren war für mich persönlich eine grosse Bereicherung und es hat mir geholfen, die auf uns Frauen bezogene Stelle in Titus 2 noch besser zu verstehen. Wenn du kannst, dann schnapp dir deine Bibel und folge mir auf der Reise durch den Titusbrief. Du wirst es nicht bereuen!
Ein Brief von Paulus
Wenn wir Kapitel 1 des Titus-Briefes beginnen zu lesen, erfahren wir, dass es sich um einen Brief von Paulus an Titus handelt. Ähnlich wie Timotheus (1. Timotheus 1,2) war auch Titus ein sogenanntes “Kind” von Paulus (1,4). Titus hat durch Paulus zum Glauben an Jesus gefunden und wurde von Paulus unterwiesen.
Paulus hat Titus in Kreta zurückgelassen, damit dieser in den Gemeinden dort Ordnung hineinbringt und Älteste einsetzt (1,5). Das Problem in Kreta war, dass die Christen dort keinen Lebensstil nach Gottes Willen führten und sich von menschlichen Theorien und Gesetzen ablenken liessen (1,12-14). Sie waren “ungesunde” Gläubige, die das Wort Gottes vernachlässigten und somit ungehorsam waren:
Titus 1, 13+14: Aus diesem Grund weise sie scharf zurecht, damit sie gesund werden im Glauben und nicht achten auf die jüdischen Fabeln und die Gebote von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden.
Titus 1, 16: Sie geben vor, Gott zu kennen, aber in den Werken verleugnen sie ihn und sind abscheulich und ungehorsam und zu jedem guten Werk unbewährt.
Weil Paulus nicht selber in Kreta sein konnte, beauftrage er Titus damit, in diesen Gemeinden wieder Ordnung herzustellen. Und das mit dem Ziel, dass die Christen dort wieder dem Wort Gottes gehorsam würden und einen Wandel aufweisen, der Gott gefiel. Paulus erinnert Titus dann in seinem Brief nochmals daran, was die Voraussetzungen für einen Ältesten sind, damit er dieses Leitungsamt ausführen kann (1, 6-9) und beauftragt ihn, Älteste einzusetzen (1,5). Er gibt Anweisungen für die alten Männer (2,2) und fordert Titus auf, selber für die jungen Männer ein Vorbild zu sein (2,6+7).
Paulus gibt auch Anweisungen an die Sklaven (2,9) und an die Frauen. Da Titus selber keine Frau ist, gibt Paulus die Aufgabe an die älteren Frauen weiter (2,3), die jungen Frauen (2,4+5) anzuleiten und ihnen in guten Dingen ein Vorbild zu sein. Die alten Frauen sollten den jungen Frauen ein Vorbild im Charakter sein, sie aber auch lehren, ihren Ehemann zu lieben und sich ihm unterzuordnen, ihre Kinder zu lieben und mit häuslichen Arbeiten beschäftigt zu sein.
Damit beschreibt Paulus den Wandel einer gottesfürchtigen Frau, die gesund im Glauben ist und Gottes Anweisungen befolgt! Titus 2,4+5 ist somit ein Lebensentwurf oder die Jobbeschreibung jeder Frau und Mutter, die ein Kind Gottes ist. Übrigens auch dann wenn sie unverheiratet und kinderlos ist.
Diese Anweisungen sind heute noch gültig und sind somit immernoch eine gute Beschreibung für eine gottesfürchtige Frau. Sie sagt nicht aus, dass wir “nur” mit diesen Dingen beschäftigt sein sollen. Aber sie gibt vor, wo unsere Prioritäten liegen sollen und wo der grösste Teil von unserer Energie, unserem Fleiss und unserer Aufmerksamkeit hineinfließen soll.
Die Frauen in Kreta waren nicht mit den von Paulus aufgeführten Arbeiten beschäftigt und es mangelte ihnen an einem gutem Charakter. Sie haben sich kaum von Ungläubigen unterschieden. Die Gemeinden waren unter anderem auch aus diesem Grund ungesund (1,5;12;16). Anstatt sich der gesunden Lehre zu widmen, achteten sie mehr auf das, was Menschen für weise hielten.
