Buchrezension: Abenteuer Familienjahre
Ein Sprichwort sagt: kleine Kinder, kleine Sorgen – grosse Kinder, grosse Sorgen. Doch dies muss nicht so sein. Vielleicht sollte es eher heissen: kleine Kinder, kleiner Einfluss – grosse Kinder, grosser Einfluss. Denn je älter unsere Kinder sind, desto mehr beeinflusst sie das tagtägliche Vorbild, das sie an uns als ihren Eltern beobachten. Das Buch “Abenteuer Familienjahre” lädt dazu ein, den Alltag mit einer wachsenden Familie und älteren Kindern als genau das zu betrachten: Unzählige Möglichkeiten, um unseren Kindern ein sicheres Zuhause zu geben, in dem sie Wärme und Geborgenheit erfahren und gleichzeitig einen Ort zu schaffen, an dem sie in all den unterschiedlichen Bereichen mit guten Einflüssen auf ein eigenständiges Leben vorbereitet werden.
Denn das ist das Ziel, was auch in diesem Buch herausgearbeitet wird. In dieser begrenzte Zeit an Jahren, die unsere Kinder so nah an uns dran sind, wollen wir ihnen helfen, dass sie einmal auf eigenen Beinen stehen können – eigene Entscheidungen treffen, auf die Gott seinen Segen legen kann. Wir wollen ihnen helfen, dass sie Hunger nach Gottes Wort bekommen, aus eigener Überzeugung heraus die Bibel erforschen (und lernen wie das überhaupt geht) und dann feste Überzeugungen entwickeln, mit dessen Hilfe sie im Glauben wachsen und zu Männern und Frauen Gottes werden. Wir wollen keine Marionetten heranziehen, die unreflektiert nur das tun, wozu wir sie auffordern, und sobald sie aus unserem Einflussbereich verschwinden nun alles über Bord werfen, weil sie niemals verstanden haben, warum sie diese Dinge tun. Täglich haben wir unzählige Möglichkeiten, um ihnen ein gutes oder ein schlechtes Vorbild zu sein. Worauf legen wir Wert? Welche Themen beherrschen unsere Gespräche? Was tun wir, wenn wir uns mal wirklich erholen wollen? Welche Dinge sind uns so wichtig, dass sie jeden Tag in unserem Familienalltag vorkommen? Wie können wir unser Leben mit Gott im Zentrum leben?
Wie dies gelingen kann, wird auf eindrückliche und abwechslungsreiche Weise im Buch “Abenteuer Familienjahre” beschrieben. Hier findet man viele hilfreiche Anregungen und Ideen von den Autoren, Elisabeth und Stephan Weise, aber auch darüber hinaus von Glaubensvorbildern aus der Kirchengeschichte. Es wird ein Familienalltag beschrieben, der geradlinig und gleichzeitig warmherzig, humorvoll und doch nicht oberflächlich ist – nach biblischen Prinzipien ausgerichtet und trotzdem den Einzelnen im Blick hat. Im ersten Teil wird beleuchtet, welche Funktionen ein Zuhause hat: Es ist ein Zufluchtsort, ein Museum der Erinnerungen, eine geöffnete Tür, eine geschlossene Tür. In einem zweiten Teil folgen dann viele hilfreiche Anregungen u.a. zu Themen wie Ehe, Erziehung, Bücher, Dienst, Urlaub, Musik und Medien.
Mich persönlich hat dieses Buch sehr darin ermutigt, diese besonders intensiven Jahre der Prägung unserer Kinder als einen wertvollen Schatz zu betrachten. Nur Gott allein kann ihr Herz erreichen – und dennoch gibt es einiges, was in unserer Verantwortung liegt und was wir tun können, um sie aufs Leben vorzubereiten. Agieren und aktiv zu gestalten, statt nur passiv auf die Einflüsse um uns herum zu reagieren. Dazu möchte dieses Buch Mut machen und steuert einige Ideen dazu bei, wie dies gelingen kann. Das Buch eignet sich auch dazu, es parallel als Ehepaar zu lesen und sich dann (u.a. anhand der Fragen am Ende jedes Kapitels) ganz konkret darüber auszutauschen.