Wie steht es mit uns gläubigen Frauen heute? Unterscheiden wir uns in unserem Alltag von dieser Welt? Wenn wir weltliche Vorstellungen einer Ehefrau, Hausfrau und Mutter annehmen und ausleben… Wenn wir Rat entgegennehmen, der nicht biblisch ist und uns Vorbilder suchen, die nicht nach Gottes Willen leben… Wenn unsere Prioritäten und Gegenstand unserer grössten Aufmerksamkeit nicht die erwähnten Punkte von Titus 2,4+5 sind…
… dann sind wir nicht anders als die Frauen in Kreta.
Titus 2 hat mein Leben und das Leben meiner Familie stark verändert. Dank Titus 2 weiss ich genau, was ist tun soll und was meine Prioritäten im Alltag sein sollen. Titus 2 hat meinen Charakter geformt und formt mich weiterhin zu einer Ehefrau, Mutter und Hausfrau nach Gottes Vorstellung. Weil ich aber, so lange ich auf dieser Erde bin, nicht perfekt sein werde, darf ich dank Titus 2 immer noch dazulernen und Korrektur und Ratschläge von “älteren”, gottesfürchtigen Frauen erhalten, die mir biblische Antworten und Anleitungen weitergeben.
Dank Titus 2 kann ich ein Zeugnis in dieser Welt sein und ein Vorbild für andere Frauen und Mütter. Und das darf auch für dich so sein! Auch du kannst eine Titus 2-Frau werden und ein Vorbild und Zeugnis für andere sein!
Erneuert zur Titus 2-Frau
Doch wie können wir so eine Titus 2-Frau werden? Wie gelingt es uns generell, ein Leben nach Gottes Willen zu führen und Gott gehorsam zu sein in einer Welt, die anstatt nach Gottes Maßstäben nach ihren eigenen Maßstäben lebt und in vielen Dingen unsere Ansichten nicht teilt?
Wie können wir einen Gott wohlgefälligen Charakter vorweisen, und zwar in einem Zeitalter, in dem die Aussage “So bin ich halt” als eine legitime Antwort auf Fehlverhalten betrachtet wird und gerne den Umständen die Schuld für ein sündhaftes Verhalten gegeben wird?
Wie schaffen wir es, unsere Ehemänner zu lieben und uns ihnen unterzuordnen, in einer Welt, in der dies als nicht mehr erstrebenswert, altmodisch und sogar als Herabwürdigung der Frau gesehen wird?
Wie können wir unsere Kinder lieben und den häufig aufopfernden und sich täglich wiederholenden Aufgaben als Mutter nachkommen, in einer Welt, in der Kinder nicht immer erwünscht sind? In einer Welt, in der gut geheissen wird, dass Mütter aus ihren Pflichten zuhause flüchten, um zu arbeiten und sich selber zu verwirklichen?
Wie können wir tagein und tagaus mit unserem Haushalt beschäftigt sein und dieselbe Routine haben, in einer Welt, in der man nur noch tun soll, was man liebt?
Und wie gelingt es uns, uns zu demütigen und belehrbar zu sein, als eine Generation von Frauen, in der Google unser bester Ratgeber ist und Instagram unsere Prioritäten und Lebensvorstellungen vorgibt?
Wie werden wir selber zu Lehrerinnen des Guten, in einem Zeitalter, in dem jeder seinen ganz eigenen individuellen Weg finden soll, wie er in seinem Leben glücklich wird?
Und ganz generell: Wie können wir dieser oftmals aufopfernden, selbst verneinenden und häufig ermüdenden Aufgabe, für unsere Familie und unser Zuhause zu sorgen, nachkommen, in einer Welt, die denkt, die Frau sei für “bessere” Aufgaben bestimmt?
Wie sind wir freudige Hausfrauen, geduldige Mütter und uns unterordnende Ehefrauen, während andere an diesen Aufgaben zerbrechen oder sogar daraus ausbrechen (wollen)?
Die Ansichten und der Zustand dieser Welt müssen uns nicht überraschen. Es muss uns nicht verwundern, dass das Vorbild der Frau aus Titus 2 als nicht erstrebenswert angesehen wird. Wenn wir im Titusbrief weiterlesen, erklärt Paulus uns in Titus 3,3 die Gründe dafür:
Denn auch wir waren einst unverständig, ungehorsam, gingen in die Irre, dienten mannigfachen Lüsten und Vergnügungen, lebten in Bosheit und Neid, verhasst und einander hassend.
Vor unserer Errettung war diese Beschreibung auch die Beschreibung unseres eigenen Zustandes und weil wir immer noch sündhaft sind, möchte unser Fleisch immer wieder dahin zurück.
Doch jetzt, als Kinder Gottes, soll sich unser Leben von dem Leben der Menschen ohne Gott unterscheiden, weil wir durch unsere Errettung erneuert worden sind! Wir sind nicht mehr die Gleichen wie davor, sondern wurden durch die Gnade Gottes und das Werk Jesu am Kreuz eine neue Schöpfung. Auch das erklärt Paulus im Titusbrief:
Titus 3,4+5: Als aber die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters, erschien, da hat er uns nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern aufgrund seiner Barmherzigkeit errettet durch das Bad der Wiedergeburt und durch die Erneuerung des Heiligen Geistes,
den er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesus Christus, unseren Retter, damit wir, durch seine Gnade gerechtfertigt, der Hoffnung gemäss Erben des ewigen Lebens würden.
Weil wir von Gott erneuert worden sind, können wir uns auch nicht mehr so verhalten, wie jemand der ohne Gott lebt. Die Lehre von Gottes Wort benötigen wir, um zu wissen, was wir tun sollen. Doch es ist das Wirken des Heiligen Geistes, der unseren Charakter, aber auch unsere Prioritäten und unsere Einstellung zu unseren Aufgaben verändert und uns hilft, diese im Gehorsam auszuführen. Für uns Frauen wird ein solcher Gott gehorsamer Wandel unter anderem in Titus 2,4+5 beschrieben. Motiviert durch die Liebe Jesu uns gegenüber und durch seine verändernde Gnade, können wir zu solch einer Frau werden.
Eine Titus 2-Frau zu werden geschieht nicht über Nacht, sondern ist ein Prozess. Es ist ein Lebenswerk von Gott in dir. Solange wir auf dieser Erde sind, wirst du immer wieder sündigen und in deinen Aufgaben versagen. Doch wenn du damit anfängst, zu überlegen, was Gott von dir möchte und dir solche Titus 2-Frauen suchst, um dich durch ihr Beispiel von Gott in eine gottesfürchtige Frau verändern zu lassen, kann viel geschehen. Dann wirst du bald Veränderungen in deinem Charakter und deinen Prioritäten feststellen und mit immer mehr Freude deine Aufgaben als Ehefrau, Mutter und Hausfrau ausführen.
Wenn ich an einem schwierigen Tag entmutigt bin, weil ich das Gefühl habe, ich mache auf dem Weg, eine gottesfürchtige Frau zu werden, Rückschritte anstelle von Fortschritten, dann half mir dieser Vers schon oft:
Philipper 1,6: Ich bin ebenso in guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Christi Jesu.
Grosse Auswirkung
Wenn wir uns durch Gottes Gnade zu Titus 2-Frauen verändern lassen, dann hat das grosse Auswirkungen! Unsere Arbeit mag vielleicht als unbedeutend bezeichnet werden und unser Alltag von anderen als öde und langweilig herabgewürdigt werden. Unsere Unterordnung unseren Ehemännern gegenüber wird vielleicht nicht direkt gesehen oder sogar als unmodern und rückschrittig bewertet. Und für unsere Kinder tagein und tagaus da zu sein, und sie auch in kleinen Dingen anzuleiten, wird vielleicht als unnötig und übertrieben abgestempelt.
Doch das sind weltliche Ansichten und würden wir ihnen glauben, wären wir nicht anders als die Kreter (1,14).
Paulus erklärt im Titusbrief immer wieder, warum wir dieser Welt nicht gleich sein sollen. Wenn wir das ganze Kapitel von Titus 2 anschauen, treffen wir immer wieder auf das kleine Wort “damit”. Dieses sogenannte Bindewort ist sehr entscheidend und lässt uns wissen: Nun kommt eine Begründung für diese Anweisung.
Titus 2,5b: (…) damit das Wort Gottes nicht verlästert werde!
Titus 2,8: (…) damit der von der Gegenpartei beschämt wird, weil er nichts Schlechtes über uns zu sagen hat!
Titus 2,10b: (…) damit sie die Lehre unseres Retter-Gottes in allem zieren!
Titus 2,12: (…) damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in dem jetzigen Zeitlauf
Unser tagtäglicher Wandel als Frauen ist für unser Zeugnis Ungläubigen gegenüber entscheidend und macht Gottes Wort erst glaubwürdig. Es ist Verspottung vom Wort Gottes wenn wir zwar sagen, wir glaubten daran, uns aber nicht daran halten! Auch an anderen Stellen in der Bibel finden wir ähnliche Aufforderungen, wie z.B. in 1. Petrus 2,12:
(…) und führt euren Wandel unter den Nationen gut, damit sie, worin sie gegen euch als Übeltäter reden, aus den guten Werken, die sie anschauen, Gott verherrlichen am Tage der Heimsuchung!
Wir sollen nicht Titus 2-Frauen sein, weil dies in irgendeiner Weise zu unserer Errettung beitragen könnte, oder weil es uns zu einem angenehmeren Leben verhilft. Denn es sind nicht unsere Werke, die uns erretten, sondern Gottes Gnade (Titus 3,4+5) und nach Gottes Willen zu leben ist nicht immer nur angenehm.
Wir sollen Titus 2-Frauen sein, weil unsere Herzen verändert wurden und ein solches Herz auch gehorsam sein will. In Hesekiel 36,26+27 wird genau diese Erneuerung so wunderschön beschrieben:
Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.
Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, dass ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut.
Als Frauen, die Gott lieben und ihm gehören, sollen und müssen wir uns unterscheiden. Unser Umfeld soll sehen, dass wir unseren Aufgaben als Ehefrauen, Mütter und Hausfrauen so nachkommen, wie es Gott vorgesehen hat, und dass wir einen Charakter aufweisen, der Gott gefällt. Und glaube mir, das wird auffallen!
Seit unserer Errettung haben wir den Geist Gottes in uns. Du musst dir einmal vorstellen, wenn Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist ist, bedeutet das, dass Gott durch die Errettung in dir lebt! Gottes Geist verursacht bei uns ein Verlangen nach Gehorsam und hilft uns dabei, auch gehorsam zu sein.
Titus 2, 11-12: Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen; sie nimmt uns in Zucht, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der jetzigen Weltzeit,
Darf ich eine sehr persönliche Frage stellen? Der Lebenswandel der Kreter hat sich kaum vom Lebenswandel der Nicht-Christen unterschieden. Wie ist das bei dir?
Die Kreter waren ungesunde Christen und somit waren auch ihre Gemeinden ungesund. Doch gesunde Christen, die die Lehre von Gottes Wort kennen und auch danach leben, bewirken gesunde Gemeinden. Hast du dir schon einmal überlegt, dass eine gesunde Gemeinde bei dir Zuhause anfängt? Du als Ehefrau, Mutter und Hausfrau bist entscheidend dafür, wie gesund deine Gemeinde ist!
Wir müssen uns nicht wundern, dass heutzutage so viele Gemeinden schwach sind und vielleicht sogar eine ganze Christenheit kränkelt. Denn wenn wir Frauen nicht biblische Anleitung erhalten und diese selber weitergeben, und wenn wir nicht als gottesfürchtige Frauen leben, wie Titus 2 sie beschreibt, sind unsere Ehen schwach, unsere Ehemänner blockiert und unsere Kinder dominant, unser Zuhause chaotisch und unser Zeugnis nach aussen nicht vorhanden. Und das hat Auswirkungen auf unseren Beitrag in unserer Gemeinde. Und somit ist die Auswirkung, die der Lebenswandel einer Frau in ihrem Zuhause hat, enorm!
In Sprüche 31 finden wir die genaue Beschreibung einer solchen Titus 2-Frau:
Sprüche 31,10: Eine tüchtige Frau – wer findet sie? Weit über Korallen geht ihr Wert.
Wenn du dich dazu entscheidest, dich von Gott in eine Titus 2-Frau (weiter) verändern zu lassen, dann hast du dich für etwas entschieden, das einen unglaublichen Wert hat. Einen Wert für deinen Ehemann, deine Kinder, deine Gemeinde und dein Zeugnis.
Vielleicht bist du in deinem Umfeld mit deinen biblischen Ansichten bezüglich deines Alltags als Frau ziemlich alleine. Vielleicht fühlst du dich oft auch einsam damit und findest nicht mal unter anderen Christen Gleichgesinnte mit diesem Lebensstil. Doch das soll dich nicht entmutigen. Denn die Stelle in Sprüche 31 sagt auch aus, dass eine solche gottesfürchtige Frau nicht häufig zu finden ist. Bleib also mutig daran, dich zu einer Titus 2-Frau verändern zu lassen und treu darin zu leben. Warum? Weil du deinen Wert kennst!
Eine Titus 2-Frau zu sein bedeutet nicht, dass du perfekt sein musst. Es bedeutet nicht, dass niemals Unordnung in deinem Zuhause ausbricht, z.B. weil deine Kinder dich gerade sehr fordern, oder dass dein Ehemann dich nicht gelegentlich unterstützen müsste. Es bedeutet auch nicht, dass du keine schwierigen Tage hast, die anstrengend und mühsam sind, und dass du dich niemals nach einer Pause sehnen dürftest.
Eine Titus 2-Frau zu sein bedeutet, Gott zu lieben und sein Wort zu kennen. Es bedeutet, eine Frau zu sein, wie Paulus sie beschreibt und diese Beschreibung zu deiner eigenen zu machen. Es bedeutet, deinen Charakter formen zu lassen, deinem Ehemann, deinen Kindern und deinem Zuhause die richtige Priorität zu geben und in diesen Aufgaben so zu leben, wie Gott es uns in der Bibel zeigt. Und es bedeutet deinen Wert zu kennen!
Selbst merke ich immer wieder: Sobald ich die beschriebenen Bereiche in Titus 2 vernachlässige und anderen Dingen, sowie meinem eigenen ICH, zu viel Raum und Aufmerksamkeit gebe, werde ich als Ehefrau, Mutter und Hausfrau unzufrieden. Doch wenn ich meine Prioritäten und meine Aufmerksamkeit vorwiegend diesen Aufgaben widme, bekomme ich Freude darin. Freude, weil ich weiss, dass ich in Gottes Willen lebe und weil ich täglich die segensreichen Auswirkungen davon sehe!
Paulus hat an Titus nur kurze Anweisungen geschrieben, weil Paulus Titus selber unterwies und wusste, dass Titus die Theologie dazu kannte. Vermitlich darum finden wir zu den einzelnen Anweisungen im Titusbrief selbst keine langen Auslegungen, im Römerbrief z.B. geht Paulus da anders und ausführlicher vor. Doch im Rest der Bibel finden wir sie. Der Titusbrief fasst viele biblische Grund-Prinzipien zusammen, die uns an anderen Stellen der Bibel detaillierter erklärt werden. Der Titusbrief ist wie eine Art Vitamin-Tablette, die uns viele biblische Wahrheiten konzentriert weitergibt, die wir an anderen Stellen der Bibel wieder antreffen.
In den weiteren Artikeln möchten wir diese Vitamin-Tablette auflösen und uns die Stelle in Titus 2,4+5 in seinen Einzelteilen genauer anschauen und ganz konkret und praktisch auf unseren Alltag beziehen.
Wir möchten anschauen:
- Was heisst es meinen Ehemann zu lieben?
- Was bedeutet Unterordnung?
- Was heisst es meine Kinder zu lieben?
- Wie gestalte ich ein gottesfürchtiges Zuhause?
- Was für einen Charakter zeichnet eine gottesfürchtige Frau aus?
- Wie bin ich selbst belehrbar und eine Lehrerin des Guten?